Читать книгу Thriller-Paket 11 Krimis Juni 2020 Sammelband 11002 - A. F. Morland - Страница 70
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"Jetzt sag mir mal, wie du dir das alles zusammenreimst, Jesse?", fragte mich Milo als wir eine halbe Stunde später im Sportwagen saßen.
Leslie, Jay und Fred folgten uns in einem weiteren Einsatzfahrzeug. Unser Ziel war die Sunset Table Dance Bar am Madison Square. Danilovich würde sich noch ein paar unangenehme Fragen gefallen lassen müssen. Einen Haftbefehl hatten wir leider nicht in der Tasche.
Wir konnten ihn befragen und vorläufig festnehmen, sofern er sich uns widersetzte, aber in dem Fall war er innerhalb von 48 Stunden wieder auf freiem Fuß.
"Warum sollte Danilovich der Auftraggeber eines solchen Mordes sein?", fragte Milo.
"Danilovich war vermutlich nur der Mittelsmann", meinte ich.
"Und wer steckt dahinter?"
"Vielleicht dieser Terry Zapata. Schließlich..." Ich brach ab, sprach nicht weiter.
Milo ergriff das Wort.
"Wenn er wirklich zu Raymond Zapatas Organisation gehört, hat Danilovich doch gar kein Motiv gehabt, das Treffen zwischen Taylor und Almali zu verhindern."
Ich zuckte die Achseln.
"Was weiß ich? Aber Micky ist ja nicht der einzige Zeuge, der da einen Zusammenhang herstellt. Diese koreanische Stripperin in der Sunset Table Dance Bar hat Terry Zapata zusammen mit Warren Anderson gesehen."
"Wenn deine Vermutung stimmt, bedeutet das, dass Terry sein eigenes Spiel spielt und sich vielleicht mit seinem Onkel nicht ganz grün ist."
"Wäre ja nicht das erste Mal, dass der Familiensinn, seine Grenze hat, wenn Geldinteressen ins Spiel kommen."
Wir erreichten die Sunset Table Dance Bar am Madison Square Garden. Es war kaum Publikum in der Bar. Trotzdem räkelten sich ein paar nackte Schöne auf den Tischen.
Rick Donato, der Bartender, verdrehte die Augen als er uns sah.
"Scheiße, ihr verderbt das Geschäft", sagte er. "Seht ihr das nicht? Eure gestrige Aktion hat für ziemlich großen Wirbel gesorgt."
Ich verzog das Gesicht.
"Ich habe Mister Danilovich das Leben gerettet. Er wird schon nicht allzu sauer auf mich sein", erwiderte ich kühl.
"Okay, okay. Ich will nichts gesagt haben."
"Wo ist Mister Danilovich?"
"In seinem Büro. Ich glaube nicht, dass er gestört werden möchte."
Milo mischte sich jetzt in das Gespräch ein.
"Stellen Sie sich vor, das interessiert uns überhaupt nicht."
Wir gingen auf den Nebenausgang zu über dem man zum Büro gelangen konnte.
"He, einen Moment mal!", rief der Bartender.
"Wir kennen den Weg", rief ich zurück. Ich warf einen kurzen Blick zu einer vollbusigen Blondine hinüber, die nichts weiter mehr trug als einen winzigen String-Tanga.
Wir hatten den Ausgang erreicht, gingen den Korridor entlang.
Wenige Augenblicke später standen wir vor der Bürotür. Ich klopfte an.
"Mister Danilovich?"
Keine Antwort.
"Mister Danilovich, hier ist Jesse Trevellian, FBI. Machen Sie bitte auf."
Milo zog die SIG.
Die Tür war abgeschlossen wie ich nach einem Druck auf die Klinke feststellte. Ich zog jetzt ebenfalls meine Waffe. Mit einem wuchtigen Tritt öffnete Milo die Tür.
Ron Danilovich lag vornüber gebeugt über seinem Schreibtisch. Blut sickerte aus seinem Schädel. Zwei seiner Leibwächter saßen zusammengesunken in den breiten Ledersesseln, die davor standen.
Einer von ihnen hatte sogar noch die Waffe ziehen können, bevor er mit einem gezielten Herzschuss niedergestreckt worden war. Der Kopf des anderen wies ein kleines, rundes Loch mitten auf der Stirn auf.
Ich steckte die Waffe ein.
"Wir kommen wohl zu spät", meinte Milo.