Читать книгу Raban und Röiven Die Figur der Hekate - Norbert Wibben - Страница 15

Besuch im Museum

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Am nächsten Morgen kann es Finnegan kaum erwarten, zu dem Besuch im Museum der Hauptstadt aufzubrechen. Er schaut immer wieder auf seine Armbanduhr und vergleicht sie mit der an der Wand in der Küche.

Ärgerlich brummelt er: »Warum öffnen die erst so spät. Wir könnten längst mit unserer Recherche begonnen haben. Vielleicht hätten wir sogar schon die Erklärung, nach der wir suchen. Aber zehn Uhr, das ist ja fast schon Mittag! Was denken die sich nur dabei? Damit Schulklassen dort zu Besuch sein können, wäre acht oder neun Uhr doch viel naheliegender.«

Raban, der das gehört hat, entgegnet: »Opa, warum bist du denn so ungeduldig? Das Museum öffnet zwar spät, dafür ist es abends aber auch lange offen, ich meine sogar bis um neun. Wir werden also genug Zeit haben.«

»Ja, schon. Aber ich möchte endlich los.«

»Das ist es also. Du möchtest den magischen Sprung nutzen. Das können wir gerne sofort machen, aber dann müssen wir bis zur Öffnung vor dem Gebäude warten. Ob es im Süden wohl noch regnet? Eine Stunde ungeschützt dort zu stehen, würde uns völlig durchnässen.«

»Kennst du dagegen keinen Zauberspruch?«

»Hm. Doch. Aber dann fällt es auf, wenn wir völlig trocken das Museum betreten. – Aber gut. Die wissen dort ja nicht, wie lange wir draußen verbracht haben. Und wir können vorsichtshalber einen Regenschirm mitnehmen.«

Erfreut steht Rabans Großvater auf, nimmt einen Schirm aus dem Ständer, verschließt die Haustür und tritt zu dem Jungen. Sobald seine Hand auf dessen Arm ruht, flirrt die Luft.

Als das Gleißen nachlässt, stehen sie in der Nähe zum Eingang des Museums. Raban hat eine Stelle gewählt, an der sie gegen Blicke anderer Menschen geschützt sind, hinter einer Telefonzelle.

Jetzt treten sie auf den Weg und schlendern zum Eingang hinüber. Den Regenschirm hält der ältere Mann locker in seiner linken Hand, denn hier scheint, wie im Norden auch, die Sonne. Sie lacht von einem strahlend blauen Himmel auf sie herab. Beide laufen auf und ab und blicken schließlich auf die Uhr am Eingang. Um die Wartezeit von 45 Minuten zu verkürzen, wandern sie vom Museum weg. An einem Kiosk kauft Finnegan für sich und seinen Enkel ein Eis. Im wärmenden Sonnenschein genießen sie die Leckerei sehr. Als sie sich langsam auf den Rückweg machen, werden sie von zwei Frauen mit Kinderwagen begleitet, die ebenfalls ins Museum wollen. Nach weiteren fünf Minuten wird der Eingang endlich freigegeben.

Da Raban den Weg in den Bereich der griechischen Ausstellung noch von seinem nächtlichen Besuch in Erinnerung hat, führt er seinen Großvater an Skulpturen mit Hundeköpfen aus Ägypten, einem römischen Tempel und einem rekonstruierten Stadttor Babylons vorbei, auf eine riesige Treppe zu.

»Langsam, die alten Knochen wollen nicht mehr so wie früher«, fordert der alte Mann. Darauf nimmt Raban natürlich Rücksicht. Der Aufstieg geschieht dann aber doch recht schnell, da Finnegan ziemlich flott eine Stufe nach der anderen nimmt. Oben angelangt, muss er sich etwas ausruhen, wobei er stark schnauft. Dann durchschreiten sie griechische Säulen. Der vor ihnen liegende Raum wird umlaufend von einem Relief geschmückt, das griechische Götter im Kampf mit den Giganten zeigt. Diese Information muss der Junge nicht erst auf einer Tafel lesen, er erinnert sich auch so daran. Lachend zeigt er seinem Großvater ein Hinweisschild zu der Figur, die als etwas Besonderes in der Mitte des Raumes steht. Dieser liest ungläubig: »Perseus mit dem Haupt der Medusa.« Er sieht jetzt mit eigenen Augen, was er im letzten Sommer vermutet hatte. Der versteinerte Baran wird für eine Darstellung des griechischen Helden, dem Sohn Zeus’, gehalten. Finnegan schmunzelt ungläubig.

