Читать книгу Extra Krimi Paket Sommer 2021 - A. F. Morland, Pete Hackett - Страница 45

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Haus Nr. 543 in der 49. Straße war ein etwas heruntergekommenes Apartment-Haus. Ich hatte Milo abgeholt und war anschließend so schnell wie möglich hier her gefahren. Den Sportwagen parkte ich am Straßenrand. Wir hatten Glück, noch eine Lücke zu finden. Ein halbes Dutzend Einsatzfahrzeuge standen in der Nähe. Uniformierte Kollegen der City Police ließen niemand Unbefugten ins Haus.

Wir zeigten den Uniformierten unsere ID-Cards.

"Lieutenant Davis erwartet Sie schon", winkte uns einer Cops durch. "Fahren Sie mit dem Aufzug in den fünften Stock, dann links den Korridor hinunter. Das Apartment trägt die Nummer E45."

"Danke", nickte ich.

Wenige Minuten später erreichten wir das betreffende Apartment.

Bereits auf dem Flur gab es reichlich Blutflecken und Kreidemarkierungen. In der Korridorwand befanden sich Einschusslöcher. Hier hatte zweifellos eine Schießerei stattgefunden.

Lieutenant Davis von der City Police war ein untersetzter Mittvierziger. Er begrüßte uns freundlich.

"Einer der Toten ist bereits abtransportiert worden, wie Sie sehen. Er lag hier auf dem Flur und deswegen..."

"Ich verstehe schon", sagte ich.

"Ich weiß nicht, in wie weit man Sie schon ins Bild gesetzt hat."

"Ich weiß nur, dass der Mordfall, den Sie bearbeiten, etwas mit dem Tod von Dolores Montalban zu tun hat! Für weitere Erläuterungen durch unseren Chef war keine Zeit. Wir sind gleich hier her gekommen."

Lieutenant Davis nickte. "Der Fall von der angemalten Frauenleiche auf der Müllkippe Cannary Lane hat ganz schön Aufsehen erregt."

"Allerdings."

"Dann kommen Sie mal mit."

Er führte uns in das Apartment. Auf dem Boden lag eine Tote. Sie war nackt und wies eine Schusswunde in der Bauchgegend auf. Ihr Körper war auf ganz ähnliche Weise bemalt wie es bei Dolores Montalban der Fall gewesen war.

"Wer ist die Tote?", fragte Milo.

"Wir haben ihre Sachen sicherstellen können", berichtete Davis. "Ihre Sozialversicherungskarte war auch dabei. Die junge Frau heißt Carrie McDaniel. Wir haben ihre Daten noch nicht in eine NYSIS-Abfrage gegeben, aber ich denke, das werden Sie im Field Office sehr schnell nachholen. Der gegenwärtige Bewohner dieses Apartments ist nicht, wie es das Türschild vermuten lässt, ein gewisser Timothy Jordan..."

"Sondern?", fragte ich.

"Wir haben die Nachbarn und die Hausverwaltung befragt. Der gegenwärtige Bewohner heißt Brett Nolan und hat die Angewohnheit, sich wie eine Leiche zu schminken. Ein Mann, der vom FBI gesucht wird, oder?"

"Kann man wohl sagen."

"Timothy Jordan ist Student an der Columbia University. Wie uns Nachbarn berichteten, verbringt er zurzeit ein Forschungssemester in Peking. Daher hat er sein Apartment untervermietet."

Ich blickte mich um. "Können Sie mir auch nur andeutungsweise sagen, was hier passiert ist, Lieutenant?"

"Im Groben ja. Brett Nolan und Carrie McDaniel hielten sich hier im Apartment auf. Die Tür wurde eingetreten. Ein Dritter kam hinzu. Offenbar war dieser Eindringling bewaffnet. Er begann eine Schießerei, in deren Verlauf Carrie McDaniel und der Angreifer ums Leben kamen. Daraufhin hat Brett Nolan offenbar das Weite gesucht."

"Dieser Angreifer..."

"Wir wissen nicht, wer er ist. Seine Papiere sind falsch, die Schalldämpfer-Waffe hatte keine Registrierung. Wir suchen in der Umgebung noch nach einem Wagen, den er gefahren hat. Jedenfalls hatte er Autoschlüssel dabei. Aber wenn Sie mich fragen, dann muss man in der Rubrik Profi-Killer suchen."

"Montalbans Rache!", entfuhr es Milo.

Er hatte damit genau das ausgesprochen, was auch mir im Kopf herumspukte.

Offenbar hatte sich der große Boss geschworen, diejenigen zur Strecke zu bringen, die er für den Tod seiner Tochter verantwortlich machte. Ob nun zu Recht oder zu Unrecht. Dazu brauchte er natürlich weder selbst tätig zu werden, noch einen seiner eigenen Leute loszuschicken. Das war alles viel zu risikoreich.

Es reichte völlig, wenn jemand wie El Columbiano ein Kopfgeld aussetzte.

Das sprach sich schnell herum und man konnte davon ausgehen, dass es genug Profis gab, die dann auf eigene Faust aktiv wurden...

Das Dumme war nur, dass man Dirty Rick Montalban wahrscheinlich weder das Aussetzen eines Kopfgeldes noch einen Mordauftrag nachweisen konnte. Vermutlich hätten wir nicht einmal belegen können, dass uns der Chef des Kolumbianer-Syndikats offenbar ziemlich dreist angelogen hatte.

"Zumindest wissen wir, dass Nolan noch lebt und nicht in der Gasexplosion ums Leben gekommen ist", murmelte ich halblaut. Brett Nolan hatte nun schon das zweite Mal unverschämtes Glück. Er würde es weiterhin brauchen, wenn er am Leben bleiben wollte.

"Können wir uns noch etwas umsehen?", fragte ich.

"Klar, aber ziehen Sie sich Latex-Handschuhe an, sonst werden die Kollegen vom SRD ziemlich ärgerlich", erwiderte Davis.

Wir sahen uns nach persönlichen Gegenständen um, die Brett Nolan gehörten und uns vielleicht auf die Spur jener Satanisten-Sekte bringen konnte, der Dolores Montalban verfallen war.

Dabei war es nicht ganz leicht, zwischen den Sachen des eigentlichen Wohnungsbesitzers und Nolans Eigentum zu unterscheiden.

Einen Teil seiner Kleidung hatte Nolan zurückgelassen. Dasselbe galt auch für die Schminkutensilien im Bad, mit denen er sich offenbar eine bleich erscheinende Haut machte.

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