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Wenn unser Leben auch kurz ist – es soll ruhmreich sein!

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Nach Herodot (7.83) nannte sich die Elite-Infanterieeinheit von 10.000 Kriegern des Persischen Reiches des 6. und 5. Jh.s v. Chr. „die Unsterblichen“. Diese Bezeichnung wurzelt nicht etwa in dem Wunsch, für immer zu leben, sondern in dem Wissen, dass ihre Anzahl immer gleich bleiben würde. Die Zusicherung, dass ein anderer tapferer Krieger unmittelbar die Stelle eines toten oder verwundeten Kämpfers einnehmen würde, machte die „Unsterblichkeit“ der Truppe aus und förderte das Gefühl von Zusammenhalt und Stolz. Die anhaltende Anziehungskraft dieses Konzepts zeigt sich darin, dass auch die sassanidischen und byzantinischen Kavallerien, später Napoleons kaiserliche Garde und schließlich die iranische Armee von 1941 bis 1979 die Bezeichnung „Unsterbliche“ aufgriffen.

Im großen mesopotamischen Gilgamesch-Epos treten die beiden Gefährten Enkidu und Gilgamesch dem Tod heroisch gegenüber und trösten sich damit, dass zumindest ihr Ruhm ewig anhalten würde. Diese Vorstellung wird auch im antiken griechischen Ideal des kleos aphthiton verkörpert, des „unvergänglichen Ruhms“. In der griechischen Mythologie suchen wirkliche Helden nicht körperliche Unsterblichkeit. Im Gegenteil, ein wahrer Held will nicht alt sterben. Wenn sie von den Göttern eine entsprechende Chance erhalten, lehnen Helden wie Achill ein langes Leben voller Bequemlichkeit und Ruhe ab. Jung und schön im edlen Kampf gegen einen ebenbürtigen Feind zu sterben – das ist die Definition eines der Mythen würdigen Heldentums. Sogar die barbarischen Amazonen erhalten in der griechischen Legende diesen hochgerühmten Status und sterben tapfer im Kampf. Tatsächlich starb keine von ihnen in hohem Alter.5 In vielen Mythen wählen große Helden ausdrücklich ein kurzes, denkwürdiges Leben voller Ruhm und Würde, aber auch Risiko.

Diese Wahl trafen der Sage nach auch die sogenannten Narten aus dem Kaukasus, überlebensgroße Männer und Frauen im Goldenen Zeitalter der Helden. Es verbanden sich hier antike indoeuropäische Mythen mit eurasischem Volkstum. In einer Sage fragt der Schöpfer: „Wollt ihr wenige an Zahl sein und ein kurzes Leben haben, aber großen Ruhm erwerben und Vorbilder für immer und ewig sein? Oder wollt ihr lieber, dass eure Anzahl groß sei, ihr viel zu essen und zu trinken habt und ein langes Leben führt, ohne dass ihr je Kampf oder Ruhm erfahrt?“ Die Antwort der Narten erfolgt „so schnell wie der Blitz“. Sie ziehen es vor, gering an Zahl zu bleiben und kühne Taten auszuführen. „Wir wollen nicht wie das Vieh sein. Wir wollen menschenwürdig leben. Wenn unser Leben auch kurz sein sollte, so lass unseren Ruhm groß sein!“6

Ein weiteres Mittel gegen den Wunsch nach Unsterblichkeit war das klassische griechische Ideal der Ruhe, auch des heiteren Fatalismus. Diese Haltung wird in einem Gedicht von Pindar (Isthmien 7.40–49) aus dem Jahr 454 v. Chr. deutlich, in dem das Leben eines großen Athleten gefeiert wurde:

„Auf der Suche nach jedem Vergnügen, das der Tag bringt, werde ich ein friedliches Alter und mein mir bestimmtes Ende erreichen.“

Ungefähr 600 Jahre später verband der römische Kaiser und Philosoph Marc Aurel in seinen Selbstbetrachtungen die Akzeptanz des Todes mit der Verantwortung, das eigene kurze, zerbrechliche Leben gut und ehrenhaft zu gestalten: „Denn das Sterben ist ja nur eine der Aufgaben des Lebens“, schrieb er (VI, 2). Ehrenwert ist, „mitten in diesem Getriebe festzustehen, mit ruhigem und freundlichem Sinn; das ist eben unsere Aufgabe“.

