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2. Kapitel

Brendan Hollister saß auf dem Platz des Navigators und betrachtete angespannt die Instrumente. Seine Raumyacht Jool materialisierte zwischen dem vierten und fünften Planeten des Systems der Sonne Hendra. In den Datenbanken galt dieses Gebiet als praktisch materiefrei, es wurde auch von den großen Touristenschiffen genutzt.

Hypersprünge von einem Sonnensystem zum anderen konnten tödlich enden, wenn sich im Zielgebiet etwas befand, das sich mit der Substanz des Raumschiffs vermengte. Deshalb gab es für alle bekannten Sternensysteme detaillierte Anweisungen, welche Bereiche als sicher galten. Außerdem waren immer die Geschwindigkeit und der Vektor angegeben, mit denen man dort erscheinen musste. Diese wiederum hingen ab vom Zeitpunkt des Sprungs.

Wer sich nicht an diese Vorgaben hielt, riskierte den Verlust von Schiff und Mannschaft. Die Bewegung des Sonnensystems relativ zum Ausgangspunkt des Hypersprungs musste genauso berücksichtig werden, wie die Positionen von Planeten, Asteroidengürteln und anderen massiven Objekten. Deshalb war es immer ein spannender Moment, wenn man nach einem Hypersprung zum ersten Mal auf die Ortungsschirme sah.

Dort erschien nun ein Abbild des Systems Hendra mit allen Planeten und Monden. Der Sprung war perfekt verlaufen, die Jool befand sich exakt am richtigen Ort. Die Namen der Objekte wurden eingeblendet. Die Urlaubswelt Wolkental war der dritte Planet. Er war umgeben von einer ganzen Wolke von kleinen Punkten: Raumschiffe!

Gleich darauf kam die erwartete Anfrage über Funk: „Hier spricht der schwere Kreuzer Almara der Raumstreitkräfte von Gaia. Dieses System ist als Gefahrenzone ausgewiesen. Wer sind Sie und was wollen Sie?“

Brendan nickte seinem Freund Koumeran zu, der im Pilotensitz saß.

Koumeran schaltete die Sichtfunkverbindung ein. „Hier private Raumyacht Jool. Besitzer ist Brendan Hollister, Pilot ist Koumeran Ahab. Wir sind gekommen, um Urlaub zu machen.“

Vieles an dieser Meldung war gelogen. Die Jool gehörte Brendan nicht mehr. Er hatte das von seinem Vater geerbte Vermögen beim Untergang des Planeten Alkana verloren. Seitdem besaß er nicht genug Geld, um den Betrieb einer Raumyacht finanzieren zu können. Außerdem war er nicht hier, um sich eine schöne Zeit zu machen. Er sollte herausfinden, warum die H’Ruun ausgerechnet diesen Planeten verschont hatten. Commander Vendaar von den Raumstreitkräften in Gaia hatte ihn geschickt, was aber niemand erfahren durfte. Aus Gründen, die nur Vendaar kannte, wurde der Einsatz auch gegenüber dem Militär geheim gehalten.

„Urlaub?“, dröhnte es aus den Lautsprechern. „Wollen Sie uns ver-“

„Nicht doch“, gab Koumeran zurück. „Wolkental ist derzeit sicherlich der interessanteste Urlaubsort im Perseus. Außerdem bekommen wir unsere Zimmer nie wieder so billig wie jetzt.“

Das Gesicht eines Offiziers erschien auf den Bildschirmen. Er lachte lauthals. „Das ist ganz schön kaltschnäuzig“, sagte er. „Aber der Planet steht nicht unter Quarantäne. Deshalb können wir Sie auch nicht davon abhalten, dort zu landen, nachdem Sie erst einmal in das System eingedrungen sind. Falls die H'Ruun zurückkommen, um ihr Werk zu vollenden, wird Ihnen niemand helfen. Ist Ihnen das klar?“

Brendan mischte sich ein: „Wozu kreist dann eine ganze Flotte um den Planeten?“

„Um die Evakuierung der Bevölkerung und der Touristen abzusichern. Nur einige hundert Einwohner wollen hier blieben.“

„Umso besser“, sagte Koumeran. „Ich mag es sowieso nicht, wenn überall Menschen herumwimmeln. Wo sollen wir landen?“

„Gehen Sie in einen geostationären Orbit und warten Sie dort, bis die Evakuierung abgeschlossen ist. Das wird noch ein bis zwei Tage dauern. Danach können Sie tun und lassen, was Sie wollen. Ende.“

Tatsächlich zogen sich alle militärischen Schiffe aus dem System von Hendras Stern zurück, nachdem der letzte Lazarettkreuzer abgeflogen war. Während der Panik auf dem Planeten und bei den Kollisionen im Orbit waren noch viel mehr Menschen zu Schaden gekommen, als anfänglich vermutet worden war. Die H’Ruun hatten eine Tragödie verursacht, ohne einen einzigen Schuss abzugeben.

