Читать книгу Grainger der Harte: Zwei Western: Grainger - die harte Western-Serie - Alfred Bekker - Страница 11

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DER REITERTRUPP KAM heran. Die Männer zügelten ihre Pferde. Der Anführer war ein hochgewachsener, grauer Wolf. Alles an ihm war grau wie Asche.

Seine Kleidung, die zum Teil wohl noch aus ausgebleichten Uniformteilen der Konföderierten-Armee bestand, sein struppiger Bart, das Haar, dass ihm bis zu den Schultern herabfiel.

Selbst seine Augen waren grau.

Grau, wie die Augen eines Falken.

Und genau so wurde er auch von allen genannt.

Hawk.

Falke.

Ein Name, der in diesem wilden, ungezähmten Land einen gewissen Klang hatte.

Auch Grainger hatte schon von Hawk gehört. Und er wusste vor allem, dass mit Hawk nicht zu spaßen war.

Während des Bürgerkriegs war Hawk ein berüchtigter Guerilla-Anführer in Missouri gewesen. Im Dienst des Südens hatten sie gekämpft, geplündert und gemordet.

Zwei Dinge hatten dazu geführt, dass damit auch nach dem Krieg nicht aufgehört hatten.

Erstens konnten sie es nicht verwinden, dass nicht die Konföderierten Staaten von Amerika den Krieg gewonnen hatten, sondern der Norden.

Die vermaledeiten Yankees, die sie hassten wie die Pest.

Und zweitens?

Der zweite Grund war sehr einfach.

Der simpelste Grund, den man sich überhaupt denken konnte.

Das Plündern und rauben war einfach ein zu einträgliches Geschäft.

Und vor allem war es viel leichter, jemand anderem etwas wegzunehmen, als es sich selbst zu erarbeiten. Und so hatten Hawk und seine Gunslinger einfach immer weitergemacht.

Die Reitergruppe formierte sich zu einer Reihe. Wie eine Phalanx kamen die Revolverschützen näher. Sie zogen diese Phalanx etwas auseinander, bildeten schließlich einen Halbkreis und verharrten.

Grainger registrierte, dass die Rothaarige vollkommen blass geworden war.

Der letzte Rest an Farbe war aus ihrem Gesicht verschwunden.

Und Grainger war nun es klar: Sie kennt diese Bastarde. Vielleicht hat sie nur von ihnen gehört, aber wahrscheinlicher ist, dass sie ihnen schon begegnet ist.

Laut fragte er: “Wie heißen Sie eigentlich?”

“Ich glaube, dass ist nicht der geeignete Zeitpunkt, um sich vorzustellen”, fand sie.

“Finden Sie?”

“Allerdings.”

“Und was haben sie diesen Schweinehunden getan, dass die hinter Ihnen her sind?”, hakte Grainger nach, dessen Hände inzwischen herabgeglitten waren.

Zu den Colts.

Er zählte insgesamt dreizehn Mann.

Und zwölf Patronen steckten in den Drehtrommeln der beiden 45er Colts, deren Perlmutgriffe aus den Holstern herausragten.

Das bedeutete erstens, er konnte sich keinen Fehlschuss leisten.

Und es bedeutete noch etwas anderes.

Eine Kugel zu wenig!

Er war entweder auf die beiden Kugeln angewiesen, die im Derringer der rothaarigen Lady steckten - oder auf gut Glück und darauf, dass es ihm gelang, schnell genug die Winchester aus dem Futteral an seinem Sattel herauszureißen.

Und das eine behagte ihm so wenig, wie das andere.

Und dann griff der Erste von ihnen zum Colt. Grainger war schneller. Seine Bewegung war gleitend und geschmeidig. Die Hand riss die Waffe heraus und feuerte. Ein makelloser Bewegungsablauf, ohne Ansatz, ohne Unterbrechung. Wie viele Male musste er das schon getan haben, um es in dieser Vollendung ausführen zu können!

Er traf den Kerl an der Schulter.

Das Pferd des Mannes stellte sich wiehernd auf die Hinterhand.

Grainger wirbelte blitzschnell in Hawks Richtung. Der hatte seinen Colt noch noch nicht einmal richtig aus dem Leder herausbekommen.

So schnell war Grainger gewesen.

“Lass es!”, rief Grainger.

Hawk verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Er hatte gesehen, wie schnell Grainger mit dem Revolver war. So schnell, dass keiner seiner Männer gegen ihn eine Chance hatte. Nicht einmal den Hauch einer Chance.

Einen Augenblick lang hing alles der Schwebe.

“Immerhin bist du kein Dummkopf”, sagte Grainger. “Du weißt, dass du ein Loch im Kopf hättest, bevor du das Eisen auch nur richtig angefasst hast. Und deine Männer sind offenbar auch nicht so dämlich wie der Eine da, der gezogen hat und jetzt den Preis für euch alle zahlt.”

Der Kerl, der zuerst gezogen hatte, hing angeschossen im Sattel. “Worauf wartet ihr!”, keuchte er. Seinen Colt hatte er verloren. Der lag im Gras. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. “Ballert ihn doch nieder!”, rief er.