Viele Reiseberichte der Antike ergehen sich in Beschreibungen sagenhafter Utopien, in denen die Menschen glücklich, gesund und frei sind und ein langes Leben führen. Ein frühes Beispiel der Idee, dass Jungbrunnen oder Quellen für langes Leben in exotischen Ländern des Ostens gefunden werden könnten, finden wir in den Schriften von Ktesias, einem griechischen Arzt, der im 5. Jh. v. Chr. in Babylon lebte und über Wunder in Indien schrieb. Ungefähr zur gleichen Zeit berichtete Herodot von den langlebigen Äthiopiern, die ihre Lebensspanne von 120 Jahren einer Ernährung aus Milch und Fleisch sowie ihrer Gewohnheit verdankten, in nach Veilchen duftenden, natürlichen Ölquellen zu baden. Später schrieb ein anonymer griechischer Geograph, der in Antiochia oder Alexandria lebte (4. Jh. n. Chr.), über das indische Volk der Camarini in einem östlichen „Eden“. Sie aßen Wildhonig und Pfeffer und wurden bis zu 120 Jahre alt. Alle kannten den Tag ihres Todes und bereiteten sich dementsprechend vor. Erstaunlicherweise sind 120 Jahre auch die maximale Lebensspanne, von der manche heutige Wissenschaftler ausgehen.7

Ein merkwürdiger kleiner Mythos um einen exzentrischen Fischer mit Namen Glaukos war Thema eines verschollenen Theaterstücks des Aischylos und eines verschollenen Gedichts von Pindar. Weitere Einzelheiten dazu finden wir bei Ovid, Platon und Pausanias. Glaukos bemerkt, dass die Fische, die er gefangen und auf eine bestimmte Grassorte gelegt hat, wiederbelebt werden und zurück ins Meer gleiten. In der Erwartung, unsterblich zu werden, isst er dieses Gras und taucht ins Meer. Dort lebt er noch immer, bedeckt von Kletten und Ranken, als Seher oder Meeresdämon. Ein weiterer merkwürdiger Mythos um einen anderen Glaukos – einen Knaben, der ertrank, aber gerettet werden konnte – war Thema in Stücken von Euripides, Sophokles und Aischylos (alle drei Werke sind heute verloren). Dieser Glaukos war der Sohn des kretischen Königs Minos. Eines Tages spielte der kleine Junge mit einem Ball (oder einer Maus) und ging dabei verloren. König Minos sandte den weisen Polyeidos aus, der ihn finden sollte. Der junge Glaukos wurde tot aufgefunden – er war in ein Fass mit Honig gefallen und ertrunken. Doch Polyeidos hatte einst beobachtet, wie eine Schlange eine bestimmte Pflanze herbeibrachte, um ihren toten Gefährten wiederzuerwecken. Polyeidos holte den kleinen Jungen mit derselben Leben spendenden Pflanze ins Leben zurück.8

Plinius der Ältere erwähnt eine Gruppe von Menschen in Indien, die Jahrtausende lang lebten. Indien taucht auch in vielen Legenden auf, die nach dem Tod Alexanders des Großen aufkamen und in arabischen, griechischen, armenischen und weiteren Versionen des Alexanderromans (3. – 6. Jh. n. Chr.) gesammelt wurden. Es hieß darin, dass der junge Welteroberer Unsterblichkeit erstrebte. An einer Stelle lässt sich Alexander auf philosophische Gespräche mit indischen Weisen ein. Als er fragt: „Wie lange soll man als Mensch leben?“, antworten sie: „So lange, wie man nicht den Tod als besser denn das Leben ansieht.“ Auf seinem Feldzug wurde Alexander auf der Suche nach dem Wasser des ewig andauernden Lebens allerdings immer wieder ausgebremst und traf auf phantastische Himmelsboten und Weise, die ihn vor einer derartigen Suche warnten. Der Traum, das magische Wasser der Unsterblichkeit zu finden, bestand im späteren europäischen Volkstum fort. In den mittelalterlichen Legenden um den Reisenden und Geschichtenerzähler Johannes, Priesterkönig eines Reiches östlich von Persien, behauptet dieser zum Beispiel, dass ein Bad im Jungbrunnen einen in das ideale Alter von 32 Jahren zurückführen würde – und dass man diese Verjüngung wiederholen könne, so oft man wolle.9

