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Hors d'oeuvre froid [ˊɔʀdœvʀ fʀwa]

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… kalte Vorspeise


’Mmmmh, riecht Marc wieder gut’, denkt Tina und legt ihre Stirn auf seine Schulter. Sie schließt genießerisch die Augen, als er sie küsst, erst zärtlich, dann immer fordernder. Seine Zunge gleitet über ihre Lippen, öffnet sie sanft, berührt ganz leicht ihre Zungenspitze.

Tina entspannt sich und sinkt tiefer ins weiche Polster. Sie wehrt sich nicht, als seine Hand von ihrer Taille aufwärts zu ihrer Brust wandert. Ganz leicht berührt er ihr Top an der Stelle, wo sich die Brustwarzen jetzt ganz deutlich unter dem Stoff abzeichnen.

Marc streicht kreisend über ihre Rundungen, sie spürt dieses Kribbeln und Ziehen und hat nur noch den Wunsch, ihm ganz nah zu sein.

Seine warme Hand umfasst ihre weiche Brust, knetet sie leicht und zupft ihre Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie windet sich schlangengleich, genießt das heiße Gefühl, dass ihre Lust in ihrem Schoß auslöst.

Schon spürt sie seine Hand an ihrem Oberschenkel aufwärts gleiten, wie sie sich unter ihren Minirock schiebt bis zu der Stelle, wo ihr schwarzes Spitzenhöschen beginnt.

Ein Finger spielt mit dem Rand, schiebt sich unter den dünnen Stoff, zieht sich wieder zurück, nur um gleich mit dem großen Bruder zurückzukehren.

Tina spürt die beiden Finger langsam – viel zu langsam für ihren Geschmack – zu ihrer Muschi tasten. Endlich streicheln sie ihre Schamlippen, fahren die Spalte rauf und runter. Enttäuscht seufzt sie auf, als ihr Mann seine Hand zurückzieht, um gleich darauf erneut lustvoll zu seufzen, als er ihr das Höschen abstreift.

In diesem Augenblick wird Tina bewusst, dass sie sich in einem Taxi befinden. Ihr Blick fällt auf den Rückspiegel: Wunderschöne seegrüne Augen schauen sie an, umrahmt von langen, dichten Wimpern.

Der Ausdruck des Augenpaares verrät, dass die Besitzerin ahnt, was sich gerade auf dem Rücksitz ihres Taxis abspielt.

Aber noch etwas sieht Tina in diesem Blick: Erregung, ähnlich der ihren.

Sie fragt sich, ob die Fahrerin mehr von ihr sehen kann und wundert sich, wie sehr es ihr gefällt, beobachtet zu werden.

Und sie ist erstaunt über den überaus zärtlichen Marc, der gerade zwei Finger in ihre heiße, feuchte Möse schiebt. Sie schließt die Augen, aber nur ganz kurz. Zu groß ist ihr Verlangen, in den grünen Augen zu versinken. Ihre Lust steigert sich immer mehr und sie weiß, dass sie gleich sehr heftig kommen wird!

Scheinbar wissen die grünen Augen das auch, denn sie sind jetzt viel dunkler und weit geöffnet. Marcs Finger haben ihren Lustpunkt gefunden und treiben Tina gnadenlos dem Höhepunkt entgegen. Sie spürt ihre Nässe, hört sein leises Stöhnen.

Und noch ein Geräusch bemerkt sie: Vom Fahrersitz kommt stoßweises Atmen, der Rhythmus ist der gleiche, mit dem Marc sie jetzt stößt … Tina kommt sehr heftig und feucht.

Mit geschlossenen Augen verharrt sie einen Moment bewegungslos und lauscht Marcs Atem an ihrem Hals, ruhig und warm. Radiomusik, Motoren- und Straßengeräusche dringen langsam wieder zu ihr durch und stören diese Harmonie. Sie öffnet die Augen.

Keine grünen Augen im Rückspiegel, nur der kurze blonde Haarschopf der Fahrerin. Hat sie etwa nur geträumt? Verwirrt richtet sie sich auf.

Das Taxi hält, Marc bezahlt und sie steigen aus. Bevor Tina sich noch mal umsehen kann, wird sie stürmisch von Kiki begrüßt und ins Haus gezogen.

***

Nachdem Karin gegangen ist, beginnt Daniel, den Esstisch abzuräumen. Er ist gerade fertig, als es klingelt. Daniel öffnet die Haustür und vor ihm steht Gerd, braungebrannt, muskulös, ein breites Grinsen im Gesicht.

