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Mythos Braunau

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»In Braunau, diesem von den Strahlen deutschen Märtyrertums vergoldeten Innstädtchen, bayerisch dem Blute, österreichisch dem Staate nach, wohnten am Ende der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts meine Eltern; der Vater als pflichtgetreuer Staatsbeamter, die Mutter im Haushalt aufgehend und vor allem uns Kindern in ewig gleicher liebevoller Sorge zugetan …«, schreibt Adolf Hitler in den ersten Sätzen von Mein Kampf.72 Er, der nur die ersten drei Jahre seines Lebens in Braunau verbracht hatte, konnte daran kaum eine Erinnerung haben. Und auch für seinen Vater waren die einundzwanzig Braunauer Jahre sicherlich nicht nur reine Freude: Als Auswärtiger, als Zollbeamter und als Vertreter des österreichischen Staates war er in der Grenzstadt nicht unbedingt willkommen. Einfach war es für Fremde im Innviertel selten: Der Innviertler sei stolz, hochfahrend und verschlossen, trinkfreudig und rauflustig sowie revolutionär gegen alle höheren Verordnungen, mögen sie nun aus Linz oder aus Wien kommen, meinte der bekannte Volkskundler Eduard Kriechbaum, der aus dem Mühlviertel stammte und von 1913 bis 1939 Ranshofener und Braunauer Stadtarzt war und die Innviertler Mentalität wie kein anderer kannte.73

Im Innviertel ging es rau zu. Dass Alois seinem Sohn die im Kreisgericht Ried zur Schau gestellten Raufwerkzeuge der Innviertler Bauernburschen gezeigt habe, wie Adolfs späterer Wiener Freund und Kumpan Reinhold Hanisch später berichtete, ist zwar erfunden. Denn wann wäre Alois mit Adolf zu Besuch in Ried gewesen? Aber dass Alois ihm davon erzählt hat, ist sicher, weil die besagen Utensilien noch heute im Kreisgericht vorhanden sind.74 Dass Alois bei solchen Kraftakten schlichtend eingreifen musste oder sich sogar selbst daran beteiligte, kann man sich gut vorstellen.

In der Stadt, die erst seit 1816 dauernd zu Österreich gehörte und wo das Österreichbewusstsein immer noch recht schwach ausgebildet war, schlugen Alois wohl manche Vorurteile entgegen. Der Nachrede, die er in Braunau hatte, positiv wie negativ, darf man daher nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Zöllner waren zwar Vertreter des fernen Kaisers in Wien. Aber gerade im Innviertel war die Anhänglichkeit an die Haupt- und Residenzstadt und an das Kaiserhaus nicht besonders groß. Hier waren immer noch die alten bayerischen Bindungen präsent, und München lag nicht nur geografisch viel näher als Wien und nicht weiter entfernt als Linz, sondern man orientierte sich auch kulturell und politisch häufig immer noch lieber an der alten als an der neuen Heimat.

Dass Alois Hitler 1871 zum neu zu errichtenden Nebenzollamte erster Klasse in Braunau mit der gleichzeitigen Ernennung zum Kontrollor und der Vorrückung in die Gehaltsklasse 10 versetzt worden war, hing mit der stark gestiegenen Bedeutung zusammen, die Braunau gerade in den Jahren 1870/71 gewonnen hatte. 75 Die Stadt, die durch den Übergang des Innviertels von Bayern an Österreich zur Grenzstadt und durch den Niedergang der Innschifffahrt in eine schwere wirtschaftliche Krise geraten war, war 1870/71 mit der Eröffnung der Innkreis-Eisenbahn zwischen Neumarkt-Kallham und München und der neuen Innbrücke in Braunau, welche die kürzeste Verbindung zwischen Wien und München herstellten, als Grenzort deutlich aufgewertet worden. Zwischen 1883 und 1897 nahm sogar der Orient-Express zwischen Paris und Istanbul die Route über Braunau statt über Salzburg. Dazu kam, dass zwischen 1870 und 1880 von der DDSG auch eine Dampfbootlinie von Passau nach Braunau betrieben wurde und Braunau 1870/71 auch eine Telegrafenstation erhalten hatte. Damit war die bislang recht abgelegene Stadt mit einem Mal als Grenzbahnhof und Zollamt sehr wichtig geworden.