Auf der anderen Seite der Welt, in China, berichten alte Volkssagen von einem Land, in dem man nicht stirbt (Pu-szu chih kuo) und in dem die Menschen eine Wunderfrucht aßen.10 Mehrere Kaiser träumten im Lauf der Geschichte davon, das Elixier für Unsterblichkeit zu entdecken. Der berühmteste dieser Sucher war Qin Shi Huang Di, geboren 259 v. Chr., ungefähr ein Jahrhundert nach Alexander dem Großen. Taoistische Legenden berichten von ti hsien, von Menschen, die nie alt wurden oder starben, weil sie auf legendären Inseln oder Bergen ein besonderes Kraut züchteten. Im Jahr 219 v. Chr. sandte Qin Shi Huang Di einen Alchimisten und 3000 junge Menschen aus, die das Elixier finden sollten. Man sah sie niemals wieder. Der Kaiser machte auch Magier und weitere Alchimisten ausfindig, die verschiedenartige Gebräue aus Zutaten zusammenmischten, die Langlebigkeit verleihen sollten. Das Spektrum reichte von 100 Jahre alten Schildkrötenpanzern bis hin zu Schwermetallen, vor allem tan sha, rotem Sand oder Zinnober (Quecksilbersulfid). In der Antike brachten der geheimnisvolle flüssige Zustand von Quecksilber und dessen erstaunliche Beweglichkeit die Menschen dazu, es als „lebendiges Metall“ anzusehen (siehe Kapitel 5 zur Verwendung von Quecksilber, um Automata anzutreiben). Qin Shi Huang Di starb im relativ fortgeschrittenen Alter von 49 Jahren im Jahr 210 v. Chr. Unsterblichkeit erwarb er, indem er in die Geschichte einging: als erster Kaiser des vereinten Chinas und Begründer der Qin-Dynastie. Er hatte zudem die erste Große Mauer, den großen Lingqu-Kanal, ein prachtvolles Mausoleum, das von einer Terrakotta-Armee aus 6000 Soldaten bewacht wurde, und ein Grab mit unterirdischen Quecksilberflüssen erbaut.11

Was die Angst vor dem Tod betrifft, die Qin Shi Huang Di hatte, betonte Marc Aurel (Selbstbetrachtungen 47 und 74) die stoische Sichtweise und wies darauf hin, dass „Alexander der Große und sein Maultiertreiber beide starben und mit beiden das Gleiche passierte. Sie wurden gleichermaßen in die Lebenskraft der Welt aufgenommen oder in Atome aufgelöst“. Man denke an jeden Menschen und jedes Geschöpf, das je gelebt hat und starb, „alle bilden die Basis für ein heutiges langes Leben. Welchen Schaden erleiden sie?“ Dass der historische Alexander seine eigene Sterblichkeit akzeptierte, ist Gegenstand eines berühmten Witzes, wie er durch mehrere seiner Biographen gegen Ende seiner beschwerlichen Feldzüge in Indien kolportiert wurde. Alexander hatte bereits das Persische Reich erobert und mehrere ernste Kriegsverletzungen überstanden. Einige Männer aus seinem Gefolge hatten sogar schon begonnen, ihn als Heros zu bejubeln. Mitten in einer heftigen Schlacht im Jahr 326 v. Chr. traf ein Pfeil Alexanders Fessel. Als ihm seine Gefährten zur Seite eilten, lächelte er ironisch und zitierte eine bekannte Passage von Homer: „Was ihr hier seht, ist Blut – kein Ichor, wie er aus den Wunden der glücklichen Unsterblichen rinnt.“12

Wie Alexander – der drei Jahre später (323 v. Chr.) jung sterben sollte – fanden sich die großen Helden der klassischen Antike letztlich damit ab, wenn ihr Tod bevorstand, getröstet dadurch, dass sie im Gedächtnis der Menschen ewiges „Leben“ gewinnen würden – auch wenn das hieß, dass sie sich Homers traurigen „aufgeregten Geistern“ in der Unterwelt anschließen müssten.13 Die antiken Mythen über Unsterblichkeit übermitteln also eine existentielle Botschaft: Nicht nur ist der Tod unausweichlich; menschliche Würde, Freiheit und Heroismus stehen vielmehr auf bestimmte Weise mit der Sterblichkeit in Zusammenhang.

Die Suche nach Unsterblichkeit unterliegt nicht ohne Grund Irrtümern, und in Mythen über furchtlose sterbliche Helden treten diese zutage. Denken wir beispielsweise an Achill. Als er geboren wurde, versuchte seine Mutter, die Nereide Thetis, ihn unverwundbar zu machen, indem sie seinen Körper mit göttlicher Ambrosia salbte und anschließend „seine Sterblichkeit wegbrannte“, indem sie ihn übers Feuer hielt. Eine berühmtere Version dieses Mythos besagte, dass sie den kleinen Achill in den Unterweltfluss Styx tauchte. In beiden Mythen musste Thetis ihren Sohn an der Ferse festhalten, die tatsächlich sein verletzlicher Fleck blieb (Appollonios, Argonautika 4.869–879). Jahre später, auf dem Schlachtfeld vor Troja, unterlag dieser beste der griechischen Kämpfer trotz seines Heldenmutes nicht im ehrenhaften Kampf Mann gegen Mann, wie er gehofft hatte. Achill starb stattdessen schmachvoll, weil ein Pfeil, der von einem unsichtbaren Bogenschützen abgeschossen wurde, seine Ferse traf, jenen scheinbar bedeutungslosen, schwachen Teil seines Körpers. Ähnlich hatten auch der Gott Hephaistos und König Minos von Kreta nicht vorhergesehen, dass der bronzene Roboter Talos durch Medeas schlichten Angriff auf seine Fessel seines Ichors beraubt werden würde (siehe Kapitel 1). Eine unvorhergesehene Verwundbarkeit wird deshalb auch bei innovativer Biotechne als Achillesferse bezeichnet.

