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Laras gebrauchtes Baby

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In demselben Rettungsauto in dem sich zuvor José und Jacques vom Leben verabschiedet hatten – noch bevor sie ins Hospital gekommen waren, lag jetzt eine Frau, die auf dem Weg ins Hospital war. Sie hatte bereits Wehen und der Rettungswagen konnte gar nicht schnell genug fahren, denn das Baby wollte endlich aus seiner Höhle kommen. Als die Wehen schon in ganz kurzen Abständen kamen, meinte der Rettungsarzt, dass sie es wohl nicht mehr bis zur Klinik schaffen würden. Also deutete er dem Fahrer, dass dieser am Straßenrand anhalten sollte. Blaulicht und Sirene waren schon an und so blieben sie leuchtend wie ein Christbaum am Straßenrand stehen.

Anschließend war es nur mehr eine Frage von wenigen Minuten, bis das Baby zur Welt kam. Die Mutter Lara und ihr Ehemann Robin hatten gar nicht so schnell mit der Geburt gerechnet, deswegen waren sie eigentlich noch auf Urlaub in Spanien. Wenn alles gut laufen würde, dann würden Lara und Robin bald in ihre Heimat, die Schweiz, zurückkehren.

Nun aber war es soweit. Lara musste noch einige Male kräftig pressen und dann – kam ein wunderschöner winziger Junge zur Welt. Lara bekam ihn in die Arme gelegt und obwohl sie schon etwas erschöpft war, freute sie sich, es geschafft zu haben. Sie sah den Rettungsarzt an und sagte mit noch schwacher, unsicherer Stimme: „Ist auch alles in Ordnung mit dem Baby?“ und der Arzt beeilte sich damit, ihr zu bestätigen, dass alles an seinem Platz war und dass das Baby alles hätte, was so ein süßer kleiner Kerl haben muss. Er schien gesund zu sein und es ginge ihm gut.

Lara sah sofort die kleinen Wangengrübchen und sie strahlte über das ganze Gesicht, denn genau so ein Baby hatte sie sich gewünscht. Für Lara war es das schönste Baby der Welt, auch wenn es noch ein paar Falten hatte. Der Arzt meinte nur kurz: „das verschwindet in ein paar Tagen und die Farbe des bläulichen Gesichts wird sich auch noch ein ändern. Sie haben einen prachtvollen Jungen.“ Und dann ging es ab ins Hospital – jetzt aber ohne Blaulicht und ohne Folgetonhorn, denn man wollte das Baby nicht verstören und jetzt war es auch nicht mehr so dringend.

Die Brücke ins Irgendwo

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