Читать книгу Killer & Cosa Nostra: Sammelband 4 Krimis - A. F. Morland, Pete Hackett - Страница 25
Оглавление19
FUNKEN SPRÜHTEN, ALS die MPi-Kugel an den Stahlverstrebungen unter der Decke kratzten.
Ich schnellte vor, legte meine Kraft in einen Karatetritt, stieß dabei einen Kampfschrei aus.
Mein Fuß traf die Uzi meines Gegenübers. Allerdings nicht ganz so, wie ich gehofft hatte. Die Waffe segelte nicht im hohen Bogen durch die Luft. Sie wurde nur hochgerissen. Der Lauf zeigte nach oben. Die Kegeln brannten sich in die Decke und verursachten ein wildes Funkenfeuerwerk, wenn sie auf den Stahl auftrafen, aus dem die Verstrebungen bestanden.
X-large, der Hüne stieß einen tierhaft klingenden Grunzlaut aus, der wohl so etwas wie Verwunderung signalisierte. Er wirbelte in meine Richtung, stierte mich eine Schrecksekunde lang an.
Und diese Schrecksekunde nutzte ich gnadenlos.
Ich konnte nicht warten, bis er seinen gewaltigen Colt Magnum vom Kaliber 4.57 aus dem Gürtel gerissen und mir eine dieser gewaltigen Projektile in den Kopf gejagt hatte. Ich wirbelte herum, versetzte dem Riesen einen Handkantenschlag, der ihn augenblicklich zusammenklappen ließ.
Noch mit dem Schwung dieser Bewegung setzte ich zum zweiten Tritt gegen den 'Boss' an.
Wie ein Dampfhammer landete mein Fuß auf seinem Solar Plexus.
Der 'Boss' japste nach Atem, taumelte zurück, während ich ihm mit der Faust schlug. Eine rechte Gerade streckte ihn nieder. Die Uzi riss ich ihm aus der Hand.
Lenny, der Kerl mit dem Totenkopfamulett richtete unterdessen meine eigene Waffe auf mich.
Ein Geräusch wie das Schlagen mit einer Zeitung war dann zu hören. Feuerrot leckte es aus der Mündung des Schalldämpfers heraus.
Ich duckte mich zur Seite, feuerte gleichzeitig die Uzi ab.
Lennys Körper machte unter der Wucht der Geschosse ein paar ruckartige Bewegungen, die entfernt an einen Break-Dancer erinnerten. Dann fiel er schwer zu Boden und blieb regungslos liegen. Er hatte mir keine andere Wahl gelassen.
Die anderen Gang-Mitglieder waren inzwischen auf der Flucht. Sie rannten zum Ausgang der Lagerhalle. "Stehen bleiben!", rief ich, feuerte ein paar Warnschüsse über ihre Köpfe hinweg.
Sie feuerten aus allen Rohren zurück, ich duckte mich, legte mich flach auf den Boden.
Die Schiebetür nach außen öffnete sich mit einem gewaltigen Knarren. Es musste eine Ewigkeit her sein, dass man sie zuletzt geölt hatte. Das Wellblech schepperte und grollte.
"FBI, keine Bewegung, stehen bleiben!", rief eine heisere Stimme, die ich sofort erkannte. Es war Milo, mein Freund und Kollege.
Er hatte seine SIG im beidhändigen Combat-Anschlag.
Zusammen mit einem guten Dutzend weiterer G-men sowie einigen Kollegen der City Police stürmte er herein.
Die flüchtigen Gang-Mitglieder zögerten kaum den Bruchteil einer Sekunde, dann ließen sie die Waffe sinken.
Sie wussten genau, dass sie ausgespielt hatten.
Jetzt gab es nur noch eins: so viel wie möglich der Schuld auf ihren Boss zu häufen, damit es vor Gericht so glimpflich wie möglich für sie abging.
Aber angesichts dessen, was sie getan hatten, bestand da wohl kaum irgendeine Aussicht.
Ich atmete tief durch, wischte mir den Schweiß von der Stirn.
Dann holte ich mir meine SIG und meine ID-Card wieder.
Milo und Josy kamen auf mich zu. Cosgrove folgte mit etwas Abstand.
"War verdammt knapp, Milo", meinte ich.
"Ich bin auch froh, dich gesund und munter zu sehen, Jesse!"
"Leider noch kein Grund, sich in Ruhe zurückzulehnen. Die Jagd ist noch nicht vorbei!"
"Jesse..."
"Ich weiß, was du sagen willst, Milo! Aber es wurmt mich einfach, dass diese AUTONOMY-Terroristen irgendwo gemütlich im Hintergrund sitzen, abwarten was geschieht und dann nach belieben in Angst versetzen, wen sie gerade wollen!"
"Und jetzt willst du den Weg zu Ende gehen!"
"Hast du je daran gezweifelt, Milo?"
Milo sah mich an, dann schüttelte er nach kurzem Zögern den Kopf.
"Nicht wirklich."
"Freut mich zu hören!" Und dann deutete ich auf den AUTONOMY-Mann, der noch an seinen Seilen von der Decke hinabhing. "Leider wird der dort uns nichts mehr über seine Hintermänner verraten können!"
"Wir haben draußen noch einen von der Sorte gefunden", berichtete Milo. "Mit ihm ist auch kurzer Prozess gemacht worden." Er fuhr sich mit einer fahrigen Geste durch das Haar, steckte dann die SIG beiseite. Im Hintergrund war das Klicken von Handschellen zu hören.
Wir wandten uns dem Boss zu.
"Sie werden uns 'ne Menge Fragen zu beantworten haben", meinte Milo. Etwas später raunte ich ihm zu: "So lange ich verdeckt ermittle und als Atkinson auftrete, wäre es gut, wenn keiner dieser Leute wieder frei herumläuft."
Milo zuckte die Achseln.
"Auf die Höhe von Kautionen oder sonstige juristische Dinge haben wir beide leider keinen Einfluss."
"Das ist wahr!"
"Bedaure das nicht, Jesse. Es ist schon gut, dass das in verschiedenen Händen ist, auch wenn man sich manchmal über die Schlipsträger mit den Paragraphengesichtern ein bisschen ärgert."
"Denen geht es umgekehrt genauso!"
"Wo du Recht hast, hast du Recht, Jesse!"
Milo machte eine Pause. Dann meinte er: "Wie geht's jetzt weiter?"
"Ich werde 'untertauchen' und mich dann melden."
"Gefällt mir nicht, Jesse."
"AUTONOMY setzt alles Mögliche in Bewegung, um Atkinson aus dem Weg zu räumen. Es muss einen Grund dafür geben, dass sie so eine Heidenangst davor haben, dass er auspackt. Und wenn wir auf die richtige Stelle drücken, treffen wir vielleicht den neuralgischen Punkt, Milo."
"So weit haben wir sie doch schon, Jesse."
"Nein nicht wirklich. Sie schicken Killer. Irgendwelche seelenlosen Söldner, die für einen guten Preis bereit sind, selbst ihre eigene Großmutter abzuknallen, wenn's nötig ist."
"Und du willst erreichen, dass die Drahtzieher aus der Reserve gelockt werden?"
"Ja! Früher oder später werden sie Fehler machen, Milo."
Milo seufzte. "Hoffen wir, dass das früher geschieht..."