Viele antike Mythen stellen außerdem die Frage, ob Unsterblichkeit die Freiheit von Leid und Kummer garantieren könne. So ärgert sich im mesopotamischen Epos der Held Gilgamesch darüber, dass nur die Götter für immer leben, und fürchtet seinen eigenen Tod. Also macht er sich auf die Suche nach der Pflanze der Unsterblichkeit.14 Doch hätte Gilgamesch sein Verlangen nach ewigem Leben erfüllt bekommen, hätte er ewig den Verlust seines geliebten sterblichen Gefährten Enkidu zu beklagen gehabt.

Denken wir auch an das Los des weisen Kentauren Chiron, Lehrer und Freund des griechischen Helden Herakles. Während einer Schlacht wurde Chiron zufällig von einem der vergifteten Pfeile des Herakles getroffen. Dieser Pfeil, mit dem Gift des Ungeheuers Hydra getränkt, fügte ihm eine schreckliche Wunde zu, die nicht mehr heilen sollte. Von unerträglichem Schmerz gequält, bat der Kentaur die Götter, seine Unsterblichkeit gegen einen seligen Tod einzutauschen. Einige Mythen behaupten, dass Prometheus – der Titan, der die Menschen heimlich die geheime Kunst des Feuers lehrte –, anbot, seinen Platz mit Chiron zu tauschen. Zeus’ berüchtigte Bestrafung des Prometheus sollte diesem selbst unendliche Qualen bereiten: Er kettete ihn an einen Berg und schickte seinen Adler, damit er Prometheus täglich die Leber auspickte. Die regenerative Kraft der Leber war in der Antike bekannt.15 So wuchs im Mythos die Leber des unsterblichen Titanen jede Nacht nach, und der Adler verschlang sie wieder und immer wieder von Neuem. Auf ewig.

Der Schrecken einer ungeheuerlichen Regeneration bestimmt auch den Mythos des vielköpfigen Ungeheuers Hydra. Als Herakles die sich windende Schlange töten wollte, schlug er ihr jeden Kopf ab, musste aber voller Entsetzen mit ansehen, wie ihr je zwei neue Köpfe wuchsen. Schließlich verfiel er auf die Technik, jeden Hals mit einer brennenden Fackel auszubrennen. Den unsterblichen zentralen Kopf der Hydra aber konnte er nicht zerstören. Herakles begrub diesen in der Erde und rollte einen großen Stein über die Stelle, um die Menschen zu warnen. Doch obwohl tief in der Erde vergraben, entwich dem Zahn der Hydra weiterhin ein todbringendes Gift. Der Mythos macht die Hydra zu einem perfekten Symbol der sich unendlich fortsetzenden Konsequenzen der Unsterblichkeit. In der Tat war Herakles durch seine eigene Biotechne, das Gift der Hydra, dem Untergang geweiht: Weil er seine Pfeilspitzen in dem Gift des Ungeheuers getränkt hatte, verfügte er über einen unbegrenzten Vorrat an Giftprojektilen, die jeweils ein bestimmtes unbeabsichtigtes Unglück anrichteten – der Kentaur Chiron war nur eines der Opfer; der große Herakles selbst ging ebenfalls unrühmlich unter, denn er erlitt aus zweiter Hand Qualen durch das Gift der Hydra.16

Eine interessante Variation des Themas der albtraumhaften Wiederbelebung taucht in der alten Geschichte eines Automaton in Gestalt eines Besens auf. Goethes Zauberlehrling von 1797 wurde später populär als eine Episode mit Mickey Mouse in Walt Disneys Film Fantasia von 1940. Die Originalerzählung aus dem Jahr 50 n. Chr. stammt von Lukian von Samosata, der Satiren und spekulative Fiktion verfasste (als das, was man heute Science-Fiction nennt).17 In seiner Geschichte Philopseudes (Der Lügenfreund) reist ein junger griechischer Student zusammen mit einem Weisen aus Ägypten durch die Welt. Dieser Magier hat die Macht, Haushaltsgegenstände wie Besen oder Stößel zu androiden Dienern zu machen, die automatisch das tun, was er sagt. Eines Abends, als der Weise außer Haus ist, versucht der Student, selbst einen hölzernen Stößel zu beherrschen. Er legt ihm Kleider an und befiehlt ihm, Wasser zu holen. Doch dann kann er das Automaton nicht davon abhalten, immer weiter eimerweise Wasser zu bringen. Der Gasthof ist bereits überflutet, weil der Student nicht über das Wissen verfügt, das Automaton wieder in einen Stößel zu verwandeln. In seiner Verzweiflung zerschlägt der Student den nicht zu bremsenden Diener mit einer Axt, doch jedes Stück wird daraufhin zu einem weiteren Wasser holenden Diener. Zum Glück kehrt der Weise rechtzeitig heim, um die Situation zu retten.

