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Wachstum um jeden Preis

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Die letzten fünfzig Jahre haben wir damit verbracht, nur in eine einzige Richtung zu denken und zu handeln: mehr Wirtschaftswachstum! Das schien auch für eine Weile gut zu funktionieren.

Allerdings haben uns schon in den frühen Achtzigerjahren Vordenker wie z. B. Fritjof Capra oder der Club of Rom davor gewarnt, dass wir dieses Konzept des Kapitalismus nicht endlos weiterführen können. Wirtschaftswachstum hat eindeutige Folgen: weniger Naturfläche, mehr Abfall, höhere Luftverschmutzung, mehr Verkehr, mehr Stress. Am Ende dieser Idee steht der komplette Kollaps unseres intelligenten und lebensspendenden Ökosystems.

Die gesamte Welt, und allen voran die Industrienationen, sind der Idee des endlosen Wachstums verfallen, ohne über die Folgen, und vor allem über das Endziel nachzudenken. Wachstum um jeden Preis ist immer noch das dominante Denkmodell.

Seit geraumer Zeit sind wir allerdings immer mehr damit beschäftigt das Flickwerk der Auswirkungen in den Griff zu bekommen, anstatt die Sackgasse zu erkennen, umzudenken, und einen neuen Weg zu beschreiten.

Ein Feind, der so klein ist, dass Sie ihn noch nicht einmal sehen können, bringt unsere weltweite Konsummaschine ins Stottern, und zeigt uns dabei die Ursachen und die Grenzen des Wachstums auf.

Würde ein Virus, der nur alle Kaffeepflanzen dieser Welt befällt, eine ähnliche Wirkung haben? Zu weit hergeholt? Kaffee ist die größte Motivationsdroge der Industriegesellschaft. Kaffee ist das am zweithäufigsten konsumierte Getränk in der Welt – nach Wasser, mit 2,6 Milliarden getrunkenen Tassen täglich. Die Kaffeeproduktion betrug im Jahr 2015 8,6 Millionen Tonnen. Kaffee ist nach Öl der am zweithäufigsten gehandelte Rohstoff der Welt.

Haben Sie sich schon einmal gefragt wie viel Kontrolle wir wirklich über das Leben haben? Ist es nicht offensichtlich, dass hier eine höhere Intelligenz am Werk ist? Diese Sichtweise mag befremdend wirken, da wir fast ausschließlich damit beschäftigt sind, die Situation zu bekämpfen, um möglichst schnell wieder in den gewohnten Normalzustand zurückzukehren.

Wir verkennen die Chance zum Handeln. Schwachstellen unseres Systems, welche schon seit geraumer Zeit nach Lösungen riefen, treten jetzt für jeden offen sichtlich an die Oberfläche.


„Die Corona-Krise ist nur das Symptom einer viel tieferen zivilisatorischen Krise, deren Aspekte im letzten Jahr deutlicher denn je sichtbar wurden: Finanzkrise, wachsende soziale Ungleichheit, systemischer Rassismus und die Zuspitzung der ökologischen Krise sind nicht getrennte, sondern zusammenhängende Phänomene.“

– Dieter Duhm

Wir haben jetzt eine einmalige Gelegenheit diese Krise nicht weiter als bisher zu bekämpfen, sondern sie als Chance zu nutzen, um neue Konzepte und Betrachtungsweisen zu realisieren und umzusetzen. Die hier beschriebenen sieben Sichtweisen sind nicht als kurzfristige Lösungen zu sehen, sondern als ein Fundament für eine langfristig lebenswerte Zukunft. Zugegeben sind sie auch nicht neu, sondern metaphysische Grundgesetze des Lebens, die wir schlichtweg ignoriert oder vergessen haben.

Einige dieser Anregungen brauchen Generationen um verwirklicht zu werden, da sie ein fundamentales Umdenken auf der spirituellen Ebene voraussetzen. Es ist ein kollektiver Prozess, der jeden einzelnen betrifft.

Es stellt sich dabei nicht die Frage, ob dieser Umdenkprozess passiert, sondern wie lange wir zum Umdenken brauchen.

Umdenken statt Nachdenken

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