“Halt’s Maul”, sagte Hawk.

“Hey Mann, wir sind ein Dutzend und der Kerl ist nur einer!”

“Ich sagte: Halt’s Maul!”

“Bin ich euer Kugelfänger oder was? Verdammt, tut das weh!”

“Und der nächste Arzt ist 500 Meilen entfernt”, mischte sich Grainger ruhig ein. “Du solltest schonmal losreiten, damit dort noch lebend ankommst”, fügte er noch hinzu.

“Ich habe noch nie jemanden so schnell ziehen sehen wie dich”, sagte Hawk. “Wo hast du das gelernt?”

“Bin eben in Übung”, sagte Grainger.

“Hast du Lust, für mich zu arbeiten?”

“Nein.”

“Das kommt ein bisschen übereilt, würde ich sagen.”

“Das finde ich nicht.”

“Du weißt doch gar nicht, mit wem du es zu tun hast!”

Jetzt mischte sich der Angeschossene ein. Dessen Hemd hatte sich inzwischen am Ärmel deutlich dunkelrot verfärbt. “Knall ihn ab, Boss! Knall ihn ab, diesen verfluchten Hund!”

“Sei still”, knurrte Hawk. “Dieser Gunslinger hat Recht. “Du solltest losreiten, damit man deine Wunde noch rechtzeitig versorgen kann!”

“Verdammt, ich lass mich nicht für dumm verkaufen!”

Hawk griff jetzt seinerseits zum Eisen, drehte sich herum und schoss. Er traf den Verletzten mit einem Kopfschuss. Einen Augenblick lang saß der Kerl noch im Sattel. Sein Gesicht war eine erstarrte Maske der Empörung.

Dann rutschte er zu Boden. Er fiel weich auf das Gras. Wie ein nasser Sack Mehl.

Es gab ein dumpfes Geräusch dabei und sein Pferd machte einen Schritt nach vorn. Das Tier schnaubte.

“Nehmt das Pferd mit”, sagte Hawk und steckte den Revolver wieder ein.

“Ein guter Schuss”, sagte Grainger.

“Danke. Wie gesagt, mein Angebot steht noch immer. Du kannst für mich arbeiten, Fremder.”

Grainger schob sich den Hut in den Nacken.

Er spürte die Blicke der Männer auf sich.

Abwartetende Blicke.

Blicke von Männern, die ihn auf ein Zeichen ihres Anführers hin sofort töten würden.

Vorausgesetzt, sie waren dazu schnell genug. Und an letzterem zweifelten sie vermutlich inzwischen. Gut so, dachte Grainger.

Es war besser, wenn das so blieb. Sehr viel besser. Ihre Furcht ist mein Verbündeter, dachte Grainger.

Einen anderen hatte er im Moment nicht, also konnte er in dieser Hinsicht nicht wählerisch sein.

“Ein guter Schuss - aber ein mieser Charakter”, nahm Grainger den Faden noch einmal auf. “Ich arbeite nicht für Schweinehunde”, fügte er hinzu.

“Grundsätze sollte man sich leisten können”, sagte Hawk.

“Ich kann es”, sagte Grainger.

“Na gut. Man sieht sich immer zweimal im Leben.”

“In Ihrem Fall hoffe ich auf eine Ausnahme von dieser Regel - falls es denn eine sein sollte.”

“Jedenfalls werde ich Ihnen so ein Angebot nicht nicht noch einmal machen.”

“Ich würde es auch beim zweiten Versuch nicht annehmen.”

“Na gut. Hör zu, dies ist unser Gebiet. Treib dich hier nicht herum. Du bist hier nicht willkommen, wenn du nicht für mich arbeiten willst.”

“Gut zu wissen. Ich werde darüber nachdenken, weiter zu ziehen.”

Hawk deutete auf die Rothaarige. “Und nimm dich vor der da in Acht!”

“Ich werde schon auf mich aufpassen”, sagte Grainger.

“Sie ist nicht die, für die Sie sie vielleicht halten.”

“Wer ist das schon?”

“Ich weiß nicht, was sie auf dieser Farm zu suchen hat. Vermutlich hat ihr niemand gestattet hier zu kampieren. Ihr gehört sie jedenfalls nicht.”

“Wem dann?”

“Einem Kerl, der in diese Gegend kam und es bereut hat. Die Indianer hatten etwas gegen ihn, wir mochten ihn auch nicht.” Hawk zuckte die Schultern. “Ich nehme an, dass ihn nichtmal jemand begraben hat, bevor ihn die Geier gefressen haben.”

Graingers Augen wurden schmal. “Was Sie nicht sagen”, zischte er zwischen den Zähnen hindurch.

“Aber zurück zu der da!”, fuhr Hawk indessen fort. Und dabei deutete er noch einmal auf die Rothaarige. “Ich habe sie schon einmal gesehen.”

“Ach, ja?” Grainger hiob die Augenbrauen.

