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2 Doppelhochzeit

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Drei Jahre später

ZOEY

Zoey stand vor dem großen, bodentiefen Spiegel in ihrem Hotelzimmer und betrachtete ihr Werk.

Sie sah gut aus. Zumindest in ihren eigenen Augen. Sowohl ihre Mutter als auch ihr Coach und vermutlich John hätten bestimmt etwas auszusetzen.

Aber dennoch. Ich sehe gut aus!, versicherte sie ihrem Spiegelbild lächelnd.

Sie war groß, beinahe einen Meter achtzig und schlank. Eben genau so, wie sie es für ihre Laufstegkarriere brauchte.

Sie trug Kleidergröße Zero, und doch gab es die ein oder andere Stelle, an der es weniger sein könnte, wenn man ihren Designern glauben durfte. Die jammerten regelmäßig über ihre Oberweite und ihren Hintern.

Sie schüttelte den Kopf und widmete sich wieder ihrer eingehenden Musterung.

Es ging nur um heute. Es ging nur darum, ob sie so auf die Doppelhochzeit von Maya, Shane, Sky und Ryan gehen konnte, nicht darum, ob sie für gewöhnlich dem Standard genügte.

Das tat sie sowieso nicht, also lohnte es sich nicht, sich deshalb den Abend versauen zu lassen.

Sie zupfte am oberen Rand ihres roten, bodenlangen Kleides, um das Dekolleté gerade zu richten.

Das Kleid war wunderschön. Schmal geschnitten, figurbetont, mit freien Schultern und aus weicher, angenehm kühler Seide.

Ihre langen, blonden Haare hatte sie kunstvoll hochgesteckt. Das dezente Makeup genau so aufgelegt, wie sie es schon tausend Mal bei ihren Visagisten beobachtet hatte.

Ihren langen, schmalen Hals zierte eine feine Platinkette mit kleinen Diamanten, die sie von John zum Geburtstag bekommen hatte.

John. Sie waren seit beinahe zwei Jahren wieder ein Paar. Sie hatten es auch früher schon immer wieder miteinander versucht. Bei ihrer letzten Trennung vor knapp drei Jahren dachte sie, dass es endgültig aus sei.

Aber ihre Mutter hatte sie immer und immer wieder bedrängt, bis sie schließlich nachgegeben hatte und es noch einmal mit ihm versuchte.

Für ihre Mutter war John schon immer der ideale Schwiegersohn gewesen.

Erfolgreich und aus einer guten Familie. Genau das, was Zoey, ihrer Meinung nach, nach ihrer Modelkarriere brauchte.

Dieses Mal war es leichter und schwerer zugleich, mit ihm zusammen zu sein.

Leichter, weil sie gelernt hatte, weniger von John zu fordern, weniger zu erwarten und weniger vorauszusetzen. Und schwerer, weil John mehr Erwartungen in sie hegte, mehr von ihr forderte und wollte.

Er hatte einen Job bei einer großen Investmentfirma angenommen. Er war Key-Account-Manager für Großinvestoren auf der ganzen Welt. Ein Job, der es verlangte, ständig on Tour zu sein. Von Stadt zu Stadt, von Land zu Land, von Kontinent zu Kontinent.

Eigentlich genau wie ihr eigener Job als Model, aber das machte es nicht zwangsläufig leichter, eine Beziehung mit John zu führen. Vor allem, weil er erwartete, dass sie ihn auf seinen Reisen begleitete.

An seiner Seite sollte sie immer repräsentativ und nett sein. Hübsch aussehen und immerzu lächeln. Die perfekte Frau neben ihm eben.

Das war ein Job, den sie von Kindesbeinen an gelernt hatte. Einfach nur da zu sein, hübsch auszusehen und den Erwartungen anderer zu entsprechen. Den Erwartungen ihrer Eltern, ihrer Verwandten, ihrer Lehrer. Ja, sogar den ihrer Freunde und Kollegen.

Manchmal kam sie sich vor wie ein Chamäleon. Sie konnte sich jeder Situation anpassen, überall dazugehören und immer exakt das sein, was die anderen von ihr erwarteten.