1871 war ein politisch besonderes Jahr. Nun lag auf der anderen Seite des Inns nicht mehr nur Bayern, sondern das neu gegründete, voll Siegeskraft strotzende Deutsche Reich. Österreich als frühere Führungsmacht in Mitteleuropa war in die zweite Reihe getreten. Der preußische König war nun auch ein Kaiser. Der deutsche Nationalstaat, der bisher nur erträumt war, war Realität geworden und versprach wirtschaftliche Dynamik, moderne Wissenschaft, militärische Stärke und einen Platz an der Sonne. Deutschland war der neue Hoffnungsträger und die Habsburgermonarchie nur mehr der kranke Mann an der Donau. Der Ruhm der nationalen Einigung fiel einzig auf das Deutsche Reich. Österreich stand abseits. Die Deutschen der Habsburgermonarchie waren orientierungslos geworden: Zerrissen zwischen habsbur-gisch-großdeutscher und preußisch-kleindeutscher Lösung, zwischen pangermanischen Träumen der nationalen Einigung aller Deutschen und dem immer umstrittener werdenden kulturellen Führungsanspruch des Deutschtums im multinationalen Staat der Habsburgermonarchie.

Nach der deutschen Reichsgründung 1871 und der damit vollzogenen »kleindeutschen Lösung«, d. h. der Einigung Deutschlands unter Ausschluss Österreichs, blieben viele Österreicher weiterhin »großdeutschen« Ideen verbunden. Die Alldeutschen und Deutschnationalen erstrebten eine enge politische Anbindung an das Deutsche Reich oder sogar die vollständige Auflösung der Habsburgermonarchie und den Anschluss aller von Deutschen besiedelten Teile an den neuen Nationalstaat. Ein führender Vertreter dieser politischen Richtung war Georg Ritter von Schönerer. Im Linzer Programm von 1882 stellten die Deutschnationalen die Parole »nicht liberal, nicht klerikal, sondern national« auf und wandten sich damit nicht nur gegen den multinationalen Habsburgerstaat, sondern auch gegen den politischen und gesellschaftlichen Einfluss der katholischen Kirche, die seit alters her eine wesentliche Stütze der Habsburger gewesen war, und auch gegen die Juden als vermeintliche Feinde einer nationalen Gesellschaft. Dann gab es jene, die zwar keine Auflösung der Habsburgermonarchie, wohl aber die Bewahrung oder Durchsetzung der deutschen Vorherrschaft im Staat als Ziel hatten, und die voll Verachtung auf alle übrigen Nationalitäten des Kaiserreiches blickten. Jene hingegen, die auf einen Ausgleich der Nationalitäten und auf ein friedliches Zusammenleben hofften, waren wahrscheinlich sogar die Mehrheit, aber sicher nicht die lautesten.

Das Kaiserreich Österreich war seit den 1850er Jahren im industriellen und selbst im agrarischen Bereich immer weiter hinter die Staaten des Deutschen Zollvereins zurückgefallen. Während Preußen die Zollvereinsmitglieder auf einen Freihandelskurs einschwor, blieb Österreich tendenziell schutzzöllnerisch. Die Verkehrsanbindungen Sachsens und Bayerns an Österreich und Böhmen blieben trotz des fortschreitenden Eisenbahnbaus gering. Es entstand ein deutliches Gefälle zwischen der Habsburgermonarchie und dem Kommunikationsraum, den das übrige Deutschland zu bilden begann. Der Vielvölkerstaat Österreich, der sich mehr und mehr mit den slawischen, magyarischen und italienischen Nationalbewegungen auseinandersetzen musste, hatte es versäumt, die deutschen Mittelstaaten in eine Politik einzubeziehen, die den Deutschen Bund als mitteleuropäische Staatengemeinschaft gesichert hätte. Österreich entschied sich zwar nach der Niederlage von 1866 nicht für eine Revanchepolitik, sondern für eine Allianz mit dem Deutschen Reich. Aber es wurde zunehmend klarer, dass die Habsburgermonarchie in dieser Allianz der schwächere Partner war und diese Allianz den Vielvölkerstaat auf eine zunehmend schwerere Probe stellen würde.

