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Drei Tage nach meinem 50. Geburtstag!

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Ich sitze hier in der großen Halle, starre auf meine Terrasse und sinniere vor mich hin. Ein bunter Pfau, ein weiteres Geschenk der Königin an meine Frau Elisabeth, schlägt sein großes Feder-Rad, der laute krächzend-kehlige Schrei des großen Paradiesvogels gehört inzwischen zum täglichen Ablauf dazu. Wir haben uns daran gewöhnt. Die üppigen blauen Hortensien sind verblüht, ein Gärtner bemüht sich, die vertrockneten Blüten und das Restlaub vom Rasen zusammenzukehren. Endlich hat mal dieser englische Regen aufgehört, der meist in einen ungemütlichen Nebel übergeht. Ich nutze daher jede Gelegenheit zum Schreiben und zum Träumen – auch von der sonndurchfluteten Inselwelt der Karibik. Ich denke an Palmenstrände mit dem wunderbar weißen, warmen Sand, an die hübschen Insulanerinnen mit der samtenen, braunen Haut. An ihr fröhliches, unschuldiges Lachen, an ihre wippenden Brüste und ihre prallen Hintern! An die kräftigen Schenkel, mit denen sie uns umklammerten. Viele bunte Bilder rauschen dann an mir vorbei, lachende, trinkende, singende Menschen! Die jungen Frauen, die von den dort inzwischen angesiedelten spanischen Priestern als „wilde Gefäße der Sünde“ bezeichnet werden, in die sie aber sehr gerne selbst „hinein tauchten“, um ihre Wollust zu befriedigen, machten aus Freude mit, denn Treue war ihnen fremd. Die Priester, oft auch strenge Jesuiten, hatten als Argument für ihre Ausschweifungen das Mäntelchen „Missionsauftrag“ gehängt . . . Immer wieder hörte ich das berühmte, viele Jahrhunderte alte Papst-Wort „Gott will es so“!

Warum schreibe ich das? Bin ich noch betrunken von meiner großen Geburtstagsfeier? Es mag ja sein. Warum fange ich mit diesen Zeilen an?

Mein Name ist DRAKE. Francis Drake

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