Es war ermüdend, aber es beschrieb ihr Leben ziemlich exakt. Es gab nur wenige Menschen, bei denen sie einfach sie selbst sein konnte, hauptsächlich bei ihrem besten Freund Taylor.

Es klopfte an der Tür zu ihrem Schlafzimmer. Sie wusste, dass es nur John sein konnte. Obwohl sie ein Paar waren, klopfte er jedes Mal an wie ein Fremder, wenn er einen Raum betrat.

Aber daran würde sie sich wohl gewöhnen müssen. Wirkliche Nähe gab es in ihrer Beziehung sowieso nicht mehr.

Das war bei ihren ersten Versuchen, als sie noch Teenager gewesen waren, vielleicht so gewesen. Doch mit den vielen Auseinandersetzungen und Trennungen war alles Echte, das zwischen ihnen einst gewesen war, verflogen.

Sie beide hatten dieses Spiel und diese Maske perfektioniert. Sie waren Profis darin geworden, sich nichts anmerken zu lassen.

Niemals eine Emotion zu zeigen, die einem anderen Angriffsfläche bieten könnte.

Keine Liebe, kein Hass, keine Enttäuschung, keine Wut, keinen Schmerz. Nichts. Leben und leben lassen, immer lächeln, egal wie es in einem aussah.

Oh, sie konnten sich sehr gut streiten, aber selbst das kam ihr manchmal oberflächlich vor und oft auch wie eine Szene aus Täglich grüßt das Murmeltier.

"Herein!", rief sie und die Tür öffnete sich. John trat ein. Schön und makellos gestylt, wie immer.

"Bist du soweit?", fragte er gelangweilt ohne sie überhaupt anzusehen, da er mit seinem Handy beschäftigt war.

"Ich brauche noch meine Stola", sagte sie, weil sie mit nackten Schultern nicht in die Kirche gehen wollte.

Dass Sky nach ihren Erfahrungen mit Robert tatsächlich heiraten würde, hätte sie nicht für möglich gehalten.

Zoey freute sich für die beiden, auch wenn es ihr immer noch unbegreiflich war, wie das hatte funktionieren können. Aber naja, sogar Nina hatte ihr Gegenstück gefunden, da sollte es für Sky kaum schwieriger sein.

Zoey beobachtete im Spiegelbild, wie John sich wieder zu ihr umdrehte.

"Mein Gott, Zoey, wie siehst du denn aus!" Unter dem anklagenden Ton zuckte sie beinahe zusammen.

Beinahe, denn sie würde ihm niemals einen wunden Punkt zeigen.

Sie wusste, was jetzt kam, und doch hatte sie gehofft, dass er nur ein einziges Mal ins Zimmer kam und ihr sagte, dass sie schön aussah.

"Kannst du dich nicht einmal anziehen, als seist du keine Schlampe?"

Innerlich zuckte sie erneut zusammen, äußerlich ließ sie sich nichts anmerken.

Sie sagte nichts, was hätte sie auch sagen sollen? Diese Art von Diskussion hatte sie vor langer Zeit aufgegeben. Und schließlich war es nicht das erste Mal, dass er so mit ihr sprach. Es würde auch nicht das letzte Mal sein.

"Danke John. Das ist ein Versace Kleid", war ihre ruhige Antwort.

"Das ist mir egal. Es sieht einfach nur nuttig aus in diesem Rot und den nackten Schultern. Ich muss so den ganzen Tag mit dir herumlaufen, nicht irgendeiner deiner geliebten Designer!"

"Das heute sind meine Freunde, John. Unsere Freunde. Sie kennen uns und sie wissen, was ich gern trage."

"Na und? Da werden haufenweise Fotografen sein und die Bilder werden nicht nur unsere Freunde sehen, sondern Geschäftspartner auf der ganzen Welt. Und du siehst aus wie ein Flittchen."

Zoeys Magen zog sich zusammen. Manchmal kam es ihr vor, als würde er von Woche zu Woche noch kälter werden. Aber wahrscheinlich bildete sie sich das nur ein.

"Ich zieh noch was drüber für die Kirche", sagte sie deshalb nur.

"Für die Kirche?" Er schnaubte. "Kannst du es bitte den ganzen Abend anlassen? Die ganze Welt wird meinen, ich sei mit einer Schlampe zusammen! Ich habe einen Ruf zu verlieren. Ein Image, auf das ich achten muss!"