Mehrere antike griechische Mythen warnen davor, den Tod zu überlisten, weil dies Chaos bewirkt und schmerzliches Leiden nach sich zieht. Als „Sisyphosaufgabe“ bezeichnet man noch heute eine sinnlose, nicht zu schaffende Arbeit – doch nur wenige wissen, warum Sisyphos für immer einen großen Stein auf einen Berg rollen musste. Er, der legendäre Tyrann von Korinth, war für seine Grausamkeit, für List und Betrug bekannt. Im Mythos fing er hinterlistig Thanatos (Tod) ein und band ihn in Ketten. Nun konnte nichts mehr sterben, was auf Erden lebte. Diese Tat drehte nicht nur die natürliche Ordnung um, wodurch eine Überbevölkerung drohte, sondern es konnte auch niemand mehr den Göttern Tiere opfern oder Fleisch essen. Was würde aus Politik und Gesellschaft, wenn Tyrannen für immer lebten? Zudem waren alle – Männer wie Frauen –, die alt, krank oder verwundet waren, dazu verurteilt, unendlich zu leiden. Der Kriegsgott Ares war besonders betroffen, denn der Krieg war kein ernsthaftes Unterfangen mehr, da kein Mensch mehr der Gefahr ausgesetzt war, zu sterben. In einer Version des Mythos befreite Ares Thanatos und lieferte Sisyphos dem Tod aus. Aber als er in der Unterwelt war, schaffte es der gerissene Sisyphos, die Götter davon zu überzeugen, ihn freizulassen, damit er sich eine Zeitlang zu den Lebenden gesellen könne, um einige nicht beendete Aufgaben fertigzustellen. So entschlüpfte er ein weiteres Mal dem Griff des Todes. Schließlich starb Sisyphos im hohen Alter, wurde aber nie in die Reihe der Schatten der Toten aufgenommen, die in der Unterwelt umherwandeln. Stattdessen verbringt er die Ewigkeit mit harter Arbeit. Die Geschichte von Sisyphos war Thema mehrerer Tragödien von Aischylos, Sophokles und Euripides.18

Im Mythos ist demnach die Unsterblichkeit für Götter wie für Menschen gleichermaßen ein Dilemma. In Kapitel 2 habe ich gezeigt, wie die alten Männer Aison und Pelias versuchten, die Uhr zurückzustellen, aber dennoch starben. Und die Mythen um Talos, Achill, Herakles und andere legen nahe, dass man bei dem Versuch, mehr als ein Mensch zu werden, unmöglich alle potentiellen Planungsfehler bedenken kann. Doch der Traum vom ewigen, alterslosen Leben geht weiter.

Der Mythos von Eos und Tithonos zeigt dramatisch das Unglück, das aus dem Verlangen resultiert, die natürliche Lebensspanne des Menschen zu überwinden. Die Erzählung um Tithonos ist ziemlich alt und begegnet uns zuerst in den Homerischen Hymnen, einer Sammlung von 33 Gedichten, von denen die meisten aus dem 7. und 6. Jh. v. Chr. stammen. Eos (die „rosenfingrige“ Göttin der Morgenröte) verliebte sich in einen hübschen jungen Sänger und Musiker aus Troja namens Tithonos. Sie holte ihn in ihre himmlische Laube am Ende der Welt, damit er ihr Liebhaber würde.


Abb. 3.1: Eos (Morgenröte) verfolgt Tithonos; attisch-rotfigurige Schale des Penthesilea-Malers, 470–460 v. Chr.


Abb. 3.2: Eos (Tesan) und Tithonos (Tinthun); etruskischer Bronzespiegel, 4. Jh. v. Chr.

Unfähig, den unvermeidlichen Tod ihres sterblichen Liebhabers zu akzeptieren, bat Eos inbrünstig um ewiges Leben für Tithonos. In manchen Versionen ist es Tithonos selbst, der sich danach sehnt, unsterblich zu sein. Jedenfalls gewährten die Götter ihm diesen Wunsch.

