Читать книгу 20 prickelnd erotische Geschichten - Alexandra Södergran - Страница 11

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Für ihn war es ganz natürlich. An seiner Männlichkeit war nichts Anstrengendes. Er versuchte nie sich in den Vordergrund zu drängen.

Er konnte kindisch wirken, aber das lag vor allem daran, dass er impulsiv, merkwürdig und gefühlvoll war. Überhaupt nicht wie viele andere Männer, deren kindische Art eine Masche ist, um sich vor Verantwortung und zu großen Gefühlen zu drücken. Bei Johnny war seine Aufrichtigkeit vielleicht seine herausragendste Eigenschaft. Er konnte unmöglich verbergen, was er fühlte. Und er war nett. Seine braunen Kulleraugen schienen der Umgebung zu sagen, dass er trotz seiner großen Körperfülle und all seiner Kraft vollkommen harmlos war. Er würde niemals jemandem wehtun, es sei denn, er müsste jemanden verteidigen, den er liebte. Louise spürte, dass es so war.

Das war mit der Grund, dass sie neugierig seine Grenzen testete. Sie liebte ihn. Aber sie wollte es auch wissen.

Körperlich betrachtet war er stark wie ein Ochse, das hatte sie verstanden, sobald ihre Mutter ihn als ihren neuen Freund nach Hause gebracht hatte. Als sie in das neue Haus gezogen waren, hatte Johnny allein ihr Sofa genommen und fortgetragen, als bestünde es nur aus Kissen. Sie sah es, und es sah aus wie Zauberei. Als sie selbst gepackt hatte, hatte sie ohne nachzudenken alle ihre gebundenen Bücher in einen Bücherkarton geworfen. Sie erkannte ihren Fehler, als sie versuchte, den Karton anzuheben. Er blieb wie festgeklebt am Boden stehen. Man konnte ihn kein Stück bewegen. Johnny war ins Zimmer gekommen und hatte vor ihren Augen den Karton angehoben. Als zöge er ein Schwert aus einem Stein. Ein wenig gemurrt hatte er, das war alles.

Louise war ihm nachgelaufen und hatte ihn gebeten, seine Muskeln zu zeigen. Als er das tat, sprang sie hoch und hielt sich an seinem Arm fest. Er blieb stehen, fest wie ein Baum, und lachte sein herrliches, blubberndes Lachen.

Als sie dann heimlich fickten, hinterm Rücken ihrer Mama, machte Louise alles mit ihm, was sie konnte. Kletterte auf ihn drauf. Streichelte, umarmte, küsste, biss in seine Muskeln und saugte an seinem Schwanz. Sie fickten, sobald sich eine Möglichkeit bot. Johnny nahm sie auf dem Küchentisch. Auf der Waschmaschine. In der Dusche. An der Wohnzimmer- und der Küchenwand. Louise mochte es, wenn sie es an neuen Orten taten.

Aber es war schwierig. Vor allem war Karin ein großes Hindernis. Wenn es ihnen also doch gelang, wurde der Sex explosiv, weil die Geilheit in ihnen über all die Stunden wuchs. Manchmal lebten sie mehrere Tage lang so dicht beieinander, ohne ein Ventil für ihre Lust zu haben.

Eines Abends saßen sie zu dritt vor dem Fernseher, dicht gedrängt auf dem Sofa. Louise hatte sich in die Mitte gedrängt, zwischen ihre Mutter und Johnny. Er legte eine Hand weit oben auf ihren Schenkel. Sie hinterließ ein brennendes Gefühl. Louise brachte ihn dazu, die Hand noch weiter nach oben zu schieben, näher dahin, wo sie es am nötigsten hatte. Sie brachte ihn sogar dazu, seine Hand in ihr Höschen zu stecken. Seine Finger glitten langsam und sanft in ihre Feuchtigkeit. Aber als sie anfing, lauter zu atmen und sich ein wenig zu bewegen, hörte er auf. Sie drückte ihren Po lockend an ihn, aber es nützte nichts. Er schüttelte bestimmt den Kopf. Und danach: nichts mehr.

Abend für Abend ging sie elend vor Geilheit ins Bett und verzehrte sich nach ihm.

Johnny hatte mehrfach gesagt, dass sie aufhören sollten, dass er nicht weitermachen könnte. Nie zuvor war er untreu gewesen, nicht ein einziges Mal. Und jetzt wurde er mit jedem Tag und jeder Woche, die vergingen, zerrissener und verzweifelter. Er konnte nicht mehr schlafen und verlor den Appetit. Er suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Aber das war es eben. Er konnte es nicht. Er saß im Spinnennetz gefangen. Er konnte Louise nicht widerstehen, so sehr er es auch versuchte. Er war von ihr abhängig. Das hatte er ihr auch schon gesagt.

Louise fand ihn hübsch, wenn er sich quälte. Sie sah ihn gern am Rande des Abgrunds. Nicht, dass es eine Rolle spielte, dass ihre Mutter unbewusst zum fünften Rad am Wagen wurde, aber Louise fand, dass sie es verdiente. Johnny sollte lieber bei ihr sein als bei ihrer Mutter zu bleiben, sie war in jeder Hinsicht besser als ihre Mutter. Wie auch immer. Sie konnten auch gern so weitermachen, wie es jetzt war.

Nur um ihm entgegenzukommen, machte sie an diesem Nachmittag den Vorschlag.

„Wir beide könnten ja auch zusammenziehen.“

Der Regen prasselte aufs Autodach. Um sie herum standen überall Autos und auf den Parkplätzen warteten die Autoschlangen. Der Motor war aus. Sie warteten auf Karin, die in den Laden zurückgelaufen war, weil sie den Käse vergessen hatten.

