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Variable Kosten

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Nachdem Sie Ihre fixen Kosten ermittelt haben, können Sie als Nächstes Ihre variablen Kosten genauer betrachten. Sie zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie nicht überlebensnotwendig und auch nicht immer wiederkehrend sind. Wobei überlebensnotwendig natürlich im Auge der Betrachterin liegt.

Wie Sie schon am Aufbau der Tabelle 2.2 erkennen, handelt es sich hier um einen Budgetansatz. Sie wissen zu Beginn des Jahres wahrscheinlich noch nicht, wie viel Geld Sie wofür ausgeben werden. Wenn Sie sich jedoch einen Rahmen setzen, dann können Sie Ihre Ausgaben dadurch gut in den Griff bekommen und – falls notwendig – auch rechtzeitig reduzieren.

Variable Kosten sind leichter zu steuern, wenn Sie einen Überblick haben. Dabei hilft Ihnen die Tabelle 2.2. Überlegen Sie sich zu Beginn des Jahres, wie viel Geld Ihnen die einzelnen Positionen wert sind, legen Sie einen Betrag fest und dann können Sie Ihr Geld im Rahmen dieser Budgets mit gutem Gewissen ausgeben. Um festzustellen, ob Ihre Einschätzung zu Beginn des Jahres richtig war und um Ihre Kosten im Blick zu behalten, sollten Sie im Laufe des Jahres Ihre tatsächlichen Ausgaben festhalten.

Beim Vermögensaufbau sollen Sie nicht unglücklich werden oder den Gürtel zu eng schnüren. Dann ist der Plan von vornherein nicht umsetzbar. Sie können sich zwei bis drei Dinge überlegen, für die Sie gerne etwas mehr Geld ausgeben. Ich selbst gehe beispielsweise gerne essen und auf Reisen. Darauf möchte ich auch nicht verzichten. Sonst wäre es bei mir ein Einschnitt in die Lebensqualität. Andere haben Hobbys wie Segeln oder Reiten. Diese Dinge machen die Menschen glücklich und prägen sie und dafür sollte Geld da sein!

Falls das gesetzte Budget nicht ausreicht, können Sie Ihre Ausgaben kürzen oder innerhalb der Kostenblöcke umschichten. Spätestens am Ende des Jahres sollten Sie in der letzten Spalte eintragen, wie hoch die Über- beziehungsweise Unterschreitung des Budgets war. So bekommen Sie die Kontrolle über Ihre variablen Ausgaben.

Sie können eine Budgetunterschreitung belohnen, indem Sie sich vom eingesparten Geld etwas gönnen.

In den unteren Zeilen von Tabelle 2.2 haben Sie wieder die Möglichkeit, weitere Posten zu berücksichtigen. Auch diese Tabelle finden Sie unter www.downloads.fuer-dummies.de zum Download, damit Sie Ihre Ausgaben eintragen können.

Variable Kosten Budget jährlich Ist jährlich Über-/Unterschreitung
Kleidung
Reisen/Urlaub
Freizeitaktivitäten
Bildung
Hobbys
Mediennutzung
Einrichtung/Möbel
Summe variable Kosten

Tabelle 2.2: Überblick über Ihre variablen Kosten

Wenn Sie keine Ahnung haben, wie hoch die einzelnen Budgets sein sollten, können Sie Ihre Ausgaben in einem Haushaltsbuch über einige Monate beobachten. Es gibt neben Excel auch kleine technische Helfer in Form von Apps, die es Ihnen erleichtern, den Überblick über die Kosten zu behalten. Zahlreiche Onlinebanking-Apps haben bereits ein integriertes Haushaltsbuch. Es gibt aber auch andere Anbieter von Haushaltsbuch-Apps. Bitte achten Sie insbesondere bei den externen Anbietern darauf, dass Ihre Daten sicher sind.

Mit einer guten Haushaltsbuch-App können Sie

 Umsätze automatisch kategorisieren,

 individuelle Kategorien festlegen,

 Einnahmen und Ausgaben analysieren,

 mithilfe von Diagrammen und Tabellen einen schnellen Überblick erhalten sowie

 Bareinnahmen und -ausgaben händisch erfassen.

Falls Ihre Waschmaschine kaputt ist oder Ihr Auto in die Werkstatt muss, dann gibt es hierfür den Notgroschen. Dieser sollte drei bis sechs Gehälter betragen und immer für unerwartete Ausgaben zur Verfügung stehen, damit Sie nicht an den teuren Dispo müssen. Mehr finden Sie unter Kapitel 11 Finanzplanung ist das A und O.

