Читать книгу 12 Jesse Trevellian FBI Thriller August 2021: Krimi Paket - A. F. Morland, Pete Hackett - Страница 73

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Dr. Jameson hatte Milo und mir die Pistolen abgenommen. Er hielt die beiden SIGs in der Hand und richtete sie auf uns.

"Und jetzt vorwärts!", zischte Ross. "Und versuchen Sie keine Tricks. Wir haben nichts mehr zu verlieren..."

"An Ihrer Stelle würde ich mir schonmal einen Anwalt suchen, der sich darauf spezialisiert hat, Todeskandidaten vor der Giftspritze zu bewahren...", meinte Milo.

Ross grinste.

"Zerbrechen Sie sich mal nicht unsere Köpfe, G-man!"

"Ich hoffe für Sie, dass Sie sich auch überlegt haben, wie es weitergehen soll..."

"Man muss auch improvisieren können..."

Ich fühlte Ross' Waffe hart im Rücken. Er nahm mir die Handschellen ab, die zu meiner Ausrüstung gehörten. Einen Augenblick später steckten meine Hände darin. Milo erging es nicht besser.

Mit auf den Rücken gebundenen Händen waren unsere Chancen, der Gewalt der beiden zu entkommen, beträchtlich gesunken.

Wir wurden durch einen Flur geführt.

Schließlich erreichten wir die Praxis-Räume.

Ein hochmoderner OP war das Zentrum. Es gab Krankenhäuser, die weniger gut ausgestattet waren...

Ich fragte mich, ob die Unglücklichen, die von den maskierten Killern entführt oder getötet worden waren, auf diesen Tischen gelegen hatten, um auseinandergeschnitten zu werden.

Eine schauderhafte Vorstellung.

Einer der Tische war mit einem weißen Laken abgedeckt.

Darunter hob sich deutlich die Gestalt eines menschlichen Körpers ab.

"Ist das Lopez?", fragte ich.

"Ja", sagte Ross.

Jameson zog inzwischen eine Spritze auf.

"Sie sind wahnsinnig, wenn Sie uns jetzt und hier ausweiden wollen", meinte ich. "Wir waren Lopez sehr dicht auf der Spur und unsere Leute wissen, dass wir hier sind..."

Jameson lächelte.

"Das wird weder hier noch jetzt geschehen. Wir bringen Sie an einen Ort, an dem sie gewissermaßen aufbewahrt werden, bis wir Sie gebrauchen können." Er lachte zynisch. "Ich weiß ja noch nichtmal Ihre Blutgruppe. Und wer weiß, wann wir genau Ihr Herz oder Ihre Nieren gebrauchen können!"

Ein Handy schrillte.

Ross griff in seine Jackentasche und holte ein besonders zierliches Exemplar hervor.

"Hier Ross, was gibt's?" Er machte eine Pause und hörte zu.

Dann sagte er. "Der Wagen ist unterwegs? Okay, sagen Sie dem Fahrer, dass er noch zwei weitere Körper mitnehmen muss... Nein, nein, keine Leichen... Wie? Nein, sagen Sie ihm, dass er damit nicht warten kann. Die beiden müssen ins Depot."

Einen Augenblick lang überlegte ich, Ross mit einem Karatetritt anzugreifen. Aber er hatte mich die ganze Zeit über gut im Auge. Der Lauf seiner Waffe zielte auf meine Brust und selbst wenn er den Tritt mit voller Wucht abbekam, würde er vermutlich noch schießen und mich oder Milo treffen können.

Jameson näherte sich mit der Spritze.

Ross legte das Handy auf einen der Tische. "Ich persönlich wäre ja dafür, Ihnen beiden einfach eins über den Schädel zu ziehen, aber die Gefahr innerer Blutungen ist dabei zu groß, wie ich von Dr. Jameson weiß... Schließlich wollen wir ja nicht, dass Sie eines Tages, wenn wir Sie in diesem Raum wiedersehen, vorzeitig den Geist aufgeben... Und was Ihre Leute angeht... Für die werden Sie einfach verschwunden sein..."

Ross setzte mir die Waffe an meine Schläfe.

Er sagte dann an Milo gewandt: "Wenn Sie irgendwelche Schwierigkeiten machen, hat Ihr Freund hier keinen Kopf mehr!"

Milo schluckte.

Jameson sagte: "Auf die Liege da vorne!" In der einen Hand hielt er die Spritze, in der anderen eine SIG. Die zweite steckte hinter seinem Gürtel.

Milo sah kurz zu mir herüber.

Dann machte er einen Schritt auf die fahrbare Liege zu, die Jameson gemeint hatte.