“In einem Bordell. In Wichita.”

“Sie sind sich sicher mit dem, was Sie da sagen?”

“Ihr Gesicht ist es nicht, was den den größten Eindruck auf mich gemacht hat.”

“Es sollen schon Leute wegen derartig respektloser Bemerkungen erschossen worden sein”, sagte Grainger.

“Ich meine es gut mit dir, Fremder. Auch, wenn du das vielleicht nicht glaubst.”

“Ist es wirklich wahr?”

“Frag Sie doch einfach. Sie hat doch einen Mund. Und der kann sogar reden - obwohl er sicher auch für was anderes taugt.”

“Für was denn?”, fragte Grainger trocken.

Hawk grinste. “Bist du ein Mönch, oder was?”

Grainger ließ sich nicht provozieren. “Ich habe gehört, was du gesagt hast”, erklärte er ruhig.

“Ich wünsche dir viel Glück mit der Hure”, sagte Hawk. “und falls du es dir vielleicht doch nochmal überlegen solltest und du dir ein paar Dollar verdienen willst: Ich habe dir ja schon einmal gesagt, dass ich Männer gebrauchen kann, die mit dem Eisen umgehen können.”

“Ich habe es gehört”, sagte Grainger.

“Nichts für ungut”, murmelte Hawk.

Grainger und Hawk sagen sich dann in die Augen.

Zwei Männer, die vielleicht ahnten, dass sie sich irgendwann nochmal über den Weg laufen würden.

Zwei Männer, von denen jeder wusste, dass sein Gegenüber ein harter Knochen war, den man nicht so einfach aus dem Weg räumen konnte.

Zwei Männer, die Respekt voreinander hatten.

In gewisser Weise zumindest.

“Adios, Amigo”, sage Hawk schließlich.

“Das Oklahoma-Territorium ist groß genug für uns alle”, meinte Grainger.

Hawk hob die Augenbrauen.

“Denkst du?”

“Denke ich.”

Hawk grinste schief. Aber er erwiderte nichts darauf. Stattdessen gab er seinen Männern ein Zeichen und wenige Augenblicke später war die ganze Horde von Revolverschwingern wieder in Richtung Horizont unterwegs. Sie ritten in jene Richtung, aus der sie gekommen waren.

“Schweinehunde”, knurrte Grainger zwischen den Zähnen hindurch. “Verdammte Schweinehunde.”

“Aber ich glaube, Sie haben denen mehr Angst eingejagt, als umgekehrt die Ihnen”, sagte die Rothaarige.

Grainger wandte den Kopf in ihre Richtung. Das herausfordernde Lächeln in ihrem Gesicht gefiel ihm. Die geschwungenen Kurven sowieso.

“Sie sehen auch nicht gerade ängstlich aus.”

Sie kam näher. Ihre Bewegungen waren geschmeidig wie die Bewegungen einer Katze. “Na, dann tun wir zwei uns doch zusammen. Wie wäre das? Zwei Furchtlose...”

Grainger sagte nichts.

Sie drängte sich gegen ihn. Er spürte den Druck ihrer großen Brüste an seinem Arm. Voll und üppig waren sie.

“Ich höre keinen Widerspruch”, sagte sie.

“Es gibt auch keinen Grund für Widerspruch”, sagte Grainger.

Die Rothaarige öffnete ihr Hemd.

Provozierend langsam tat sie das.

Als sie es dann über ihre Schultern zurückgleiten ließ, reckten sich zwei große, schwere, aber dennoch feste Brüste Grainger entgegen. “Du willst es doch auch”, murmelte sie, “und zwar hier und jetzt! Oder ist das vielleicht nur ein hartes Eisen, was deine Hose spannt?”

“Vor allem ein heißes Eisen”, grinste Grainger.

“Das will ich wissen”, meinte sie.

“Wirklich?”

“Natürlich...”

Einen Augenblick später sanken sie zusammen ins Gras. Graingers Pferd musste ein paar Schritt zur Seite weichen, als sie sich übereinander wälzten.

Grainger konnte es kaum erwarten, ihr auch die letzten Kleider vom Leib zu reißen.

Dann nahm er sie mit heftigen Stößen von hinten.

Ihre Brüste schwangen im immer schneller werdenden Takt ihrer Lust. Als sie laut zu stöhnen anfing, hielt er ihr den Mund zu.

“Du willst doch nicht, dass Coyoten angelockt werden”, raunte er ihr ins Ohr.

“Ehrlich gesagt..”, hauchte sie, nachdem er die Hand wieder fortgenommen hatte, weil er lieber ihre Brüste umfassen wollte, “...ist...mir... das vollkommen egal!”

“Mir aber nicht!”

“Ich fürchte mich nicht vor Coyoten!”

“Und wenn sie auf zwei Beinen laufen?”

“Ach, komm!”

“Das lass ich mir nicht zweimal sagen!”

“Na los, gib’s mir!”


Grainger der Harte: Zwei Western: Grainger - die harte Western-Serie

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