„Johnny. Sag ihr einfach, dass du mich liebst. Sag ihr, dass du Schluss machen willst und stattdessen mit mir zusammenwohnen willst“, fuhr sie fort.

Johnny hielt das Lenkrad krampfhaft mit beiden Händen fest. Er hatte einen Muskeltic am einen Auge entwickelt. „Werde ich.“ Er leckte sich über die Unterlippe. „Das werde ich.“

„Und wann?“

Er antwortete nicht.

„Wenn sie zurückkommt? Oder heute Abend? Ich kann es auch sagen!“

Er drehte sich abrupt um. Der Gurt wurde straff. Das Auto wippte. „Nein! Nicht jetzt. Nach dem Wochenende. Okay? Ich brauche noch ein bisschen Zeit. Wir gehen das nach dem Wochenende an.“

Sie schwiegen und hörten dem Regen zu. Die Leute rannten in alle Richtungen, einige mit Regenschirm. Louise sah mit Hass in den Augen aus dem Fenster.

„Ich werde es ihr sagen“, wiederholte Johnny, als ob er der tatsächlichen Handlung näher käme, wenn er es nur sagte, als ob das Problem damit schon teilweise erledigt war. Er lockerte seinen Griff ums Lenkrad und sah Louise über den Rückspiegel an. „Du bleibst am Wochenende zu Hause, oder?“

„Ja, logisch.“

„Hast du das mit Karin besprochen?“

Louise rülpste laut. Es war unter ihrer Würde, auf die Frage zu antworten, daher ließ sie es bleiben.

Johnny seufzte und kratzte sich im rauen Bart. „Du weißt vielleicht, dass ich dieses Wochenende auf einer Fortbildung bin. In Stockholm. Deshalb komme ich nicht mit ihr mit.“

„Mhm.“ Louise folgte den Regentropfen am Fenster mit ihrem Blick.

„Aber ich habe die Reise gecancelt.“

Louise schreckte hoch. Er sah sie jetzt direkt an. „Wir haben das Haus für uns.“

„Yes.“ Johnny lächelte. Alles fühlte sich gut an. Dann durchfuhr ihn ein Gedanke und sofort verschwand sein Lächeln. Der Tic kehrte zurück. „Sag bloß Karin nichts.“

Louise kicherte.

Er umklammerte das Lenkrad wieder fester. „Guck, da kommt sie. Sei jetzt leise!“

Louise lachte. „Soll ich hier sitzen, ohne irgendwas zu sagen?“

„Sag einfach nichts.“

Louise dachte, dass niemand so ist, wie man glaubt. Sobald man ein bisschen näher kam, wurde die eine Seite gegen eine andere getauscht. Johnny war überhaupt nicht so tough und gut oder respekteinflößend. Gerade jetzt war er einfach nur eine große, dicke Memme.

Aber sie sehnte sich nach ihm. Nach seinem großen, nackten Körper. Und seinem schönem Schwanz. Und seinen Küssen und seinem Herumgetatze und seinem hungrigen Knabbern an ihren Brustwarzen. Sie ließ ihren Fantasien freien Lauf, jetzt, wo sie wusste, dass sie das Haus für sich haben würden. Nur sie beide. Das ganze Wochenende. Zusammen. Sie konnten von morgens bis abends vögeln, mehrfach am Tag.

Mit einem feierlichen Gefühl und dem Bedürfnis, die Zeit sinnvoll zu nutzen, machte sie kleine Pläne, was ihrer Meinung nach passieren sollte. Ein Punkt war natürlich, mit ihm im Elternbett zu schlafen. Das hatten sie bisher nicht. Wenn er sich weigerte, würde sie ihr Höschen zusammen mit seinen Boxershorts unter dem Bett auf Mamas Seite verstecken.

Als Johnny am Freitagnachmittag durch die Tür reinkommt, wirft er seine Jacke auf den Boden, streift mit den Füßen die Schuhe ab und rennt ins Haus. Ohne zu klopfen reißt er die Badezimmertür auf.

Louise zuckt am ganzen Körper zusammen, zieht die Arme an sich und keucht. „Shit. Hab ich mich erschreckt.“ Johnny sagt kein Wort. Er sieht sie nur an. Er ist wie ein Tier. Seine Schultern heben und senken sich im Takt mit seiner schweren Atmung. Er starrt sie so intensiv an, dass sich sein Hals nach vorne schiebt. Er ist wie ein Gorilla, wie ein großer Silberrücken, der Chef seiner Sippe. Brünstig und paarungsbereit. Sie kann seinen Frust hören.

Auf ihren Lippen breitet sich ein Lächeln aus. Sie entspannt sich, lässt die Arme an die Seite fallen. Sie streicht ihr Haar nach hinten, führt eine Hand über die Brust. Das Wasser fließt noch immer aus dem Duschkopf und prasselt in die Wanne. Kleine Tropfen rinnen langsam an ihrem Körper herunter und bleiben ab und zu an den Stellen hängen, wo ihre Kurven die Schwerkraft aufhalten.

„Wie pervers du bist, Johnny. Stehst du nur da und starrst mich an?“

Langsam streicht sie sich mit dem Finger im Kreis über den Bauch. Um den Nabel herum.

„Komm aus der Dusche“, antwortet er.

„Warum?“

„Weil ich es dir sage!“

Sie beißt sich auf die Unterlippe. Ihre Wangen sind leicht gerötet. In ihr breitet sich die Hitze aus und sie ist sich ihrer Nacktheit mehr als bewusst. Ihr Herz pocht in ihren Ohren.