Jetzt deutet der Junge auf eine andere Figur:

»Dort steht Hekate. Es ist eine größere Version der Keramik, die ich im Vogelkäfig sichergestellt habe. Wir sollten nach weiteren Informationen über sie suchen.«

Und das machen sie auch. Sie setzen Kopfhörer auf und lauschen Erzählungen, lesen Tafeln mit weiteren Erklärungen und sehen sich erläuternde Kurzfilme an.

Die Dreigestalt ist seit vielen Jahrhunderten für Hekate typisch. Sie wird als eine hilfreiche Göttin beschrieben, die neben Zeus die einzige Gottheit ist, die den Menschen jeden Wunsch erfüllen oder verweigern kann. Doch genauso, wie Hekate den Segen geben kann, kann sie ihn wieder nehmen, wenn sie es für richtig empfindet. Sie wurde zu einer Art Allgöttin und Weltseele, die in sich eine vorgriechische Muttergöttin, eine jugendliche Göttin und Hüterin der Schwellen und Übergänge sowie eine dunkle Gestalt vereint.

Nach mehreren Stunden schwirren Raban und seinem Großvater die Köpfe. Sie blicken auf weitere Informationstafeln, ohne noch aufzunehmen, was dort geschrieben steht. Der ältere Mann reibt sich die brennenden Augen.

»Was meinst du, sollen wir jetzt Schluss mit unserer Suche machen? Ich kann jedenfalls fast nichts mehr lesen. Die Buchstaben verschwimmen vor meinen Augen, die sogar zu tränen beginnen.«

»Ja. Ich stimme dir zu. Mir geht es genauso. Es ist mir bereits früher in anderen Museen passiert, dass irgendwann die Aufnahmekapazität erreicht ist. Dann hilft nur noch, sich geraume Zeit mit anderen Dingen zu beschäftigen. – Lass uns gehen.«

Sie atmen erleichtert auf, als sie draußen sind. Einen Moment stehen sie einfach nur still, das Gesicht mit geschlossenen Augen der wärmenden Sonne zugewandt. Plötzlich fährt Raban zusammen. Er schaut sich mehrfach suchend um, bis ihm aufgeht, dass Röiven versucht, gedanklich mit ihm Kontakt aufzunehmen.

»Hey, Röiven, was gibt es? Benötigst du Hilfe?«

»Endlich komm ich zu dir durch. Die Abschirmung deiner Gedanken gelingt dir wirklich gut. Aber für mich ist das eher frustrierend, immer wieder nach dir zu rufen. Ein paarmal habe ich sogar laut nach dir gerufen. Das ist zwar nicht besonders aufgefallen, da Fithich hin und wieder ja auch mal etwas zueinander sagen, aber komisch war das schon. Ich bin zu dem Zeitpunkt jedenfalls allein gewesen. Das macht dann den Eindruck, als ob ich altersschwach bin und mit mir selbst rede. Das sollte …«

»Halt, mein Freund. Ich habe verstanden. Du willst mir etwas mitteilen. Worum geht es?«

»Findest du das eigentlich nett, mich nicht ausreden zu lassen? So geht man doch nicht miteinander um. Also wirklich, was hattest du nur für ein Kindernest? Ich sollte mal deine Eltern fragen …«

»Röiven!«, unterbricht Raban den aufgebrachten Kolkraben erneut. Da er ihn nicht sehen kann, weiß er zwar nicht, ob ihn der Vogel nur necken will, oder ob er tatsächlich sauer wird, wenn er ihn unterbricht. Ihm schwirrt immer noch der Kopf, so dass er es trotzdem riskiert. »Ich stehe mit meinem Großvater vor dem Museum in der Haupt…«

»Das macht doch nichts«, unterbricht ihn jetzt der Rabe, »die Gedankenverbindung stört das nicht.«

»Das ist richtig. Wir haben uns Informationen über Hekate angesehen, wovon mir noch der Kopf brummt. Darum bitte ich dich, fasse dich kurz und sag, was du willst.«

»Wenn du meinst. Gefunden. Treffen.« Danach herrscht Ruhe. Ungläubig schüttelt der Junge den Kopf.

