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Hindernisse

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Leistungsfähigkeit ist der Schlüssel zu einem glücklichen, erfolgreichen Leben, und keine Macht im Himmel und auf Erden, weder ererbte Krankheitsanlage noch widrige Umstände, weder Freund noch Feind können ein normales Wesen abhalten, es in allem Wesentlichen zu der höchstmöglichen Leistungsfähigkeit zu bringen.

Jede Lokomotive, jedes Automobil, überhaupt jede Maschine hat ein gewisses Maß von Ausnutzungsmöglichkeit in sich; der eine wird mit einem Automobil in ein oder zwei Jahren fertig werden, wenn er es stark vernachlässigt. Ein anderer hält sein Automobil in vollkommener Ordnung und handhabt es mit Fertigkeit, und so tut es ihm zehn bis zwölf Jahre lang gute Dienste, und er hat in einem Jahr mehr Nutzen davon, als der andere Mann von dem seinen in zwei oder drei Jahren. Von der Geschicklichkeit im Handhaben der Maschine hängt die Dauer und das Maß ihrer Brauchbarkeit ab.

Mit der menschlichen Maschine ist es genau dasselbe. Jeder normale Mensch tritt ins Leben mit einem gewissen Maß von Fähigkeit, von geistiger Tatkraft. Diese Fähigkeit und diese Tatkraft kann er in verschiedener Weise anwenden. Er kann die Hälfte oder sogar den größten Teil davon in nutzlosen und unnötigen Anstrengungen oder in Faulheit, Vergnügungssucht und Lasterhaftigkeit vergeuden; oder er kann ihre Nutzbarkeit tausendfach vermehren, indem er nach wissenschaftlichen Regeln damit umgeht und mit der kleinstmöglichen Ausgabe von Kraft die größtmögliche Arbeit verrichtet und dadurch, dass er immer richtig lebt, seine menschliche Maschine im allerbesten Stand erhält.

Die wichtigste Aufgabe der Zivilisation ist es, die Menschen zu der Fähigkeit zu erziehen, ihre Lebensarbeit mit dem Stärksten, nicht mit dem Schwächsten, das in ihnen ist, zu verrichten. Die meisten Menschen beuten nicht den vierten Teil von dem aus, was in ihnen steckt, und strengen sich nicht einmal an herauszufinden, woher es kommt, dass sie so wenig erreichen. Hie und da findet sich wohl einer, der sich darauf verlegt hat herauszufinden, wie er seine Leistungsfähigkeit steigern könne, und der nun vielleicht zwei Drittel seiner angeborenen Fähigkeit ausnützt; aber das ist schon selten. Sogar in den ganz seltenen Fällen, wo der Ausnahmemensch beinahe seine volle Leistungsfähigkeit ins Spiel bringt, hat dieser dennoch das Gefühl, nicht das voll zu leisten, was er hätte leisten können, wäre er von Jugend an dazu erzogen worden, seine Fähigkeit in wissenschaftlicher Weise zu nutzen.

Mancher wundert sich, warum er nicht rascher vorankommt, warum andere mehr Erfolg haben als er, während er doch viel angestrengter arbeitet. Aber die, denen er die alte Geschichte erzählt, er habe kein Glück, sie wissen wohl, woher es kommt, dass er sich nie über die Mittelmäßigkeit erhoben hat. Seine unordentliche Kleidung, sein ungehobeltes Benehmen, sein Mangel an Ordnung in seiner Arbeit verraten dem, der zusieht, das Geheimnis seines Misserfolgs mit lauter Stimme.

Seiner mangelnden Planmäßigkeit wegen hat ihm seine harte Arbeit nur wenig Erfolg gebracht. Er gleicht dem Schiffer in einem lecken Schiff, der sich damit begnügt, das eingedrungene Wasser auszuschöpfen und keinen Versuch macht, das Leck zu stopfen.

Größte Leistung bei geringstem Aufwand von Zeit und Kraft ist das allgemeine Streben. Das neue Zeitalter höchster Leistungen wird die alte umständliche Art zu reisen, seine Geschäfte zu besorgen, nicht mehr dulden, und wer Erfolg haben will, muss Schritt halten mit der Zeit, in der er lebt. Und doch ist es erstaunlich, wie wenige Leute im gemeinen Leben sich klarmachen, welche Menge wertvoller Zeit und Kraft sie bei der Arbeit verschwenden durch überflüssige Bewegungen, die ihre Mühe verdoppeln. Taglöhner, Angestellte jeder Art, Dienstmädchen und Landarbeiter vergeuden eine Menge Kraft und Zeit durch unnötige Bewegungen, mehrmaliges Hin- und Hergehen bei Dingen, die mit einem Mal erledigt werden könnten, und noch auf hunderterlei andere Weise.

Planlose, ungenaue, nachlässige Arbeit ist überall das Anzeichen der Unfähigkeit und Unbrauchbarkeit. Angestellte meinen oft, es sei ziemlich gleichgültig, wie sie ihre Arbeit verrichten, und es werde im großen Ganzen nicht viel ausmachen, ob sie sich Mühe geben oder nicht. Aber wenn ein Arbeitgeber Umschau hält, wem er eine wichtige Stelle übertragen soll, so sucht er sich einen aus, der planvoll zu arbeiten versteht und in allem durchaus brauchbar ist. Brauchbarkeit führt zum Erfolg, Unbrauchbarkeit zum Misserfolg. Mit andern Worten, das Maß deines Erfolges hängt von dem Maß deiner persönlichen Brauchbarkeit und Leistungsfähigkeit ab. Leistungsfähigkeit ist eines der wertvollsten Güter des Menschen, eines, das nicht gekauft werden und das man sich nicht durch Einfluss und gute Freunde verschaffen kann. Brauchbarkeit und Leistungsfähigkeit ist stets eine persönliche Eigenschaft, und kein Mensch braucht sie zu entbehren; jedermann kann sie haben.

Die Grundlagen des Erfolgs

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