In typischer Märchenlogik steckt jedoch der Teufel im Detail. Eos hatte vergessen, zugleich ewige Jugend für ihren Geliebten zu erbeten. Für ihn verstrichen die Jahre in Echtzeit. Als das schlimme Alter für Tithonos immer beschwerlicher wurde, geriet Eos in Verzweiflung. Voller Sorge steckte sie ihren Geliebten in eine Kammer hinter goldenen Türen, wo er für immer bleiben sollte. Dort, ohne Gedächtnis und ohne die Kraft, sich zu bewegen, plapperte Tithonos endlos vor sich hin. In manchen Versionen schrumpfte er zu einer Zikade zusammen, deren monotoner Gesang eine unendliche Bitte um den Tod ist.19

Von Göttern, die für immer jung und glanzvoll sind, nahm man an, sie würden über den Tod ihrer Kinder trauern, die sie mit Sterblichen gezeugt hatten. Im Mythos hatten Eos und Tithonos einen Sohn, Memnon. Als äthiopischer Verbündeter der Trojaner im legendären Trojanischen Krieg kämpfte er gegen den griechischen Helden Achill und wurde von ihm getötet. Die Tautropfen, die am Morgen erscheinen, galten als die Tränen der Eos, die um ihren Sohn trauerte. Zeus hatte Mitleid mit Eos und gewährte ihr die Bitte, Memnon für immer auf dem Olymp leben zu lassen. Dieses Mal dachte Eos daran, Zeus zu bitten, ihr Sohn solle so jung bleiben, wie er im Augenblick seines Todes war.20

So wie Sterbliche ihre eigene Sterblichkeit beklagen, beklagen auch die Götter die Sterblichkeit ihrer menschlichen Geliebten. Götter sind indes besonders abgeneigt gegenüber dem natürlichen Fortgang des Alters und der Hinfälligkeit, vor allem bei ihren menschlichen Liebhabern. In Homers Odyssee beklagte die bereits erwähnte Nymphe Kalypso sich bitterlich, dass die älteren Götter Göttinnen wie ihr und Eos das Glück missgönnten, sich in sterbliche Männer zu verlieben. Im antiken Homerischen Hymnos an Aphrodite verlässt die Göttin der Liebe gefühllos ihren sterblichen Liebhaber Anchises. „Ich aber wünschte mir nicht, dass du bei unsterblichen Göttern solch ein Unsterblicher würdest und lebtest hinfort alle Tage“, erklärt Aphrodite ihrem Anchises. „Bliebst du jedoch in solcher Gestalt und Schönheit am Leben, wie sie jetzt dir zu eigen, und würdest meine Jahre gutheißen, dann verdunkelte nie ein Leid meine Gesten und Entschlüsse. Doch nun verdunkelt dich bald das allausgleichende Alter ohne Erbarmen, das später an alle Menschen herantritt, das verdirbt, das erschöpft, das auch Götter heftig verabscheuen.“21

Selbst alterslos, wurde der Tithonos-Mythos über die Jahrhunderte von Künstlern und Dichtern unsterblich gemacht. Künstler der Frühmoderne betonten gern den Kontrast zwischen dem weißhaarigen Alten und der ewig rosigen Morgenröte.22 Doch gerade die verborgene Botschaft dieses Mythos steht im Zentrum der antiken griechischen Darstellungen. Vasenmaler zeigten den jungen Musiker, wie er ängstlich der Eroberung durch die lustvolle Eos entflieht, als würde er bereits spüren, wie die Geschichte ausgehen muss. Liebesheiraten zwischen mitleidlosen Göttern und bloßen Sterblichen enden tragisch. Eine ähnliche Vorahnung ereilte die junge Marpessa, die sowohl von dem hübschen Gott Apollon als auch von einem Sterblichen namens Idas umworben wurde. In diesem Mythos kämpften Idas und Apollon um ihre Hand, doch Zeus erlaubte dem Mädchen, zwischen den Verehrern zu wählen. Marpessa entschied sich für Idas, weil sie wusste, dass Apollon sie verlassen würde, wenn sie erst alt wäre (Apollodor, Bibliotheke 1.7.8).


Abb. 3.3: Tithonos wird in eine Zikade verwandelt; Michel de Marolles, Tableaux du Temple des Muses (Paris, 1655).

2004 wurde ein Fragment eines Verses der großen Dichterin Sappho (ca. 630–570 v. Chr.) auf einem Papyrusrest entziffert. Der Vers wurde als Tithonos- oder Altersgedicht bekannt. Sappho klagt darüber, dass sie alt und grau ist; sie erinnert an den Mythos von Tithonos und mahnt jüngere Sängerinnen, in ihrer Musik zu schwelgen, solange sie es noch könnten. Es gibt weitere ähnliche Zeilen, und der Dichter Horaz verwies im 1. Jh. v. Chr. auf das Elend von Tithonos und anderen Möchtegern-Unsterblichen in einer seiner Oden (1.28). Er warnt darin vor den Gefahren und der trügerischen Verlockung der Unsterblichkeit, die „ein Los schlimmer als der Tod“ mit sich bringe. Viele Jahrhunderte später, 1859, hat Alfred Lord Tennyson in einem Gedicht Tithonos und sein gebrochenes Herz erwähnt; er würde verzehrt von der grausamen Geißel der Unsterblichkeit, die ihn nicht nur aufgrund seiner unnatürlichen Langlebigkeit aus der Umarmung seiner Geliebten entriss, sondern auch aus der Menschheit ausschloss. Alicia E. Stallings beschreibt in einem ihrer Gedichte („Tithonus“ in Archaic Smile, 1999) einen alternden Tithonos, einen bemitleidenswerten Schatten eines Mannes, isoliert durch Demenz. Dieser niederdrückende Mythos um die „Schrecken des Alterns“ wäre seit Jahrhunderten vergessen, wenn die Botschaft die Menschen nicht unbewusst mit der Unvermeidlichkeit des Sterbens versöhnen würde, wie Aubrey de Grey erklärt, ein Gerontologe, der mithilfe futuristischer Wissenschaft die grenzenlose Verjüngung erreichen will.23