»Was ist das denn für eine Nachricht. Röiven, was soll das heißen?«

Keine Antwort!

»Röiven?«

Nichts.

»Er kann es nicht lassen«, sagt Raban laut. Finnegan wundert sich schon einige Zeit, warum sein Enkel so abwesend wirkt.

Nun fragt er: »Überlegst du, was die neuen Informationen bedeuten können, oder worauf bezieht sich deine Feststellung?«

»Ähem. Nein. Ich hatte einen Gedankenaustausch mit Röiven. Er wollte irgendetwas von mir. Da er mich schon seit längerer Zeit zu kontaktieren versuchte, musste er sich seinen Frust von der Seele reden. Als ich ihn dann aufforderte, sich kurz zu fassen, hat er das wirklich gemacht. Er sagte nur zwei Worte.«

»Darauf bezieht sich dein »Er kann es nicht lassen«?«

»Ja. Er hat das im letzten Jahr auch manchmal gemacht und sich wortwörtlich an meine Aufforderungen gehalten. Er will mich mal wieder necken, glaube ich.«

»Na, ihr seid mir die Richtigen. Da haben sich wohl zwei Schelme gefunden«, schmunzelt der alte Mann. Er blickt sich suchend um und legt seine Hand auf den Arm seines Enkels. »Wir sollten jetzt nach Hause gehen. Im Moment sind wir hier alleine.«

Die Luft flirrt und sie sind zurück in der Küche, von wo sie heute Morgen gestartet waren.

»Ich mach uns heiße Schokolade und du kontaktierst deinen Rabenfreund«, fordert Finnegan seinen Enkel auf. »Setz dich dazu ins Wohnzimmer. Ich komme auch gleich. Danach sollten wir überlegen, welche Erkenntnisse wir haben.«

Der Junge nickt. Er setzt sich auf das bequeme Sofa und schließt die Augen, die er sofort erschrocken aufreißt.

»Das ist doch nicht möglich!«, sagt er zu sich und dreht sich zum Schreibtisch, auf den er den Vogelkäfig gestellt hatte. Beruhigt erblickt er darin die Figur der Hekate. »Warum habe ich aber ihre grünen Augen gesehen? Sie versuchten, mich in sich hineinzuziehen. Langsam wird mir dieses Artefakt unheimlich. Wie soll ich denn heute Nacht in den Schlaf kommen, wenn ich diese hypnotischen Augen immer größer werdend vor mir sehe?«

Der Junge dreht sich wieder zurück, atmet bewusst mehrmals langsam ein und aus, bevor er vorsichtig, ganz langsam, seine Augen schließt. Noch sind sie einen kleinen Schlitz geöffnet, dann nicht mehr. Raban will schon erleichtert aufatmen, als er ein Wispern hört, das offensichtlich aus dem Käfig zu ihm herüberweht. Alarmiert öffnet er erneut die Augen und schaut sich um. Es ist jedoch wie vorher, die Figur befindet sich im Käfig. Widerwillig konzentriert er sich auf das Wispern. Vielleicht versteht er jetzt die Botschaft, die offenbar von der Figur gesendet wird.

Ganz leise vernimmt er: »…en … sequor et ape… portas … futuri …« Danach beginnt das Wispern offenbar von vorne, aber mehr verstehen kann er nicht. Was hat das zu bedeuten? Einige der Worte hat er schon gehört, die anderen sind unverständlich. Nachdenklich betrachtet er die Figur im Vogelkäfig. Irgendetwas stört ihn, ist anders als sonst. Aber was ist das nur? Raban ist sich sicher, etwas stimmt hier nicht. Plötzlich erkennt er den Grund. Die Käfigtür steht einen Spalt weit offen! Sollte jemand hier gewesen sein und versucht haben, die Figur zu stehlen?

