Читать книгу My Little Pony - Daring Do und die verbotene Wolkenstadt - A.K. Yearling - Страница 5
Kapitel 2
ОглавлениеFlucht vor der Wilder-Haufen-Gang
Daring Do warf einen Blick zurück auf die riesige Lokomotive, die in ihre Richtung raste, doch sie behielt ihr Tempo bei und lief neben den Gleisen her. Slingshot und seine Männer verfolgten sie und riefen sich im Tumult unverständliche Befehle zu. Es klang, als würden sie versuchen, Daring wie eine Kuh zusammenzutreiben. Bei dem Gedanken musste Daring Do lachen.
Die Abenteurerin verlangsamte ein wenig ihr Tempo und ließ die Jungs aufholen. Als Spaghetti dann gerade sein Lasso nach ihr werfen wollte, breitete Daring Do ihre Flügel aus und flog auf das Dach von einem der Wagons. North Star und Spaghetti stolperten ineinander und rollten in einem Knäuel über den staubigen Boden. Doch Slingshot war nicht aus der Ruhe zu bringen. Er zog sich auf die Ladefläche eines offenen Wagons, in dem Heuballen und fette, quiekende Schweine transportiert wurden. „Lass mich, du Schweinchen!“, fluchte er, als ihn ein schmatzendes Schwein wie einen Snack abzuschlecken begann.
Über ihm rannte Daring Do mit ausgebreiteten Flügeln über die Dächer des fahrenden Zuges. Sie wollte gerade in die Luft abheben, als sie auf dem nächsten Wagendach eine Luke erblickte. Perfekt. Wenn sie hineinspringen und sie hinter sich schließen konnte, hätte sie Slingshot ausgesperrt! Der Pegasus sah über seine Schulter. Ihr Verfolger war voller Schweinedung und hatte Schwierigkeiten, sich auf dem Dach auf den Hufen zu halten. „Ich krieg dich!“, rief er mit einem wilden Funkeln in den Augen.
Die Rauchwolken aus dem Schornstein wehten ihm ins Gesicht und brachten ihn zum Husten. Daring nutzte die Gelegenheit, um durch die offene Luke zu kriechen, wobei sie sie einen Spalt breit offen ließ und sich am Rand der Öffnung festhielt. Sie sah hinunter und entdeckte zwei fauchende Tiger – kein Ort, an dem sie lange bleiben konnte. Ein paar Sekunden später tauchte Slingshots Gesicht über ihr auf. Er versperrte den Durchgang. Wenn er die Luke schloss, war Daring Do ohne Ausweg in dem Wagon gefangen.
„Jetzt sitzt du in der Falle, Daring Do!“ Slingshot lächelte triumphierend. Seine Mähne wehte im Fahrtwind, während die Wüstenlandschaft an ihnen vorbeizog. „Gib mir die Krone, oder du fährst den weiten Weg in den Eisnorden – und zwar mit deinen neuen Freunden!“ Die Tiger fauchten als Antwort und kreisten unter ihnen, während die beiden Ponys verhandelten.
„Es ist ein Diadem!“, knurrte Daring und zog sich hoch, sodass ihr Kopf direkt neben seinem war. „Und es gehört zu seiner Schwester – in ein Museum!“ Daring packte Slingshots Lasso, wickelte es um ihn und schwang seinen Körper zum nächsten Wagon, wo er schreiend in die offene Luke fiel.
Daring flog zu dem Wagon und über die geöffnete Falltür. Sie rief hinunter zu Slingshot, der in einem großen Haufen Elefantenmist gelandet war: „Vielleicht kannst du dir ja irgendwann mal die Ausstellung ansehen, Slingshot. Sag ihnen, Daring Do hätte dich geschickt!“
Slingshot stöhnte als Antwort, während er versuchte, sich den Mist vom Gesicht zu wischen. Daring wartete kurz, bis er fertig war und ihr dabei zusehen konnte, wie sie siegreich davonflog.