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Kapitel 2

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Die Spätherbsttage können auf Teneriffa nochmal ziemlich heiß werden. Es war eines der Jahre in denen selbst Ende Oktober nochmal die dreißig Grad geknackt werden. Aufgrund der Hitzewelle war an diesem Nachmittag die halbe Hauptstadt mit Kind und Kegel am Strand versammelt, um sich im Atlantik abzukühlen. Man hatte Mühe, sein eigenes Wort zu verstehen. Es roch salzig und nach Sonnencreme. Hin und wieder sorgte der Wind dafür, dass sich der Strandodeur mit dem Parfum der Menschen auf den benachbarten Liegeplätzen mischte. Der Passat fegte von Nordost über die Playa und machte die Hitze in San Andres sehr erträglich. Die beiden Mädchen hatten gerade ihre Tücher in den Sand gelegt und mit grauen Lavasteinen beschwert, um sie vorm Wegfliegen zu bewahren. Sie beschlossen eine Runde schwimmen zu gehen, um sich abzukühlen.

Als sie mit ihrer Luftmatratze den Wellenbrecher erreicht hatten, stützen sie sich auf die Matratze und verweilten. Hier war es ziemlich ruhig und das Strandleben war akustisch kaum noch zu vernehmen.

»Ich mache mir in letzter Zeit große Sorgen um meine Mutter. Sie verhält sich so eigenartig. Ich habe sie noch nie so mitgenommen und besorgt erlebt. Aber wenn wir sie fragen, ob sie in Ordnung ist, lächelt sie nur und sagt es gehe ihr gut. Sie redet nicht mal mit Papa darüber. Ich habe schon überlegt, ob sie vielleicht eine schlimme Krankheit hat und deswegen ständig so apathisch wirkt. Aber dann würde sie ja wenigstens mit meinem Vater reden. Sie sagt niemandem was los ist. Papas Besorgnis wandelt sich mittlerweile schon in Wut um, weil sie andauernd bestreitet, dass irgendetwas wäre. So habe ich sie noch nie erlebt.«

»Ach, dann mach dich doch nicht so verrückt! Sie würde schon sagen, wenn es ihr nicht gut ginge. Deine Mom ist einer der kommunikativsten und mitteilungsfreudigsten Menschen, die ich kenne. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie euch so etwas verschweigen würde. Und schon gar nicht deinem Vater. Die beiden sind doch ein Herz und eine Seele.«

»Nein Linda, wirklich. Es ist ganz seltsam mit ihr. Sie ist wie ausgewechselt.«

»Cristina, ich kenne deine Familie seit ich denken kann und ich glaube du solltest das nicht überbewerten.«

»Vielleicht hast du Recht. Komm, wir schwimmen zurück zum Ufer. Mir wird es langsam kalt.«

Die beiden hatten es sich gerade wieder auf ihren bunten Strandtüchern gemütlich gemacht, als Carmen und Pablo um die Ecke auf sie zu kamen. Sie begrüßten die beiden Mädchen freudig. Carmen wirkte leicht angespannt, aber dennoch gut gelaunt und begrüßte ihre Tochter und deren Freundin sehr herzlich.

»Hallo ihr Hübschen! Linda, freut mich, dich zu sehen. Wie geht's dir denn? Hat deine Mama dir schon erzählt, was wir geplant haben?« Linda schaute ziemlich fragend und Carmen schien das zu erfreuen.

»Rosa und ich liegen über Weihnachten zu Heidi nach Deutschland. Sie hat uns eingeladen, Silvester mit ihr und ihrer Fmilie zu feiern. Ist das nicht toll? Das heißt ihr seid uns dann zehn Tage los. Bei denen im Schwarzwald liegt immer so viel Schnee, da kommt nicht mal unser Teidegipfel mit. Das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Einfach traumhaft diese Winterlandschaft.«

Linda lächelte und nickte schnell. »Ja, achso. Natürlich! Mama ist schon ganz aus dem Häuschen. Sie war sogar schon warme Wintersachen einkaufen. Ich freue mich sehr für euch. Das wird sicher eine tolle Zeit!«

»Dein Vater und ich sind nicht eingeladen. Stell dir das mal vor, Linda! Cristinas Vater schaute leicht grimmig.

»Aber wir sind ja froh, wenn wir die Weiber auch mal los sind«, bemerkte er grinsend.



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