Erschrocken springt Raban auf und blickt sich hastig um. Falls das einer der dunklen Zauberer gewesen sein sollte, muss er sich und seinen Großvater schützen. Während er bereits »Protego« und »Sgiath«, murmelt, tastet seine rechte Hand unbewusst nach dem Armreif, der jedoch sicher um sein linkes Handgelenk geschlossen ist. Der Junge atmet erleichtert auf. Seine Zauberkräfte werden dadurch mehrfach verstärkt, so dass er es hoffentlich mit einem der neuen Dubharan aufnehmen könnte.

»War dort in der Ecke, zwischen Schreibtisch und Bücherregal, eine Bewegung?« Der Junge zweifelt, sein Herzschlag beschleunigt sich. Nein, das war ein Lichtreflex, der grünlich über die Wand huschte. »Kam das Licht aus den Augen der Figur?«, überlegt Raban. Während alle seine Sinne aufs Äußerste gespannt sind, bewegt er sich langsam auf den Käfig zu. Mit einem schnellen Satz überwindet er die letzte Distanz. Seine rechte Hand schießt nach vorne und schließt die Käfigtür. Der Junge stößt die Luft aus, die er unwillkürlich angehalten hat. Erneut blickt er suchend im Raum umher, als sein Großvater mit zwei dampfenden Tassen den Raum betritt.

»Hast du ein Gespenst gesehen?«, fragt dieser erstaunt, als er seinen Enkel betrachtet.

»Ähem. Nein. Glaube ich jedenfalls. Ich habe ein Wispern gehört, wie ich es schon einmal hörte, als ich die Figur der Hekate in der Hand hielt. Nur dieses Mal war die Keramik im Käfig, und ich saß auf dem Sofa. Außerdem huschte grünliches Licht über die Wand. Das kann eigentlich nur aus dem Vogelbauer gekommen sein. Dann habe ich bemerkt, dass die Käfigtür offen war. – Hast du sie vielleicht offen gelassen, nachdem du dir die Figur angesehen hast?«

»Nein. Ich habe die Figur nur durch das Gitter betrachtet. Da war die Tür garantiert geschlossen.«

»Das ist seltsam«, grübelt Raban, während er den Käfig genauer betrachtet. »Von allein kann sich die Tür nicht öffnen. Ob jemand hier im Haus war? Ist die Haustür noch verriegelt?«

Sofort überprüft er das. Da sie mit dem magischen Sprung in der Küche angekommen waren, und Finnegan dort zuerst die Schokolade bereitet hat, mit der er soeben ins Wohnzimmer gekommen ist, hatte dieser die Tür noch nicht wieder aufgesperrt.

Eine schnelle Überprüfung aller Räume und Fenster verläuft ohne Ergebnis. Es gibt somit keine andere Erklärung für den geöffneten Vogelkäfig, als dass dessen Tür nicht sicher geschlossen war.

»Komisch ist es aber doch«, grübelt Raban. Seinen Großvater bittet er um ein Vorhängeschloss, das er als zusätzliche Sicherung an der Käfigtür anbringt.

»Hast du deinen Freund erreicht?«, fragt ihn Finnegan.

»Nein. Ich war durch die Figur im Vogelkäfig abgelenkt. Und durch das, was ich in dem Wispern gehört habe.«

»Ergab das einen Sinn? War es tatsächlich Latein und kannst du das wiederholen?«, fordert ihn der Großvater gespannt auf.

»Ich konnte nur einen Teil verstehen. Moment, bitte. Ich muss mich erinnern.« Raban nimmt sich am Schreibtisch einen Stift und ein Blatt Papier und schließt die Augen, um sie nach kurzer Zeit wieder zu öffnen. Jetzt notiert er, was er gehört zu haben meint. Das ist nicht so einfach. Latein kennt er zwar aus dem Schulunterricht, so dass er die Worte vermutlich fehlerfrei festhält, die einzelnen Silben könnten aber auch anders lauten.

Raban betrachtet, was er geschrieben hat, doch es sagt ihm nichts. Gespannt liest auch Finnegan die Notiz:

»…en … sequor et ape… portas … futuri …«

»Hm, »sequor et« könnte »folgen und« oder auch »befolgen und« bedeuten, »futuri« wiederum »Zukunft«. Das Gehörte ergäbe dann: »… folgen und … Pforte … Zukunft …«. Das ist wirklich sehr verworren«, sinniert der alte Mann. »Eine Bedeutung kann ich darin nicht erkennen.«

»Stimmt«, erwidert sein Enkel, schüttelt den Kopf und steckt den Zettel in eine Hosentasche.

