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Immer schön der Reihe nach

Jetzt wissen Sie also, was Sie wollen und haben sich einen hübschen Landkreis irgendwo zwischen Flensburg und Berchtesgaden ausgesucht – Ihren neuen Lebensmittelpunkt. Im letzten Kapitel haben wir sogar schon ausführlicher über Bäume und Sträucher gesprochen! Kommen wir nun zum eigentlichen Gemüsegarten. Wo soll der noch mal hin? Dass Sie bei der Standortwahl auf gute Lichtverhältnisse achten müssen, auch mit Blick auf die nachfolgenden Jahre, habe ich bereits erwähnt. Aber nicht nur die Zahl der Sonnenstunden, auch die Richtung, aus der das Sonnenlicht in Ihrem Garten landet, ist von Bedeutung.

Der Spaten ist gewetzt und Sie scharren schon mit den Hufen? Hilft nichts, wir gehen noch einmal einen Schritt zurück und halten inne: Sie sitzen immer noch in Ihrem Gartensessel, knabbern Kekse und trinken Tee. Dann kneifen Sie die Augen zusammen, werfen erneut einen Blick nach oben und prüfen, in welcher Bahn die Sonne im Tagesverlauf über den Himmel zieht. Denn auch das müssen Sie bei der Planung berücksichtigen.

Schatten auf den billigen Plätzen

Nehmen wir einmal an, Sie entscheiden sich für den Anbau in Reihen, so wie ich das hier bei mir im Garten mit meinem Gemüseacker praktiziere. Wenn Sie den Platz haben, kann ich das nur empfehlen! Und nehmen wir weiter an, die Sonne geht rechts vom Garten auf und taucht links wieder ab. Je nach Einfallswinkel kann es also passieren, dass Ihre Gemüsereihen über den Tag hinweg großteils von vorne beschienen werden. Klingt gut, aber aufgepasst: Denn frontales Sonnenlicht bedeutet auch – besonders wenn es sich um höhere Pflanzen wie Tomaten oder Mais handelt –, dass das Gemüse in den hinteren Rängen von den Kollegen weiter vorne beschattet wird. Besser ist es, wenn die Sonne ihr Licht überwiegend seitlich in die Reihen wirft. So bekommen alle Pflanzen über den Tag hinweg ein Maximum an UV-Strahlung. Das mag eine Kleinigkeit sein, ist aber nicht irrelevant. Denn Sie wollen doch das Beste aus Ihrem Garten machen, oder etwa nicht?

Ich habe mir sogar die Mühe gemacht, einen maßstabsgetreuen Gartenplan auf meinem Computer anzulegen. Darin habe ich alle Bäume und Sträucher verzeichnet und auch die Sortennamen eingetragen. Denn in einigen Jahren kann ich mich sicher nicht mehr daran erinnern, was ich im Laufe der Zeit so alles eingegraben und ausprobiert habe.

Die Sache mit der Fruchtfolge

Überhaupt denke ich, es kann kein Fehler sein, sich genau zu notieren, wann und wo welche Pflanzen in die Erde kommen. Das gilt nicht nur für die grobe Aufteilung Ihres Grundstück, sondern insbesondere auch für die Parzellen, Reihen oder Beete Ihres Gemüsegartens. Denn nur so gelingt Ihnen die Einhaltung einer sinnvollen Fruchtfolge. Fruchtfolge? Vereinfacht ausgedrückt bedeutet der Begriff, dass es einigen Gemüsesorten, etwa Erbsen, gar nicht behagt, wenn Sie Jahr für Jahr immer wieder auf derselben Fläche angebaut werden. Bei anderen Arten wiederum besteht die Gefahr, dass sich Krankheiten einschleichen. Nehmen wir beispielsweise Kohlpflanzen – in diese Kategorie fallen übrigens auch Brokkoli, Kohlrabi, Radieschen und Rettich: Baut man sie mehrmals in Folge am gleichen Fleck an, kann sich die gefürchtete Kohlhernie ausbreiten. Nicht so schön. Und hat sich diese Krankheit einmal in einer Ecke Ihres Gemüsegartens eingenistet, müssen Sie dort sehr lange auf Kohlgewächse verzichten, um sie wieder loszuwerden. Ich habe da von Anbaupausen von mehr als sieben Jahren gehört! Also lieber aufschreiben und immer wissen, was in der Vergangenheit wo und über welchen Zeitraum kultiviert wurde.


»JETZT WISSEN SIE, WOHIN DIE REISE GEHT.«

Es lohnt sich zu planen, das möchte ich einfach immer wieder betonen. Machen Sie das aber nicht nur in Ihrem Kopf, nehmen Sie sich ein Blatt Papier und einen Stift zur Hand – oder sogar einen Computer zu Hilfe.

ALLES GRÜN MUSS MÖGLICHST WEG

Wenn Ihr Bepflanzungsplan steht und in Ihre Überlegungen auch die nötigen Abstände eingeflossen sind, haben Sie schon eine große Hürde genommen. Das ist super! Denn jetzt wissen Sie, wohin die Reise gehen soll. Ihre Tasse Tee ist leer und die Kekse sind aufgegessen. Dann beschäftigen wir uns einmal damit, wie Sie den Rasen oder die Wiese, auf der Sie in Ihrem Gartensessel gerade noch sitzen, in einen schönen Gemüsegarten verwandeln. Ich kann Ihnen versichern, das ist keine leichte Aufgabe! Ich selbst habe bereits etliche verschiedene Methoden ausprobiert und jede dieser Herangehensweisen hat so ihre Vor- und Nachteile.

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