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Einführung und Inhaltlicher Überblick


Im Lehrbuch „Management Accounting.“, das die Grundlage für das „Arbeitsbuch 2 – Erfolgsplan | Finanzplan | Planbilanz“ bildet, wird ein umfassender Überblick über das Thema Rechnungswesen vermittelt. Es beschäftigt sich mit den Inhalten von und den Zusammenhängen zwischen den betriebswirtschaftlichen Elementen Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Deckungsbeitragsrechnung, Erfolgsrechnung, Erfolgsplan, Finanzplan und Planbilanz.

Der in „Management Accounting.“ verwendete Ansatz soll den „Betriebswirtschaftlichen Gesamtzusammenhang“ im Rechnungswesen vermitteln und basiert auf der Überlegung, dass zwei zentrale Zusammenhänge das Grundgerüst für die Darstellung wirtschaftlicher Aktivitäten im Rechnungswesen eines Unternehmens bilden:

Der erste dieser beiden Zusammenhänge ist der Basiszusammenhang zwischen Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung. Mit diesem Zusammenhang beschäftigt sich – in Form von Fallbeispielen – das „Arbeitsbuch 1 – Bilanz | Gewinn- und Verlustrechnung“.

Der zweite zentrale Zusammenhang basiert auf dem Zusammenspiel der Komponenten Erfolg (Gewinn bzw. Verlust), Liquidität (Zahlungsfähigkeit) und Bilanz und wird – in zukunftsorientierter Hinsicht – durch die Elemente Erfolgsplan, Finanzplan und Planbilanz repräsentiert. Dieser Zusammenhang wird im „Arbeitsbuch 2 – Erfolgsplan | Finanzplan | Plan­bilanz“ in seinen konkreten zahlenmäßigen Auswirkungen dargestellt.

Die geschilderten Zusammenhänge im Rechnungswesen können un­abhängig von nationalen und internationalen handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Regelungen angewendet werden und sind damit universell einsetzbar.

Im „Arbeitsbuch 2 – Erfolgsplan | Finanzplan | Planbilanz“ werden wirtschaftliche Aktivitäten in Unternehmen in Form von Fallbeispielen bzw. Zahlenbeispielen umgesetzt, in denen die konkreten zahlenmäßigen Auswirkungen dieser wirtschaftlichen Aktivitäten in und auf Erfolgsplan, Finanzplan und Planbilanz schrittweise und detailliert dargestellt und erläutert werden.

Dazu werden einerseits Zahlenbeispiele verwendet, die im Lehrbuch „Management Accounting.“ bereits grundsätzlich vorgestellt wurden, die im „Arbeitsbuch 2 – Erfolgsplan | Finanzplan | Planbilanz“ nunmehr detaillierter und in Einzelschritten dargestellt werden; andererseits ­werden darüber hinausgehend zusätzliche Zahlenbeispiele verwendet, die weitere typische wirtschaftliche Aktivitäten bzw. Geschäftsfälle in Unternehmen darstellen.

In Ergänzung zu den Fallbeispielen, die sich jeweils mit einzelnen wirtschaftlichen Aktivitäten beschäftigen, werden die Zusammenhänge zwischen Erfolgsplan, Finanzplan und Planbilanz abschließend in einer umfassenden Fallstudie dargestellt. In der Fallstudie sollen einerseits die rechentechnischen Zusammenhänge zwischen Erfolgsplan, Finanzplan und Planbilanz dargestellt werden, andererseits soll durch die schrittweise Erarbeitung der Fallstudie die typische Vorgehensweise im Rahmen der Erstellung einer Planungsrechnung demonstriert werden.

Erfolgsplan | Finanzplan | Planbilanz


Erfolgsplan, Finanzplan und Planbilanz werden aufeinander aufbauend erstellt und ergeben gemeinsam den „Betriebswirtschaftlichen Gesamtzusammenhang“ im Rechnungswesen – das Big Picture:


Abbildung 1: Big Picture

Im Erfolgsplan werden ausgehend von den geplanten Umsätzen die geplanten variablen und fixen Kosten abgezogen und führen zum geplanten Ergebnis vor bzw. nach Ertragsteuern. Ergebnis des Erfolgsplans ist der geplante Gewinn bzw. Verlust des Unternehmens.