Brendan schaltete die Funkverbindung ein und rief den Raumflughafen: „Hier Jool. Bitte geben Sie uns Landekoordinaten.“

Ein übernächtiger Mann mit Ringen unter den Augen erschien auf dem Bildschirm. „Jool, der Raumflughafen auf der Oberfläche ist nur für Shuttles und kleinere Frachtschiffe gedacht. Sie sind als Urlauber gekennzeichnet. Bitte folgen Sie den Koordinaten, die in diesem Moment Ihrem Bordrechner übermittelt werden. Sie landen auf Wolke 17. Das ist der einzige Landeplatz in der Atmosphäre, der derzeit noch in Betrieb ist. Man wird Sie dort in Empfang nehmen.“

Wolke 17?”, fragte Brendan. Aber der Mann hatte schon abgeschaltet.

Die raue Stimme der künstlichen Intelligenz der Jool meldete sich. „Es handelt sich um ein wolkenartiges Gebilde, das in zwei Kilometer Höhe schwebt. Es wird durch Antigravaggregate angetrieben. Soweit aus dieser Entfernung zu erkennen, handelt es sich um einen fliegenden Raumflughafen, der für Raumyachten bis zur Größe der Jool und für Passagiershuttles geeignet ist.“

„Ich habe so etwas in der Reisebeschreibung gelesen“, sagte Brendan. „Aber ich habe es für eine reine Werbebehauptung gehalten. Sind die Hotels tatsächlich ebenfalls in den Wolken gebaut?“

„Ja, man kann sie vom Orbit aus erkennen. Wolkental ist ein Planet mit einer seltsamen Geographie, die ihrerseits die ganze Atmosphäre beeinflusst. Die Kontinente bestehen aus riesigen Hochebenen, auf denen es kaum Tiere und Pflanzen gibt. Diese Hochebenen werden durchschnitten von Tälern, die von Menschen geschaffen und terraformt wurden. Dort hat man alle Arten von Urlaubslandschaften eingerichtet.“

„Was hat das mit der Atmosphäre zu tun?“, wollte Koumeran wissen.

Die KI zoomte auf einem der Bildschirme in der Zentrale einen Ausschnitt des Planeten heran. „Die Hochebenen sind ständig von Dunst und einer niedrig hängenden Wolkendecke überzogen, so dass man ihre Oberfläche nicht erkennen kann. Über den künstlich geschaffenen Tälern reißt diese Decke auf. Dort herrscht Sonnenschein.“

„Partielle Terraformung erfordert einen ziemlichen Aufwand.“

„Der dürfte sich rechnen. Die Idee des Reisekonzerns war es, in den höheren Schichten der Atmosphäre Hotelzentren auf Antigravplattformen zu errichten. Sie schweben zwischen den Kumuluswolken. Diese Wolkenhotels sind steuerbar und fliegen die verschiedenen Täler an. Dort können die Touristen einige Tage verweilen, bevor die Wolken zum nächsten Tal weiterfliegen.“

„Hört sich an, als würdest du aus einem Reiseprospekt vorlesen“, rügte Brendan die KI.

„Das war tatsächlich eine Zusammenfassung aus verschiedenen Publikationen“, gab diese unbeeindruckt zurück. „Der Planet bietet in den Tälern für jeden Geschmack etwas. Von einsamen idyllischen Landschaften über Gebiete, die für alle denkbaren Sportarten optimiert sind, bis zu Freilufttheatern und Opernbühnen mit Spitzenorchestern.“

„Sport hört sich interessant an“, sagte Koumeran. „Der ist bei mir in den letzten Monaten zu kurz gekommen. Als auf zu Wolke 17.“

Als die Jool ihren Orbit verließ, kam eine Nachricht von einem der wenigen Schiffe herein, die sich noch in der Umgebung von Wolkental aufhielten.

