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DIE ERSCHEINUNGSKIRCHE

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Das Betreten des schmucken Kirchleins offenbart ein ganz anderes Bild als jenes in der großen Kathedrale. Hier tummeln sich auch jede Menge Gläubige, die „Maria im Licht“ huldigen. Gleich nach dem Portal bilden sich Warteschlangen. Das Innere der Erscheinungskirche ist mit Ikonen der Heiligen Jungfrau und dem Erlöser, den Evangelisten sowie christlichen Märtyrern geschmückt. Überragendes Zentralmotiv ist das blaue Deckenfresko unter der Kirchenkuppel. Es zeigt die Gottesmutter im Sternenhimmel. Die überirdische Dame blickt samt Heiligenschein herab zu den Gläubigen und hat beide Arme rechtwinkelig nach oben gerichtet. Ihre Armhaltung entspricht der Hieroglyphe „Ka“ und steht für „Lebenskraft“. Die erhobenen Hände galten im Alten Ägypten als Zaubergeste, um böse Mächte abzuwehren, waren aber ebenso ein Aspekt des Überirdischen, das den Tod eines Menschen überdauert.

Das erinnert mich an alte Darstellungen, die den ägyptischen Schöpfergott Chnum zeigen, wie er mit „Ka-Magie“ auf der Töpferscheibe Menschen formt und ihren geklonten Astralkörper gleich mit. Berühmt ist die Holzstatue des Pharaos Hor I. (13. Dynastie, um 1732 v. Chr.) im Ägyptischen Museum in Kairo. Der König trägt auf seinem Haupt das geistig-seelische Kraftzeichen „Ka“. Es bleibt ungewiss, ob die analoge Gestik von Maria in der Erscheinungsstätte vom Künstler beabsichtigt war oder doch nur auf unbewusstem Gleichklang beruht (siehe Farbteil Seite 67 oben).


Erscheinungsort: die kleine Kirche der Jungfrau Maria in Zeitoun, schräg vis-à-vis der Kathedrale

Überirdische Rätsel

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