An die Erstellung des Erfolgsplans schließt der Finanzplan an. Im Finanzplan wird, ausgehend vom geplanten Ergebnis nach Steuern aus dem Erfolgsplan, die Liquidität oder Zahlungsfähigkeit des Unternehmens geplant. Ergebnis des Finanzplans ist der geplante Geldüberschuss oder Geldbedarf des Unternehmens.

Aufbauend auf dem Finanzplan wird im nächsten Schritt die Planbilanz des Unternehmens erstellt. Ausgangspunkt für die Erstellung der Planbilanz für das Ende des Planjahres ist die Anfangsbilanz des Planjahres (bzw. die Schlussbilanz des vorangegangenen Wirtschaftsjahres). Aus­gehend von dieser Anfangsbilanz verändert jede einzelne Position des Finanzplans die Anfangsbilanz hin zur Planbilanz.

Erfolgsplan, Finanzplan und Planbilanz stellen die geplante zukünftige wirtschaftliche bzw. finanzielle Entwicklung eines Unternehmens dar.

In einer vergangenheitsorientierten Darstellung tritt an die Stelle des Erfolgsplans die Erfolgsrechnung oder Gewinn- und Verlustrechnung. An die Stelle des Finanzplans tritt die Kapitalflussrechnung; an die Stelle der Planbilanz tritt die Bilanz.

Erfolgsplan


Der Erfolgsplan, hier dargestellt basierend auf der Struktur einer Ergebnis­rechnung bzw. Deckungsbeitragsrechnung, bildet in einer zukunfts­orientierten Betrachtung die erwartete bzw. geplante Gewinnsituation eines Unternehmens ab.


Abbildung 2: Erfolgsplan

Inhaltlich bzw. bezogen auf das zu ermittelnde Resultat (Gewinn oder Verlust) entspricht der Erfolgsplan einer Erfolgsrechnung oder Gewinn- und Verlustrechnung, mit deren Hilfe die Gewinnsituation eines Unternehmens in vergangenheitsorientierter Sichtweise beurteilt wird.

Ergebnis beider Rechenschemata, sowohl des Erfolgsplans als auch der Gewinn- und Verlustrechnung, ist der (geplante) Gewinn bzw. Verlust des Unternehmens, für den, abhängig von der zugrundeliegenden Struktur, unterschiedliche Bezeichnungen verwendet werden (Unternehmens­ergebnis vor bzw. nach Steuern oder alternativ Ergebnis der Gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bzw. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag).

In einer detaillierteren Darstellung lassen sich die Strukturen folgendermaßen vergleichen:

Abbildung 3: Erfolgsplan und Gewinn- und Verlustrechnung

Finanzplan


An die Erstellung des Erfolgsplans schließt der Finanzplan an. Im Finanzplan wird, ausgehend vom geplanten Ergebnis nach Steuern aus dem Erfolgsplan, die Entwicklung der Liquidität bzw. Zahlungsfähigkeit des Unternehmens geplant. Ergebnis des Finanzplans ist der geplante Geld­überschuss oder Geldbedarf des Unternehmens.


Abbildung 4: Finanzplan

Der geplante Gewinn aus dem Erfolgsplan wird im Finanzplan in Zahlungs­ströme umgerechnet.

Im Rahmen der Darstellung von Finanzplänen stehen einander zwei zentrale Schemata gegenüber, die in drei bzw. vier Teilbereiche unter­gliedert sind. Der Ausgangspunkt der beiden Schemata (das Ergebnis nach Steuern, das aus dem Erfolgsplan übernommen wird) ist identisch, ebenso das Resultat der beiden Schemata (der Geldüberschuss oder Geldbedarf); auch die in den Finanzplan einfließenden Positionen sowie die Reihenfolge der Darstellung der einzelnen Positionen entsprechen einander.

Die Unterschiede der beiden Schemata ergeben sich aus der Anzahl der dargestellten Teilbereiche sowie durch die damit zusammenhängenden Begriffe (Cash Flow aus der Betriebstätigkeit, Cash Flow aus der Investitionstätigkeit, Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit bzw. Cash Flow, Working Capital, Langfrist-Bereich und Gesellschafter-Bereich).


