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Haltung

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Wasserbedingungen

Wer denkt, dass Wasser gleich Wasser ist, der hat sich getäuscht. Im Wasser sind die unterschiedlichsten Stoffe und Elemente enthalten, je nachdem woher das Wasser kommt.

Regenwasser enthält keine Stoffe, es ist also wie destilliertes Wasser. Trinkwasser, das aus den Talsperren von Gebirgen kommt, ist oft mit Mineralien und Kalk aus den umliegenden Gestein angereichert, es ist dann hartes Wasser. Grundwasser kann je nach Region sehr weich sein, manchmal ist es mit Nitrat durch umliegende Landwirtschaft angereichert. In Gebieten, in denen viele Steinbrüche sind die Kalk abbauen, ist das Grundwasser meist sehr hart.

Die Wasserwerke mischen oft auch bestimmte Stoffe in das Leitungsnetz und zum Beispiel Keime abzutöten, die Leitungen zu schon, oder den PH Wert zu regulieren.

Tipp!

Welches Wasser man nun selber aus der Leitung bekommt, erfährt man auf der Homepage des zuständigen Wasseranbieters.

Welche Werte sind nun wichtig und warum?

Wie schon geschrieben, hat jedes Gewässer andere Bedingungen und Werte. Die Lebewesen, die in diesen Gewässern leben, haben sich im Laufe von Jahrmillionen an diese angepasst. Kommen sie nun in andres Wasser, das dem Vorherigen zu unterschiedlich ist, dann können die Tiere krank werden oder sogar sterben.

Aber keine Angst, die Werte müssen nicht exakt die Selben sein. Denn auch in der Natur kommen Schwankungen vor. In der Regenzeit laufen die Bäuche und Flüsse voll, das Wasser wird dann stark verdünnt und im Sommer, wenn viel Wasser verdunstet, steigt dann die Konzentration der Stoffe wieder an. Die Tiere haben also eine Toleranzgrenze, von den Schwankungen der Wasserwerte. Bei manchen Tieren ist diese sehr gering, das sind dann die empfindlichen Arten, andere haben eine hohe Toleranzgrenze, diese sind dann nicht so empfindlich.

Unser Axolotl ist nicht so empfindlich wie viele Fische zum Beispiel, es gilt aber dennoch einiges zu beachten, doch dazu später mehr.

Die Wasserwerte

Die für uns wichtigen Werte sind der PH Wert, die Karbonathärte (KH), die Gesamthärte (GH), der Sauerstoffgehalt (02), das Kohlendioxid (CO2), die Temperatur und die Stickstoffverbindungen wie Ammoniak (NH3), Ammonium (NH4), Nitrit (NO2) und das Nitrat (NO3).

Für die Pflanzen spielen zusätzlich die Werte von Phosphor (P), Eisen (Fe) und Kalium (K) eine Rolle.

PH Wert

Der PH Wert zeigt an, ob das Wasser sauer oder alkalisch ist. Bei einen PH Wert von 7, ist es neutral, darunter sauer und darüber alkalisch.

Der PH Wert ist also abhängig von dem im Wasser befindlichen Säuren und Basen.

Die Karbonathärte (KH) steht insoweit mit dem PH in Zusammenhang, als dass sie bestimmte sauer wirkende Stoffe binden kann, wie zum Beispiel das CO2.

Die meisten Aquarienbewohner lieben es, wenn das Wasser schwach sauer ist. Aber einige wiederum brauchen einen Wert von über 7, wie zum Beispiel die Malawibuntbarsche und auch unser Axolotl. Für den Axolotl ist ein PH Wert zwischen 7 und 8 ideal.

Karbonathärte KH

Die KH wird in Grad deutscher Karbonathärte gemessen. Sie wirkt, wie eben schon beim PH Wert erklärt, säurebindend. Dieses nennt man Säurebindungsvermögen. Je höher die KH desto mehr Säure wird benötigt um den PH Wert zu senken. Anders herum, je geringer die KH um so mehr Karbonatsalze müssen hinzugefügt werden damit der PH Wert steigt.