In der Phantasie Homers bleiben Götter aufgrund ihrer besonderen Nahrung für immer jugendlich und lebendig. Sie wurden mit Ambrosia und Nektar genährt, was den ätherischen Ichor anstelle von Blut entstehen ließ. Ambrosia (der Ausdruck leitet sich von einem Sanskrit-Wort für „unsterblich“ ab) war außerdem eine schützende und verjüngende Körperlotion, die von Göttinnen benutzt wurde (Homer, Ilias 14.170). In der Odyssee (18.191) gibt Aphrodite Odysseus’ Frau Penelope „unsterbliche Kleider“ und auch Ambrosia, die ihre jugendliche Schönheit erhalten sollen. Wie schon bei den geheimnisvollen „Wassern des Lebens“ wurde auch die tatsächliche Zusammensetzung von Ambrosia und Nektar nie spezifiziert. Gottheiten konnten Sterblichen Ambrosia geben, um sie unverwundbar zu machen, so wie Thetis es mit ihrem Achill versuchte, oder um ausgewählten Menschen Alterslosigkeit bzw. Unsterblichkeit zu gewähren, wie es bei Herakles geschah (siehe Kapitel 2). Ein faszinierendes Gedichtfragment von Ibykos (6. Jh. v. Chr.), von dem wir durch Claudius Aelianus wissen (Tiergeschichten 6.51), verweist auf eine alte Geschichte über Zeus: Der Gott habe die Menschen belohnt, die Prometheus verpetzt hatten, und zwar mit einem „Mittel gegen das Altern“. Ungefähr 1000 Jahre später klagte der Dichter Nonnos von Panopolis (Dionysiaca 7.7) zynisch, dass Prometheus anstelle des Feuers den Göttern doch besser den Nektar gestohlen hätte.

Auch Tantalos war eine Gestalt, die auf ewig für Vergehen gegen die Götter bestraft wurde. Eines seiner Verbrechen bestand in seinem Versuch, göttliche Ambrosia und Nektar zu stehlen, die er den Menschen geben wollte, um sie unsterblich zu machen (Pindar, Olympien 1.50). Interessant ist, dass im Mythos der Schlüssel zu ewiger Jugend und ewigem Leben in der Ernährung lag: Die Götter hatten eine besondere Kost mit Leben spendender Nahrung und Getränken. Die Ernährung ist auch der gemeinsame Nenner, der in Aristoteles’ biologischem System lebendige von nicht-lebendigen Dingen unterscheidet. In der Hoffnung, die Geheimnisse der Langlebigkeit zu enträtseln, untersuchte Aristoteles in seinen Abhandlungen Jugend und Alter, Leben und Tod und Kurze und lange Lebensspannen das Altern, die Vergreisung, Verwesung und den Tod. Zu seinen wissenschaftlichen Theorien über das Altern gehörte, dass die Vergreisung durch Reproduktion, Regeneration und Ernährung bestimmt würde. Der Philosoph meinte, dass sterile oder enthaltsame Geschöpfe länger leben als die, die ihre Energie bei sexueller Aktivität verlieren. So überrascht es nicht sonderlich, dass sich heutige Wissenschaftler, die über lebensverlängernde Strategien forschen, ebenfalls auf Ernährung und Kalorienrestriktion fokussieren. Und Aristoteles wäre hocherfreut, zu erfahren, dass es in der Tat eine evolutionäre Wechselbeziehung zwischen Langlebigkeit und Reproduktion gibt und dass moderne Langzeitstudien nahelegen, sexuelle Abstinenz könnte der individuellen Lebensspanne einige Jahre hinzufügen.24

