Читать книгу Nachhaltig investieren für Dummies - Alexandra Bolena - Страница 25
Motivation ist alles …
ОглавлениеIN DIESEM KAPITEL
Grundsatzfragen, die sich nachhaltige Anleger stellen sollten
Nachhaltigkeit ist ein Megatrend
Weniger Risiko und mehr Rendite oder doch umgekehrt?
Geld ist nur ein Mittel zum Zweck – Hauptsache ich tue Gutes
Die Begriffe Nachhaltigkeit und Verantwortung haben in unserem Leben auf allen Ebenen Einzug gehalten. Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht mit Klimawandel, Virusmutationen, Artensterben, Tierleid, dem schrumpfenden Regenwald oder anderen Ökokatastrophen konfrontiert werden. Oder, positiv ausgedrückt, mit der Frage, was wir tun können, um unsere Erde lebenswert zu erhalten. Kaum eine politische Partei, kaum ein Unternehmen, die oder das es sich leisten kann, nicht auf unsere Verantwortung für den blauen Planeten hinzuweisen. Wenn wir die Erde lebenswert und »enkelfit« erhalten wollen, dann müssen wir lernen, nachhaltig mit unserer Umwelt umzugehen. An Motivation, um nachhaltig zu investieren, mangelt es also sicher nicht.
Doch was heißt nachhaltig und in welchen Lebensbereichen können wir überhaupt nachhaltig agieren? Wie geht nachhaltig wirtschaften und was hat das alles mit der Finanzbranche zu tun?
Nachhaltig wirtschaften bedeutet, so zu leben und mit unseren Ressourcen so zu haushalten, dass die Bedürfnisse aller heute lebenden Menschen befriedigt werden, ohne die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu gefährden.
Ursprünglich kommt der Begriff Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft. 1713 verwendete Carl von Carlowitz (1645–1714), ein Oberberghauptmann in Kursachsen, erstmals den Begriff Nachhaltigkeit. Es sollten nur noch so viele Bäume gefällt werden, wie auch nachwachsen können. So sollte sichergestellt werden, dass der Wald auch für künftige Nutzung zur Verfügung steht und auf Dauer wertvoll bleibt.
Damals war am Beispiel Wald erstmals offensichtlich geworden, was es bedeutet, wenn Raubbau an der Natur betrieben wird. Kahle Hügel, Lawinen und Erdrutsche haben zu Katastrophen geführt und viel menschliches Leid verursacht. Doch aus Erfahrung wird der Mensch ja (hoffentlich) klüger. Bis heute gilt in der zivilisierten Forstwirtschaft jedenfalls das Grundprinzip, dass nicht mehr Wald abgeholzt werden darf, als nachwachsen kann. (Von dem, was aktuell im brasilianischen Regenwald passiert, wollen wir an dieser Stelle lieber nicht sprechen.) Dieses »Nachhaltigkeits-Prinzip« haben wir mittlerweile – zumindest theoretisch – auch auf andere Lebensbereiche ausgeweitet. Wir wissen, dass wir bedrohte Tierarten schützen sollen, um das ökologische Gleichgewicht nicht außer Balance zu bringen. Wir wissen auch, dass wir Nutztiere fair und artgerecht halten sollten. Erstens, um uns nicht selbst zu gefährden (Stichwort Rinderwahnsinn und Corona) und zweitens, weil wir – hoffentlich – ein Gewissen haben.
Auch dem Klimawandel sollten wir Einhalt gebieten, um den Planeten lebenswert zu erhalten. Neue Umwelttechnologien werden für weniger Emissionen sorgen und können die Klimaerwärmung stoppen; wir wünschen uns nichts mehr, als dass diese Technologien Fahrt aufnehmen. Wir wissen aber natürlich auch, dass wir weniger fliegen und mehr mit dem Fahrrad fahren sollten und Energieversorger wählen sollten, die nur umweltfreundlichen Strom erzeugen.
Doch obwohl wir so viel wissen, passiert noch immer viel zu wenig. Zweifel, ob denn der Einzelne überhaupt Macht hat, etwas zu verändern, halten viele davon ab, aktiv zu werden. Andererseits: Wenn jeder einzelne seinen Beitrag leistet, ist uns allen geholfen! Denn jeder von uns kann ganz persönlich sehr viel bewirken. Nur wenn wir bewusste Entscheidungen in all unseren Lebensbereichen treffen, wird es uns gelingen, die Erde lebenswert zu erhalten. Das betrifft Fragen des täglichen Einkaufs, wie wir uns von A nach B bewegen, was wir essen und natürlich auch, wie wir unser Geld anlegen. Investments von Groß-, aber auch von Kleinanlegern können entscheidend dazu beitragen, dass es unserer Erde nachhaltig besser geht.