Auch Braunau war im Umbruch. Es gab auch hier das Gefühl des Fortschritts, aber gleichzeitig auch schwerwiegende Rückschläge. 1871 boomte die Wirtschaft nicht nur in Wien, sondern auch am Inn: in Wien der überhitzte Ringstraßenbau, in Braunau die Auswirkungen des Eisenbahnbaus und des Anschlusses an das moderne Kommunikationsnetz. Dass der riesige Grenzbahnhof auf der bayerischen Seite in Simbach errichtet worden war, schmerzte. Doch rasch erschienen Krisenzeichen. In Wien erschütterte der große Börsenkrach von 1873 die Wachstumseuphorie. In Braunau veränderten schwere Brände das Stadtbild. Schon 1871 waren 16 Häuser am Lerchenfeld abgebrannt. 1874 folgte ein wirklich verheerendes Feuer, dem insgesamt 122 Objekte im Innenstadtbereich zum Opfer fielen; ein Drittel aller Häuser waren zerstört, darunter auch das Rathaus mit dem Stadtarchiv. Mehr als 20 Feuerwehren aus Oberösterreich, Salzburg und Bayern waren im Einsatz und kämpften zehn Tage lang gegen die Flammen. Der Jammer war grenzenlos; glücklicherweise war kein Menschenleben zu beklagen. Doch die Brandkatastrophe konnte das rasche Stadtwachstum von 2.676 auf 3.625 Einwohnern zwischen 1870 und 1890 nicht hemmen. Wohnungen waren knapp, häufige Wohnungswechsel die Regel.


Adolf lebte hier nur einige Monate: das Hitler-Geburtshaus in Braunau am Inn, Vorstadt 219, damals der »Gasthof zum Braunen Hirschen« (links).


Der Dienstort des Vaters: die kaiserliche Zollstation erster Klasser am Bahnhof Simbach. Auf- und Grundriss des Hauptgebäudes (Mitte).


Loyal zu Kaiser und Monarchie und doch gleichzeitig deutschnational und pangermanisch denkend: die Linzer Zoll- und Verzehrungssteuerbeamten, um 1914 (unten).

Für Alois war in Braunau der beschwerliche und gefährliche Außendienst vorbei. Die erhaltenen Fotos bestätigen eine stattliche äußere Erscheinung, mit einem im 19. Jahrhundert durchaus noch geschätzten Wohlstandsbäuchlein, mit blinkenden Knöpfen, goldfarbener Bauchbinde, Säbel und Zweispitz. Seine Bartmode folgte der des Kaisers. Seine Karriere war ja wirklich beachtlich: Nur mit einfachster Pflichtschulbildung hatte er den Sprung vom reinen Wachdienst zum Beamtenstatus geschafft, zuerst als Amtsassistent, dann Kontrolleur, schließlich Zollamtsoffizial, zuletzt Oberoffizial. Alois war in der Mittelschicht angekommen. 1876 schrieb er voll Stolz an eine Verwandte in Niederösterreich: »Seit Du mich vor 16 Jahren zum letzten Mal gesehen hast, als ich ein Finanzwach-Oberaufseher war, bin ich sehr weit aufgestiegen und habe bereits zwölf Jahre als Beamter im Zollwesen gedient.« An das Ende dieses um Eindruck heischenden Briefs setzte er seine Adresse: »Beamter in der kaiserlichen Zollstation erster Klasse am Bahnhof Simbach, Bayern, Adresse Braunau, Linzerstraße.«76