Mardora an Raumyacht Jool“, klang es aus den Lautsprechern.

Koumeran zog die Augenbrauen hoch. „Mardora? Kenne ich nicht.“ Er schaltete die Funkverbindung ein. „Jool hört, Mardora. Was können wir für Sie tun?“

„Das wirst du gleich sehen, alter Gauner!“

Der Bildschirm schaltete sich ein und das vernarbte Gesicht eines hageren Mannes erschien.

„Granger Tschad!“, rief Koumeran. „Du bist der Letzte, den ich hier erwartet hätte!“

„Kann ich von dir nicht behaupten. Es hat sich herumgesprochen, dass du seit über einem Jahrzehnt die Anstandsdame für ein verzärteltes Millionärsjüngelchen spielst. Ist das der Knabe neben dir?“

Brendan ärgerte sich, während Koumeran ihm kräftig auf die Schulter klopfte und dabei grinste. „Das ist er. Aber ich habe ihn im Laufe der Zeit zu einem brauchbaren jungen Mann erzogen. Kennst mich ja.“

Was Brendan erst recht nicht gefiel. „Gibt es etwas Wichtiges zu besprechen?“, fragte er dazwischen.

„Ne, ich wollte nur einem alten Kumpel mal Guten Tag sagen.“ Granger Tschad lachte. „Es geht ja nicht jedem so gut wie ihm.“

Niemand auf den Planeten der Perseuskolonie wusste, dass Brendan sein Vermögen verloren hatte. Alle hielten ihn für einen verwöhnten, reichen Erben, der seinen ehemaligen Bodyguard inzwischen als Piloten beschäftigte und mit ihm aus Langeweile von Stern zu Stern reiste. Das war einer der Gründe, warum Commander Vendaar die beiden als Agenten ausgewählt hatte. Wieder einmal bestätigte sich nun ihre Vermutung, dass man einem wohlhabenden Müßiggänger nicht zutraute, etwas Ernsthaftes im Sinn zu haben.

„Erzähl, was dich hierher verschlagen hat“, forderte Koumeran.

„Ich bin jetzt auf eigene Rechnung im Weltraum unterwegs. Mein Schiff ist die Mardora, ein Frachter für sechzehn Container im interstellaren Verkehr.“

„Wo hast du das Geld her, um dir so ein teures Schiff zu kaufen?“

„Es gehört mir noch nicht ganz, ich arbeite derzeit den Kaufpreis ab.“

Brendan schien, als habe Granger einen Moment gezögert, bevor er diese Antwort gab.

„Lohnen sich denn die Versorgungsflüge für einen Urlaubsplaneten?“, wollte Koumeran wissen.

„Jetzt nicht mehr! Ich werde mir andere Auftraggeber suchen müssen. Aber so ist das Leben als Trader nun mal.“

„Waren Sie hier, als die H’Ruun ins System kamen?“, fragte Brendan.

„War ich. Ganz schön gezittert haben wir alle.“ Granger Tschad erzählte in größter Ausführlichkeit, was er erlebt hatte. Nach einer halben Stunde unterbrach er sich. „Verdammt, ich hätte beinahe meine Startfreigabe verpasst. Alles Gute, ihr zwei. Man sieht sich!“

Koumeran brachte die Jool wieder auf Kurs hinunter in die Atmosphäre des Planeten.

Wolke 17 sah von oben aus wie eine große, weiße Fläche, aus deren Rändern Watte hervorquoll. Tatsächlich handelte es sich um einen voll ausgestatteten Raumflughafen, um dessen Landefläche herum die üblichen Gebäude standen: Hangar, Treibstofflager, Werkstätten, Versorgungslager.

„Von unten sieht es aus wie eine große Kumuluswolke“, sagte Sven Peterson. Er hatte sich als CEO der Wolkental, Inc. vorgestellt. Die Firma hatte das Nutzungsrecht für den Planeten für zunächst zweihundert Jahre erworben und durfte ihn deshalb nach eigenem Gutdünken ausbeuten. Im Falle von Wolkental erfolgte das nicht durch den Abbau von Rohstoffen, sondern durch das Geschäft mit Touristen. „Wenn unsere Gäste in den Tälern weilen, sollen sie eine möglichst natürliche Umwelt vorfinden. Diesen Eindruck würden fliegende Plattformen aus Stahl empfindlich stören“, fuhr der Manager fort.