In Fuß-, Hüft- und Brusthöhe befanden sich breite Riemen, mit denen man einen Menschen fixieren konnte.

Dies ist die letzte Chance!, dachte ich. Sobald Milo erst einmal festgeschnallt war, konnte man jeden Widerstand vergessen. Selbst wenn ich es dann schaffte, den riesigen Ross niederzukämpfen, konnte Jameson mich dann jederzeit dadurch stoppen, dass er Milo die SIG an den Kopf setzte.

Ross stand ziemlich nah vor mir.

Auf eine Armlänge.

Das war mein einziger Vorteil.

Ich stieß einen martialischen Schrei aus, um Milo zu warnen.

Mein Knie schnellte hoch.

Ross brachte einen gurgelnden Laut hervor. Ich sprang vor, ließ die Stirn mit voller Wucht gegen Ross' Nase knallen. Das Blut schoss aus ihm heraus. Beinahe gleichzeitig hakte ich den linken Fuß in seine Kniekehle. Er taumelte nach hinten.

Ein Schuss löste sich aus seiner Waffe, pfiff haarscharf an meinem Kopf vorbei und brannte sich dann in die helle Styropor-Decke des OP.

Ich holte mit dem rechten Bein aus und kickte ihm die Waffe aus der Hand. Sie wurde im hohen Bogen durch den Raum geschleudert, zertrümmerte einen der Hochleistungsscheinwerfer und kam dann zu Boden.

Ich kam hart auf die Fliesen auf.

Ross ächzte.

Milo hatte sich indessen auf Jameson gestürzt. Gemeinsam waren sie zu Boden gegangen. Die Spritze rutschte über die Fliesen.

Ich rollte mich auf dem Boden herum, kugelte mich wie ein Fötus zusammen und brachte meine zusammengeketteten Hände nach vorn.

Fast gleichzeitig rappelten Ross und ich uns wieder auf.

Er stürzte sich in Richtung seiner Waffe.

Ich ebenfalls.

Gemeinsam hechteten wir nach dem Eisen.

Ross war schneller.

Er riss die Waffe empor, drehte sich herum und richtete sie in meine Richtung.

Ich versetzte ihm einen Schlag mit beiden Fäusten.

Ross sackte bewusstlos in sich zusammen.

Ich entriss ihm die Pistole.

Packte sie mit beiden Händen.

"Jesse!", schrie Milo.

Ich warf mich seitwärts, riss die Waffe herum. Ich sah Jamesons hochaufgerichtete Gestalt. Er hatte eine der SIGs auf den am Boden liegenden Milo gerichtet.

Und feuerte.

Milo drehte sich am Boden herum. Die Kugel schlug keine Handbreit neben ihm in den Fußboden ein.

Ich schoss um den Bruchteil einer Sekunde später und erwischte Jameson an der Schulter. Die Wucht des Geschosses riss ihn zurück. Ich richtete mich auf. Meine Waffe zeigte auf ihn.

Er ließ die SIG sinken.

Sein Arm gehorchte ihm nicht mehr.

"Sie sind verhaftet", erklärte ich. Dann wandte ich mich an Milo.

"Alles in Ordnung?"

"Alles in Ordnung!"

In diesem Moment klingelte es an der Tür am separaten Praxis-Eingang.

"Wer kann das sein?", fragte Milo.

"UNSERE Leute sind das jedenfalls nicht", erwiderte ich.

Wir nahmen Jameson unsere SIGs ab und befreiten uns so schnell es ging von den Handschellen. Ein Paar davon benutzten wir, um Jameson festzuketten.

Bei Ross würde es wohl noch eine Weile dauern, bis er wieder wach wurde.

Milo blieb bei den beiden.

Ich ging zur Tür.

Es gab einen Spion, durch den man hinaussehen konnte.

Auf der Straße befand sich ein Mercedes-Krankentransporter. Die Vorgehensweise der Organräuber war einfach und effektiv. Sie brachten die betäubten oder bereits getöteten Opfer mit einem Krankenwagen hier her. Niemand würde Verdacht schöpfen, wenn Krankentransporter eine chirurgische Praxis anfuhren.

Ich öffnete die Tür.

Die SIG hielt ich in der Rechten.

Die beiden Männer, die mir gegenüberstanden erstarrten.

Unter ihren weißen Kitteln hoben sich Wölbungen ab, wie sie vielleicht Pistolenholster verursachten.

"Treten Sie ein!", sagte ich. "Ich bin Special Agent Jesse Trevellian vom FBI. Sie sind verhaftet."

12 Jesse Trevellian FBI Thriller August 2021: Krimi Paket

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