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Hein Tjerks

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Hein Tjerks ist mittlerweile – so sagt man sich im Ort – mindestens steinalt. So um die Vierzig – oder vielleicht sogar noch älter. Er hat auch keine Frau so wie die anderen Männer hier im Ort. Aber wie könnte sich auch eine Frau in diesen komischen Kauz verlieben. Er hat scheinbar seit seiner Geburt immer die gleiche Kleidung an: Eine olle braune Cordhose, ein viel zu großes, kariertes Hemd, Lederstiefel, die wohl schon von seinem Urgroßvater getragen wurden, einen fleckigen Hut und ein grünes, zerschlissenes Cape. Er geht leicht vornüber gebeugt, so dass man glauben könnte, er fällt jeden Moment auf die immer rot schimmernde und riesige, knollige Nase. Allein der Schäferstab verhindert dies. Und so richtig geradeaus


Hier sind die Schafe von Hein Tjerks mal wieder alleine in Zwillebroek unterwegs

laufen hat ihn eigentlich auch noch niemand gesehen. Meist läuft er im Zickzackkurs, wenn er denn überhaupt mal läuft. Jeden Morgen, noch bevor die Leute im Ort so richtig wach sind, schlurft er am Haus der Grambergs vorbei zum Kiosk. Und sobald die Kioskbesitzerin, Frau von Thünen, die Rollläden am Kiosk hochgezogen hat, kauft er sich dort eine Flasche Schnaps und schlurft dann wieder zurück zu seinem Haus. Dort sitzt er dann meistens auf der Veranda und schaut gelangweilt seine Schafe an, die direkt vor dem Haus auf der Weide stehen. Die Flasche Schnaps steht dann immer vor ihm auf dem Tisch und ist bereits am Vormittag ein gutes Stück geleert. Die Leute in Zwillebroek sagen übereinstimmend, dass man die Uhr nach Hein’s Schlafrhythmus stellen könne, denn pünktlich um 10 Minuten nach 12 schläft Hein Tjerks tief und fest. Mindestens zwei Stunden lang – und für diese Zeit sind seine Schafe sich selbst überlassen. Da Hein auch meist vergisst, den Strom für den elektrischen Zaun einzuschalten, haben die Schafe dann freie Bahn und nehmen beinahe täglich Reißaus.

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