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Bevölkerung

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Das besiedelbare Territorium Hongkongs gehört, nach Monaco mit rund 16.000 Einwohnern pro km², zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Welt, wobei die Bevölkerungsdichte des gesamten Territoriums immer noch bei etwa 6.500 Einwohnern pro km² liegt.

Die Bevölkerung hat sich in den letzten 60 Jahren etwa vervierfacht (von 1,7 Millionen im Jahr 1945 auf 7 Millionen 2005) und in 160 Jahren vertausendfacht (von 7.500 im Jahre 1841), was vor allem auf die Einwanderung aus der Volksrepublik China zurückzuführen ist. Obwohl die chinesische Ein-Kind-Politik nicht in Hongkong gilt, liegt die Kinderzahl pro Frau nur bei 0,9, dem zweitniedrigsten Wert weltweit vor Macau, einer anderen Sonderverwaltungszone Chinas. Das Bevölkerungswachstum liegt heute bei etwa 0,8 % (2005); die durchschnittliche Lebenserwartung gehört mit über 80 Jahren zu den höchsten der Welt.

Pro 1.000 Einwohner wandern Schätzungen (2002) zufolge 7,76 Einwanderer jedes Jahr ein. 95 % der Bevölkerung sind ethnische Chinesen. Mit jeweils 133.000 (2011) Personen sind die bedeutendsten Minderheiten Indonesier und Filipinos, beide vor allem als Hausangestellte. Danach folgen Inder, Pakistaner, Nepalesen, Japaner und Thai. Es leben etwa 30.000 US-amerikanische, jeweils 20.000 kanadische, australische und britische Staatsbürger in dem Territorium, daneben auch 3.000 Deutsche, 1.200 Schweizer und 400 Österreicher.

Trotz der hohen Bevölkerungsdichte ist Hongkong eine der grünsten Metropolregionen Asiens, was wiederum an der bergigen Topographie des Gebietes liegt. Ein Großteil der Flächen ist so bergig und steil, dass er nicht bebaut werden kann und deshalb mit Bäumen und Sträuchern bewachsen ist. Der größte Anteil der Einwohner lebt in meist sehr kleinen Wohnungen in Hochhäusern und Wolkenkratzern; Einfamilienhäuser sind unerschwinglich und werden wegen der bergigen Verhältnisse und auch aus Naturschutzgründen sehr selten gebaut.

Wohnsituation

Laut dem internationalen Beratungsunternehmen Mercer gilt Hongkong als eine der Städte mit den höchsten Lebenshaltungskosten der Welt.

Public-Housing

Als im Jahr 1949 der chinesische Bürgerkrieg mit der Ausrufung der Volksrepublik China endete, begann eine große Migrationswelle aus China in die damalige britische Kronkolonie Hongkong. Die zumeist mittellosen Migranten siedelten sich in großen Gebieten mit Hütten aus Holz und Blech an, die im ganzen Territorium verstreut entstanden. Die Sicherheits- und Hygienebedingungen waren katastrophal, und es kam immer wieder zu Bränden. Nachdem ein Brand, der zu Weihnachten 1953 in Shek Kip Mei (nördliches Kowloon) ausbrach, mehrere Tage wütete und mehr als 50.000 Menschen obdachlos machte, entschied die Kolonialverwaltung, die Hüttenbewohner vorübergehend in mehrstöckige Betonhäuser umzusiedeln, um sowohl den Brandschutz als auch die hygienischen Bedingungen zu verbessern. Dies war praktisch der Beginn des public-housing-Programms in Hongkong. Die ersten acht Mark-I-Häuser waren bereits Ende 1954, in Shek Kip Mei, fertiggestellt um den durch das Feuer obdachlos gewordenen ein Heim zu bieten. Sie boten den Familien eine Wohnung von etwa 20 Quadratmetern, die Sanitäreinrichtungen mussten mit anderen Familien geteilt werden und Kochgelegenheiten befanden sich außerhalb der Wohnungen. Bis Ende der 1960er Jahre wurden zahlreiche derartige Häuser errichtet, wobei die verbesserten Versionen Mark II und Mark III nur wenig mehr Komfort boten. Praktisch spielte sich alles Leben auf den Straßen ab, wobei diese für die zahlreichen Verkaufsbuden benutzt wurden. 1965 wurden Wohnhochhäuser, beginnend mit der Mark-IV Serie, errichtet. Diese boten jeder Wohnung eine eigene Sanitäreinrichtung und einen Balkon an. Zu diesem Zeitpunkt lebten eine Millionen Menschen in den Wohnungen des public-housing-Programms.

