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Wie ich mit dem Trading begann

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Im Sommer 1976 fuhr ich mit dem Auto von New York nach Kalifornien. Ich packte auch ein paar Bücher über Psychiatrie (ich war gerade in meinem ersten Jahr als Assistenzarzt in der Psychiatrie), ein paar Geschichtsbücher und eine Taschenbuchausgabe des Klassikers „How to Buy Stocks“ von Louis Engel in den Kofferraum meines alten Dodge. Da ahnte ich noch nicht, dass ein von einem befreundeten Anwalt geliehenes zerfleddertes Taschenbuch den Verlauf meines Lebens verändern würde. Zufällig hatte besagter Freund das Gegenteil eines goldenen Daumens – jedes Investment, das er anfasste, soff ab. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich verschlang Engels Buch auf quer durch die Vereinigten Staaten verstreuten Campingplätzen und war an einem Pazifikstrand in La Jolla damit durch. Bis dahin hatte ich nichts über den Aktienmarkt gewusst und nun fesselte mich die Vorstellung, durch Denken Geld zu verdienen.

Aufgewachsen bin ich in der Sowjetunion in jener Zeit, als sie – um es mit den Worten eines ehemaligen US-Präsidenten zu sagen – noch ein „Reich des Bösen“ war. Ich hasste das sowjetische System und wollte weg, aber auszuwandern war verboten. Ich begann mit 16 zu studieren, schloss mit 22 mein Medizinstudium ab, absolvierte meine Zeit als Assistenzarzt und heuerte als Schiffsarzt an. Nun konnte ich entfliehen! In Abidjan in der Elfenbeinküste sprang ich über Bord.

Ich rannte durch die verstopften, staubigen Straßen der afrikanischen Hafenstadt zur US-amerikanischen Botschaft, während meine ehemaligen Mannschaftskollegen hinter mir her waren. Die Botschaft brachte mich in einem „sicheren Haus“ unter und setzte mich dann in ein Flugzeug nach New York. Im Februar 1974 landete ich mit 25 Dollar in der Tasche, aus Afrika kommend, auf dem John F. Kennedy International Airport. Ich sprach zwar ein bisschen Englisch, kannte aber in diesem Land keine Menschenseele.

Ich hatte keine Ahnung, was Aktien, Anleihen, Futures oder Optionen sind, und manchmal wurde mir schon beim Anblick der Dollarscheine in meinem Geldbeutel mulmig. In meiner alten Heimat konnte einem eine Handvoll Dollar drei Jahre Sibirien einbringen.

Die Lektüre von „How to Buy Stocks“ eröffnete mir eine ganz neue Welt. Als ich nach New York zurückgekehrt war, kaufte ich meine erste Aktie – KinderCare. Und dann passierte etwas sehr Schlechtes – ich verdiente mit meinem ersten Aktiengeschäft und auch mit meinem zweiten Geld, sodass ich mich der Wahnvorstellung überließ, es sei leicht, an den Märkten Geld zu verdienen. Ich brauchte ein paar Jahre, um mich von dieser Vorstellung wieder zu verabschieden.

Meine berufliche Laufbahn verlief auf einer ganz anderen Schiene. Ich absolvierte meine Zeit als psychiatrischer Assistenzarzt an einer großen Universitätsklinik, studierte am New York Psychologic Institute weiter und arbeitete bei der größten psychiatrischen Zeitung der Vereinigten Staaten als Fachlektor für Psychiatrie. Meine Approbation habe ich immer noch, aber heutzutage praktiziere ich höchstens eine oder zwei Stunden im Monat. Ich bin mit Trading beschäftigt, ich liebe es, zu reisen, und ich gebe auch ein paar Kurse.

Es war ein langer Weg, das Traden zu lernen, und während ich mich vorwärts – oder im Kreis – bewegte, erlebte ich steile Höhen und schmerzliche Tiefen. Immer wieder wollte ich mit dem Kopf durch die Wand und versenkte mein Trading-Konto. Dann nahm ich jedes Mal wieder eine Stelle in einem Krankenhaus an, sparte ein Sümmchen zusammen, las, dachte nach, machte weitere Tests und begann dann wieder zu handeln.

Nach und nach gelang mir das besser, aber der Durchbruch kam erst, als mir klar wurde, dass sich der Schlüssel zum Gewinnen nicht im Inneren eines Computers befand, sondern in meinem Kopf. Die Psychiatrie lieferte mir die Erkenntnisse über das Trading, die ich nun mit Ihnen teilen möchte.

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