Sie sieht auf den Boden, steigt aus der Wanne und geht auf ihn zu.

„Du machst mich geil“, sagt sie und sieht ihn unter ihrem Pony an.

Mit beiden Händen nimmt sie seine, dreht die Handfläche nach oben und streichelt sie sanft mit ihren Daumen. Als ob sie seine Zukunft lesen wollte. Aber stattdessen führt sie die Hand zu ihrer Muschi und flüstert:

„Fühl, wie feucht du mich machst.“

Er reibt sie. Sie lässt sich vor Genuss lang hinfallen und stöhnt laut. Er fängt sie auf und sie atmet schwer an seinen Hals. Seine Finger gleiten in sie. Rutschen hinein. Es geht so leicht. Sie ist so feucht. Und er kann das eine von dem anderen unterscheiden, weil ihr Sekret dicker und heißer als Wasser ist.

Sie umschließt mit ihrer Muschi seine zwei Finger, sodass sogar seine Knöchel eingeklemmt werden. Um ihn zu erinnern. Damit er sich vorstellen kann, wie es sich anfühlt, wenn er sie hineinsteckt. Sie weiß, dass das reicht, um ihn halb irre zu machen.

„Du machst mich so geil“, flüstert sie. „Ich brauche dich. Ich brauche deinen Schwanz. Ich denke an nichts anderes. Deinen hübschen, schönen Schwanz. Ich will ficken.“

Er küsst sie hungrig und gierig. Ungeduldig öffnet sie seinen Gürtel und Hosenstall.

Johnny führt seine Finger jetzt seitlich an ihrer Muschi entlang und das Gefühl raubt ihr jede Muskelkraft. Kurzzeitig fällt sie und er fängt sie auf. Sein Arm um ihren Po ist das einzige, was sie noch aufrecht hält.

Louise führt seinen Schwanz zu sich und zwischen ihre Schamlippen. Reibt mit ihm über ihre Klitoris. Es klingt nass. Sein Stöhnen wird tiefer und ihre Atmung wird immer schneller. Zu ihrer Überraschung gräbt er seine Finger in ihre Pobacken und hebt sie hoch. Es kribbelt im Bauch. Sein großer Schwanz landet zwischen ihren Schenkeln.

Sie legt die Arme um seinen Hals und drückt ihre Brüste gegen seinen eindrucksvollen Brustkorb, knutscht mit ihm, macht ihn feucht, reibt sich an ihm. Dann gleitet sie an seinem mächtigen Körper hinab, bis sie auf den Knien landet. Der steife Schwanz schlägt ihr gegen Wange und Lippen. Sie leckt am Schaft entlang, von der Wurzel bis zur Spitze. Er schmeckt gut. Sie ahnt, dass er sich vor ihrem Treffen gewaschen hat, vielleicht sogar seinen Schwanz im Waschbecken gesäubert hat, weil er das hier im Sinn hatte. Stöhnend nimmt sie ihn in den Mund. Er antwortet mit einem Schnurren aus seinem tiefsten Innern.

Louise weiß, dass Johnny nichts mehr liebt als einen geblasen zu kriegen, und es ist ihr eine Freude, das zu tun. Einerseits wollte sie so gut darin werden, wie es nur geht, andererseits gefiel ihr sein hilfloser Zustand, dass er ihr in seinem Genuss unterworfen ist. Sie mochte seinen Schwanz, sie liebte den Schwanz so sehr wie Johnny selbst.

Zwischendurch konnte sie innehalten und ihn ansehen. Ihn bewundernd in der Hand halten. Aber das Lecken war das Beste. Es war eine so schöne und einfache Sache, einen Schwanz im Mund zu haben, an dem man saugen und lecken konnte. Man brauchte so wenig, um sehr viel geben zu können.

Aber er hatte schon oft gesagt, dass sie fantastisch war, dass ihm noch nie besser einer geblasen worden war. Als sie spürte, dass es die Wahrheit war, entspannte sie sich. Sie musste nicht weiter üben. Jetzt genoss sie es selber so sehr, dass sie es stundenlang machen konnte.

Aber diesmal nicht.

Sie lässt den Schwanz mit einem lauten Schmatzgeräusch los, steht auf und geht in die Küche. Er eilt ihr mit seinem prallen Schwanz hinterher und bewegt sich dabei grazil wie ein besoffener Neandertaler mit einem Schlagstock. Mit ihrer ausgestreckten Hand hält sie ihn auf Abstand. Spontan lässt sie sich auf alle Viere fallen. Obwohl sie sehr schwankt, kann sie ihm ihre Muschi wie ein frisches Brötchen präsentieren. Sie kriecht auf dem Boden entlang, langsam genug, um schöne und weiche Bewegungen zu machen. Sie ignoriert den Schmerz in den Knien, lässt sich in den Schmerz fallen, sodass er in die Lust integriert und Teil der Erregung wird.

„Was zum Teufel machst du da“, murmelt er.

Sie ignoriert ihn. Es spielt keine Rolle, was er jetzt sagt. Ihr Körper spricht für sich. Nur darum geht es. Es geht darum die reine, rohe Lust hervorzurufen, jenseits allen Denkens, jenseits der beängstigenden Gewohnheiten. Sie wollte frei sein und ihn auf ihre Reise mitnehmen. Sie fühlte sich wie ein wildes Tier und wie ein Mensch und gleichzeitig wie viel mehr. Innen drin lachte sie über ihre Zweifel. Sie war stark. Sie war unverwundbar und nichts auf der Welt konnte sie dazu bringen, sich albern zu fühlen.

