Читать книгу Spezial Krimi Koffer Juli 2021 - 9 Thriller auf 1500 Seiten - A. F. Morland - Страница 72
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Wir sprachen noch mit dem Leiter der Mordkommission des zuständigen Polizeireviers, das den Fall zuerst bearbeitet hatte, um in etwa ein Bild vom Stand der Ermittlungen zu bekommen. Michael Rejnders war danach auf sehr ähnliche Weise gestorben wie Sonny Avakovitsch. Etwa eine Stunde später trafen wir Theodor Guthmann in seinem Haus. Er war der Vermieter des Bungalows. Als wir ihm ein Bild von Benny Schmitt alias Benny Purland zeigten, identifizierte er ihn sofort.
„Das ist der Mann, dem ich das Haus vermietet habe“, meinte er. „Komischer Kerl. Lief immer mit einer Tasche für Golfschläger herum, obwohl ich eigentlich den Eindruck hatte, dass er dafür gar nicht der Typ ist.“
„Sind Sie diesem Man vielleicht auch irgendwann mal begegnet?“, fragte ich und zeigte ihm auch ein Foto von Sven Nolten.
„Ja, sicher! Das Haus liegt ja schräg gegenüber von meiner Wohnung. Von der Küche aus konnte ich immer beobachten, wer da so zu Besuch kommt.“
„Und?“
„Dieser Kerl da...“ - Er deutete auf das Bild von Sven Nolten - „...war mehr oder weniger der einzige Besucher! Ich erinnere mich genau an ihn, weil er eines Tages mit einem ziemlich großkotzigen Van vorfuhr. Mit getönten Scheiben und so. Da habe ich natürlich besonders drauf geachtet, wer da so ausgestiegen ist. Wissen Sie, ich war in der Stadtverwaltung und meine Pension ist nicht so besonders üppig. Aber mit den Einnahmen durch das Haus komme ich über die Runden. Ursprünglich gehörte das nämlich meinem Onkel und der hatte aber keine Kinder und hat es mir deswegen nach seinem Tod vermacht.“
„Herr Guthmann, wir danke Ihnen sehr für Ihre Hilfe“, sagte ich.
„Gibt es irgendwie eine Belohnung für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen?“, fragte er dann noch.
„Nein. Bis jetzt ist leider nichts dergleichen ausgesetzt.“
„Schade. Aber so ist das heutzutage, Bürgerengagement wird nicht mehr anerkannt. Wenn ich Falschparker aufschreibe, beschweren sich sogar noch die Nachbarn, weil angeblich niemand mehr zu ihnen zu Besuch kommen wolle! Dabei tue ich doch nur, was eigentlich jeder tun sollte!“
„Sicher“, sagte ich.
„Da, wo Sie Ihren Wagen abgestellt haben, dürfte er übrigens auch eigentlich nicht stehen. Aber da will ich heute mal drüber hinwegsehen.“
„Das ist sehr großzügig“, meinte ich, bevor wir dann schließlich gingen. Wir waren schon an der Tür, da blieb ich noch einmal stehen. „Ach, was für einen Wagen fuhr Herr Schmitt denn eigentlich?“
„Einen blauen Toyota. Das Kennzeichen habe ich natürlich auch.“