Zöllner sind staatstreu. Sie standen an der Außenfront des Staates, bewachten die Grenzen, kontrollierten die Verzehrungssteuerlinien und verschafften dem Staat den Großteil seiner Einnahmen, was nicht heißt, dass sie nicht manchmal auch in die eigene Tasche wirtschafteten. So war auch Alois gleichzeitig unbedingt loyal zum Kaiser und zum Habsburgerstaat und konnte doch gleichzeitig deutschnational und pangermanisch denken. Sein Brot kam vom österreichischen Staat. Ein Anschluss an Deutschland hätte ihm quasi die Existenz entzogen. »Pangermane, dabei merkwürdigerweise doch kaisertreu«, nannte ihn später einmal der Leondinger Bürgermeister Josef Mayrhofer.77

Alois Hitler war ein österreichischer Beamter. Aber was war das Österreichische an ihm? Auf jeden Fall unterschied er sich in der Lebensführung, im Familienleben, sicherlich auch in den Essgewohnheiten und in der Freizeitgestaltung vom Wiener Beamtentyp. Viele Freunde scheint er unter den eingesessenen Braunauer Bürgern nicht gehabt zu haben. Alle, die man kennt, kamen aus seinem engeren Berufsumfeld. Zöllner waren nirgendwo wirklich beliebt. Aber in Braunau, wo viele immer noch bayerisch dachten und wo immer noch viele Verwandtschafts- und Wirtschaftsbeziehungen über den Inn hinweg bestanden, waren sie besonders wenig geliebt. Sie überwachten den Verkehr mit den Gegenständen des Alltags, die man über die Brücke zwischen Simbach und Braunau bringen konnte und durch den Zoll kontrollieren lassen musste oder an ihm vorbeischmuggeln wollte: Zucker, Salz, Tabak, aber auch Fleisch, Mehl, optische Geräte, Chemikalien und andere hoch besteuerte Alltagsdinge. Auseinandersetzungen zwischen Schmugglern und Staatsorganen waren an der Tagesordnung.

Alois war kein Innviertler, sondern kam aus dem Waldviertel. Das förderte manche Vorurteile. Zudem mag er aufbrausend und rechthaberisch gewesen sein – seine Briefe lassen das vermuten, aber auch Kollegen bestätigten das. Das Zeugnis eines Arbeitskollegen, des Zollobersekretärs Hebenstreit aus dem Jahr 1940, der 1881/82 in Simbach mit Hitler zusammengearbeitet hatte, ist nicht gerade freundlich: »Alois Hitler war uns allen unsympathisch. Er war sehr streng, genau, ja sogar Pedant im Dienst und ein sehr unzugänglicher Mensch. Außer Dienst verkehrten wir nicht mit ihm.«78 Sein auch für heutige Begriffe bewegtes Sexualleben hingegen dürfte im damaligen Innviertel nicht besonders aufgefallen sein oder gar Anstoß erregt haben. Was Alois, der als zugeknöpft und mürrisch beschrieben wurde, sich aber auch betont höflich, ja geradezu leutselig, gefällig und freundlich geben konnte, auf jeden Fall hatte, waren ein großer Bildungshunger und eine erstaunliche Gewandtheit in Wort und Schrift. Er fiel bereits in Braunau unter seinen Kollegen als extrem belesen auf, was auf die Mittel seiner Schwiegereltern und auf seine Wiener Verwandten zurückgeführt wurde.79 Auch Verwandte und Bekannte in der Weltstadt zu haben war prestigereich, auch wenn diese dort bloß Hauswarte oder Dienstleute waren.