Er starrt sie so intensiv an, dass sie lachen muss. „Nimmst du mich jetzt oder nicht?“, fragt sie.

Er geht auf die Knie, legt den Arm um ihre Taille und greift ihre Schenkel, aber sie reißt sich los. Er greift erneut nach ihrer Taille, aber sie kriecht fort. Sie grinst ihn an. Ihre Augen sind wild. Erneut führt er seinen Arm um sie. Als er es schafft, sie an der Klitoris zu fingern, lässt ihr Widerstand komplett nach. Er hat ihren Hals in einem festen Griff, sie ist gefangen. Zielstrebig und gründlich führt er seinen Schwanz in sie ein und stöhnt dabei.

Sie windet sich unter ihm. Er stößt härter und härter zu. Durch die Kraft jedes Stoßes rutschen ihre Körper über den Boden, bis Louise den Türrahmen zu fassen bekommt und die Stöße erwidern kann.

Der Kühlschrank klickt und summt immer lauter. Die Wände wackeln wie nach einem Schuss. Louise versteht intuitiv, dass es die Energie ist, die hier strömt. Sie spürt es. Sie sind so voller elektrischer Spannung.

Seine Hüften schlagen gegen ihren Po und sie genießt es aus vollen Zügen. Das Einzige, was ihr noch für einen Orgasmus fehlt, ist, dass er seinen Finger wieder an ihre Klitoris legt. Eine kleine Streicheleinheit ist alles, was nötig ist. Sie bittet ihn wortlos. Sie wünscht es sich von ganzem Herzen von ihm.

Im nächsten Moment lässt er ihre Brüste los und findet ihre Klitoris.

Ihre geschwollene, überempfindliche Klitoris. Louise stöhnt und zittert. Während ihrem Orgasmus hält er sie mit seinem ganzen Körper fest und ihre Grenzen verschwimmen. Er kommt gleichzeitig mit ihr.

Hinterher sinkt Johnny zu Boden. Er rollt sich auf den Rücken und legt sich ins Savasana – die zugänglichste Yogaposition.

Sie lächelt ihn an, küsst ihn auf die Stirn und schleicht sich davon. Sie wackelt ein wenig mit dem Po, falls er guckt.

Er rührt sich nicht vom Fleck, während sie sich anzieht.

Aber als er das Geräusch von Absätzen auf dem Boden hört, macht er den Hals lang und sieht hinter sich. Er mustert sie von oben bis unten. Sie trägt einer rotkarierten Minirock, Overknee-Strümpfe und schwarze Absatzstiefel. Ihr Hemd ist viel zu klein. Und im offenen Dekolleté hängt eine Krawatte zwischen den Brüsten. Sie zieht ein wenig am Stoff des Rocks. Aber das ist nur ein Spiel.

Als sie sich genau über sein Gesicht stellt, einen Absatz an jedem seiner beiden Ohren, riecht er sie. Sie hebt den Rock. Sein Blick schweift vom Bund der Strümpfe ihre Schenkel entlang bis zu ihren Fingern, die ihre Schamlippen spreizen.

„Ich bin noch immer geil“, sagt sie mit brüchiger Stimme, und beginnt sich zu reiben.

Er hört sie. Er hört sie klar und deutlich. Schließlich sagt sie: „Guck!“ und schüttelt ihre Finger. Die Tropfen landen in seinem ganzen Gesicht. Es brennt im linken Auge, das er reflexartig zukneift. Sie lacht und geht fort.

Er steht auf und jagt ihr nach. Sie bewegt sich so vorsichtig in den Hüften, dass er langsamer wird, sie anstarrt und sich vergisst. Mit nur einem Finger hebt sie den Rock und zeigt ihren herrlichen, wohlgeformten Po. Sie spielt mit ihm, sieht so unschuldig und naiv aus, wie sie nur kann. „Hoppla!“ sagt sie und legt ihren Zeigefinger auf die Unterlippe.

Er kocht beinah, erregt und vollständig entwaffnet von ihrem unbeschreiblich süßen Anblick.

„Was willst du mit mir machen?“, fragt sie. Ihr Blick ist verspielt und dunkel.

Er blinzelt verkrampft, mit halb geschlossenen, tränenden Augen. Es brennt noch immer im linken Auge. Sie zeigt ihm ihre Brüste. Ihre vollkommene Rundung. Sie muss sie nicht anheben, aber als sie es trotzdem tut und mit ihren Händen formt, kann er nirgendwo anders mehr hinsehen.

„Willst du … mich bestrafen?

Er sieht sie ernst an. Er lächelt nicht.

Sie verlässt ihre Rolle. Hört auf, mit ihrem Körper zu wippen. Sieht zu Boden. Dann hebt sie die Schultern und betrachtet sein Gesicht und seine Augen.

Was will er? Habe ich etwas falsch gemacht? Bin ich nicht sexy? Ist das nicht das, was er will? Warum sieht er aus, als ob er das doof findet? Was ist mit ihm los?

Die Stille füllt das Zimmer. Johnny sieht sie genau an, sieht die Unsicherheit in ihrem Gesicht. Die Details sind schärfer, ihre Augen offener. Als ob sie ihre Maske abgenommen hätte. Das hier ist echter. Sie ist schön.

„Komm her“, sagt er.

Fast widerwillig geht sie einen Schritt auf ihn zu. Sie hat keine Energie mehr, die Rolle der unartigen Schülerin zu spielen. Sie will, dass er sie in den Arm nimmt.