Abbildung 5: Finanzplan 3-stufiges Schema und Finanzplan 4-stufiges Schema

Die unterschiedliche Strukturierung bezieht sich lediglich auf die Darstellungsform bzw. Gliederung des Finanzplans und hat keinerlei Auswirkung auf das Resultat des Finanzplans bzw. auf die Zusammenhänge zwischen Erfolgsplan und Finanzplan bzw. Finanzplan und Planbilanz.

Erfolgsplan | Finanzplan


Erfolgsplan und Finanzplan sind in zwei Richtungen miteinander verknüpft. Es bestehen Verbindungen und Zusammenhänge vom Erfolgsplan zum Finanzplan, und auch vom Finanzplan wieder zurück zum Erfolgsplan.

Einerseits stellt das Ergebnis nach Steuern aus dem Erfolgsplan den Ausgangspunkt für den Finanzplan dar. Das Ergebnis des Finanzplans, der Liquiditätsüberschuss oder Liquiditätsbedarf, muss entweder finanziert oder kann veranlagt werden und hat über die daraus resultierende Ver­zinsung (Zinsaufwand oder Zinsertrag) wiederum Auswirkungen bzw. Rückwirkungen auf den Erfolgsplan.


Abbildung 6: Erfolgsplan und Finanzplan

Im Detail besteht ausgehend vom Erfolgsplan eine Vielzahl von Verbindungen hin zum Finanzplan.

So stellt das Ergebnis nach Steuern aus dem Erfolgsplan den Ausgangspunkt für den Finanzplan dar. Weitere Verbindungen zwischen Erfolgsplan und Finanzplan ergeben sich durch die im Erfolgsplan bereits berücksichtigten Abschreibungen und Rückstellungen, sowie gegebenenfalls auch durch Rücklagen und Aktivierte Eigenleistungen.

Abhängig von den Zahlungszielen von Lieferforderungen und Lieferverbindlichkeiten ergeben sich Zusammenhänge zwischen dem variablen Bereich des Erfolgsplans (Umsatz und Wareneinsatz bzw. gegebenenfalls davon abweichender Wareneinkauf) und dem Finanzplan. Ebenso wirken sich Veränderungen von Vorräten bzw. Lagerbeständen im Finanzplan liquiditätsverbessernd oder liquiditätsverschlechternd aus, in ähnlicher Form auch Veränderungen von Aktiven und Passiven Rechnungsab­grenzungen.

Weitere Liquiditätsauswirkungen, die ebenfalls im Finanzplan dargestellt werden, die aber im Gegensatz zu den zuvor genannten Positionen nicht aus dem zuvor erstellten Erfolgsplan stammen, ergeben sich aus der Berücksichtigung der Auswirkungen von Investitionen, Kredit­erhöhungen bzw. Kredittilgungen, Kapitalerhöhungen und Dividenden

Planbilanz


Ebenso wie eine Bilanz ist auch die Planbilanz immer eine zeitpunkt­orientierte Betrachtung eines Unternehmens.

Die Planbilanz stellt dar, über welche Vermögensgegenstände ein Unternehmen am Ende eines Planjahres geplantermaßen verfügen wird, sowie in welcher Form das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt geplantermaßen durch Eigenkapital bzw. durch Fremdkapital finanziert sein wird.


Abbildung 7: Planbilanz

Auf der linken Seite der Bilanz bzw. Planbilanz, der Aktivseite, werden die Vermögensgegenstände eines Unternehmens dargestellt, gegliedert in Anlage- und Umlaufvermögen. Auf der rechten Seite der Bilanz, der Passivseite, wird die Herkunft der finanziellen Mittel des Unternehmens dargestellt; hier wird zwischen Eigen- und Fremdkapital unterschieden.

Die Reihenfolge der Darstellung bzw. der Gliederung der Bilanzpositionen auf den beiden Bilanzseiten erfolgt im kontinentaleuropäischen Rechnungswesen üblicherweise beginnend mit den langfristig im Unternehmen gebundenen bzw. vorhandenen Positionen (Anlagevermögen, Eigen­kapital) bis hin zu den kurzfristig bzw. unmittelbar veränderbaren Positionen (Kasse / Kassa, kurzfristiges Bankkonto, kurzfristige Verbindlichkeiten).

