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8. JANUAR

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Und lasst uns aufeinander achthaben und uns anreizen

zur Liebe und zu guten Werken, und nicht verlassen unsere

Versammlungen, wie einige zu tun pflegen.

HEBRÄER 10, 24 – 25

Wenn der Gottesdienst nicht mehr besucht wird, stirbt die Gemeinde. Pfarrerin Monika Deitenbeck-Goseberg erzählt die Mut machende Geschichte eines Pfarrers, der auf die geniale Idee kam, seine tote Gemeinde neu zu beleben. Er hatte gerade erst angefangen und musste bald feststellen, dass kaum jemand zum Gottesdienst kam. Bei seinen Besuchen in der Gemeinde bekam er überall zu hören: »Die Kirche ist tot.« Daraufhin setzte er eine Todesanzeige in die Zeitung und lud seine Gemeinde zur Beerdigung der Kirche ein.

An besagtem Tag war die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Vorn stand ein geöffneter Sarg. Der Pfarrer bat, dass jeder nun noch einmal vor dem offenen Sarg Abschied nehmen und dann das Gebäude durch das Seitenportal verlassen sollte. Er selbst werde dann als Letzter in aller Stille die Beerdigung abschließen. Allerdings, sollten einige der Meinung sein, eine Wiederbelebung der Kirche sei möglich, dann bitte er diese, durch das Hauptportal wieder hereinzukommen. Mit ihnen würde er dann eine Lob- und Dankfeier abhalten.

Die Besucher des Beerdigungsgottesdienstes gingen nach vorne zum Sarg, denn sie waren auch neugierig, was wohl darin liegen würde. Wie erstaunt waren sie, als sie sahen, dass in dem Sarg nicht die kalte, tote Kirche lag, sondern sie sich selbst ins Gesicht blickten. Der Pfarrer hatte nämlich einen Spiegel in den Sarg gelegt! Sie waren die Glieder dieser toten Gemeinde! Die meisten kamen durch das Hauptportal wieder in das Gotteshaus zurück.

So ist es: Wenn die Kirche im Sarg liegt, sind in Wahrheit wir es, die drinliegen. Wenn die Kirche tot ist, sind wir es, die sie haben sterben lassen. Wenn wir die Kirche verlassen, stirbt die Gemeinde.

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