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2 (Er)kenne dich selbst

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Das ist gleich zu Beginn ein sehr schwieriges Thema. Sich selbst zu kennen und zu erkennen bedeutet grob gesagt, dass man weiß, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen und wie man in gewissen Situationen reagiert und diese Reaktion zu kontrollieren. Das ist einfacher gesagt als getan, denn für die meisten Menschen ist eine gesunde Selbstprojektion äußerst schwierig.

Stelle es dir so vor, als wenn du aus deinem Körper herausfliegst und dich selbst so siehst, wie andere Menschen dich sehen.

Anderen Menschen fällt sehr schnell auf, was du z.B. gut kannst oder aber auch überhaupt nicht gut. Deinen Mitmenschen fällt auch auf wie du reagierst und dich verhältst, denn dies kann man an deinem Gesicht und deinen Bewegungen ablesen, auch wenn du dir dessen nicht bewusst bist. Oftmals werden dir das die anderen Menschen aber nicht direkt sagen. Es kann sein das sie einfach kein Interesse daran haben oder dich nicht verletzen wollen. Wenn du denkst das du in einer gewissen Sache besonders gut bist und diese gerne machst, und dann gesagt bekommst, dass du diese Sache nicht gut kannst, dann wirst du gekränkt und abweisend reagieren. Trotzdem solltest du in der Lage sein, das Gesagte logisch zu durchdenken und auf Fakten zu prüfen, um an den wahren Kern zu kommen. Da daraus Konflikte entwachsen können, vermeiden es deine Mitmenschen oft, dir offene Kritik zu geben. Gerade innerhalb der Familie oder im engeren Freundeskreis, kommt so etwas oft vor, da man einander nicht verletzen möchte.

Dieses Verschweigen ist aber leider sehr kontraproduktiv für deine Entwicklung. Als junger Mensch hat man die kühnsten Träume und Ideen. Die Eltern sollten dies auch in jedem Fall fördern – bis zu einem gewissen Punkt.

Mein Junge z.B. wollte Profifußballer werden. Das ist absolut ok und Fußball ist ein guter Sport, der dich fit hält. Aber man erkennt hier doch ziemlich schnell, ob jemand ein Ausnahmetalent besitzt und sich weitere Investitionen (Zeit und Geld) lohnen oder eben nicht. Und genau an diesem Punkt ist eine gesunde Kritik, dass beste was dir passieren kann. Es spricht sicherlich nichts dagegen einfach weiterhin Fußball zu spielen, einfach nur weil es Spaß macht. Aber damit irgendwann mal Geld zu verdienen ist sehr unwahrscheinlich. Es tut sicherlich weh, wenn hier Träume zerstört werden. Aber wenn man es nicht tut, kann es später noch sehr viel bitterer werden.

Warum haben eigentlich so viele Menschen ein Problem mit offener Kritik?

Ich möchte noch mal betonen, dass eine gesunde, konstruktive Kritik, dass Beste ist, was dir passieren kann. Du bekommst ein ehrliches Feedback, welches dir einen Hinweis gibt, welche Sachen du noch verbessern kannst oder lieber gleich ganz lassen solltest. Um Kritik zu äußern, braucht die jeweilige Person Mut und sie ist sich bewusst das damit eventuell eine Konfrontation oder ein Konflikt ausgelöst wird. Das liegt daran, dass der Empfänger der Kritik sich angegriffen und oder verletzt fühlt. Oft verhält sich der Empfänger der Kritik dann sehr unfair. Dabei spielt das Alter keine Rolle. Eine Kritik verletzt das Ego und damit können die meisten Menschen nicht gut umgehen. Aber bei genauerer Betrachtung wird hier gar nicht das Ego verletzt, sondern lediglich ein Fakt festgestellt, der wie wir jetzt einfach mal annehmen, der Wahrheit entspricht. Diese Wahrheit ist für den Empfänger dann meist bitter und man ist dann sauer auf den Sender der Kritik, obwohl dies gar nicht nötig wäre. Aber man braucht schon eine gewisse Größe, Mental gesehen, um die Kritik anzunehmen und anzuerkennen, dass man nicht persönlich angegriffen wurde. Man denkt in Ruhe und objektiv über die Kritik nach und betrachtet die Sache von außen, man geht also aus sich heraus. Die Kritik kann dich trotzdem verletzen und man muss sich eingestehen das man falsch lag. Aber wenn man alle Fakten fair bewertet, so muss man sich auch eingestehen, dass der Sender der Kritik recht hat. Der Sender stellt nur Tatsachen fest, er kann selbst natürlich nichts für diese Tatsachen oder dafür, dass dir diese Tatsachen nicht gefallen.