Im Gegensatz dazu werden im angloamerikanischen bzw. internationalen Rechnungswesen die Bilanzpositionen Anlagevermögen und Umlauf­vermögen sowie Eigenkapital und Fremdkapital in umgekehrter Reihenfolge dargestellt – beginnend jeweils mit den kurzfristig gebundenen Positionen (Kasse / Kassa, kurzfristiges Bankkonto bzw. kurzfristige Verbindlichkeiten) bis hin zu den langfristig im Unternehmen vorhandenen Positionen (Anlagevermögen bzw. Eigenkapital).

Diese unterschiedliche Strukturierung hat ebenso wie die gegebenenfalls unterschiedliche Struktur von Finanzplänen keinerlei Auswirkung auf die prinzipiellen Zusammenhänge zwischen Finanzplan und Planbilanz.

Finanzplan | Planbilanz


Unter Berücksichtigung der im Finanzplan dargestellten Positionen wird ausgehend von der Anfangsbilanz am Anfang des Planjahres die Planbilanz für das Ende des Planjahres abgeleitet. Jede im Finanzplan dargestellte Zahl verändert in diesem Zusammenhang eine Bilanzposition von der Anfangsbilanz hin zur Planbilanz.


Abbildung 8: Anfangsbilanz, Finanzplan und Planbilanz

Die Anfangsbilanz zeigt die Bilanz zum Anfang des Planjahres, sie enthält ausschließlich Bestandsgrößen.

Der Finanzplan zeigt die geplanten liquiditätswirksamen Veränderungen in einem Unternehmen im Laufe des Planjahres, er besteht durchgehend aus Veränderungswerten.

Die Planbilanz zeigt wiederum die geplante Bilanz zum Ende des Planjahres, sie umfasst wieder Bestandsgrößen.

Im Zusammenspiel zwischen Anfangsbilanz, Finanzplan und Planbilanz gilt:

Jede Zahl, die im Finanzplan dargestellt wird, verändert eine Bilanz­position von der Anfangsbilanz hin zur Planbilanz. Jede einzelne Zahl, die im Finanzplan dargestellt ist, muss sich auf die Bilanz auswirken.

Eine Bilanzposition wiederum kann sich vom Anfang des Wirtschaftsjahres bzw. Planjahres bis zum Ende des Wirtschaftsjahres bzw. Planjahres nur verändern, wenn diese Veränderung auch im Finanzplan enthalten bzw. dargestellt ist.

Der Finanzplan stellt somit exakt die Differenz zwischen den einzelnen Positionen der Anfangsbilanz und der Planbilanz dar.

Erfolgsplan | Finanzplan | Planbilanz – das Big Picture


Ein umfassendes Planungssystem bestehend aus den Komponenten Erfolgsplan, Finanzplan und Planbilanz basiert einerseits auf dem Zusammenhang zwischen Erfolgsplan und Finanzplan, andererseits auf dem Zusammenhang zwischen Anfangsbilanz, Finanzplan und Planbilanz.

Durch Kombination der beiden Zusammenhänge Erfolgsplan | Finanzplan sowie Anfangsbilanz | Finanzplan | Planbilanz lässt sich das „Big Picture“ als Gesamtsystem darstellen.

Zur Erstellung des Gesamtsystems werden die beiden beschriebenen Detailzusammenhänge zwischen Erfolgsplan und Finanzplan sowie zwischen Anfangsbilanz, Finanzplan und Planbilanz miteinander verknüpft.

Es ergibt sich damit die Kombination einer rein zeitraumbezogenen Darstellung in Erfolgsplan und Finanzplan (Betrachtung der Entwicklung von Erfolg und Liquidität im Zeitverlauf) mit einer Zeitpunkt / Zeitraum / Zeitpunkt-bezogenen Darstellung von Anfangsbilanz, Finanzplan und Planbilanz (Betrachtung von Bilanz, Liquidität und wieder Bilanz).

In der Kombination der beiden beschriebenen Zusammenhänge Erfolgsplan | Finanzplan und Anfangsbilanz | Finanzplan | Planbilanz ergibt sich das gesamte in sich geschlossene Planungssystem, das den zentralen „Betriebswirtschaftlichen Gesamtzusammenhang“ im Rechnungswesen eines Unternehmens darstellt – das Big Picture.


Abbildung 9: Big Picture

Erfolgsplan | Finanzplan | Planbilanz –

Fallbeispiele


Die in weiterer Folge dargestellten Fallbeispiele sollen den Zusammenhang zwischen Erfolgsplan, Finanzplan und Planbilanz verdeutlichen.

