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Unabhängige Variablen werden vom Versuchsleiter variiert, um ihren Einfluss auf eine abhängige Variable zu untersuchen. Abhängige Variablen werden vom Versuchsleiter gemessen.

So untersuchten Isen und Levin (1972) den Einfluss von positiver Stimmung (unabhängige Variable) auf Hilfeverhalten (abhängige Variable). Die Stimmung der Probanden wurde variiert, indem manche Probanden in einer Telefonzelle eine Münze vorfanden (Bedingung »Positive Stimmung«), während andere Probanden keine Münze vorfanden (Bedingung »Neutrale Stimmung«). Als die Probanden die Telefonzelle verließen, ließ ein Mitarbeiter des Versuchsleiters (ein sogenannter Konföderierter; diesen Fachausdruck verwenden wir auch später immer wieder) einen Stapel Papiere fallen. Es zeigte sich, dass 84 Prozent der Probanden in der positiven Stimmungsbedingung, aber nur vier Prozent in der neutralen Stimmungsbedingung halfen, die Papiere aufzuheben.

Um sicherzustellen, dass tatsächlich die unterschiedliche Stimmung der Probanden in den beiden Versuchsbedingungen die Unterschiede in der Hilfsbereitschaft bedingen, sind die Kontrolle des Versuchsleiters über den Versuchsablauf sowie die randomisierte Zuteilung der Probanden zu den jeweiligen experimentellen Bedingungen notwendig.

Kontrolle des Versuchsleiters über den Versuchsablauf bedeutet, dass alle Probanden den mit Ausnahme der unabhängigen Variablen identischen situativen Bedingungen ausgesetzt sind. In der Untersuchung von Isen und Levin verließen beispielsweise alle Probanden die gleiche Telefonzelle, und der Konföderierte ließ immer die gleiche Anzahl an Blättern Papier fallen. Zudem war dem Konföderierten nicht bewusst, ob die jeweiligen Probanden eine Münze vorfanden oder nicht. Dadurch kann man ausschließen, dass er mehr oder weniger bewusst Einfluss auf das Verhalten der Probanden ausgeübt hat. Der einzige Unterschied für die Probanden in den beiden experimentellen Bedingungen bestand also darin, dass die eine Gruppe eine Münze fand und die andere nicht. Alle anderen Umstände wurden konstant gehalten. Unterschiede in der Hilfsbereitschaft zwischen beiden Versuchsgruppen sind daher wahrscheinlich auf die experimentelle Variation zurückzuführen.

Da manche Personen von ihrem Wesen hilfsbereiter sind als andere, musste gewährleistet sein, dass nicht alle hilfsbereiten Personen der Bedingung »Positive Stimmung« und die wenig hilfsbereiten der Bedingung »Neutrale Stimmung« zugeteilt wurden. Dies erreicht man durch eine randomisierte Zuteilung der Probanden zu beiden experimentellen Bedingungen. Für alle Probanden musste also die gleiche Wahrscheinlichkeit vorliegen, entweder der einen oder der anderen Bedingung zugeordnet zu werden. Dadurch kann man relativ verlässlich ausschließen, dass die höhere Hilfsbereitschaft in der positiven gegenüber der neutralen Stimmungsbedingung auf Unterschiede in der Hilfsbereitschaft der Versuchspersonen zurückzuführen ist, die bereits vor der experimentellen Variation bestanden.

Sozialpsychologie

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