„Sie betreiben hier einen ziemlichen Aufwand“, sagte Brendan.

„Das ist der kleinste Teil davon“, widersprach Peterson. „Unsere Firma hat die ersten dreißig Jahre in die Schaffung und Terraformung der Täler investiert. Das hat Milliarden gekostet. Entsprechend hoch sind die Preise, die wir von unseren Gästen fordern müssen, und entsprechend exklusiv der Kreis unserer Kunden.“

„Das dürfte ja nun vorbei sein“, sagte Koumeran.

„Tja, wir hatten tatsächlich in den letzten Tagen die Befürchtung, wir müssten Insolvenz anmelden. Die Anteilseigner unserer Firma sind nicht begeistert von dieser Aussicht, das kann ich Ihnen sagen.“

„Eine schwierige Situation“, sagte Brendan. „Hat Wolkental keine natürlichen Ressourcen, die Geld einbringen könnten?“

„So gut wie nicht. Einige Nutzpflanzen, die wir in den Tälern heimisch gemacht haben, exportieren wir. Ein wenig Landwirtschaft gehört sowieso zu dem Ambiente, das sich manche Gäste wünschen. Aber viel ist mit diesen Produkten nicht zu verdienen.“

„Sehr bedauerlich“, sagte Brendan und Koumeran nickte zustimmend.

Peterson, der bisher ein betrübtes Gesicht gemacht hatte, brach nun in ein strahlendes Lächeln aus. „Ihre Ankunft lässt mich hoffen, dass alles nicht so schlimm kommen wird, wie wir es befürchtet haben. Ganz im Gegenteil!“

„Wieso im Gegenteil?“

„Wir sind der einzige Planet, der jemals den Besuch einer Flotte der H’Ruun überlebt hat. Das ist ein unschätzbarer Marketingvorteil. Ihre Ankunft bestätigt mich in der Gewissheit, dass dies viele interessierte Menschen aus allen Teilen der Perseuskolonie hierher locken wird.“

„Katastrophentouristen“, sagte Koumeran abfällig.

„Menschen mit historischem und zeitgeschichtlichem Interesse“, korrigierte Peterson. „Was wir hier erlebt haben, wird in die Geschichtsbücher eingehen.“

„Zweifellos.“

Für einen Moment trat Schweigen ein, dann sagte der Manager: „Bitte folgen Sie mir jetzt zu der Glasgondel. Es ist derzeit nur ein Hotel geöffnet, ganz hier in der Nähe. Leider müssen wir nicht nur den Verlust beziehungsweise die Abreise vieler Gäste bedauern, sondern auch den eines großen Teils unseres Personals. Ich hoffe, wir werden in wenigen Wochen weitere Anlagen wieder in Betrieb nehmen können. Um Sie für eventuelle Unannehmlichkeiten zu entschädigen, habe ich veranlasst, dass Sie in die höchste Zimmerkategorie umgebucht werden - ohne Aufpreis. Ihnen steht eine Suite im untersten Stockwerk des Cloud Palace Hotels zur Verfügung.“

Die Gondel entpuppte sich als gläsernes Flugboot, das dreißig Passagiere aufnehmen konnten. Bis auf einige Verstrebungen waren Wände und Boden durchsichtig, so dass Brendan das Gefühl hatte, auf seinem bequemen Sessel frei in der Luft zu schweben. Der Triebwerksteil im hinteren Bereich war sogar verspiegelt, so dass man auch in dieser Richtung das Blau des Himmels und das Weiß der Wolken sah.

Der Flug zum Hotel dauerte zwanzig Minuten und führte über eine dichte Wolkendecke, die keine einzige Lücke aufwies. Darunter musste sich eine der Hochebenen befinden, von denen Brendan erfahren hatte.

Schließlich gab diese graue Dunstfläche doch einen Blick nach unten frei. Man sah in ein grünes Tal, viele Kilometer breit und hunderte lang, durch das ein glitzernder Fluss mäanderte. In zweitausend Meter Höhe über der Talsohle, so schätzte Brendan jedenfalls, schwebte eine Kumuluswolke, die nicht wie die übrigen sachte vom Wind weitergetrieben wurde: das Cloud Palace Hotel!