Gerne würde sie ihm ihre Meinung sagen, aber das Ganze würde nur wieder in einem riesen Streit eskalieren und dafür sorgen, dass sie die ganze Feier versauten.

Also sagte sie lediglich: "Wie du wünschst."

Dann nahm sie die rote Seidenstola und legte sie sich um die Schultern.

John trat neben sie, legte ihre Hand in seine Ellenbeuge und setzte dieses widerliche Saubermanngrinsen auf, das er immer tragen konnte, egal wie schwer sie sich gerade gestritten hatten.

An der Tür hielt er noch einmal an, wandte sich ihr zu und das Grinsen verschwand sofort.

"Showtime, Zoey.", knurrte er und sie wusste genau, was er meinte.

Sie sollte aufhören zu schmollen und ihren Job machen. Einfach nur schön aussehen und die Klappe halten.

Allein der Gedanke daran stieß ihr sauer auf.

Aber sie tat es. Wie jedes Mal.

Sie setzte ihr Grinsen auf, neigte den Kopf leicht und gab ihm, was er wollte.

Unterwegs trafen sie viele ihrer Freunde von den Setarips, der Gruppe, mit der sie früher immer auf das Mittelalterfestival in Talin gefahren waren. Im letzten Jahr hatten sie es nicht geschafft, weil John zu einer Geschäftsreise nach Asien musste.

Sie hielt es wie immer. Lächelte und nickte und überließ es John zu sprechen. So wie John es am liebsten hatte.

Auch Ryans Mittelaltergruppe Fire&Ice war auf der Hochzeit. Genauso wie viele ortsansässige Politiker und die Bostoner High Society.

Menschen, unter denen Zoey sich eigentlich wohl fühlen sollte, unter denen sie sich früher wohl gefühlt hatte. Bis sie aufhören musste, sie selbst zu sein.

Das ist es wert, Liebes, echote die Stimme ihrer Mutter durch ihren Kopf.

John führe sie zu ihren Sitzplätzen auf der linken Seite der Kirche. Ganz Gentleman half er ihr sich hinzusetzen und ließ sich dann mit diesem schmierigen Fakegrinsen neben ihr nieder.

Ihre Wangen schmerzten bereits vom falschen Dauerlächeln. Aber es half nichts, sie musste noch eine Weile durchhalten.

Alexa, eine ihrer Freundinnen aus Kindertagen, saß auf ihrer anderen Seite. Sie hatte ihre kleine, bezaubernde Tochter Lia auf dem Schoß und ihr Ehemann Brandon saß neben ihr. Sein Arm lag auf der Rückenlehne der Bank und sein Daumen streichelte sanft über Alexas Schulter.

Zoey beneidete sie ein wenig um diese Art von Beziehung.

Alexa stupste sie mit dem Ellenbogen an. Gerne hätte sie sich ihr zugewandt, aber das hätte nur wieder eine Diskussion mit John zur Folge gehabt.

"Alles in Ordnung?", raunte Alexa ihr zu, die sie einfach zu gut kannte.

"Alles bestens."

"Lüg mich nicht an, Zoey …"

"Psst, die Trauung geht los."

Das kam ihr gerade gelegen. Sie hatte im Moment einfach keine Kraft, sich mit dem auseinanderzusetzen, was in ihrem Leben schief lief.

"Später?"

"Klar." Eine andere Antwort hätte Alexa sowieso nicht zugelassen.

Der Hochzeitsmarsch erklang und alle wandten sich auf ihren Plätzen um, um die beiden Bräute zu sehen, die nacheinander den Gang entlang kamen.

Maya ging voraus, was Zoey nicht wunderte. Sie war die selbstbewusstere der beiden und hatte bestimmt kein Problem damit, wenn die ganze Kirche sie anstarrte.

Ryan und Shane warteten bereits vorne am Altar.

Sie sahen beide zum Anbeißen aus. Groß, breite Schultern, die dunklen Haare, die so gut zu den Smokings passten.

Vor allem strotzten sie nur so vor Selbstbewusstsein. Und die Art, wie sie ihre Frauen ansahen, sagte alles über die Tiefe ihrer Gefühle.

