Читать книгу Was Lilly fühlte - Aline Krüger - Страница 7
ОглавлениеKapitel 4
Eines Tages von der Schule auf dem Weg nach Haus, pfiff ihr ein Junge hinterher. Lilly drehte sich erst einmal nicht um, da sie noch etwas schüchtern war. Aber ihre Freundin war auch dabei und gerade sie war in diesem Jungen verliebt. Lilly kannte diesen Jungen nicht und außerdem hatte sie keine Erfahrung auf diesem Gebiet. Egal, wo Lilly auch immer stand, war dieser Junge zu sehen. Sie fühlte sich von ihm beobachtet. Die Jugendlichen trafen sich alle entweder am Marktplatz oder im Jugendclub. Dort tauschten sich alle die Neuigkeiten aus, die es in der Kleinstadt gegeben hat. Es war für jeden schwer etwas für sich zu behalten, weil es in einer Kleinstadt oftmals Klatsch und Tratsch der Leute gegeben hat. Lilly hatte zum Glück eine beste Freundin und alles was sie auf dem Herzen hatte, konnte sie ihr anvertrauen. Dieser Junge war vierzehn Jahre alt und kam auch aus der Kleinstadt. Er war durch seinen Vater bekannt, der in den kleinen Städtchen, eine Bierstube besaß und gern gesehen war. Er ist eigentlich ganz nett und ist auch etwas zurückhaltend, dachte sich Lilly. Aber für eine Jugendliebe war Lilly noch nicht bereit, weil sie erst zwölf Jahre alt war. Sie beschloss erst mal, eine kleine Freundschaft mit ihm aufzubauen. Lilly lernte viele Leute auf der Disco kennen und somit bekam sie viele Freundschaften, wie sie noch nie besaß. Sie machte sich oft mit ihrer besten Freundin die Haare und tauschten sich manchmal die besten Kleidungen aus. Eines Tages stand die Mutter in der Tür und sagte: „Überraschung, du kannst zur Kur, in das Erzgebirge fahren!“ Lilly schaute entsetzt der Mutter ins Gesicht und fing an zu weinen, denn sie wollte nicht von zu Hause weg. Für zwei bis drei Wochen sollte Lilly von zu Hause getrennt sein. Nein, das geht doch nicht, sagte sie zu der Mutter. Lilly bekam Panik. Nein, sie wollte einfach nicht. Die Mutter wollte doch nur Lilly eine Freude machen. Ein paar Tage hatte es gedauert bis Lilly der Mutter zugestimmt hat. Die Mutter konnte es nicht fassen. So ein Theater, sagte sie zu ihren Arbeitskollegen. Zwei Wochen später fuhr Lilly und eine Begleiterin, mit dem Zug ins wunderschöne Erzgebirge. Eine kleine Gemeinde im Kurort, ruhige Lage, mitten im Erzgebirge. Die Bauern trieben ihre Kühe auf der Weide und nur das Brummen der Landmaschinen, wie Mähdrescher war zu hören. Die reine Luft, die Lilly atmen konnte, war für Lilly sehr angenehm.
Erzähler: Als Lilly jünger war, kam sie oft durch einen Kehlkopfanfall und Bronchitis ins Krankenhaus.
Nachdem Lilly nun schon einige Tage auf Kur war, schrieb sie auf einer Postkarte, das es ihr dort sehr gut geht und das es ihr sehr gut gefällt. Sie färbte ihre langen Haare blond und tauschte sich mit ihrer Freundin, eine Jacke gegen ein paar Schuhe aus. Sie war immer noch enttäuscht auf die Mutter, sie hätte es mit Lilly vorher klären können. Ein paar Tage später hatte Lilly dort neue Freundschaften geschlossen mit denen sie später im Briefkontakt blieb. Somit war für Lilly alles wieder vergessen und sie war schließlich der Mutter sehr dankbar. Lilly war mit ihren Freundinnen auf ein Fest gegangen. Mitten im Getümmel stieß Lilly mit einem Jungen zusammen, der achtzehn Jahre alt war, er spielte dort in einer Musikband. Es sollte schließlich ein bisschen unschuldig aussehen, als wäre es unbeabsichtigt geschehen, dachten sich die Freundinnen. Lilly hatte doch keine Ahnung, was die Freundinnen mit ihr vorhaben. Die Freundinnen lachten und machten eine kleine Bemerkung, weil Lilly einen roten Kopf bekam. Lilly war die ganze Sache peinlich und entschuldigte sich bei dem jungen Mann. Er lächelte Lilly freundlich zu und verwickelte Lilly gleich in ein nettes Gespräch. Aber in zwei Tagen muss Lilly ihre Tasche zur Abreise packen, sagte ihre Freundin. Da ist es sowieso egal, was er von dir denkt, sagte Alex zu Lilly. Hardy suchte am nächsten Tag die Einrichtung auf, in der Lilly ein paar Stunden täglich ausgeholfen hatte. Er hatte sich in Lilly verliebt, was sollte sie denn machen? Sie hatte ihm ganz einfach ihre Adresse gegeben und damit war die Sache für Lilly erledigt. Ja, ein Brieffreund, sagte Lilly zu ihren Freundinnen, weil sie sich wunderten. Der Fuß tat Lilly noch fürchterlich weh, den sie sich am frühen Morgen verstaucht hatte, als sie aus ihrem Bett steigen wollte. Der Hausmeister war so freundlich und fuhr Lilly sofort ins Krankenhaus. Dort bekam sie eine Salbe mit nach Haus, ein neuer Verband wurde gewechselt. Am Tag der Abreise, fiel Lilly der Abschied von allen sehr schwer. Sie hatte sich sehr gut, wie jeder andere dort, einleben können. Sie tauschten sich alle Adressen und Telefonnummern aus. Natürlich freute sich Lilly auf die Heimreise, denn sie wird ihre Mutter, Oma und die Geschwister wiedersehen. Der Zug war überfüllt, es war sehr viele Menschen auf dem Bahnhof. Es ging von Abteil zu Abteil nicht mehr weiter. Es gibt leider nur noch Stehplätze bis Berlin, sagte der Schaffner mit trostloser Stimme. Im Berlin mussten sie noch einmal umsteigen und der Regionalzug war fast leer. Da konnte Lilly und ihre Betreuerin erst einmal aufatmen. Die Betreuerin schaute Lilly freundlich an und sagte: „Wir haben es bald geschafft.“ Sie runzelte mit der Stirn, stöhnte und fiel langsam im Schlaf. Lilly schaute ganz verträumt aus dem Fenster, dachte dabei an Hardy. Es war der Junge, den Lilly auf der Kur kennen gelernt hatte. Er tat ihr leid, denn er hatte sich in Lilly kurz vor der Abreise verliebt.