Johnny umarmt sie und sie legt ihre Wange an seinen breiten Brustkorb.

Plötzlich schnappt sie heftig nach Luft, als er ihr auf den Po haut. Es fährt ihr so kräftig in die Beine, dass sie zu allem bereit ist. Sie hängt sich an seinen Stiernacken und als er erneut zuschlägt, stöhnt sie laut. Er hebt den Rock, greift nach ihrem Po. Sie reibt sich an seinem Schenkel.

Sie sehen sich in die Augen und lächeln.

„Was soll ich mit dir machen?“, fragt er.

„Weiß ich nicht.“

Er schlägt sie. Stark. Dann streichelt er sie.

„Du warst unartig“, sagt er. „Eine richtige kleine Schlampe.“ Er schlägt zu. Ihre Pobacken leuchten rot. Ihre Wangen ebenso.

Tief in ihm drin erwacht die Erkenntnis, dass dies die Tochter seiner Freundin ist. Karins Tochter. Klar ist sie mündig, aber er ist so viel älter als sie. Ist das falsch? Er träumt nachts von Louise. Er vermisst sie, wenn sie nicht da ist. Er muss nur in einem Zimmer mit ihr sein. Er muss ihr nur in die Augen sehen, damit es ihm besser geht. Er muss nur ihre Brüste an seinem Brustkorb fühlen, um festzustellen, wie richtig es sein kann, etwas Falsches zu tun.

„Dreh dich um!“, befiehlt er.

Sie gehorcht ihm. Von hinten greift er nach ihren Brüsten und knetet sie. Führt seine Hand zu ihrer Muschi und reibt sie. Sie ist wirklich nass. Er führt seinen Schwanz zwischen ihre Schenkel, drückt ihn an ihre Muschi, aber er kommt nicht hinein. Er reibt sich weiter an ihr. Noch einmal versucht er es und sie hilft ihm. Er gleitet hinein. Mit einem gewaltigen Stoß bezwingt er sie. Er zieht an ihren Haaren und stößt erneut zu. Er pufft sie von hinten. Sein Schwanz gleitet raus. Sie sieht über ihre Schulter. Ihr Blick ist fragend und der Frust steht ihr ins Gesicht geschrieben.

Er wickelt sich ihre Haare um die Hand, um sie näher zu sich zu ziehen, ihr Ohr dicht an seinen Lippen. Er flüstert: „Hattest du ihn schon mal im Arsch?“

Sie schüttelt den Kopf.

„Willst du das?“

Sie denkt nach. Dann nickt sie. Er lacht auf. Sie küsst ihn. Er reibt seinen Schwanz zwischen ihren Pobacken entlang. „Schaffst du das?“

Sie nickt begierig.

„Entspann dich“, sagt er mit sanfter Stimme. Er streichelt ihr liebevoll über die Hüften und drückt zu. Sie konzentriert sich auf ihre Atmung. Das hilft. Aber als er tiefer in sie eindringt, beißt sie die Zähne zusammen, schließt die Augen und kämpft. Er reibt weiter ihre Klitoris, hält sie fest, stöhnt ihr ins Ohr. Sie spürt, dass sie jetzt mit ihm gemeinsam zucken kann und das Gefühl ist unglaublich. So schwindelerregend körperlich. Sein großer Schwanz füllt sie so aus, wie sie es noch nie gefühlt hat, und seine Finger kitzeln sie an der Klitoris. Das Feuer füllt sie aus und nichts kann sie aufhalten. Auf unerklärliche Weise ist sie in ihre eigene Mitte gekrochen und ist ganz dort. Als es explodiert, ist sie es selbst, die explodiert. Und trotzdem ist sie noch immer da. Sie hört ihn schreien, während ihr eigener Orgasmus noch anhält. Er spritzt in sie.

Sie fallen in sich zusammen, lachen und halten sich.

In der Nacht schliefen sie zum ersten Mal in einem Bett. In ihrem Bett. Um genug Platz zu haben, mussten sie in Löffelchenstellung liegen. Sie hörte ihn atmen, ein wenig langsamer und schwerer. Dann hörte sie nichts mehr.

„Du bist schön“, sagt er. Und dann: „Wo führt das nur hin?“

Über den Boden tanzte der Schein der Kerzen. Sie streckte sich über das Spielbrett, nahm die Würfel und warf sie. Sechserpasch. Ging an den teuren Straßen vorbei, sackte die 4000 ein, ohne dass ihr auf dem Weg etwas Unangenehmes passierte. Sie war also noch mal dran, aber sie hielt inne, bevor sie die Würfel wieder warf. Sie sah ihn an. „Wie meinst du das?“

„Ich meine, was glaubst du, was deine Mama sagen wird, wenn ich ihr erzähle, dass wir miteinander schlafen?“

Louise lächelte. „Lass die Details weg“, sagte sie.

Johnny lachte, aber sein Lachen war gequält und weckte in Louise Gefühle, die sie nicht haben wollte. Johnny sollte sich quälen, wenn sie nicht da war, nicht jetzt, da sie zusammen waren.

„Wie glaubst du, dass sie reagieren wird?“, fuhr Johnny fort. Mit einem großen Schluck leerte er sein Weinglas. Sie füllte nach.

„Sie flippt aus“, antwortete Louise leise und warf die Würfel.

„Ja, so ist es“, murmelte Johnny und zog sich die Finger durch den Bart. „Genau so.“

Louise zog mit ihrer Zylinder-Spielfigur über das Spielfeld, merkte aber, dass Johnny nicht bei der Sache war, und das Spiel verlor sofort seinen Reiz.