»Ich versuche jetzt Röiven zu erreichen.« Raban setzt sich aufs Sofa und schließt seine Augen. Auch dieses Mal geht er vorsichtig vor, aber die Erscheinungen von soeben, die grünen Augen und das Wispern, bleiben aus. Er seufzt erleichtert und ruft gedanklich nach seinem Freund.

»Röiven, melde dich!«

»Pö!«

»Du bist doch nicht etwa eingeschnappt, oder?«

»Nö, wieso sollte ich?«, grummelt der schwarze Vogel. Der Junge antwortet:

»Ich habe deine Nachricht bekommen. Kannst du die etwas erläutern? Sie war zu kurz, als dass ich sie hätte verstehen können.«

»Ach so. Jetzt soll ich also doch etwas mehr sagen. Ich muss mich nicht kurz fassen. Habe ich richtig gehört?«

»Jo!«

»Jo?«

»Jepp!«

»Also dann. Ich habe wirklich viel von meiner körperlichen und geistigen Kraft benötigt … Was, du unterbrichst mich nicht?«, stockt der Rabe erstaunt.

»Nein, sollte ich?«

»Nein. Ich wollte dich jetzt auch nur etwas provozieren. Aber nicht ganz so kurz gesagt, ich habe Sorcha gefunden. Sie will uns morgen in ihrer Bibliothek in Serengard treffen. Kommst du dorthin?«

»Das sind gute Nachrichten. Ja, ich komme dorthin. So kann ich die kommende Nacht noch bei Großvater bleiben und mit ihm die Informationen bewerten, die wir heute im Museum über Hekate herausgefunden haben. Also bis morgen!«

»Ja, bis morgen. Und grüße deinen Großvater.«

»Das mach ich. Danke.«

Raban richtet den Gruß seines Freundes aus.

»Das ist wirklich ein freundlicher Vogel, dieser Röiven«, freut sich Finnegan. »Aber sag schon, was du als Nächstes vorhast. Kann ich dich dabei unterstützen?«

Als der Junge ihm von dem beabsichtigten Besuch bei Sorcha berichtet, ist dieser etwas enttäuscht.

»Ich weiß nicht, was danach kommt. Aber wenn ich Informationen über Personen der griechischen Mythologie benötige, nehme ich gern Hilfe an«, versucht der Junge seinen Opa etwas zu trösten.

»Ja, mach das.«

»Was hältst du von dem, was wir im Museum ermitteln konnten. Eine Verbindung zu den Worten, die ich wispern gehört habe, erkenne ich nicht. Ich durchschaue nicht, was Morgana vorhaben könnte.«

Finnegan schüttelt den Kopf. Auch ihm will keine Erklärung gelingen. Nach längerer Zeit geben sie es vorläufig auf und genießen den Rest des Abends mit heißer Schokolade und Plätzchen.

Am nächsten Morgen macht Raban seinem Großvater einen Vorschlag: »Wenn du möchtest, nehme ich dich mit nach Hause. Du könntest wieder ein paar Tage bei deiner Tochter verbringen, die sich darüber sicher riesig freut. Ihr könntet den Sommer im Garten genießen und miteinander plaudern oder auch etwas gemeinsam unternehmen.«

»Dann werde ich schnell ein paar Sachen zusammenpacken, danach geht es zu deiner Mutter.« Die bis soeben noch traurige Miene des älteren Mannes hellt sich auf. Finnegan strahlt. Kurz darauf kommt er mit einem kleinen Koffer zu dem wartenden Raban zurück, der mit den Büchern und dem Vogelkäfig im Wohnzimmer wartet. Lächelnd legt er seine Hand auf den Arm seines Enkels.

Die Luft flirrt, und sie stehen im Zimmer des Jungen. Raban stellt den Käfig auf seinen Schreibtisch. Die Bücher legt er daneben. Dann verlassen beide den Raum und laufen die Treppe hinab.

Raban und Röiven Die Figur der Hekate

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