„Hey Daniel, altes Haus, wie schön, dich wieder zu sehen!“

Sie umarmen sich, klopfen sich gegenseitig auf die Schulter und lachen dabei.

„Komm rein, Gerd. Ich hoffe, du hattest eine angenehme Anreise!“

„Ich bin bereits gestern in Mailand gestartet und hatte noch einen geschäftlichen Zwischenstopp in Basel. Heute Morgen ging es dann weiter hierher. Die üblichen Staus, aber bei diesem herrlichen Wetter kommt zum Glück nicht wirklich schlechte Laune auf. Trotzdem, sobald du auf die deutsche Autobahn kommst, merkst du, es sind gehäuft Psychopathen unterwegs. Junge, Junge …“

„Jetzt bist du ja angekommen und wir werden uns wieder einen richtig schönen Abend gönnen!“

„Darauf freue ich mich schon seit Wochen! Allerdings muss ich noch an einen Geldautomaten. Ist mir gerade eingefallen, als ich geklingelt habe. Ich denke, das hole ich jetzt noch schnell nach, bevor wir es uns gemütlich machen.“

„Kein Problem, Karin ist auch noch auf Shopping-Tour mit ihrer Freundin. Hier ist mein Hausschlüssel, dann kann ich in der Zwischenzeit in die Dusche verschwinden. Den Weg zur Bank kennst du ja, als alter Einheimischer.“

Während Gerd seine Erledigung macht, holt sich Daniel frische Kleidung und begibt sich in das Badezimmer. Dort angekommen, fällt sein Blick auf den Wäschetrockner, der gestern eine so ’tragende’ Rolle gespielt hatte. Als er die Bilder des Vorabends noch mal Revue passieren lässt, muss er grinsen und fühlt gleichzeitig eine kribbelnde Regung in seiner unteren Region. Er entkleidet sich rasch und betritt die Duschkabine.

***

„Taxi!“

Die Hand erhoben, spurtet Robert über die um diese Zeit nicht so stark befahrene Hauptstraße. Ein bisschen außer Atem kommt er am Taxi an, als ein Pärchen aus dem Fond des Mercedes steigt.

Er betrachtet die Frau, die mit ihren leicht geröteten Wangen sehr attraktiv aussieht. Ihr Blick, den er auffängt, lässt ihn innehalten: selten hat er solch eine Lebendigkeit gesehen.

Überraschend stellt sich bei ihm der untrügliche Instinkt für das weibliche Geschlecht ein, den er schon fast vergessen hatte.

Robert spürt in sich eine Wärme und Freude aufsteigen. Und das nur aufgrund des kurzen Blickwechsels mit der Frau, die mit ihrem Begleiter in einem Hauseingang verschwindet.

„Ja, eine tolle Frau!“, hört er eine Stimme vom Inneren des Wagens.

„Möchten Sie vielleicht dort Platz nehmen, wo sie gerade noch saß?“

Ein bisschen ärgerlich wegen dieser Anzüglichkeit fährt er sich mit der Hand durch sein volles, graues Haar. Aber er steigt tatsächlich hinten in den Wagen.

Erstaunt stellt er fest, dass die Stimme, die dunkel und rauchig klang, die Stimme einer Frau ist: einer herben, aber sehr attraktiven Frau.

Robert nennt sein Ziel und lehnt er sich im Sitz zurück. Nach diesem anstrengenden Geschäftstermin stimmt ihn die Begegnung mit gleich zwei so attraktiven Frauen milde und er beginnt sich zu entspannen.

Schon immer war er sehr empfänglich für diese Ausstrahlung, die interessante Frauen von den langweiligen so deutlich unterscheidet.

Aber was ihn immer noch fast von den Füßen holt, ist die Erotik, der unbändige Sex, den manche Frauen - sehr wenige eigentlich - wie ein Parfüm um sich haben; so wie diese Frau, die seinen Sitzplatz ’vorgewärmt’ hat.

Sarah … ja, auch seine Frau hatte diese Ausstrahlung unterschwelliger Erregung, als er sie vor vielen Jahren aus dem Taxi steigen sah.

Belustigt stellt er fest, welche Rolle das Taxifahren in seinem Leben immer wieder spielt.