Jetzt denken Sie vielleicht: »Da fehlt doch etwas. Hier geht es auch ums Ausgaben senken.« Sie haben recht. Den ersten wichtigen Schritt dafür haben Sie schon getan. Weil Sie sich Budgets gesetzt haben und diese möglicherweise unter den tatsächlichen Ausgaben der Vergangenheit liegen, konnten Sie vielleicht bereits etwas einsparen. Schließlich haben Sie zu hohe Ausgaben von vornherein vermieden. Natürlich gibt es aber auch bei den variablen Kosten hilfreiche Tipps, wie Sie Ausgaben noch weiter senken können:

 Onleihe: Mittlerweile bieten auch Stadtbüchereien Zugang zu E-Books, E-Magazinen, Hörbüchern, Musik und Filmen über Onleihe an, sodass Sie die Zeitschriften und Bücher nicht unbedingt kaufen müssen. Manche Titel können Sie zwar nicht sofort ausleihen, doch über die digitale Vormerkung werden Sie informiert, sobald der Titel verfügbar ist. Die Medien lassen sich nach Ihren eigenen Wünschen suchen und filtern. Ein Jahresbeitrag kostet zwischen 10 und 20 Euro.

 Gebraucht statt neu: Wenn Sie bereit sind, Gebrauchtes zu kaufen, können Sie sehr viel Geld sparen. Bei Autos ist es normal, dass Sie auch nach einem gebrauchten Wagen schauen. Überlegen Sie sich, ob es auch bei anderen Anschaffungen eine Option ist. Insbesondere bei Möbeln oder Babyausstattung. Unter www.ebay-kleinanzeigen.de oder unter www.quoka.de werden Sie möglicherweise fündig.

 Weiterbildung: Viele Unternehmen übernehmen die Kosten von Schulungen oder Aufbaustudiengängen. Ihr neues Wissen können Sie außerdem bei der nächsten Gehaltsverhandlung ins Spiel bringen. Insbesondere bei höherpreisigen Weiterbildungen wird die Kostenübernahme manchmal nur gegen eine Verpflichtung übernommen, noch eine gewisse Zeit im Unternehmen zu bleiben oder die übernommenen Ausgaben zurückzubezahlen. Falls Sie doch wechseln wollen, haben Sie gute Chancen, dass Ihnen der neue Arbeitgeber eine Erstattung anbietet.

 Weniger ist mehr: Ein nachhaltiger und reduzierter Lebensstil ist in aller Munde. Sie liegen damit nicht nur im Trend, sondern können auch viel Geld sparen. Wenn etwas kaputt ist, ziehen Sie eine Reparatur statt eine Neuanschaffung in Erwägung. Oder misten Sie aus, statt mehr anzuschaffen. Frei nach der Magic-Cleaning-Methode von Marie Kondo befreien Sie sich von unnötigem Ballast. Überlegen Sie sich jedes Mal, wenn Sie etwas Neues kaufen wollen, ob Sie es wirklich brauchen und wie oft Sie es benutzen würden. Sobald Sie vermuten, dass es schnell in den Keller oder in die hinterste Schublade wandert, brauchen Sie es vermutlich nicht. Und das Beste dabei ist, dass Sie jedes Mal 100 Prozent Rabatt bekommen, wenn Sie Ihr Portemonnaie gar nicht erst herausholen. Das sind die lukrativsten Schnäppchen!

Wenn nun hoffentlich die Einnahmen die Ausgaben überschreiten, erwirtschaften Sie einen Überschuss und Ihr Vermögen mehrt sich. Herzlichen Glückwunsch!

Falls nichts übrig bleibt oder Sie auf Pump leben, können Sie Ihre Ausgaben noch einmal durchgehen und sich weitere Gedanken über die Einnahmen machen. Und eventuell um Ihrer selbst willen etwas an Ihrer Situation ändern. Ansonsten geraten Sie in eine gefährliche finanzielle Abwärtsspirale.

Falls Sie über längere Zeit mehr ausgeben als Sie verdienen, machen Sie dadurch oft neue Schulden. Vor allem wenn es sich um Konsumschulden handelt, ist es eine einzige Abwärtsspirale und Sie kommen nur heraus, indem Sie zuerst Ihre Kredite tilgen. Das ist sicher leichter geschrieben als getan. Viele gemeinnützige Organisationen oder Ämter bieten Schuldnerberatungen an. Scheuen Sie sich nicht, ein solches Angebot anzunehmen.

Manche lassen sich von einem vollen Konto auch zum Geld ausgeben verleiten. Dafür gibt es aber einen einfachen Trick. Überweisen Sie am besten sofort, nachdem Sie Ihr Gehalt bekommen haben, Ihren Sparbetrag auf ein anderes Konto. Dann kommen Sie nicht so schnell in Versuchung.

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