Ihr wurde wieder klar, dass sie so ganz andere Ansichten hatte als Johnny. Für ihn bestand das Leben aus Dingen, die wichtig waren, und Dingen, die es nicht waren.

Er lebte in der Welt der Erwachsenen. Aus der Erwachsenenperspektive saßen sie einfach da und spielten ein Spiel. Auch wenn das für sie bedeutete, dass sie auf eine Art mit einem Mann zusammen war, wie nie zuvor, und glücklich darüber war, spielte das für ihn keine Rolle, weil es nicht wichtig war. Das Wichtige war ihre Mutter, die nicht einmal da war, weil Karin und Johnny eine echte Beziehung hatten, eine, die man leicht in Worte fassen konnte. Die eine Zukunft und eine Vergangenheit hatte und nach Plan lief. An Erwachsenenmaßstäben gemessen hatte nur das Bedeutung, was man leicht in Worte fassen konnte. Da blieb vieles auf der Strecke. Sie ignorierten so viel. Das machte sie wütend, fast wahnsinnig, aber sie wusste nicht, wie sie ihre Wut ausdrücken sollte. Ihr fehlten die Worte.

Stattdessen biss sie die Zähne zusammen, seufzte, wischte alles vom Spielbrett und warf es zurück in den Karton, als würde sie einen trügerischen Freund begraben.

Macht nichts, sagte sie zu sich selbst. Das einzig Wichtige war, dass sie so viel Zeit wie möglich miteinander verbrachten, ehe es vorbei war.

„Worauf hast du Lust, was sollen wir machen?“, fragte er. Er blinzelte etwas zu oft und sah sie an, als würde er im Meer im Wasser treten, ohne dass ein Horizont in Sicht war.

„Ich will dich tätowieren“, sagte sie.

„Okay?“ Er veränderte seine Position auf dem Boden und sah sie neugierig an.

Sie rannte in ihr Zimmer, holte die Stifte aus der Schreibtischschublade und eilte zurück. Sie schob das Monopoly weg und setzte sich im Schneidersitz zu ihm, so nah, dass sie ihr Knie unter seinen Bauch schieben musste. Sie zog seinen großen Arm zu sich und entfernte mit den Zähnen die Kappe vom Stift.

Ihr Pony fiel über ihr Gesicht. Ohne sie in ihrer Konzentration zu stören, strich er ihr die Haarsträhne vorsichtig hinters Ohr. Sie sah kurz hoch und lächelte freundlich, um dann weiter an der Skizze zu arbeiten, die sich auf seinem breiten Unterarm langsam zu einem Bild formte. Johnny betrachtete ihr Gesicht, die schwindelerregend schönen Formen, ihre ungeschminkten Augen, die durch ihre Konzentration auflebten. Sie war gleichzeitig erwachsen und noch ein Kind. So unzerstört und ungezeichnet vom Leben. Zum ersten Mal hatte er Angst vor etwas anderem als dem, was mit ihm und Karin passieren würde.

Er hatte Angst davor, was mit Louise passieren würde. Sie war so intelligent. Sie dachte mehr nach als andere junge Leute in ihrem Alter. Meistens war sie ihm einen Schritt voraus. Er fühlte sich in ihrer Gegenwart immer ein bisschen dumm, ohne dass es ihn störte. Eher war das einer der Gründe, warum er sich in ihrer Nähe so wohl fühlte, auch dann noch, wenn sie gerade gevögelt hatten. Das Leben mit ihr war immer spannend. Und interessant. Und lustig. Warum war es mit Karin immer so zäh? Wo war eigentlich der Unterschied? Er wusste es nicht.

Louise hielt seinen Unterarm im Arm und Johnny sah absichtlich nicht hin. Durch die Bewegungen der Filzstifte spürte er, dass das Bild an der Armbeuge anfing und an dem empfindlichen Übergang zwischen Handgelenk und Hand aufhörte. Oder andersrum.

Er trank seinen Wein in kleinen Schlucken, um sie nicht zu stören. Eine Kerze nach der anderen ging aus, aber Louise zeigte keine Reaktion. Er sah sie, jenseits des Äußerlichen. Es gab etwas an ihr, das man nicht zerstören konnte.

„Fertig!“, sagte sie und setzte den Deckel auf den letzten Stift. Sie gab ihm seinen Arm zurück und er sah ihn an. Es waren nur zwei brennende Kerzen im Zimmer übrig, aber er konnte es trotzdem erkennen. Die Zeichnung zeigte einen Mann und eine Frau. Nackt. Sie schliefen miteinander. Louise hatte ihre Charakterzüge zwar ein wenig verändert, aber es bestand kein Zweifel, dass der grobschlächtige, kräftige Mann er selbst war und die schöne, feingliedrige Frau sie.

„Wie findest du es?“, fragte sie.

„Du bist ein Star“, sagte er lächelnd. „Ich liebe es.“ Er drehte den Arm, sodass das goldene Licht und das Schattenspiel das Bild lebendig aussehen ließen.

Er sah sie an. Sie sah ihn an. Keiner sagte etwas. Als wäre alles gesagt. Als er sie küsste, lehnte sie sich nach hinten auf den Parkettboden, ohne den Kontakt zu seinen Lippen zu verlieren. Sie führte ihn mit sich bis ganz nach unten.

Er zog ihr das Höschen aus. Er tat es mit einer routinierten Bewegung, trotzdem fühlte es sich jedesmal neu an. Er drückte seinen ganzen Schwanz in sie hinein und das Paradies öffnete sich erneut für sie.