Und genau wie eben bei der Unbekannten war er damals hingerissen von den Bewegungen und dem leisen Lächeln.

Wäre die Frau heute nicht in Begleitung eines Mannes gewesen, hätte er wie so oft seinen Charme spielen lassen und hätte sie spontan zu einem Cocktail eingeladen.

’Davon wäre Sarah nicht begeistert!’, lacht er bitter in sich hinein. ’Aber was sie nicht weiß …’

Sie hatte damals vor 21 Jahren nicht lange überlegt, und obwohl sie mit einer Freundin im Taxi saß, nahm sie seine Einladung sofort an.

’Cordula, diese Schnepfe’ - nicht wirklich freundliche Gefühle hegt Robert gegenüber der Freundin und Trauzeugin seiner Frau. Macht sie ihm doch das Leben schwer seit ihrem One-Night-Stand vor 15 Jahren. Aber daran will er jetzt nicht denken.

Seine Gedanken wandern zurück zu der Frau von eben und er streckt gemütlich seine langen Beine aus.

Schon sieht Robert sie und sich nackt, bei der schönsten Freizeitbeschäftigung, die er kennt. Er spürt ihre kleinen prallen Brüste in seinen Händen, spürt ihre Nippel an seinen Lippen. Seine Hand beginnt die prickelnde Reise über ihren Bauch, hin zu dem Dreieck ihrer Begierde, er nähert sich seinem Ziel mit jedem Zentimeter …

„Das macht dann 25 Euro 70 und eine Tasse Kaffee“, reißt ihn eine Stimme aus seinem Tagtraum. Grinsend schaut ihn die Fahrerin im Rückspiegel an.

„Ich erhöhe auf 30 Euro und danke für das Angebot! Hier ist meine Karte. Vereinbaren Sie am Montag einen Termin mit meiner Sekretärin.“

Zusammen mit dem Geld überreicht er ihr seine Visitenkarte und hangelt nach seiner Aktentasche, die vom Sitz gerutscht im Fußraum liegt.

Als er sie aufhebt, hängt ein Stückchen schwarzer Stoff am Verschluss. Er nimmt es ab, steckt es in die Innentasche seines Sakkos und steigt aus.

An der Haustür hält Robert inne und schaut dem davonfahrenden Taxi nach.

„Sag mal, Rob, bist du noch ganz dicht? ’Vereinbaren Sie am Montag einen Termin mit meiner Sekretärin.’ Wie kannst du bei dieser Süßen den Geschäftsmann raus hängen? Du brauchst dringend Urlaub … tztztztz … aber wenigstens war das Trinkgeld angemessen“, grummelt er vor sich hin.

***

Das warme Wasser prickelt auf seiner Haut, während er sich einseift. Er fährt mit beiden Händen über seine frische, glatte Intimrasur und spürt, wie seine Männlichkeit ein Stückchen wächst.

’Brav bleiben, Daniel! Gerd wird gleich wieder zurück sein. Wahrscheinlich möchte er nach der langen Autofahrt ein Häppchen essen’, denkt sich Daniel.

Er wäscht sich das restliche Duschgel von seiner Haut, stellt das Wasser ab und steigt aus der Duschkabine.

Gerade als er mit dem Abtrocknen beginnt, öffnet sich die Badezimmertür und Gerd tritt herein.

„Oh, entschuldige! Ich wollte mir nur die Hände waschen.“

„Kein Problem, Gerd, mach ruhig! Ich bin gleich fertig.“

Daniel bemerkt, wie Gerd aufmerksam seinen rasierten Intimbereich betrachtet.

„Na, so intensiv hast du mich zu Schulzeiten aber nicht in der Umkleidekabine gemustert.“

„Wow, das sieht ja wirklich scharf aus! Wie hast du denn das gemacht?“

„Rasiert natürlich! Ein vollkommen neues Gefühl, sag ich dir“, erwidert Daniel, während sein Freund sich die Hände einseift.

„Du wirst lachen, ich habe mir das vor einer Weile auch mal überlegt. Aber ich habe ein bisschen Bedenken, an dieser Stelle mit einem Elektrorasierer zu hantieren.“

„Da solltest du besser einen Nassrasierer verwenden. Wird außerdem gründlicher!“, lautet der fachmännische Rat.

„Weißt du, mit solchen Gerätschaften habe ich nun wirklich keine Übung. Ich bin da seit je her von der Elektrik abhängig.“

„Dann wird es schwierig für dich. Soll ich das vielleicht übernehmen?“, grinst Daniel Gerd an.

