Читать книгу Räuchern, Raunacht, Rituale - Sigrid Csurda-Steinwender - Страница 8

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Wertschätzen und dankbar sein – Raum und Materie

Der weitende Blickwinkel auf Raum und Zeit des vorangegangenen Kapitels erlaubt Ihnen vielleicht, Ihr Zuhause und Ihr Sein als ein Geschenk zu erkennen.

Für all das, was uns im Leben zur Verfügung steht, dürfen wir dankbar sein. Dabei wollen wir den Fokus zu Beginn wieder auf den Raum legen.

Wir Menschen brauchen den uns umgebenden und umhüllenden Raum, um uns selbst und unser Sein zu erfahren und zu erleben. Alles im Raum lässt uns aus uns herausgehen und zwingt uns in eine Form der Interaktion. Dieses Miteinander von Mensch und Raum und dem Dazwischen kann stärkend, aber auch schwächend sein.

Dem Raum Leben geben – dem Leben Raum geben

Um unserem Leben den bestmöglichen Rahmen zu geben, ist es essenziell, sich mit den Räumen, in denen wir leben, zu befassen. Dabei soll uns ein Raum weder überfordern noch einengen. Unser idealer und gesunder Lebensraum ist so beschaffen und gestaltet, dass sich unsere Seele erfreut und unser Herz lacht: dann werden wir uns zutiefst zu Hause fühlen.

Wenn wir uns mit unseren Räumen befassen, geht es – wie bei wohl allen Dingen im Leben – um das richtige Maß. In diesem Fall um das für uns richtige Maß an Enge und Weite, Dichte und Offenheit, Lebendigkeit und Ruhe, Chaos und Ordnung. So individuell wir Menschen sind, so individuell sind auch die Anforderungen an unser jeweiliges Zuhause. Dabei geht es nicht um die Größe der Wohnung oder um die Menge an Mobiliar. Jeder Mensch hat seine eigenen Wohnbedürfnisse und darf diese in seinem Zuhause verwirklichen und sich darin erleben.

Wesentlich ist, sein Leben im eigenen Zuhause mit einem lachenden Herz zu genießen – denn dann hat Ihr Raum Leben und gibt Ihrem Leben Raum! Wir begegnen dem Raum im Außen als Projektionsfläche, um unseren inneren Raum, unseren persönlichen Seelenraum zu spüren und zu leben. Stellen Sie sich einen völlig leeren Raum vor. Müssten wir ein Leben in einer völlig steril anmutenden »Blue Box« führen, würde unsere Seele krank. Wir können dies in sehr großen, leeren und hallenden Räumen erleben. Einen längeren Aufenthalt in Räumen, denen der menschliche Maßstab fehlt, hält unsere Seele nicht aus. Es fehlen Ankerpunkte als Impulsgeber, die Sicherheit, Geborgenheit und Orientierung geben.

Sind die Grenzen zu weit gesteckt, ist der Raum zu groß, zu leer oder zu offen, um von uns Menschen energetisch gefüllt zu werden, führt dies zu Überforderung, Ermüdung und Stress.

In solchen Fällen ist die Interaktion zwischen Mensch und Raum nicht im für uns richtigen Maß gegeben. Bildlich gesprochen beginnen die Grenzen zu zerfließen, der Raum hat keinen Halt, fließt energetisch aus und der Mensch muss den Raum energetisch tragen und halten.


Weder zu groß, zu offen und zu weit noch zu eng, zu dicht und zu voll: Ein »gesunder« Raum braucht die richtige Balance.

Im idealen Fall ist es jedoch der Raum, der den Menschen trägt, hält und schützt. Raum erfordert also Präsenz und Achtsamkeit.

Was aber, wenn der Raum zu eng und zu dicht wird? Wenn zu viel auf zu wenig Raum stattfinden muss? Wenn unser Raum, in dem wir leben, uns zu wenig Luft zum Atmen lässt?

Dies tritt ein, wenn sich im Lauf der Zeit zu viel in unseren Räumen ansammelt und wir den Raum mit zu vielen Gegenständen teilen. Bei einem Zuviel an Gegenständen wird unser persönlicher Raum immer enger und kleiner. Neue Impulse gelangen allerdings nur dann ins Leben, wenn es auch Raum und Platz dafür gibt. Wenn alle Bereiche vollgeräumt sind, fehlen frische Impulse für das Neue. Der Mensch wird in die Stagnation gezwungen, wenn kein Raum zur Bewegung mehr frei ist.

Stille Mitbewohner

Haben wir uns für ein Haus oder eine Wohnung als den passenden Lebensraum entschieden, beginnt die Phase des Einzugs. All unser Besitz und unsere Möbel beziehen die Wohnung gemeinsam mit uns. Jedes Stück unseres Inventars und unseres Besitzes, das wir in unsere Wohnung mitbringen, ist ein stiller Mitbewohner von uns. Jeder Gegenstand – sei er noch so klein – hat sein eigenes Energiefeld und beeinflusst unseren Wohnraum auf seine eigene Art und Weise. Es gibt keinen Gegenstand, der keine Information abgibt. Alles ist Energie und wirkt auf seine Umgebung ein. Unser Raum gibt den Rahmen für unser Leben vor. Womit wir diesen Rahmen jedoch füllen, liegt in unserer Verantwortung. Es gilt auch hier, das richtige Maß zu finden.