Die KH beträgt in der Regel 70 – 80 % von der GH. Sie ist also in den meisten Fällen kleiner als die GH. Wenn aber das Leitungswasser entsalzt wurde, dann kann es durchaus sein, dass die KH sogar höher als die GH ist. Ist der Unterschied bei der KH zu der GH zu groß, so kann dieses bei einigen Wasserbewohnern zu Problemen, wie zum Beispiel bei Garnelen und Krebsen, die dann Häutungsprobleme bekommen.

Gesamthärte GH

Die GH misst alle das Wasser aufhärtende Substanzen, also einmal die der KH und die, die nicht die KH beeinflussen.

Ab wann ist ein Wasser hart oder weich?


Wichtig zu Wissen

Einige Trinkwasserlieferanten unterteilen nur in weiches und hartes Wasser.

Sauerstoff O2

Sauerstoff ist für die Aquarienbewohner genauso wichtig wie für uns Menschen. Ohne Sauerstoff können die Zellen keine Verbrennungen / Stoffwechsel durchführen.

Sauerstoff gelangt zum allergrößten Teil durch die Wasseroberfläche in das Wasser. Eine leicht bewegte Wasseroberfläche ist daher wichtig für den Gasaustausch. Aber auch die Wasserpflanzen bringen durch die Fotosynthese Sauerstoff in das Wasser. In der Nacht produzieren die Pflanzen keinen Sauerstoff, sondern verbrauchen sogar welchen, daher können Schwankungen im Sauerstoffgehalt von dem Tag zu der Nacht auftreten. In stark besetzten Becken ist daher ein Sprudelstein, der mittels einer Membranpumpe betrieben wird empfehlenswert. Es sind hier aber NICHT die Luftblasen aus dem Stein, die das Wasser mit Sauerstoff anreichern, sondern die Wasserbewegung, die diese Blasen verursachen. Je kühler das Wasser ist, desto mehr Sauerstoff kann das Wasser aufnehmen.

Kohlendioxid CO2

Die Lebewesen, die Sauerstoff einatmen, atmen dann CO2 wieder aus. Es ist also ein Atemgift, das in höheren Konzentrationen tödlich ist. CO2 ist aber ein wichtiger Pflanzennährstoff. CO2 als Gas gelangt durch die Atmung der Wasserbewohner und auch durch die Wasseroberfläche von der Umgebungsluft in das Aquarium.

Sind viele stark wachsende Pflanzen im Becken so zehren diese den CO2.

CO2 wird oft als vermeidlicher Pflanzendünger extra aus Druckgasanlagen oder Bio Co2 Anlagen zugeführt, wenn die Pflanzen schlecht wachsen. Oft hat schlechter Pflanzenwachstum aber andere Ursachen, wie zum Beispiel falsche Wasserwerte oder zuwenig Licht für die entsprechende Pflanzen. Wenn das Licht nicht passt, dann wachsen die Pflanzen auch mit zusätzlichen CO2 nicht besonders, es können dann sogar vermehrt Algen auftreten.

CO2, KH und PH stehen in direkter Wechselwirkung. Die KH kann das CO2 binden, dadurch wird der PH Wert beeinflusst. Ist zum Beispiel die KH unter 3 und wird dann zuviel CO2 in das Becken eingeführt, dann kann der PH Wert in den stark sauren Bereich fallen, was für viele Bewohner tödlich ist. Das nennt man den Säuresturz.

In einem Axolotlbecken sollte auf die Zufuhr von CO2 aus Druckgasflaschen und Bio CO2 Anlagen verzichtet werden.

Stickstoffverbindungen (N) wie, Ammoniak (NH3), Ammonium (NH4), Nitrit (NO2) und das Nitrat (NO3)

Im Gegensatz zu den Werten vorher, wo rein chemische Prozesse eine Rolle spielten, ist es bei den Stickstoffverbindungen ein rein biologischer Prozess, der diese Werte beeinflusst.