Die Zahlenbeispiele bauen auf einer vereinfachten Bilanzstruktur und auf einer vereinfachten Struktur von Erfolgsplan und Finanzplan auf.

Die vereinfachte Bilanzstruktur der Zahlenbeispiele enthält je nach Ausgestaltung des Beispiels folgende Positionen:


Abbildung 10: Bilanz | Planbilanz, Struktur für Fallbeispiele

In der vereinfachten Erfolgsplan-Struktur, die in den Zahlenbeispielen verwendet wird, werden als Basis jeweils fünf zentrale Aufwands- bzw. Kostenarten angeführt – Materialaufwand, Personalaufwand, Abschreibungen, Sonstiger Aufwand und Zinsaufwand, die im Erfolgsplan nach den Kriterien der Deckungsbeitragsrechnung zu fixen bzw. variablen Kosten zugeordnet werden.

Der Materialaufwand wird dem variablen Aufwand bzw. den variablen Kosten zugerechnet, die weiteren Aufwandspositionen wie Personalaufwand, Abschreibungen, Sonstiger Aufwand und Zinsaufwand werden dem fixen Aufwand bzw. den fixen Kosten zugeordnet.

Unter zusätzlicher Berücksichtigung der Ertragsteuern ergibt sich folgende Erfolgsplan-Struktur für die Fallbeispiele:


Abbildung 11: Erfolgsplan, Struktur für Fallbeispiele

Die gewählte Darstellung ist insofern vereinfachend, als Positionen wie beispielsweise Sonstige Erträge und Erträge aus Beteiligungen außer Ansatz gelassen werden. Sonstige Erträge werden in den dargestellten Zahlenbeispielen je nach Bedarf zusätzlich zu den genannten Positionen im Erfolgsplan ergänzt.

In der vereinfachten Finanzplan-Struktur, die den Zahlenbeispielen zu Grunde liegt, werden – je nach Ausgestaltung des jeweiligen Zahlen­beispiels – als Basis jeweils folgende Finanzplanpositionen angeführt: als Ausgangspunkt das Ergebnis nach Steuern, weiters Abschreibungen, Veränderungen von Rückstellungen, Lieferforderungen, Lieferverbindlichkeiten und Vorräten, Investitionen, Veränderungen von langfristigen Verbindlichkeiten, Kapitalerhöhungen, Dividenden, sowie als Resultat der Überschuss bzw. Bedarf.

Weitere Positionen wie Aktivierte Eigenleistungen oder Aktive und ­Passive Rechnungsabgrenzungen werden in den dargestellten Zahlen­beispielen je nach Bedarf zusätzlich zu den genannten Positionen im Finanzplan ergänzt.


Abbildung 12: Finanzplan, Struktur für Fallbeispiele

Basis für die Zahlenbeispiele ist jeweils die Anfangsbilanz sowie ein Erfolgsplan, ein Finanzplan und eine Planbilanz.

Den Erfolgsplänen, die die Basis für die Beispiele darstellen, liegt jeweils ein Gewinn bzw. Verlust von Null zu Grunde. Ein etwaiger Gewinn oder Verlust entsteht erst durch die Einarbeitung der jeweiligen wirtschaft­lichen Aktivität(en) in den Zusammenhang zwischen Erfolgsplan, Finanzplan und Planbilanz.

Basierend auf dem Zusammenhang von Erfolgsplan, Finanzplan und Planbilanz sind (Ausnahme: Fallbeispiel 1, Unternehmensgründung) vor Berücksichtigung der pro Fallbeispiel zusätzlich einzubauenden Aktivitäten bereits nachfolgende zahlenmäßige Auswirkungen zwischen Erfolgsplan, Finanzplan und Planbilanz gegeben:

Die im Erfolgsplan im Rahmen der Fixkosten enthaltene Abschreibung, die sich negativ auf den Gewinn des Unternehmens auswirkt, wird im Finanzplan mit einem positiven Vorzeichen korrigiert, da sie zu keiner Bezahlung von Geld führt. Daraus resultiert, dass bei einem Gewinn bzw. Verlust von Null im Erfolgsplan gleichzeitig ein Geldüberschuss im Finanzplan entsteht.

Die im Finanzplan ausgewiesene Abschreibung reduziert in weiterer Folge den Wert des Anlagevermögens in der Planbilanz, der Geldüberschuss aus dem Finanzplan erhöht das Bankkonto in der Planbilanz.