Privat weiß man aus dieser Zeit nicht viel. Man berichtete von Militärmusik und Kegelbahn, Schlittenpartien und Gasselrennen – die typische Form der Innviertler Pferderennen. Der Freundeskreis scheint sich auf die Mitarbeiter beim Zoll und auf sonstige Beamte beschränkt zu haben. Zumindest im Dienst merkte man von nationalen Vorurteilen nichts. Ganz besonders freundete sich Alois mit dem Zollbeamten Karl Wessely an, einem Tschechen, der es beim Linzer Infanterieregiment Nr. 14 zum Musikfeldwebel gebracht hatte und dann in den Zolldienst gewechselt war. Einige Male taucht Alois bei besonderen Anlässen in Zeitungsmeldungen auf: Am 21. September 1874 war er einer der Trauzeugen bei der Hochzeit eines seiner Kollegen, des k.k. Finanzwache-Oberaufsehers Karl Fischer. Die Braut war Antonia Mayr, die als Dienstmädchen im Hitler-Glassl-Haushalt beschäftigt gewesen war.80 1882 finden wir Hitler zusammen mit Beamten und Honoratioren auf einer Spendenliste zugunsten der durch Überschwemmungen verunglückten Bewohner in Tirol und Kärnten mit der durchaus namhaften Summe von einem Gulden, neben dem Braunauer Bezirkshauptmann, der 5 fl gab, dem Bezirkstierarzt mit 1 fl und einer Reihe von Mitarbeitern der Braunauer Finanzbehörden, deren Beiträge sich im Kreuzer-Bereich bewegten.81 1889 spendete er für die Schulausspeisung, ein anderes Mal für die Opfer von Brandkatastrophen, dann wieder für Witwen und Waisen. Adolf wusste, was er seinem Stande schuldig war.

Ob Alois überhaupt Hobbys hatte? Wann genau die Imkerei zu seiner bevorzugten Freizeitbeschäftigung wurde, ist nicht fixierbar. Aber es war jedenfalls schon in der Braunauer Zeit. Er inserierte in der Neuen Warte am Inn und in der Linzer Tages-Post Bienenstöcke und Honig zum Verkauf. Alois begann sich auch für die Hundezüchtung zu interessieren. 1881 bot er einen Neufundländer-Hundemischling zum Verkauf an: »Zweijährig, groß und sehr schön (edel marderfärbig), vorzüglich dressiert und fehlerfrei, verkäuflich um 70 Mark bei Herrn Alois Hitler in Braunau am Inn.«82 Das verrät Erfahrung. Er war wohl schon länger Hundehalter. Und ist insofern nicht belanglos, als von Alois später wiederholt berichtet wurde, dass er gewohnt war, seine Kinder wie Hunde heranzupfeifen und mit schrillen Pfiffen und kurzen Befehlen zu dirigieren. Leondinger Schüler erzählten später: »Der alte Herr Alois forderte unbedingten Gehorsam. Oft führte er zwei Finger in den Mund, stieß einen scharfen Pfiff aus, und Adolf, wo immer er gewesen sein möge, lief sofort zu seinem Vater.«83

Über die politischen Ansichten und Betätigungen Alois Hitlers aus seiner Braunauer Zeit weiß man nichts. Braunau war damals eine der wenigen Stadtgemeinden, in der die Christlich-Konservativen die Stadtpolitik dominierten. Bei der Gemeinderatswahl 1882 schrieb die liberal-antiklerikale Linzer Tages-Post: »Hoffentlich wird durch die Bemühungen und zahlreichste Wahlbeteiligung aller rücksichtsvollen Bürger bei der kommenden Neuwahl der Stadt Braunau der traurige Ruhm erspart bleiben, in ganz Oberösterreich die einzige Stadt zu sein, welche eine reaktionär-klerikale Gemeindevertretung besitzt.«84 Die Hoffnungen der freisinnigen Zeitung wurden zwar enttäuscht. »Wenn man bedenkt«, schrieb die Tages-Post 1884, »dass die letzten Gemeinderatswahlen im eminent konservativen Sinne ausgefallen waren, so konnte man sich anlässlich der Landtagswahl mancher Zweifel nicht erwehren, obwohl man andererseits nicht übersehen durfte, dass sich seit beiläufig einem Jahre ein frischer Werdeprozess, ein nie geahnter günstiger Umschwung für die Fortschrittspartei ergeben hatte.«85 Aber ob Alois bereits damals liberal-antiklerikal zu denken begonnen hatte oder sogar in diesem Sinne politisch mitwirkte, ist nicht bekannt.

Hitlers Vater

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