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Berta
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Heute vor 2 Jahren haben wir uns kennen gelernt….
Ich wache früh auf, quäle mich aus dem Bett….gehe runter in die Küche um mir wie immer zuerst einen Kaffee zu machen und siehe da…Schokolade, Schokolade von meinem Liebling….schöööööön….
meine Lieblingsschokolade, und bevor das Wasser für meinen Kaffee sprudelt, habe ich schon die Hälfte der Tafel verschlungen….ich habe den tollsten und besten Mann der Welt kennen gelernt, denke ich…soll ich mich gleich bedanken ?...nein, ich schleiche mich leise mit meiner Tasse Kaffee und der angebrochenen Tafel Schokolade am Schlafzimmer meines Liebsten vorbei, möchte ihn nicht wecken…gehe auf leisen Sohlen die Treppe hoch in mein Dach-juchhe…und verschlinge den Rest meiner Schokolade….trinke genüsslich meinen lauwarmen Milchkaffee und mache wie jeden Morgen meine Gymnastikübungen für meinen Rücken.
Später entdecke ich auch noch eine Tafel Schokolade neben unserem Bett, und auf dem Frühstückstisch liegt auch noch eine Tafel, der Tag fängt ja wunderbar für mich an. Nach dem Frühstück verdrücke ich die zweite Tafel und danach wird mir nur noch schlecht. Mein Magen verweigert jede weitere Aufnahme und ich muß mich übergeben. Am späten Nachmittag bekommen wir noch Besuch von unserem Freund George mit seiner reizenden Frau Ilse. War ein netter und lustiger Nachmittag und abends fahren wir dann noch zum Essen.
Mein Magen ist wieder OK. Ich esse eine Pizza und vorher gibt’s noch einen Italienischen Salat.
Helene, die an Alzheimer erkrankten Ehefrau meines Mannes, bekommt ein paniertes Schnitzel mit Pommes. Das Schnitzel wird klein geschnitten, so dass Helene mit den Händen essen kann. Sie ist heute aber etwas unruhig und abgelenkt. Grund ist folgender: Ein Tisch weiter, also hinter mir, sitzt ihr langjähriger Hausarzt, und dem lächelt Helene nett zu und dabei streicht sie ganz zärtlich immer über die Tischdecke….steht auf, streckt ihren Kopf Richtung Nachbartisch und schaut etwas unsicher mal rechts und links, ist auch unruhig… Albert möchte, dass sie sich wieder setzt…das ignoriert sie jedoch, sie wird immer ungeduldiger und auf einmal schaut sie fröhlich und mit strahlenden Augen zu ihrem Hausarzt, der ihr freundlich zunickt. Natürlich will sie zu seinem Tisch….ich sage: Albert, lass sie doch. Sie streichelt, faltet und streichelt wieder die Tischdecke und erhebt sich ganz langsam vom Tisch, geht dann schleichenden Schrittes zum Tisch hinter mir und strahlt ihren Hausarzt an (es müffelt etwas streng, ich glaube ihr Höschen ist überfüllt). Der Doktor begrüßt sie freundlich und spricht mit ihr ein paar nette Worte. Danach kommt sie wieder ganz gemächlich, mit einem spitzen Mündchen und schelmisch lächelnden Augen an unseren Tisch.
Mit dem Essen läuft es verhältnismäßig gut, sie isst mit den Fingern und Albert hilft ihr beim Trinken. Zu Hause wechseln wir ihr dann ruckzuck das dufte Höschen. Kein Wunder, es ist wirklich eine bemerkenswerte Portion!