Hier werden die organischen Stoffe, wie Fischkot, Futter- und Pflanzenreste aufgespaltet.

Dieser Prozess geht über das hochgiftige Ammoniak / Ammonium (zu beachten bei PH Werten über 7,5, zerfällt das Ammonium schnell in das hoch giftige Ammoniak) zu dem weniger giftigen, aber immer noch gefährlichen Nitrit und dann zu dem Endprodukt, dem weniger gefährlichen Nitrat.

Das Nitrat ist dann das Endprodukt und kann nicht weiter aufgespaltet oder zersetzt werden.

Nitrat ist ein wichtiger Pflanzendünger.

Eine gute Filterung hilft den Nitritwert zu senken und ein regelmäßiger Wasserwechsel den Nitratwert gering zu halten.

Bei diesem Vorgang wird viel Sauerstoff verbraucht, steht der Filter länger als eine halbe Stunde ohne Sauerstoff, dann stellen die Bakterien im Filter ihren Stoffwechsel ein und verkapseln sich, da hier die Konzentration der Bakterien viel größer ist, als in dem Bakterienfilm zum Beispiel auf den Pflanzen.

Die Nitrit- und Nitratwerte, sollten regelmäßig gemessen und überprüft werden.

Das Nitrat ist ein wichtiger Pflanzendünger, da aber meist ein Überschuss vorhanden ist, können die Pflanzen oft nicht alles aufbrauchen und die Konzentration steigt an. Algen können überhand nehmen, die Tiere fangen an zu kränkeln.

Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist daher erforderlich.

In gut bepflanzen Becken, mit schnell wachsenden und stark zehrenden Pflanzen, kann hingegen sogar ein Nitratmangel auftreten, hier muss dann Nitrat als Dünger wieder zugeführt werden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Wasserbewohnern regiert der Axolotl nicht so empfindlich auf erhöhte Nitrit und Nitratwerte, dennoch sollten diese im Auge behalten werden.

Wie kann ich nun meine genauen Wasserwerte in Becken feststellen?

Es gibt einmal den sogenannte Stäbchentest. Ein kleiner Papierstreifen wird einfach in das Wasser getaucht und anhand der Verfärbungen auf dem Streifen kann man die einzelnen Werte ablesen. Dieses ist sehr einfach aber auch ungenau. Manchmal hat man bei mehreren Messungen hintereinander immer unterschiedliche Werte. Nicht umsonst werden sie auch Ratestäbchen genannt.

Auch die dazugehörigen Apps kann ich nicht empfehlen. Denn dort wird zu dem Werten ein roter, gelber und grüner Bereich gezeigt. Der grüne Bereich ist für Tiere mit mittleren Wasserwerten ausgelegt. Habe ich nun in der App einen KH von 5 eine GH von 8 und einen PH Wert von 6,8, so wird mir alles im grünen Bereich angezeigt, der Anfänger wird glauben > Ok, alles im grünen Bereich <. Dieses Wasser ist aber für unseren Axolotl nicht auf Dauer geeignet.

Um aber auf die Schnelle einen ungefähren Überblick zu bekommen, haben sie schon ihren Daseinszweck.

Viel besser und Empfehlenswert sind die sogenannten Tröpfchentests. Hier wird in einen kleinen Gefäß eine bestimmte Menge Wasser eingefüllt und dann mit der Indikatorflüssigkeit versetzt, anhand der Farbumschläge kann man dann die Werte bestimmen. Diese Test sind ziemlich genau und sollten zu der Grundausstattung eines Aquarianers gehören.

Tipp!

Als ich einmal die Testbehälter mit einer Einwegspritze aus der Apotheke befüllt hatte, habe ich festgestellt, dass die Markierung der Messbecher mit der ml - Zahl der Spritze übereinstimmt. Bei einer Nachfrage an den Hersteller kam heraus, dass die Testbehälter Billigprodukte aus den asiatischen Raum sind. Daher fülle ich die Testbehälter immer mit Einwegspritzen aus der Apotheke, da hier die ml Markierungen wirklich genau sind.