Ein gegebenenfalls entstehender Gewinn wird in den Fallbeispielen mit einem Ertragsteuersatz in Höhe von 30 Prozent versteuert. Steuervorauszahlungen werden nicht geleistet.

Die Umsatzsteuer bzw. Vorsteuer zur Berechnung von Lieferforderungen und Lieferverbindlichkeiten beträgt 19 Prozent. Eine Darstellung der Umsatzsteuer-Zahllast als Differenzbetrag zwischen der den Kunden in Rechnung gestellten Umsatzsteuer und der von den Lieferanten in Rechnung gestellten Vorsteuer unterbleibt aus Vereinfachungsgründen.

Jedes Zahlenbeispiel enthält unmittelbar nach der Aufgabenstellung bzw. nach den Basisdaten ein leeres Lösungsblatt, in welches die einzelnen Lösungsschritte eingetragen werden können.

Bitte bauen Sie die in den jeweiligen Aufgabenstellungen beschriebenen wirtschaftlichen Aktivitäten in den bestehenden Zusammenhang zwischen Erfolgsplan, Finanzplan und Planbilanz ein.

Folgen Sie im Rahmen der Erstellung bitte der Überlegung, die jeweiligen wirtschaftlichen Aktivitäten je nach der Reihenfolge des Entstehens entweder beginnend im Erfolgsplan und/oder im Finanzplan einzubauen.

Bitte berücksichtigen Sie, dass das Ergebnis des Erfolgsplans, der Gewinn oder Verlust, jeweils als neuer Ausgangspunkt in den Finanzplan zu übernehmen ist.

Nach Fertigstellung des Erfolgsplans und daraus abgeleitet auch des Finanzplans erstellen Sie bitte den Zusammenhang zwischen Finanzplan und Planbilanz, wobei Sie hier bitte durchgehend der Überlegung folgen, dass jede Zahl, die im Finanzplan enthalten ist, eine bestimmte Bilanzposition von der Anfangsbilanz hin zur Planbilanz verändert.

Nach Übernahme aller Veränderungswerte aus dem Finanzplan in die Planbilanz müssen sich auf den beiden Bilanzseiten jeweils wieder identische Bilanzsummen ergeben.

Auf den weiteren Seiten, die dem leeren Lösungsblatt folgen, sind die einzelnen Lösungsschritte mit genauen Erläuterungen zu den jeweiligen Lösungsschritten sowie jeweils zusammenfassend in einer Gesamtlösung dargestellt.

Folgende Fallbeispiele, die typische wirtschaftliche Aktivitäten bzw. Geschäftsfälle eines Unternehmens repräsentieren, werden im „Arbeitsbuch 2 – Erfolgsplan | Finanzplan | Planbilanz“ dargestellt:

- Fallbeispiel 1: Unternehmensgründung

- Fallbeispiel 2: Kapitalerhöhung

- Fallbeispiel 3: Dividende

- Fallbeispiel 4: Investition

- Fallbeispiel 5: Finanzierung

- Fallbeispiel 6: Investition und Finanzierung

- Fallbeispiel 7: Wareneinkauf, Wareneinsatz, Umsatz, Bankkonto

- Fallbeispiel 8: Wareneinkauf, Wareneinsatz, Umsatz, Forderung, Verbindlichkeit

- Fallbeispiel 9: Aktive Rechnungsabgrenzung

- Fallbeispiel 10: Aktive Rechnungsabgrenzung, Folgejahr

- Fallbeispiel 11: Aktive Rechnungsabgrenzung, Folgejahr, Fortführung

- Fallbeispiel 12: Passive Rechnungsabgrenzung

- Fallbeispiel 13: Passive Rechnungsabgrenzung, Folgejahr

- Fallbeispiel 14: Passive Rechnungsabgrenzung, Folgejahr, Fortführung

- Fallbeispiel 15: Rückstellung, Bildung

- Fallbeispiel 16: Rückstellung, Auflösung

- Fallbeispiel 17: Rückstellung, Auszahlung

- Fallbeispiel 18: Anlagenverkauf

- Fallbeispiel 19: Sale and Lease Back

- Fallbeispiel 20: Eigenleistung

Management Accounting. Arbeitsbuch 2

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