Wieder einmal brach sie das Herz eines netten Jungen. Aber Lilly blieb mit ihm im Briefkontakt und hatte eines Tages erfahren, dass er wieder eine Freundin hat. Als sie dann mit dem Zug angekommen waren, standen die Mutter und Schwester schon am Bahnsteig und winkten Lilly freudestrahlend zu. Lilly rannte aus dem Zug geradewegs in den Armen ihrer Mutter. Sie war von der Reise völlig erschöpft, denn die Fahrt vom Erzgebirge dauerte mit dem Zug sieben Stunden. Die Mutter fragte: „Was war mit deinen Haaren und mit deiner Jacke geschehen?“ Sie schaute Lilly ganz entsetzt ins Gesicht. Lilly blieb die Spucke im Hals und bekam dabei einen roten Kopf. Daran dachte Lilly überhaupt nicht mehr, weil ihr andere Dinge im Kopf kreisten. Und ihr tat auch noch der Fuß fürchterlich weh. Am Abend erzählte sie allen beim Abendessen alle Ereignisse. Die Mutter hatte Lilly dies schon wieder verziehen, alles war wieder gut. Da war Lilly heil froh und konnte endlich wieder aufatmen. Am nächsten Tag, nach dem Mittagessen traf sie sich im Club mit ihrer besten Freundin. Lilly erzählte alles und ließ auch keinen ach so wichtigen Teil aus. Sie erzählten und tauschten sich gemeinsam aus, was sich alles in den drei Wochen ereignet hat. Eines Tages als Lilly vierzehn Jahre alt war, plante die Mutter Lillies Jugendweihe. Sie teilte Freunde und der ganzen Verwandtschaft die Einladung mit. Sie wollte Lilly mit eine Reise in die CSSR und einen Musikrekorder überraschen. Lilly wusste aber davon noch nichts, konnte es nicht abwarten und nervte ihre Schwester. Die Schwester wusste es und musste aber der Mutter versprechen, es für sich zu behalten. Dann irgendwann später hatte Lilly es doch erfahren, als die Schwester sich mit ihrer besten Freundin unterhielt. Tja, das war doch keine Überraschung mehr, als sie sich freute und dabei auch an die Mutter dachte. Oh weh, was soll ich nur tun, jetzt hab ich alles mit meiner Neugier kaputt gemacht, dachte Lilly mit schlechten Gewissen. Nun gut, sie ließ sich nichts anmerken. Das konnte Lilly von allen Eigenschaften immer am besten. Am Sonnabend war es dann endlich so weit. Lilly trug weinrote Ballerina Schuhe, eine weiße Spitzenbluse und einen eng geschnittenen Rock, der Lilly überhaupt nicht gefiel. Die Mutter lies den Rock extra bei einer Schneiderin anfertigen, dabei konnte doch Lilly die Mutter nicht kränken. Die Feier war sehr schön, es waren doch fast alle Verwandten da. Die Schwester und die Mutter verkündeten Lilly ganz stolz die Überraschung. Lilly strahlte über das ganze Gesicht und bedankte sich bei allen, für die lieben Geschenke. Am Abend ging Lilly mit ihren Freundinnen tanzen. Einige Tage später holte Lilly ihre Mutter von der Arbeit ab, denn sie arbeitet in eine Molkereiproduktion. Die Arbeitsstelle ist nur ein paar Meter von dem Haus entfernt. Es klappte doch immer zeitlich ganz gut, da ihre kranke Schwester in eine Behinderteneinrichtung, ihre Zeit täglich verbrachte. Die Schwester wurde immer pünktlich von zu Hause mit einen Transportmittel abgeholt und am Nachmittag wurde sie dann wieder nach Hause gebracht. Die Molkerei war nur mit sehr wenigen Arbeitskräften besetzt. Es war ein kleiner Betrieb mit Molkereiprodukten, wie Butter, Käse und Milch. Ab und zu war Lilly mit ihrer Schwester in den Ferien dort arbeiten. Es gefiel Ihr dort sehr und somit verdienten Lilly und Martha auch ihr eigenes Taschengeld. Sie klärten die Dinge mit der Mutter vorher ab, dass gehörte mit zu dem Regeln, die Lilly in der Familie befolgen musste.