Sei also stets dankbar für konstruktive Kritik.

Dazu gibt es auch in der Geschichte schon sehr alte Redewendungen, die auf diesen Umstand hinweisen:

„Wer die Wahrheit spricht, braucht ein schnelles Pferd“.

Es ist also seit Menschengedenken so, dass die nackte Wahrheit meistens nicht gut ankommt. In dieser Sache ist der wichtigste Punkt für dich also, dass du dich selbst sehr gut einschätzen kannst und deine Stärken und Schwächen herausfindest, da du nun weißt, dass die Menschen in deinem Umfeld ihre Kritik entweder zurückhalten oder sie etwas beschönigen, um dich nicht zu verletzen. Das ist alles vollkommen normal.

Wenn dir ein geliebter Mensch ein Abendessen bereitet, es dir aber nicht so gut schmeckt, wirst du es trotzdem Essen und diesen Menschen loben, dass er das Essen sehr gut gemacht hat. So handhaben es die meisten Leute und ich tue das auch. Aber wenn dieser Mensch, der nun denkt, er kann außergewöhnlich gut kochen, eine Gaststätte eröffnen will? Denk kurz darüber nach. Wäre es nun klug dieses Vorhaben noch weiter anzupeitschen durch ein falsches Lob? Oder wäre es nun besser hier mal die Karten auf den Tisch zu legen und konstruktive Kritik anzubringen.

Wie du dir denkst kann das sicherlich unangenehm werden, aber es ist leider nötig. Die Folgen können viel schlimmer werden, wenn man versucht etwas zu überspielen oder totzuschweigen. Dieser geliebte Mensch könnte nun versuchen alles dafür zu tun, um die Gaststätte zu eröffnen. Daran ist an sich nichts schlechtes aber um eine Gaststätte zu führen, braucht es schon etwas mehr als nur gerne zu Kochen, vor allem wenn man in dem Irrglauben ist, gut Kochen zu können. Den weiteren Verlauf kannst du dir denken – es kommt nichts Gutes dabei raus, nur sehr viele Probleme.

Es ist also von allergrößter Wichtigkeit das du dich selbst kennenlernst und einzuschätzen weißt. Es geht darum herauszufinden was du gut kannst und was nicht. Das zeigt dir in erster Linie mal, wo du momentan stehst. Die wichtige Frage ist aber, wo du im Leben hinmöchtest. Das ist eine sehr schwere Frage und die Antwort kann sich immer mal wieder ändern, da das Leben sich auch ständig verändert. Umso wichtiger ist, dass du dir diese Frage immer wieder stellst und dann schaust, ob dein Tun noch passend ist und mit den Zielen übereinstimmt oder ob du hier etwas ändern solltest.

Wie findest du heraus, ob dein Verhalten noch passend ist?

Hier ein kleines Beispiel. Du bist relativ unsportlich. Deine Familie stört das nicht weiter, sie lässt dich mit Kritik in Ruhe. Weiterhin naschst du gerne Süßigkeiten. Bis vor kurzem wolltest du noch ein professioneller Zeichner werden. Als Zeichner ist es egal ob du Fit bist oder teamfähig bist. Es ist auch egal ob du sehr gerne isst und wie dein Körper beschaffen ist. Dann hast du dieses YouTube Video von dieser einen Tanzgruppe gesehen und es hat dich sehr beeindruckt. Du möchtest nun also Tänzer werden. An deinem Alltag hat sich nichts geändert, außer dass du weniger zeichnest und mehr Tanzvideos konsumierst und dich dazu etwas in deinem Zimmer bewegst.

