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Beispiel

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Wie sehr mögen Sie die Buchstaben des Alphabets? Bitte verwenden Sie eine Skala von 1 bis 9. 1 bedeutet, dass Sie den Buchstaben gar nicht mögen; 9 bedeutet, dass Sie den Buchstaben sehr mögen. Sie können natürlich auch die Zahlen dazwischen auswählen. Weiter unten erfahren Sie, wie man diese Werte interpretieren kann.


Im Gegensatz zum expliziten Selbstwert wird der implizite Selbstwert auf einer unbewussten Ebene erfasst. Der implizite Selbstwert erfasst also, wie zufrieden eine Person mit sich selbst ist, ohne dass ihr der eigene Selbstwert bekannt ist. Konkret wird der implizite Selbstwert durch die Bewertung von Objekten gemessen, die mehr oder weniger mit dem eigenen Selbst assoziiert sind. Beispielsweise werden Probanden gebeten, alle Buchstaben des Alphabets hinsichtlich ihrer Attraktivität zu bewerten. Verglichen werden die Einschätzungen der eigenen Initialen mit den Einschätzungen aller anderen Buchstaben. Beim Autor dieses Buches würde man also die Bewertung der Buchstaben T und G der Bewertung der restlichen 24 Buchstaben des Alphabets gegenüberstellen. (Falls Vor- und Nachname mit dem gleichen Buchstaben anfangen, vergleicht man die Bewertung dieses Buchstabens mit der Bewertung der restlichen 25 Buchstaben.) Wenn Sie also das oben aufgeführte Beispiel bearbeitet haben, können Sie nun die Bewertung Ihrer Initialen mit der Bewertung der anderen Buchstaben vergleichen. Je positiver die eigenen Initialen relativ zu den restlichen Buchstaben bewertet werden, desto höher fällt der implizite Selbstwert aus.

Ähnlich wie beim expliziten Selbstwert stellt sich üblicherweise heraus, dass die meisten Menschen einen hohen impliziten Selbstwert aufweisen (Nutin, 1985). Die meisten Menschen bevorzugen also Objekte, die mit dem eigenen Selbst verbunden sind. Diese Tendenz wird als Implicit Egotism bezeichnet (Pelham, Carvallo & Jones, 2005), die interessante Konsequenzen auf Verhaltensebene nach sich zieht. So zeigten Pelham und Kollegen, dass Implicit Egotism bedeutsame Lebensentscheidungen beeinflusst. Die Entscheidungen, wo man wohnt, welchen Beruf man ausübt und wen man heiratet, sind zum Teil durch den eigenen Namen bedingt. Eine Person, die beispielsweise Markus heißt, zieht demnach überzufällig häufig nach Mannheim, arbeitet als Makler und heiratet eine Martina. Eine Person dagegen, die Stefanie heißt, zieht möglicherweise eher nach Stuttgart, arbeitet als Staatsanwältin und heiratet einen Stefan. Manche Leser mögen sich über diese Befunde wundern. Natürlich sind solche Entscheidungen von einer Vielzahl an Faktoren beeinflusst und manche Faktoren spielen sicherlich eine größere Rolle als die eigenen Initialen. Wie verschiedene Studien aber relativ konsistent zeigen, trägt der eigene Name einen Teil des Mosaiks bei.

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