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Märchenwald 2

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Das junge Mädchen lebte inzwischen in einem gepflegten Häuschen am Rande des Waldes. Ihr König hatte es für sie, nahe der Wiese, die sie zusammengeführt hatte, bauen lassen. Sie hegte und pflegte es. Schon bald hatte sie einen prächtigen Garten angelegt. Rosen aller Farben und Größen wuchsen hier. Beerensträucher bildeten einen Zaun und ringsherum wuchsen Obstbäume.

Inmitten all dem wuchs saftig grünes Gras, auf dem ihr lieber Sohn nach Herzenslust herumtollen konnte. Wann immer sie sich in Gesellschaft bewegte, behauptete sie steif und fest, sie sei verlobt gewesen. Kurz vor der Ehe habe er ihr das Kind eingepflanzt. Doch kurz bevor die Ehe geschlossen werden konnte, sei ihr Verlobter gestorben.

Doch die Wahrheit war: es war des Königs unehelicher Sohn.

Der König schickte dem Mädchen verschiedenste Aufmerksamkeiten. Mal war es ein Kleid aus feinen Stoffen, mal ein edles Schmuckstück und wann immer es nötig war sandte er jede Art von Handwerkern, um ihr Haus zu erweitern. Auch seinem Sohn fehlte es an nichts.

Doch, eines fehlte den beiden. Der König selbst. Viel zu selten kam er zu Besuch.

Sie sehnte sich nach ihm und träumte davon

bei ihm zu leben, obwohl sie wusste, dass dies niemals möglich sein würde. Noch dazu kam die Zeit der Sommerfeste. In allen Herrenländern wurden Vorbereitungen getroffen, um all die Herrscher gebührend zu empfangen. Immer der Sonne folgend bereisten alle Herrscher die Ländereien ihrer Nachbarn. Und so würde auch ihr König bald für lange Zeit verreisen.

Sie hatte gehofft, dass ihr König sie vor seiner Reise noch ein einziges Mal besuchte, doch war dies nicht möglich gewesen. So kam der Tag und Alles feierte und jubelte. Alle, außer ihr. Der König bereitete sich auf seine Abreise vor. Er schaute in den Spiegel, betrachtete sich selbst. In Gedanken ritt er nicht fort, sondern zu seiner Liebsten und seinem Kind. Es nützte nichts. Er straffte die Schultern und gab das Zeichen zu beginnen. Draußen, vor dem Schloss, ertönten die Fanfaren und kündigten seine Abreise an. Das Mädchen stand an den Toren zur Stadt, bemüht nicht zu weinen. Sie beobachtete, wie er auf sie zu ritt. Sobald er nah genug war, schaute sie in seine Augen. Nur kurz erwiderte er ihren Blick, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Weg richtete.

Ein Stück folgte sie seinem Gefolge, bevor sie den Pfad verlassen musste, um schweren Herzens dem ihren zu ihrem Haus zu folgen. Stumm liefen die Tränen ihre Wangen herab.

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