Bei allen antiken und modernen Wiederholungen des Tithonos-Mythos ist das Schicksal des einst vitalen Sängers das der verlorenen Würde. Sein schreckliches Los – „das Leben verabscheut, den Tod verleugnet“ – wirft einen dunklen Schatten auf die praktischen und spirituellen Probleme, die entstehen, wenn die menschliche Lebenszeit dank der medizinischen Fortschritte weit über ihre natürliche Grenze hinaus ausgedehnt wird.25 Wie Sophokles in seiner Elektra (1173) meinte: „Wir alle sind dem gleichen Los verfallen.“ Die Kenntnis der griechischen Mythen voraussetzend, ließ Platon vor mehr als 2000 Jahren Sokrates sagen, es wäre falsch, die Menschen am Leben zu erhalten, wenn sie nicht mehr funktionierten. Sokrates meinte, Medizin sollte nur eingesetzt werden, um heilbare Krankheiten zu behandeln und Wunden zu heilen, nicht aber, um das Leben eines Menschen über die angemessene Zeit hinaus zu verlängern (Der Staat 405a – 409a). Heute jedoch glauben Verjüngungsforscher und optimistische Transhumanisten, die Wissenschaft könne den Tod zu einer bloßen Möglichkeit reduzieren. Immortalisten erwarten heute ein unendliches Leben durch utopische Diäten, Medizin und fortgeschrittene Biotechne, wobei Mensch und Maschine vereint oder Gehirne (bzw. deren technologische Nachkommen) in einen künstlichen Körper oder einen Cloud-Speicher geladen werden.26

Doch menschliche Zellen sind von Natur aus darauf programmiert, zu altern und zu vergehen; Körper haben sich dazu entwickelt, die Gene von einer Generation zur nächsten zu übertragen. Wissenschaftler bezeichnen die Konsequenz einer Langlebigkeit, nämlich ein Leben ohne Gesundheit und Kraft, als „Tithonos-Dilemma“. Dieses Dilemma behindert das Projekt, Menschen unendlich lange am Leben zu erhalten, ohne dass ihr Körper und Hirn dem Alter und dem Zelltod ausgesetzt sind, wie es für Eos’ tragischen Liebhaber im Mythos galt. Aubrey de Grey glaubt, dass die Menschen das überwinden müssten, was er als „Tithonos-Irrtum“ bezeichnet, als demütigende Einwilligung, was das Altern und den Tod betrifft. Um dem Dilemma zu begegnen, gründete de Grey 2009 die Forschungsstiftung SENS (Strategies for Engineered Negligible Senescence – „Strategien für einen Dank Technik vernachlässigbaren Alterungsprozess“); sie verfolgt das Ziel, wissenschaftliche Neuerungen zu unterstützen, die den natürlichen Sterbeprozess von Zellen umgehen oder abschalten, damit der Tod immer weiter hinausgeschoben werden kann. Ein diesbezügliches Scheitern würde das Schreckgespenst einer zukünftigen Dystopie aufkommen lassen, mit Unmengen transhumaner, Tithonos-ähnlicher Gespenster – diese Aussicht scheint noch höllischer als die homerische Unterwelt mit unruhig schnatternden Geistern.27

Der Fall Tithonos ist somit ganz nüchtern eine Fabel: Für Menschen können ein exzessives Leben oder ein unangemessenes Weiterleben – also ein zu langes Leben – noch weit erschreckender und tragischer sein als ein zu früher Tod. Für immer zu leben, nimmt der Erinnerung ihre Bedeutung für die Menschen, ebenso wie ein Leben, das zu früh endet, einen ganzen Vorrat an Erinnerungen ausschließt. Die Tithonos-Geschichte und ähnliche Mythen verleihen Ängsten um „zu langes Leben“ über die natürliche Lebensgrenze hinaus eine Stimme. Wie wir gesehen haben, sorgten sich auch die Philosophen der Antike um das „zu lange Leben“. Wer zu lange lebt, wird überholt, veraltet, bemitleidenswert. Auch Alterslosigkeit – ewige Jugend – bietet keinen Trost. Diese Idee durchzieht die einflussreichen modernen Schauerromane Die Chronik der Vampire (1976 – 2016) aus der Feder von Anne Rice und den Film Only Lovers Left Alive (2013) von Jim Jarmusch. Die unsterblichen, immer jugendlichen Vampire sind verloren; wandernde Seelen, die mit jedem Jahrtausend, das vergeht, immer lebensüberdrüssiger, immer übersättigter und gelangweilter werden.28

Zu lange leben, übers Ziel hinausschießen: Eine ganze Reihe von Mythen und Legenden zeigt, wie dumm es ist, nach Unsterblichkeit zu streben. Doch wenn die Umkehrung des Alterns und das Hinausschieben des natürlichen Todes unvernünftig und verboten sind, wie Medea Iason warnte (siehe Kapitel 2), können dann Sterbliche hoffen, zumindest ihre körperlichen Fähigkeiten irgendwie auszubauen – die so erbärmlich sind im Vergleich zu denen der Götter? Selbst einige nicht denkende Tiere verfügen über weitaus glänzendere Kräfte als die schwachen, verletzlichen Menschen. Ein weiterer, nachdenklich stimmender Teil griechischer Mythen um künstliches Leben fragt danach, ob Biotechne dazu benutzt werden darf, die Natur „upzugraden“ und übermenschliche Kräfte zu erschaffen.

Götter und Maschinen

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