Seit sie sich kennen, lieben sie es, sich gegenseitig mit mehrdeutigen Sprüchen aufzuziehen.

„Würdest du das? Ich meine … Also, versteh’ mich nicht falsch … “

„Ich wollte sowieso ein Gewerbe als Heimfriseur anmelden! Heute sparst du als mein Wochenendkunde sogar ordentlich Geld, gegenüber einem herkömmlichen Salon“, lacht der ’angehende Firmengründer’.

„Zieh dich aus, wenn du willst und setz dich auf den Wäschetrockner, da habe ich die richtige Arbeitshöhe. Das geht ratzfatz!“

***

Lachend begrüßt Marc seinen Freund Ralf und schlägt ihm mit der flachen Hand kräftig auf den Rücken. Die Wiedersehensfreude ist so groß, dass er Kiki nur kurz umarmt und sich gleich wieder an Ralf wendet, der ganz breit grinst.

„Hey, alter Sack, du siehst vielleicht durchgefickt aus! Konntest dich im Taxi wohl nicht beherrschen.“

’Typisch Ralf, mit einem Blick erkennt er mein Innerstes, dem kann ich nichts vormachen’, denkt Marc und grinst breit.

„Na klar, du Ratte, ich wollt noch ein bisschen Action, wo es bei euch heute Abend doch extrem langweilig wird!“ Kräftig boxt er seinen Freund in die Seite.

„Langweilig? Das ist doch wohl die Höhe, du Blödmann!“, mischt sich jetzt auch Kiki lachend ein. „Wir haben ein Event geplant, das keiner von euch Schwachbacken je wieder vergessen wird! Ein ’Dinner in the dark’, Herzchen, und wehe, du verkleckerst dich dabei!“

Gerade noch registriert Marc den überraschten Ausdruck auf Tinas Gesicht, da zieht Ralf ihn mit sich fort ins große Esszimmer.

Überall brennen Kerzen, kein elektrisches Licht erhellt den Raum. Um den großen Esstisch stehen bereits Leute: Alles Unbekannte, stellt er fest. Eine sehr hübsche Schwarzhaarige in einem kurzen Sommerkleid lächelt ihn süß an. „Cathy, ein scharfes Luder!“, raunt Ralf ihm zu.

Marc lächelt verlegen, als Cathy sich eng an ihm vorbeischiebt. Er erstarrt, als er ihren Griff in seinem Schritt spürt; ihr Parfüm umschmeichelt seine Nase und benebelt seine Sinne. Ralf stößt den bewegungslos Starrenden in die Seite, packt Cathy am Po und lacht sehr laut.

„Na, das fängt ja klasse an!“, flüstert Marc und schaut sich weiter im Raum um. Die schweren Vorhänge sind zugezogen, das warme Kerzenlicht zaubert bizarre Schatten auf die Wände: Alles erscheint unwirklich, wie in einem Fantasyfilm.

„So, ihr Lieben! Nachdem wir nun vollzählig sind, nehmt doch bitte alle Platz. Ich möchte mit euch anstoßen auf einen außergewöhnlichen Abend, der bei euch hoffentlich keine Wünsche offen lässt … In kulinarischer Hinsicht, meine ich“, lacht Kiki vom Kopfende des langen Esstisches aus in die Runde.

Marc, der neben Ralf Platz nimmt, schaut sich nach Tina um. Am anderen Ende der Tafel bei Kiki erblickt er sie. Ihr Gesichtsausdruck spricht Bände.

„Sie ist ganz schön sauer!“ Der Freund schaut ihn irritiert an.

„Wer? Kiki?“

„Nein, Tina!“, antwortet Marc. „Bestimmt, weil sie nicht bei mir sitzen kann.“

„Ach, lass mal! Die kommt schon noch auf ihre Kosten. Schau, sie sitzt bei Kiki und der Latino neben ihr scheint ja auch ganz angetan zu sein. Ihr hockt doch sowieso viel zu oft aufeinander.“

Im Stillen stimmt Marc seinem Freund zu. Seit sie aus der Toskana zurück gekehrt sind, war Tina seltsam angespannt und überaus besitzergreifend.

Aber andererseits stand sie trotz seines sexuellen Dauerproblems zu ihm und somit hatte er wenigstens ein Mindestmaß an Befriedigung.

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