1971 wurde das Wah Fu Estate, der erste public-housing Wohnblock, welcher als in sich geschlossene Gemeinschaft konzipiert wurde, fertiggestellt. Dieser bot den Bewohnern Einkaufszentren, einen Busbahnhof sowie weitere Gemeinschaftseinrichtungen. 1972 rief die Kolonialverwaltung ein Programm ins Leben, welches über die nächsten zehn Jahre Wohnraum für etwa 1,8 Millionen Menschen schaffen sollte. Später wurde dieses Programm bis 1987 verlängert. Zunächst wurde begonnen viele der Häuser Mark I–II zu sanieren und den Wohnraum dadurch zu vergrößern, dass zwei Wohnungen zu einer zusammengelegt werden. Dies erwies sich aber als nicht effizient genug. Man begann, Hochhäuser zu errichten, die in den Erdgeschossen Platz für Geschäfte und Einkaufszentren boten. Hier hatte jede Wohnung ihre eigenen Sanitäreinrichtungen und ihre eigene Küche. Nach diesem Schema werden bis heute Wohnblöcke errichtet, wobei sich die Standards in puncto Wohnfläche, Infrastruktur und Ausstattung der Wohnungen ständig erhöht haben. 1981 erreichte die Zahl der Personen, welche in Wohnungen des public-housing-Programms lebten, die zwei Millionen. 1985 wurde beschlossen die in den 1960ern errichteten Wohnblöcke, welche nicht mehr dem Standard genügten, abzureißen. Die Sanierungsarbeiten an den alten Mark I–II Gebäuden wurden 1991 fertiggestellt. Ein Jahr später wurden die ersten Harmony Blocks, die neue Generation von public-housing Wohngebäuden, fertiggestellt.

Trotz der hohen Bautätigkeit für die Wohnraumschaffung gelang es erst in den frühen 1980er Jahren, die letzten Hüttenviertel aufzulösen. 2001 wurden die letzten Betonhäuser in Sha Kok Mei welche den Opfern des Brandes von 1953 vorübergehend Wohnraum boten, abgerissen. Die Mark-I–III-Häuser sind mittlerweile fast gänzlich abgerissen und durch Hochhäuser ersetzt worden; die wenigen verbliebenen Exemplare werden wiederum von fast mittellosen Einwanderern aus der Volksrepublik bewohnt.

Das public-housing-Programm ist bis heute der wichtigste Erzeuger von Wohnraum; in einigen Gebieten von Hongkong liegt der Anteil der Wohnungen, die durch die Public Housing Authority geschaffen wurden, bei weit über 70 %. Laut Regierungsangaben befanden sich 2014 mehr als 220.000 Personen auf der Warteliste des public-housing-Programms, bei einer durchschnittlichen Wartezeit von bis zu drei Jahren.

Nachdem in den letzten Jahrzehnten das Einkommensniveau großer Teile der Bevölkerung stark angestiegen ist, geht die Public Housing Authority in zunehmendem Maße dazu über, die Mieter der Wohnungen zu Eigentümern zu machen. Man hofft, durch Eigentum an ihrem Wohnraum den immer älter werdenden Hongkongern mehr Sicherheit zu geben.

Cage People

In Hongkong leben, laut dem Hilfswerk Misereor, über 100.000 Personen als sogenannte Cage People (deutsch etwa: Käfigmenschen). Laut der letzten offiziellen Angabe waren es 2007 etwa 53.000 Personen. Cage People ist die Bezeichnung für Bewohner Hongkongs, die mit mehreren Personen in einem Raum wohnen, welche durch abschließbare Käfige oder Holzboxen, geteilt sind. Die Käfige dienen als einzelne Wohneinheiten und sind etwa 2 Kubikmeter groß und teilweise doppel- oder dreistöckig gestapelt. Manchmal stehen für ein Dutzend Menschen oder mehr nur eine Dusche und Toilette zur Verfügung.

Die Geschichte der Käfigwohnungen ("caged homes") begann durch einen rasanten Bevölkerungszuwachs in den 1950er und 1960er Jahren. Die geschätzte Zahl an Käfigen erreichte ihren Höhepunkt von 100.000 in 1997. 2013 schätzte die hongkonger Regierung, dass etwa 177.000 Menschen unter unzureichenden Bedingungen lebten. Da aber viele der Käfigwohnungen illegal betrieben werden, ist es nicht möglich zu bestimmen wie viele von diesen Personen in Käfigen lebten.

Für einen Käfig betrug die Monatsmiete im Jahr 2009 zwischen 1.000 und 1.500 Hongkong-Dollar, umgerechnet etwa 100–150 €. Auf die Wohnfläche gerechnet ist das selbst für Hongkonger Verhältnisse teuer, absolut gesehen entspricht es aber je nach Stadtteil nur einem Zwanzigstel bis Drittel der Miete für eine kleine Wohnung.

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