Читать книгу MC Gladius - Alexander Kraft - Страница 5
Nachrichtendienst 3
ОглавлениеGelangweilt klickte er eine Seite nach der anderen auf seinem Bildschirm durch. Ständig warf er einen Blick zur Tür, nichts. Immer noch verschlossen und durch die lange schmale Glasscheibe neben der Tür war kein Mensch auf dem langen hellen Gang zu sehen. Missmutig wandte er sich wieder seinem Bildschirm zu und gerade, als er das fünfte Protokoll weiter klicken wollte, klopfte es an seiner Tür.
„Herein!“ rief er und lehnte sich locker in seinen Drehstuhl zurück.
Sanft wurde die Tür aufgeschoben und nach gut zwei Sekunden erschien ein Mann von Anfang 50, schlank mit kurzen braunen Haaren und im schlichten dunklen Anzug mit weißem Hemd und blauer Krawatte.
„Hallo, hast du das neue Memo schon gelesen? Es kommt von den Kollegen von BND.“ Der Mann trat vollends in den Raum, machte zwei große Schritte und stand direkt vor Tobias Schreibtisch. In der linken Hand wedelte er mit einem DINA4 Blatt. Tobias Landgraf schüttelte heftig den Kopf. „Nein, hab ich noch nicht. Worum geht’s?“
Der Mann, er hieß Eduard Baumgartner war Beamter im gehobenen Dienst des Verfassungsschutzes und damit auf gleicher Ebene wie Tobias Landgraf, er schob seinem Kollegen das Memo mit der unbeschriebenen Seite oben über den Schreibtisch. Tobias nahm das Blatt an sich und begann leise zu lesen.
Der Verfasser des Berichts, oben rechts war geschwärzt, nur die Dienstelle aus der der Bericht kam war zu lesen. In der Zeile darunter standen die Verteiler. Bundesnachrichtendienst, Verfassungsschutz, Innenministerium und Außenministerium alle diese Ämter erhielten eine Abschrift.
Tobias legte den Bericht verdeckt auf den Schreibtisch. „Wer weiß sonst noch davon?“
„Bei uns? Nur wir zwei. Naja bis ich den Chef informiert hab, du weißt ich muss das weiterleiten.“ Eduard strich sich mit der Hand über die Stirn.
„Wann?“ Tobias tippte mit dem Zeigefinger auf das Blattpapier.
Eduard sah auf seine Armbanduhr, 12:02 Uhr. „Heute noch, spätestens am Montag!“
„Warte bis Montag. Lass uns was essen gehen und dabei besprechen wir wie wir zwei in der Sache vorgehen wollen.“ Tobias schob seinen Stuhl vom Schreibtisch und stand auf.
Dreißig Minuten später saßen beide Geheimdienstmitarbeiter bei Pizza und einer großen Flasche San Pellegrino. Tobias schenkte seinem Kollegen nach. Eduard schnitt ein Stück seiner Schinkenpizza in zwei Teile. Er spießte das größere auf seine Gabel und schob es sich ohne zu warten in den Mund.
„Lass mich am Montag zum Chef!“ Tobias richtete seine Bitte ohne Vorwarnung an Eduard während dieser noch heftig kaute.
„Wieso? Weißt du was das ich nicht weiß?“ fragte Eduard nachdem er den Bissen runtergeschluckt hatte. Ein kleiner Faden Käse hing ihm am Kinn. Tobias deutete mit dem Zeigefinger an sein Kinn und Eduard wischte mit der linken Hand schnell über Mund und Kinn.
„Nein, darum geht’s nicht. Ich hab dem Chef einen Vorschlag zu machen, und wenn das nach hinten los geht musst nicht du deinen Kopf hinhalten.“ Tobias lächelte, dann nahm er einen Schluck aus seinem Wasserglas.
„So schlimm?“ Eduard hatte bereits das zweite Stück Pizza im Mund und schmatzte bei seiner Frage mehr als er redete.
„Gut möglich. Hunger?“ Tobias grinste bei seiner Frage deutlich.
„Meine Frau. Ich weiß ja das gesunde Ernährung wichtig ist, aber sie setzt mir viermal die Woche fleischlose Kost vor.“ Eduard schnitt ein weiteres Stück ab und aß es dieses Mal runter bevor er weiter sprach. „Kannst du dir das vorstellen nur Gemüse, Reis und etwas Obst. Ich meine nicht mal Brot oder so, nur Grünzeug.“ Eduard schüttelte den Kopf, ergab sich seiner Lust auf Fett und Schinken und schob das nächste Stück leckerer Pizza nach.