Neue Impulse gelangen nur dann ins Leben, wenn es auch Raum und Platz dafür gibt.

Betrachten der eigenen Wohnung mit den Augen eines Gastes

Nehmen Sie sich etwas Zeit und betrachten Sie Ihre Wohnung einmal aus der Perspektive eines Gastes. Stellen Sie sich vor, Sie würden das erste Mal durch Ihre Wohnung gehen. Blicken Sie bewusst alle Gegenstände an, so als würden Sie diese zum ersten Mal sehen. Achten Sie dabei auf die Gefühle, die in Ihnen entstehen. Nehmen Sie bewusst wahr, was Sie sehen. Lassen Sie Ihren Blick besonders in sogenannte »tote Winkel« fallen. Dies sind diejenigen Bereiche Ihrer Wohnung, wo man mal schnell etwas hineinstopft oder Dinge ablegt, weil man gerade keinen richtigen Platz dafür hat. Solche toten Winkel finden sich gerne hinter Türen, in Regalen, Ablageflächen, im Vorraum oder in Schubladen. Ich bin mir sicher, Sie werden bei dieser Art der Betrachtung Ihrer Wohnung auf das eine oder andere Ding stoßen, das Sie schon längst vergessen oder schon lange nicht mehr bewusst angesehen haben.

Betrachten Sie Ihr Zuhause völlig wertfrei. Bitte ärgern Sie sich nicht über sich selbst oder gar über einen Ihrer Mitbewohner. Lassen Sie die Dinge vorerst einfach so sein und nehmen Sie alles wahr, was in Ihrem Besitz ist. Seien Sie dankbar für das, was Sie haben.

Erkennen Sie Ihre stillen Mitbewohner

Nehmen Sie sich etwas Zeit und suchen Sie sich einen Platz, an dem Sie sich gut geerdet und geschützt fühlen. Dies kann in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus, aber auch woanders sein. Schließen Sie Ihre Augen und nehmen Sie ein paar tiefe Atemzüge. Stellen Sie sich vor, wie Sie die Energien aller Gegenstände in Ihrem Zuhause gedanklich zu sich einladen, spüren und ihre Kraft bewusst wahrnehmen. Achten Sie auf das Gefühl, das in Ihrem Inneren entsteht, wie sich die Kraft Ihrer stillen Mitbewohner anfühlt. Fühlen Sie sich gestärkt, frei, beweglich, emporgehoben … oder fühlen Sie sich erdrückt, beengt, unbeweglich, kraftlos …

Wie auch immer Sie Ihre stillen Mitbewohner wahrnehmen und empfinden – sie sind ein Teil Ihrer Wohnung und Ihres Lebens. Seien Sie dankbar für alles, was Sie wahrnehmen und erkennen. Schicken Sie mit Ihren Atemzügen ein ehrliches Danke an Ihre Wohnung und Ihre stillen Mitbewohner … und danken Sie für all das, was Ihnen zuteilwurde.


Alle Gegenstände und Möbel in Ihrem Besitz sind energetisch mit Ihnen eng verbunden.

Fühlt sich Ihr Zuhause gut im Fluss an, oder sind Bereiche darin verstopft? Denken Sie daran: Sie sind, wie Sie wohnen.

Ein Zuviel an Gegenständen kann Ihnen leicht das Leben verstellen. Wenn alle Plätze und Bereiche in der Wohnung besetzt sind, gelangen keine neuen Impulse in den Wohnraum und ins Leben. Es gibt keinen Raum für Neues, weder materiell noch energetisch. Stagnation des Energieflusses ist die Folge: sowohl im Wohnraum selbst, aber darüber hinaus auch im persönlichen Leben.

Alle Gegenstände in unseren Wohnungen weisen ein eigenes Energiefeld auf. Sie besitzen gewissermaßen ein Eigenleben. Nichts steht zufällig herum. Alles, das sich in unseren Wohnungen befindet, hat oder hatte seine spezielle Bedeutung für uns. Je intensiver die persönliche Bindung an einen Gegenstand ist, umso stärker ist auch dessen energetische Prägung. Ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand prägt das Energiefeld der Wohnung in weniger hohem Maß als ein geliebtes Erbstück oder ein Familienfoto, das auch auf der emotionalen Ebene andockt. Mit anderen Worten: Gegenstände und Möbel, Bilder und Skulpturen beeinflussen uns über ihre energetische Prägung, die sie unserem Wohnraum geben.

Alle Formen, Farben und Materialien haben Einfluss auf das Energiefeld unseres Zuhauses. Auch die Weise der Anordnung der Dinge zueinander und deren Kombinationen prägen den Raum, in dem wir leben. Die energetischen Felder aller Gegenstände verbinden sich mit den Energien des Standortes und der Wohnung. So bildet sich das individuelle energetische Gesamtbild Ihres Zuhauses. Dieses Zusammenwirken der Kräfte macht die Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit Ihrer Wohnung aus.

Selbst in einem Hochhaus mit mehreren übereinanderliegenden Wohnungen mit identen Grundrissen und weitgehend denselben energetischen Standortfaktoren unterscheiden sich nach dem Einzug die energetischen Gegebenheiten der einzelnen Wohnungen stark voneinander. Ihre Wohnung wird durch Ihre Einrichtung, Ihre Gestaltung und alle Ihre stillen Mitbewohner höchst individuell.

Räuchern, Raunacht, Rituale

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