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a) Puristischer Salafismus

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Der puristische Salafismus, auch quietistisch[1] genannt, basiert auf den Grundgedanken der Salafiya-Bewegung und wurde islamisch-theologisch geprägt durch Jamal Al Afghani, Mohammed Abdu, Rashid Rida, Mohammed Nasir Al-Din Al-Albani und Shaikh Muqbil Ibn Hadi Al-Wadi.[2] Der theoretisch-strategische Imperativ des puristischen Salafismus lautet, dass sich Muslime strikt von politischen Angelegenheiten fernhalten und lediglich Dawa (Missionierung) betreiben sollen.[3] Der puristisch-quietistische Salafismus präsentiert sich also apolitisch und Gewalt ablehnend, wobei auch er das Demokratieprinzip als unislamisch ablehnt, da die Herrschaft über die Menschen allein Gott gebühre.[4] Der entscheidende, abgrenzende Unterschied des puristischen Salafismus vom politischen und jihadistischen Salafismus ist, dass puristische Salafisten keine „aktiven [womöglich gar Gewalt als Mittel nutzende] politischen Bestrebungen gegen den demokratischen Rechtsstaat aufweisen“.[5] Im Verständnis der Extremismusforschung und unter einer juristischen Betrachtung durch den Berliner Verfassungsschutz ist der puristische Salafismus daher nicht extremistisch, sondern lediglich radikal-fundamentalistisch und muss daher nicht als aktiv verfassungsfeindlich eingestuft werden.[6]

Politisch motivierte Kriminalität und Radikalisierung

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