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Aberglaube: verbreitete, aber unbegründete Vorstellung von den Auswirkungen oder der Beschaffenheit einer Sache. Bei Menschen allgemein ein sehr häufiges Phänomen und im Leben nicht weniger Christen ein Ersatz für gesundes geistliches Urteilsvermögen. Beispielhaft dafür ist die Neigung, wahllose Zufälle zwischen Gebet und Erfahrung als direktes Eingreifen Gottes zu interpretieren und die Gelegenheiten, bei denen es einen solchen Zusammenhang nicht gibt, zu ignorieren. Der Teufel war schon immer schnell bei der Hand, eimerweise falsche Perlen über den wenigen echten Kostbarkeiten auszuschütten, um den Blick auf sie zu behindern. Die folgenden Verse zeigen, welche albernen Ausmaße das annehmen kann:

Heut morgen fuhr ich in die Stadt, der Weg war nicht sehr weit,

doch plagte mich die Frage: »Wo park ich um diese Zeit?«

Man denke sich mein Staunen, als, noch nicht einmal verspätet,

ich einen prima Parkplatz fand.

Hätt ich doch nur gebetet!

Auf dem Spring Harvest im April in unserem Chalet

schau ich mich um, kein Handtuch da, sonst war alles okay.

Mein Mitbewohner sagt: »Gar kein Problem, ich könnte wetten,

mein Sohn hat noch ein paar dabei.« Wenn wir doch nur gebetet hätten!

Für Ende Juli hatten wir Gemeindepicknick vor.

»Um die Zeit wird’s wohl trocken sein«, sprach unser Herr Pastor.

Der Tag begann mit Wolkenbruch. »Jetzt hat sich’s ausgefetet!«, dacht ich.

Dann kam die Sonne raus.

Hätt ich doch nur gebetet!

Abgleiten: Tätigkeit, die schwankende Christen mit Pinguinen verbindet. Führt bei beiden meist dazu, dass sie untergehen, mit dem Unterschied, dass sich die Pinguine ein kleines bisschen weniger darauf freuen, es wieder zu tun, als die Christen.

Adam: der erste Mensch, der sein Leben ruinierte, indem er verbotene Substanzen einnahm, die in seinem Garten wuchsen. Die Idee war von seiner Mieze, und die wurde auch eingelocht.

Agnostiker: 1. ein Mensch, der glaubt, über die Existenz oder das Wesen Gottes wisse man nichts und könne man auch unmöglich etwas wissen, ebenso wie über alles, was über normale Phänomene hinausgeht;

2. Gnostiker mit einem A davor.

Alkohol: Substanz, die der Apostel Paulus aus medizinischen Gründen bei Magenbeschwerden in Maßen empfiehlt, was darauf schließen lässt, dass in gewissen Bereichen unserer heutigen evangelikalen Kultur eine Epidemie schwerer Magenbeschwerden herrschen muss.

Alpha: evangelistische Methode, durch die Tausende zum Glauben gekommen sind, die aber auch eine kleine, zutiefst verwirrte Gruppe von Leuten hinterlassen hat, die irrtümlich Nicky Gumbel in ihr Leben eingeladen haben.

Altar-Ego: von anglikanischen Priestern während der Gottesdienste angenommene alternative Persona.

Altes Testament: der Teil der christlichen Bibel, der die hebräischen Schriften enthält. Selbstverständlich unbedingt als irrtumslos, unfehlbar und als eine Wegweisung für das tägliche Leben aufzufassen. Darum führen auch moderne Gemeinden regelmäßig ihre Teenager vor die Stadt, um sie zu steinigen, Bären werden dressiert, damit sie über Kinder herfallen, die frech zu glatzköpfigen Lehrern sind; ganze Dörfer von Ungläubigen werden mit Männern, Frauen und Kindern niedergemetzelt und Nachfolger Jesu essen niemals Schweinefleisch.

Apathie: treibende Kraft hinter unserer Haltung zur Dritten Welt.

Apfelstrudel: Süßspeise, die erfunden wurde, um an Evas Versuchung und den daraus folgenden Sog der Ereignisse zu erinnern.

Apostellöffel: kleines Besteckteil, meist mit einer Abbildung des Apostels Paulus, vermutlich weil seine Lehre so rührend war.

Applaus für Gott!: gelegentliche Aufforderung von Lobpreisleitern an die Gemeinde. Es ist nicht ganz klar, wie Gott darauf reagiert, wie eine Freitagabendaufführung von Die Mausefalle behandelt zu werden, aber man muss wohl davon ausgehen, dass er sich an derlei Dinge gewöhnt hat.

Armut: manche werden arm geboren, manche werden im Lauf ihres Lebens arm, manchen wird die Armut aufgezwungen, manche haben nie Armut erlebt, und manche sollten lieber das fünfundzwanzigste Kapitel des Matthäusevangeliums lesen, bevor es zu spät ist.

Assurbanipal: von Gott im vierten Kapitel des Buches Esra fallen gelassener Name, zum Zwecke der Förderung der Demut bei jenen, die meinen, sie könnten so gut von der Seite ablesen, dass sie sich auf die Schriftlesung im Gottesdienst nicht vorbereiten müssten.

Assyrer: ein angriffslustiges Volk, das offenbar ständig von irgendwoher einfiel, ohne je wieder auszusteigen, obwohl es ja, wenn man es recht bedenkt, irgendwann einmal ausgestiegen sein muss, um wieder einfallen zu können, oder nicht?

Astrologie: Studium der Bewegungen der Himmelskörper und ihrer Stellung zueinander, gedeutet als Einfluss auf die Angelegenheiten der Menschen. Mit anderen Worten, das ist die, die nicht in Ordnung ist. Und als Christen danken wir natürlich unseren Sternen dafür, dass wir mit solchen Dingen nichts zu schaffen haben müssen.

Astronomie: Das ist die, die in Ordnung ist. Patrick Moore mag ja ein bisschen überspannt sein, aber er ist nicht der Hohepriester der Okkultismusbewegung.

Atheist: 1. abgefallener Agnostiker; 2. jemand, der sich Chesterton zufolge damit zufriedengibt, Labyrinthe zu erforschen, die weder einen Mittelpunkt noch einen Ausgang haben.

Auferweckt von den Toten: 1. aus dem physischen Tod ins Leben zurückgerufen; 2. als Anglikaner aufgewachsen.

Aus dem Glauben leben: gute Idee, solange mein Leben aus dem Glauben nicht von jemand anderem finanziert werden muss, der doppelt so hart arbeitet, um dafür zu sorgen, dass Gott nicht nur für seine, sondern auch für meine Bedürfnisse sorgt.

Auslöschung: nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.

Bratwurst mit Senf und Seelenheil

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