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Fahren nach bestandener Führerscheinprüfung

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Fangen wir doch mal mit der bestandenen Führerschein- prüfung an:

Der Begriff Fahrschule ist eigentlich falsch, weil in der Fahrschule kein Mensch das Fahren lernt. Bestenfalls wird man mit der allgemeinen Funktion und der Bedienung eines Autos vertraut gemacht und über die bestehenden Verkehrsregeln unterrichtet.

Mit der erworbenen Fahrerlaubnis erhält man gleichsam eine Lizenz zum Unfug machen. Von sicherem Fahren ist man in diesem Stadium noch weit entfernt.

Spätestens 6 Monate nach bestandener Führerschein-prüfung, sollte jeder Verkehrsteilnehmer zu einer Teilnahme an einem professionellen Fahrsicherheitstraining verpflichtet werden, um Fahren zu lernen! Grundsätzlich sollte dieses "Fahren lernen", schon in die Fahrausbildung der Fahrschule gehören und damit zum Bestandteil der Führerscheinprüfung sein, so wie es z. B. in Finnland praktiziert wird.

Bestrebungen dazu werden auch in Deutschland bereits diskutiert.

Bei einer Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining werden nicht nur sinnvolle, theoretische KFZ-Kenntnisse vermittelt, sondern auch praktische Fahrsituationen auf einem dafür geeigneten Testgelände geübt, z. B. Bremsmanöver, Hindernis-Ausweichmanöver, fahren auf bewässerter Fahrbahn, fahren über eine Schleuderplatte, die das Auto unvermittelt ausbrechen lässt und man versuchen soll, das Auto abzufangen, fahren auf Bergab-Passagen, und vieles mehr.

Alle dieser Fahrversuche werden von professionellen Instruktoren geleitet und haben nach Aussage der meisten Teilnehmer, einen Riesenspass gemacht und vor Allem, einen erheblichen Gewinn an Fahrsicherheit erbracht.

Erlebnisse dieser Art kann man buchen z. B. über den ADAC, auf ADAC-eigenen Fahrzeugen.

Völlig nachvollziehbar ist, dass jeder "geübte Fahrer" (Vater, Mutter, Bekannte oder Freunde) einem Fahranfänger erst einmal ein "richtiges Fahren" beibringen möchte.

Aber mit welcher Qualifikation? Also mit der eigenen Fahrphilosophie!

Klar, "ich bin ein guter Fahrer", "ich bringe Dir das schon bei"! Wer bitte von uns Millionen von Führerscheininhabern glaubt denn von sich, dass er ein schlechter Autofahrer ist? Es gibt eben nur einen einzigen Autofahrer der genau weiß, wie man richtig Auto fährt – und das ist, wen wundert es? Immer der, der hinter einem Lenkrad sitzt.

Und genau hier beginnt schon die erste Herausforderung.

a. Wie sitzt man eigentlich hinter dem Lenkrad?

Nach dem Platznehmen auf einem Fahrersitz, werden erst einmal der Gurt angelegt und der Fahrersitz wird soweit eingerutscht, so dass man die Pedale erreicht und sie funktionsentsprechend bedienen kann (z. B. das Kupplungspedal bis zum Bodenblech des Wagens durchtreten kann). Die Sitzhöhe wird so eingestellt, dass man sich, mit dem Kopfscheitel eine Faustbreite unter dem Wagendach, positioniert. Die Rückspiegel werden so eingestellt, dass man nicht die Karosserieaußenseite des eigenen Autos im Blickfeld hat, sondern den rückwärtigen Blick auf eine Fahrbahn. Eigentlich kann es nun losgehen - eigentlich, aber,

b. wie sitze ich richtig im Auto?

Die Zeiten, als man sich noch möglichst flach und weit hinten sitzend, sich ganz lässig mit dem Ellbogen auf dem Fensterrahmen liegend und sich mit ausgestrecktem Arm, einhändig am Lenkrad festgehalten hatte, sollten einem aktuellen Bewusstsein von Sicherheit, gewichen sein. Wer heute so "cool" hinter dem Lenkrad gelümmelt sitzt, qualifiziert sich zum klassischen Nichtkönner ab.


Wissen wirklich alle, dass es in den meisten modernen Fahrzeugen möglich ist, die Position der Lenksäule, entweder über einen an der Lenksäule angebrachten Hebel, oder einer elektrischen Stellfunktion möglich ist, die Lenksäule und damit das Lenkrad horizontal, als auch vertikal zu verstellen? Damit kann man die Bedienbarkeit des Autos auf die eigene, ergonomische Notwendigkeit einstellen.

D. h.:

der Rücken liegt in der auf ca. 15° Neigung eingestellten Rückenlehne.

 Die Fahrersitzhöhe soll so eingestellt sein, dass zwischen Kopf und Fahrzeughimmel eine Faustbreite Abstand vorhanden ist.

 Der Armabstand zum Lenkrad wird so eingerichtet, dass man, ohne sich aus der Sitzlehne vorbeugen zu müssen, das Handgelenk auf den oberen Lenkradkranz legen kann.

 Fahren wir nun los, so befinden sich beide Hände stets am Lenkrad und zwar auf der sogenannten 10 Uhr - 14 Uhr - Position.

 Die Arme haben dabei einen rechten Winkel im Ellenbogen.

Somit haben wir eine, auch in einer jederzeit auftreten könnenden Gefahrensituation, eine handlungsfähige Sitz- und Lenkradposition hergestellt.

c. Warum ist das so wichtig?

In einer unvorhersehbaren und plötzlich auftretenden Gefahrensituation, werden die meisten Fahrzeugführer, reflexartig ein Ausweichmanöver durchführen und lenken das Fahrzeug spontan in eine andere Richtung.

Bei zu großem Körperabstand zum Lenkrad fällt der Fahrer mit dem Rücken aus der Lehne und hält sich zwangsläufig am Lenkrad fest. D. h., er ist nicht mehr in der Lage eine gewollte Lenkradbewegung einzuleiten, um z. B. das Auto wieder auf Kurs zu bringen.

Bei richtiger Sitzposition wird man zwar auch eine Ausweichbewegung am Lenkrad einleiten, jedoch behält man durch den besseren Halt im Sitz, die Kontrolle am Lenkrad.

Der Reiz des Autofahrens

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