Noch immer hatten sie ihre Kleider an, was das Gefühl verstärkte. In dem Moment hatten sie einen unglaublichen Kontakt. Ihre Muschi war völlig nass und er füllte sie aus.

Nach einer Weile wurde er wild. Riss ihr die Kleider vom Leib. Legte ihre Brüste frei, die von den Stößen herumrollten. Er konnte sich nicht entscheiden, was er von ihr am meisten brauchte: ihre Brüste, ihre Hüften, ihren Po oder ihre Haare? Ihre Lippen?

Sie hielt den Augenkontakt, nachdem sie ihn einmal hergestellt hatte, legte ihre Hand auf seine Wange und sah in sein gequältes Gesicht und seine braunen Augen, die anscheinend gegen ihren Willen ihre Liebe preisgaben. Er spritzte in sie. Sie lagen dicht aneinander und er führte sie mit seinen Fingern zum Höhepunkt.

„Sitzt du fest?“

Ihre Stimme ist freundlich. Sie streicht sich eine Strähne hinters Ohr. Im Ohrläppchen glänzen drei goldene Ohrringe wie ein Sternbild. Ihr Gesicht ist das eines Engels, so schön und voller Licht. Aber ihr Blick ist voller dunkler, lustvoller Gefühle. Sie sieht direkt auf seinen Schritt und ihre Augen werden groß vor Neugier. Da bemerkt er, dass er in der Mitte festgegurtet ist, mit einer Art Flugzeuggurt.

„Ich kann dir helfen“, sagt sie lächelnd. Ihre Finger, die sich über seinen Schritt vortasten, lassen ihn sofort wieder geil werden, bis zur äußersten Genussgrenze.

Sie öffnet den Hosenstall. Gierig und enthusiastisch zieht sie ihm die Hose und alles runter bis zu den Kniekehlen. Sein Schwanz steht steil ab.

„Ui!“, sagt sie.

Ihm gefällt das Kompliment und er sieht, wie sein Schwanz weiter wächst. Wie in einer verdrehten oder perversen Version von Pinocchios Nase.

„Darf ich ihn anfassen?“, fragt sie.

Er nickt.

Sie greift ihn und lacht verwundert. „Was soll ich jetzt machen?“, fragt sie. Aber bevor er ein Wort sagen kann, hat sie schon angefangen, ihn zu befriedigen. Ihr Lächeln ist so dunkel wie ihr Blick, und er versteht, dass sie es schon wusste.

„Ich frage mich, wie er schmeckt …“, sagt sie leise zu sich selbst. Sie sieht ihn an und stellt die Frage: „Darf ich mal probieren?“

Ein Lachanfall überkommt ihn wie ein Schluckauf, aber er beherrscht sich. Die Worte fallen aus ihm heraus und seine Stimme ist wieder tief und stark, als er schließlich ruft: „Ja, mach du mal!“

Sie durchbohrt ihn mit ihren Blicken und leckt am Schaft entlang. Dann rundet sie die Lippen und nimmt ihn in den Mund. Ihr Mund ist wie ein Tor zum Himmel. Immer höher und höher steigt er in seiner Lust. Bis sie schmatzend loslässt und sagt: „Das war lecker! Aber jetzt stürzen wir glaube ich ab.“

Plötzlich sitzt er wieder im Flugzeug. Sie hält seinen Schwanz weiter fest, zeigt auf eine Frau in der Reihe schräg vor ihnen und sagt: „Ach, guck mal. Da ist Mama.“

Karin dreht sich um.

Johnny wacht auf, als er gerade entgeistert Luft holt. Der Atemzug bleibt stecken und er hustet.

Er glaubt nicht, dass er geschrien hat. Nicht laut. Und in diesem ersten Augenblick versteht er nicht, was gerade los ist oder warum es so schön ist. Und erschreckend.

Das Zimmer ist dunkel. Das Schlafzimmer. Das Bett. Karin, die still neben ihm schläft. Das unglaubliche Gefühl von seinem Schwanz, an dem Louises Kopf auf und ab wippt.

In dem Augenblick ist Johnny hellwach. Er ist sich des lauten Geräusches des feuchten Blasens furchtbar bewusst. „Bitte“, murmelt er. „Bitte hör auf.“

Sie grunzt und macht weiter, noch inniger als vorher. Er keucht. Sein Körper krampft.

Voller plötzlicher Liebe zu ihr streicht er ihr mit den Fingern durchs Haar. Spürt den umwerfenden Orgasmus durch seinen Körper rollen wie schwere Steine. Spürt das Zucken in Hüfte und Rückgrat, das sein Gehirn zu leeren scheint. Louise grunzt, als sie das warme Sperma in den Mund bekommt. Sie saugt, leckt und schluckt abwechselnd.

Durch das Zurückhalten des Stöhnens hyperventiliert Johnny.

Da wacht Karin auf.

„Was zur Hölle ist hier los?!“, schreit sie und setzt sich im Bett auf.

Johnny zuckt zusammen, als hätte ihn eine Peitsche getroffen. Reflexartig zieht er sich die Boxershorts hoch. Die nackte Louise zieht sich ans Fußende zurück.

„Was macht ihr?! Was soll das hier?!“

Während Johnny sich aufrichtet und zur Bettkante rutscht, dreht sich Karin um und schaltet die Nachttischlampe an. Louises Körper wird angeleuchtet und die Situation dadurch noch enthüllender. Als sie Johnnys Gesicht im Licht sieht – die überraschten Furchen über den Augenbrauen, die entschuldigenden Linien um seine Mundwinkel – entzündet sich ihre Wut wie die Zündschnur vom Dynamit.

