Читать книгу Wunder gibt es immer wieder... - Alina Frey - Страница 8
Weihnachten liegt in der Luft
ОглавлениеWochen vergingen und Weihnachten stand vor der Türe. Manu war in heller Aufregung, denn sie liebte die Adventszeit sehr. „Magst du Weih-nachten auch so dolle wie ich, Opa Paul?“ „ Naja, meine Kleine, eigent-lich nicht so sehr!“ „ Nein….?“ „Ja weißt du, ich war die letzten fünf Jahre mit Mogli alleine. Da habe ich Weihnachten einfach aus dem Ka-lender gestrichen. Blöde nicht?“ „Scheißblöde, Opa Paul, daran müssen wir jetzt aber etwas ändern!“ Opa Paul senkte schuldbewusst sein graues Haupt. „Gut Manu, Kleines, ab jetzt wird wieder Weihnachten gefeiert!“ Er schielte rüber zu Manu und wunderte sich über ihr nachdenkliches Gesichtchen. „Was ist los – hast du ein Problem?“ Manu schüttelte ihr Köpfchen. „Ach weißt du, wir sind ja nicht reich. Aber es gibt hier ei-nige Leute, die haben gar nichts. Ich überlege gerade, wie wir denen helfen können, was meinst du, Opa Paul?“ „Hmm, denke mal darüber nach. Mir kommt eine Idee: Wir machen viele Päckchen und verteilen sie an die Leute. Wir spielen Weihnachtsmann, was meist du dazu?“ Begeistert sprang Manu auf. „Yippie, coole Idee, Opa Paul. Wann fan-gen wir an?“ Er musste sie bremsen. „Langsam mit den jungen Pferden, Kleines. Ich mache heute Abend eine Einkaufsliste und morgen ziehen wir los, einverstanden?“ Manu nickte heftig. Wie versprochen brachen Manu und Opa Paul am nächsten Tag zu ihrem Einkaufsbummel auf. Es dauerte Stunden, bis das letzte Teil gekauft war. Überglücklich gingen sie nach Hause. Mogli kam ihnen schon schnurrend entgegen und Manu nahm ihn in ihre Arme. Sie vergrub ihr Gesichteten in das seidenweiche Fell. Sie waren richtig dicke Freunde geworden. Opa Paul leerte die Ein-kaufstüten und holte eine Schere. „So, kleine Maus – es geht los. Hilfst du mir dabei?“ Manu hielt Mogli fest im Arm und setzte sich auf das breite Sofa. Gewissenhaft überlegten sie, was in welches Paket kommen sollte. Es dauerte eine Ewigkeit, bis auch das letzte Päckchen gepackt war. „Wie geht es jetzt weiter, Opa Paul?“ Opa Paul krauste die Stirn: „Ich denke mal, morgen Abend wenn es dunkel ist, verteilen wir die Päckchen. Was meinst du?“ „OK, gebongt!“ Am nächsten Abend kurz nach 17 Uhr, stahlen sich Opa Paul und Manu aus dem Haus. Manu zeigte ihm die Häuser, für die die Päckchen vorgesehen waren. Sie zo-gen einen Bollerwagen hinter sich her und klingelten an jedem besagten Haus. Dann machten sie sich schnell aus dem Staub. Es sollte sie keiner sehen - es sollte eine Überraschung sein. Müde kamen sie nach langer Zeit an ihrem Haus an. „Puh, bin ich geschafft“, seufzte Manu und setzte sich auf die Treppenstufen. „Komm Kleines, deine Mama kommt gleich von der Arbeit. Stellen wir schnell den Bollerwagen in den Keller!“ An diesem Abend schliefen Opa Paul und Manu glücklich ein. Opa Paul war stolz auf sein kleines Mädchen. Obwohl sie nicht besonders begütert waren, dachte sie an andere Menschen. „Hab ihr schon die Zeitung gele-sen?“, fragte am anderen Tag Eva ihre Kinder und Opa Paul. „Ne,was meinst du, Mama?“ Manu kam neugierig näher. „Sieh mal, da hat ein geheimnisvoller Fremder Päckchen an viele Familien verteilt!“ Sie zeig-te auf den Artikel. Manu verdrückte ein Grinsen und Opa Paul drehte sich dem Fenster zu. „Schöne Idee, das sollten mehrere Menschen ma
chen!“ Eva fragte Opa Paul: „Denkst du morgen an einen Weihnachts-baum?“ Manu sprang auf: „Klar, Opa Paul und ich besorgen morgen ei-nen ganz tollen Baum, Mama!“ Eva wollte noch mit Opa Paul das Weih-nachtsmenü besprechen, aber er überließ es gerne ihr. „Du machst das schon, sag mir nur, wann ich dir helfen soll, OK?“ Es war selbstver-ständlich, dass Opa Paul mit ihnen Weihnachten feiern würde. Er gehör-te schon lange zur Familie. Heimlich besorgte Opa Paul Geschenke für die kleine Familie. Er freute sich sogar auf die Feier, nach all den Jah-ren. Auch der Baum stand schon verpackt auf dem kleinen Balkon. Die
Weihnachtstage vergingen viel zu schnell. Eingebettet im Kreis der Fa-milie hatte Opa Paul wunderbare Tage verbracht. Sie machten alle einen Besuch auf dem Friedhof und auch die Mitternachtsmette wurde be-sucht. Kater Mogli war immer dabei, kannte sich in der Wohnung von Manu bereits gut aus. „Er fühlt sich wohl bei euch, ihr Lieben!“ sagte Opa Paul gerührt. Wieder verging eine Zeit und Manu kam bald in die Schule. „Opa Paul, was machst du eigentlich, wenn ich in der Schule bin?“