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Beispiele

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Manuela ist gerade knapp bei Kasse und hat sich vorgenommen, größere Ausgaben zu vermeiden. Ihre beste Freundin fragt sie, ob sie Lust hat, in den kommenden Semesterferien eine Reise auf die griechischen Inseln zu unternehmen.

Bernd will in der nächsten Sozialpsychologieklausur eine gute Note erzielen und will daher den ganzen Abend lernen. Seine Mitbewohner gehen dagegen auf eine Party und drängen ihn, mitzugehen.

Christine arbeitet an ihrer Fitness und geht regelmäßig zum Joggen. Auch für heute hatte sie sich es vorgenommen, nur regnet es in Strömen.

So unterschiedlich diese Situationen auch sind, alle haben gemein, dass die betroffene Person einer Versuchung ausgesetzt ist, der sie eigentlich widerstehen möchte. Aus einer persönlichkeitspsychologischen Perspektive kann man festhalten, dass es große individuelle Unterschiede gibt, wie gut man solchen Impulsen widerstehen kann (Tangney, Baumeister & Boone, 2004).

Solche stabilen Selbstregulationsfähigkeiten sind mit einer Vielzahl an positiven Begleiterscheinungen verbunden. Personen, die über hohe Selbstregulationsfähigkeiten verfügen, neigen in geringerem Maße zu Alkoholmissbrauch, haben einen höheren Selbstwert und weniger psychische Auffälligkeiten, weisen bessere interpersonelle Fähigkeiten auf und führen entsprechend zufriedenere Beziehungen, neigen weniger zu Aggression und Gewalt und sind erfolgreicher in Prüfungen (Tangney et al., 2004).

Sozialpsychologisch interessant ist die Tatsache, dass sich auch situative Umstände auf die Selbstregulationsfähigkeiten einer Person auswirken. Nach Muraven und Baumeister (2000) kann man Selbstregulation wie eine begrenzte Ressource auffassen: Sie funktioniert wie ein Muskel, der ermüden kann. Ganz unterschiedliche Selbstregulationstätigkeiten beanspruchen die gleiche Ressource. Wenn diese Ressource bei einer Aufgabe in Anspruch genommen wurde, dann hat man nachfolgend geringere Selbstregulationsfähigkeiten und ist entsprechend auch bei anderen Aufgaben weniger in der Lage, unerwünschten Impulsen erfolgreich zu widerstehen (der sogenannte Ego-Depletion-Effekt). Wer gerade auf Diät ist und kalorienhaltigem Essen entsagen muss, dem gelingt es als Folge dessen beispielsweise weniger, unangenehme Hausarbeit zu leisten.

Sozialpsychologie

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