Sie sieht rot, die Welt erzittert und ihr Sichtfeld ist von Dunkelheit eingerahmt. Sie nimmt ein Buch vom Nachttisch und wirft es auf ihn. Es ist gebunden, aber nicht besonders dick und schwer. Johnny sieht es rechtzeitig und hebt die Arme, so dass das Buch gegen sein Handgelenk fällt. Problematisch ist, dass sie nach dem Buch mit ihrer anderen Hand ein Wasserglas gegriffen und nach ihm geworfen hat. Er hört ein Aufprallgeräusch, ein Echo oder so etwas. Dann verliert er den Kontakt. Zu allem.

Er wachte auf, weil sich zwei Frauen anschrien. Die Übelkeit überkam ihn wie nach einem massiven Saufgelage. Er schluckte kräftig, und nur so konnte er verhindern, dass er spucken muss. Er lag auf dem Rücken auf dem Boden. Sein Kopf hämmerte, aber der Bereich an der Schläfe fühlte sich betäubt an.

Habe ich eine Gehirnerschütterung? Blute ich? Er fühlte mit der Hand nach. Es war feucht und etwas klebrig. Vielleicht war er ein paar Minuten ohnmächtig gewesen. Ist es gefährlich? Die Unruhe kam schnell, vermischte sich mit der Übelkeit und verstärkte sie. Aber er hatte nur wenig Blut an den Fingern und er sah das Glas auf dem Boden. Die Nässe musste vom verschütteten Wasser kommen. Das Glas war noch heil.

„Ich liebe ihn! Und er liebt mich! Misch dich nicht ein! Du kannst nicht bestimmen, was wir tun dürfen!“, schrie Louise.

„Bist du vollkommen übergeschnappt? Du redest hier von einem erwachsenen Mann. Meinem Mann. Du bist nur ein Kind …“

„Bin ich überhaupt nicht! Hör einfach auf.“

„Was hat er mit dir gemacht? Hat er dich manipuliert?“ Entsetzt legte Karin ihre Hand auf den Mund. In ihren Gedanken war aus der Wut ein überzeugendes mütterliches Gefühl geworden. „Ich wusste nicht, dass er so ein Mensch ist. Das wusste ich nicht. Was habe ich getan? Ich habe ihn in unser Zuhause gelassen. Er muss dich manipuliert haben. Mein armes Mädchen. Was hat er mit dir gemacht? Hat er dich dazu gezwungen? Wann …“

Louise war so wütend und verblüfft, dass sie zuerst nur auf der Stelle trampeln konnte. Sie spannte die Arme an und ballte die Fäuste. „Du dumme Kuh. Er hat mich zu gar nichts gezwungen!“, schrie sie.

„Das ist schlimm, was passiert ist, ist ganz furchtbar, aber jetzt ist es vorbei …“, sagte Karin mehr zu sich selbst als zu jemand anderem. Ihr Blick war abwesend.

„Kapier es endlich! Ich liebe ihn und er liebt mich! Wir machen was wir verdammt noch mal wollen!“

Johnny ging es nicht gut. Es war an sich schon genug, die hämmernden Kopfschmerzen und das Geschrei zu verkraften. Aber ihm tat auch Karin leid. Er bereute nicht, was er mit Louise hatte. Das wäre unmöglich. Aber Karins Rolle in dem Ganzen tat ihm leid. Es war nicht besonders schön abgelaufen.

Er setzte sich auf, um etwas zu sagen. Was das sein würde, war ihm noch nicht eingefallen. Aber nur dadurch, dass er sich bewegte, wurden sie auf ihn aufmerksam und Karins Augen wurden schwarz. Sie sprang über das Bett. Es ging schnell. Ihre Nägel rammten sich ihm in Wangen und Arme. Als er sich abwendete, setzte sie sich auf seinen Rücken. Sie schlug ihm auf den Hinterkopf, wie man seine Knöchel auf den Tisch schlägt, aber sie hatte nicht genug Kraft, um ihm ernsthaft zu schaden. Als er die Arme schützend hob, waren ihre Hammerschläge wirkungslos. Louise griff nach Karins Haaren und zog. Man konnte nicht verstehen, was sie schrien, aber es schienen Flüche zu sein.

Gleich ruft ein Nachbar die Polizei, dachte Johnny und versuchte so schnell wie möglich seine Kleider aufzusammeln.

Er suchte in der Schublade nach seinen Strümpfen. Es gab keine zwei, die zueinander passten.

„Meine Tochter, Johnny! Meine eigene Tochter.

„Ja. Ja.“ Er nickte. Sein Körper war voller Schuldgefühl. Er sah auf den Boden und nickte weiter.

„Wie konntest du nur?! Wie zur Hölle konntest du nur?!“ Sie hieb mit den Armen nach ihm. Louise hielt sie zurück. „Ich bringe dich um! Du widerlicher Arsch!“

Er sah sie aus den Augenwinkeln an. Es tat ihm weh. Er gab die Suche nach den passenden Strümpfen auf und nahm ein Hemd aus dem Schrank.

Er sah die Frauen an. Er fühlte sich schlecht. Wie ein Schmutzfleck.

Er öffnete die Schlafzimmertür und wandte sich den beiden ein letztes Mal zu. „Ich gehe jetzt“, sagte er.

Er ging durch die Dunkelheit die einsame Straße herunter und zitterte in der Winterkälte. Sein Handy vibrierte in der Hosentasche. Als er es rausholte, leuchtete das Display wie ein Feuer in der Dunkelheit. Louise rief ihn an.

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