Wie der Landeplatz für Raumschiffe war auch dieses Bauwerk perfekt getarnt und wurde von leistungsfähigen Antigravaggregaten in der Luft gehalten.

Die gläserne Gondel landete beim Eingang zur Empfangshalle und die beiden einzigen Gäste stiegen aus, begleitet von Sven Peterson. Der Manager kümmerte sich persönlich um das Einchecken und den Transport des Gepäcks. Dann zeigte er ihnen die Suite in der untersten Etage.

Selbst Brendan, der in seiner Kindheit und Jugend viel Luxus kennengelernt hatte, blieb im ersten Moment fassungslos stehen. Der Fußboden bestand aus Glas! Man konnte hinuntersehen in das Tal. Alle Möbelstücke in den fünf Räumen, die zu der Suite gehörten, hatte man sorgfältig so designed und aufgestellt, dass sie den Eindruck vermittelten, mitten in der Luft zu schweben.

„Zur Suite gehört noch ein zweites Stockwerk“, erklärte Peterson, nachdem sich Brendan und Koumeran von der ersten Überraschung erholt hatten. „Dort finden Sie weitere vier Räume. Manche unserer Gäste fühlen sich unwohl, wenn sie morgens aufwachen und neben dem Bett nicht den Fußboden sehen.“ Peterson lachte andeutungsweise, um zu zeigen, dass er den beiden Neuankömmlingen eine solche Schwäche nicht zutraute. Gleichzeitig ließ dieses Lachen aber keinerlei Geringschätzung erkennen, für den Fall, dass es doch zutreffen sollte.

Nachdem auch die oberen Räume besichtigt waren, kam der letzte Clou.

„Ihnen stehen rund um die Uhr ein persönlicher Butler und ein erfahrener Pilot zur Verfügung“, verkündete Peterson. „Leider ist es uns nicht möglich, Ihnen auch noch die Dienste eines Organisators anzubieten, da von denen keiner hiergeblieben ist.“

„Was ist ein Organisator?“, fragte Brendan.

„Eine Person, die Ihre Wünsche in Bezug auf jede Art von Urlaubsaktivität umzusetzen bemüht ist. Wollen Sie an einem Sandstrand unter Palmen liegen und in der Brandung surfen? Er kennt das passende Tal und den idealen Platz. Oder steht Ihnen der Sinn nach einer Safari durch Dschungel und Steppengebiete? Aber auch unsere Wintersportanlagen werden gerne in Anspruch genommen. Und schließlich gibt es das luxuriöse Vergnügen des Wolkenreitens, für das jedoch eine gewisse Unterweisung erforderlich ist. Zum Glück gehört der Ihnen zur Verfügung stehende Pilot zu den qualifiziertesten unserer Mitarbeiter. Er kann die Dienste eines Organisators sicherlich zu einem guten Teil mit übernehmen.“

Zwei Männer kamen durch die offenstehende Tür ins Vorzimmer der Suite. Der Butler war ein alter Mann in schwarzem Anzug, der Pilot dagegen ein bulliger Typ, fast so groß und massig wie Koumeran.

„Dies ist James“, stellte Sven Peterson den Butler vor, „und dies hier Sam Pekker. Ich vertraue Sie nun diesen beiden Mitarbeitern an. Bitte entschuldigen Sie mich, aber die jetzige Situation auf Wolkental erfordert viele Entscheidungen und organisatorische Anpassungen, wie Sie sicherlich verstehen werden.“

Sven Peterson verließ die Suite. James, der Butler, verbeugte sich vor Brendan und Koumeran. Sam Pekker deutete nur ein Kopfnicken an.

Bevor Brendan die beiden begrüßen konnte, wandte sich Koumeran an den Butler: „James, wir benötigen Ihre Dienste vorläufig nicht. Wir rufen Sie, falls wir etwas wünschen.“

Der Butler verbeugte sich noch einmal, sagte: „Sehr wohl!“, und ging hinaus.

Koumeran und Sam Pekker starrten sich an.

„Sam, wo du bist, riecht es nicht nur nach Ärger, es stinkt!“, sagte Koumeran schließlich. „Bist du immer noch als Söldner registriert?“

„Oh, ja!“ Pekker grinste. „Willkommen im Paradies in den Wolken.”

PERSEUS Wolkental

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