Tipp

Wasserwerte sollten immer zu der gleichen Urzeit gemessen werden. Die Temperatur, aber auch der Tag- Nachtrhythmus beeinflussen die Pflanzen und diese wiederum den Gehalt an CO2, Sauerstoff und den Oh Wert. Um einen überblick zu behalten sollten die Werte immer zu der selben zeit gemessen werden, so kann man an besten erkennen wenn sich was verändert.

Wie kann man nun falsche Wasserwerte seinen Bewohnern anpassen?

Unser Axolotl braucht mittelhartes bis hartes Wasser mit einen PH Wert von 7 – 8.

Optimal ist es wenn das Wasser sehr hart ist und der PH Wert um die 8 liegt.

In den meisten Teilen hier in Deutschland haben wir mittleres bis hartes Wasser, da brauchen wir nicht viel zu machen.

Es gibt aber auch Regionen in denen das Wasser sehr weich ist.

Dieses ist auf Dauer für unseren Axolotl nicht geeignet. Wir müssen das Wasser also aufhärten.

Ist die KH oder die GH zu gering und der PH Wert unter 7, dann salzen wir das Wasser auf. Dieses geht einfach mit entsprechenden Mitteln wie KH+ und GH+. Das sind natürliche Carbonatsalze die dem Wasser zugegeben werden und so den KH Wert und damit auch den PH Wert erhöhen. Es gibt da zahlreiche Anbieter, da das Prinzip aber überall das selbe ist, ist es egal welcher Hersteller gewählt wird.

Diese Mittel sollten nicht direkt in das Aquarium gegeben werden, sondern immer in einen extra Gefäß angemischt werden.

Tipp!

Kalkhaltige Steine härten das Wasser auf. Dieses kann man testen, wenn man etwas Essig auf den Stein träufelt, wenn er dann anfängt zu schäumen, dann ist er für unseren Axolotl geeignet. Lochgestein, Steine für Meerwasserbecken und Dekor für Malawibecken sind oft kalkhaltig und anders als wie in einen normalen Fischaquarium, ebenfalls geeignet .

Tipp!

Mookienwurzeln sind nicht so geeignet, sie geben Huminostoffe ab, die den PH Wert senken können.

Es können sich durch die Holzwurzeln auch Bakterien bilden, die sich auf der Haut des Axolotl ansiedeln und dort Schaden anrichten können. Das selbe gilt auch für Kokosnussschalen.

Die Temperatur

In der üblichen Aquaristik pflegen wir meist Tiere aus den wärmeren Regionen unserer Erde kommen.

Nicht so unser Axolotl, er ist ein Kaltwasserbewohner. Die Temperatur sollte nicht ständig über 23 Grad steigen (optimal sind Temperaturen bis 20 Grad), wir brauchen für den Axolotl also keine extra Heizung.

Im Gegenteil, ist unser Axolotl mal erkrankt, so kann es durchaus sinnvoll sein die Temperatur um einige Grad zu senken, da dieses bei der Regeneration hilfreich ist.

Es kann in warmen Sommern sogar zu einem Problem werden, wenn die Temperatur länger über den Wert ist. Zwar erhöht eine wärmere Temperatur den Stoffwechsel, denn Axolotl sind wechselwarme Tiere, aber gleichzeitig steigt auch das Risiko, dass das Immunsystem geschwächt wird und unser Tier erkrankt.

Wir sollten dieses schon bei der Standortwahl des Aquariums beachten. Die kühlsten Räume sind meistens das Schlafzimmer, der Flur oder die Küche.

Aber auch in der guten Stube ist es möglich ein Kaltwasserbecken zu stellen, hier gibt es einige Hilfsmittel, welche die Temperatur im Aquarium niedrig halten.

Dieses werde ich in den Kapitel Technik näher beschreiben.

Natürlich brauchen wir auch ein Thermometer um die Temperatur zu überprüfen.

Axolotl ~ Kleine Grinsemonster im Aquarium

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