Während dein Lebenswandel, also dein Tun, vor einem Jahr noch mit deinem Ziel Zeichner zu werden, gut harmoniert hat, so ist dies im Falle des Tänzers nicht mehr der Fall. Aber warum? Als Tänzer braucht man eine gute körperliche Fitness und in unserem Beispiel hier hast du keine gute körperliche Fitness. Weiterhin musst du lernen dich in einer Tanzgruppe unterzuordnen. Also musst du jetzt dein „Tun“ anpassen und dich verändern. Als Zeichner hast du immer alles allein so entworfen, wie du wolltest, aber nun als Tänzer ist Teamfähigkeit gefragt. Du musst nun dein Verhalten ändern. Wenn du nicht bereit bist etwas zu ändern, wird sich ein anderer finden, der bereit ist sich zu ändern. Dieser andere überholt dich einfach indem er tut was getan werden muss. Du schaust nur missgünstig dabei zu. Du wirst so lange von allen anderen überholt, bis du einsiehst, dass die Veränderung manchmal nötig ist und damit beginnst. Dazu braucht es viel Willensstärke, wie wir später noch herausfinden ist der Wille das stärkste überhaupt.

Als Tänzer musst du fit sein, also musst du dein Tun dahingehend verändern, dass du nun regelmäßig Sport treibst und Tanzen übst. Du hast heute keine Lust zum Sport zu gehen? Das ist verständlich, da du dies ja nicht gewohnt bist. Stelle dir folgende Fragen: „möchte ich körperlich fit sein?“, „möchte ich in die Tanzgruppe?“. Du möchtest das? Ok, dann gehe zum Sport. Es ist ein ganz einfaches Auswahlverfahren und du hast selbst die Macht das zu beeinflussen. In diesem Auswahlverfahren geht es nicht darum was du momentan möchtest, sondern darum, was getan werden muss, um deinem Ziel näher zu kommen. Sport ist nicht deine Stärke?

Dann mache es zu einer Stärke!

Meine Schwäche war damals das Joggen und das Lesen. Ich habe es zu einer Stärke ausgebaut. Ich habe das Joggen von „Nie“ in „4-5 mal pro Woche“ umgewandelt und das Lesen von „Nie“ in „täglich“. Natürlich funktioniert das mit jeder Tätigkeit.

Es ist also wichtig das du immer mal wieder „in dich hineinhorchst“ und schaust, ob alles ok ist oder ob du dich in eine Richtung entwickelst, die langfristig problematisch ist. Mit langfristig problematisch ist gemeint, ob die Richtung, in die du gehst, nachhaltig ist und dich dahin bringt, wo du gerne hinmöchtest. Diesen Vorgang nennt man Selbstreflektion. Du checkst dich quasi selbst, überprüfst dein System auf Tauglichkeit. Man sollte sich selbst ab und zu reflektieren. Da sich Dinge immer wieder ändern, ist es nötig das du in dich hineinhorchst und notfalls Anpassungen vornimmst. Lerne deine Schwächen kennen und wandle sie in Stärken um oder sieh ein, dass du Aufgrund gewisser Schwächen eben nicht alles machen kannst, wovon du träumst. Konzentriere dich dann auf deine Stärken und baue diese weiter aus, um hier deine Träume zu verwirklichen. Versuche dir die Meinungen deiner Mitmenschen einzuholen und bewerte diese Objektiv nach Fakten und sei nicht böse auf deine Mitmenschen, wenn sie so fair sind und dir eine ehrliche Kritik geben.

DEIN LEBEN WIRD SEHR GUT

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