Einen Mann zu finden, der einen so sehr liebte, war wohl das Beste, was einem passieren konnte. Maya und Sky hatten definitiv das gefunden, wonach die meisten Frauen sich sehnten.

Mayas Dad führte Maya den Gang entlang nach vorne zum Altar. Sie sah umwerfend aus.

Ihr Kleid war klassisch geschnitten und hatte einen Queen Anne Ausschnitt.

Es lag eng an ihrem kurvenreichen Oberkörper und ihrem Po. Am Oberschenkel wurde es weiter und lief in einer kleinen Schleppe aus.

Wenn Zoey es richtig erkannte, bestand es aus Seidencharmeuse und Spitze, was einen sehr edlen Eindruck machte.

Als Maya an ihr vorüberschritt, sah sie die zarte Knopfleiste, die im Nacken begann und sich bis hin zur Hüfte über den Rücken zog. Es war atemberaubend und passte perfekt zu den kunstvoll aufgesteckten, dunklen Locken.

Dann folgte Sky, die von Jonas begleitet wurde, dem man deutlich ansah, wie stolz er war, diesen Part übernehmen zu dürfen.

Skys Eltern waren beide bereits verstorben und Jonas, nach Fabio, Skys engster Freund.

Zoey fand es, vor allem für Sky, sehr schade, dass es Fabio nicht möglich war, dabei zu sein.

Skys Brautkleid war im Princess-Stil gehalten. Schulterfrei mit einem engen, sehr schlichten Mieder aus weißer Seide.

Ab der Taille wurde das Kleid sehr breit und hatte eine lange Schleppe.

Die langen, blonden Haare trug sie offen und in großen, seidig aussehenden Wellen.

Sie hatte nie schöner ausgesehen, nicht einmal, als sie die Modenschau in Talin gelaufen war.

Die beiden Brautführer übergaben die Frauen an ihre Männer. Dann begann die Zeremonie.

Von den Worten des Pfarrers bekam Zoey kaum etwas mit. Sie war vollkommen vertieft in die Betrachtung dieser beiden wunderbaren Paare vor dem Altar.

Die Liebe, die sie für einander empfanden, war beinahe greifbar.

Trotz aller Schwierigkeiten hatten diese vier es geschafft und sie hatten es verdient.

"… und Sie dürfen die Braut jetzt küssen."

Die letzte Silbe hatte die Lippen des Pfarrers noch kaum verlassen, da hatten beide Männer ihre Frauen bereits an sich gezogen und küssten sie leidenschaftlich.

Einige ihrer Freunde pfiffen und Applaus brandete auf. Sie selbst hätte das auch gern getan, aber John hätte es nicht gut geheißen und sie hätte sich auf einen weiteren Streit mit ihm einlassen müssen.

Also beließ sie es bei dem leisen Geklatsche, das er bevorzugte.

Nachdem die Brautpaare die Kirche verlassen hatten, folgten ihre Freunde ihnen.

John legte ihre Hand wieder in seine Ellenbeuge und führte sie ebenfalls den Gang entlang.

Dann fuhren sie im Konvoi zu CB-Resorts, dem Hotel von Ryans Schwester, in dem die Hochzeitsfeier stattfinden sollte.

MATTHEW

Er bekam nicht mit, was Julien, sein jüngerer Bruder, ihm gerade erzählte. Direkt vor ihm war die Frau aus seinen Albträumen aufgetaucht.

Die Frau, die ihn seit über drei Jahren in seinen Gedanken verfolgte. Er hasste sie dafür, und er hasste sich selbst, weil er sie einfach nicht aus dem Kopf bekam.

Bei jeder Veranstaltung, zu der sie geschlossen als Gruppe gingen, musste er befürchten, dass auch sie auftauchen könnte.

Für die Erleichterung, die er empfunden hatte, als sie in diesem Jahr nicht mit nach Talin gekommen war, hätte er sich am liebsten selbst geschlagen.

Aber sie hier mit einem anderen Mann zu sehen, grenzte auch irgendwie an Folter.

"… laut Plan müssen wir hier lang", sagte Julien und deutete auf den Plan, der anzeigte, wo sie sitzen würden.

Mat sah ebenfalls auf den Plan.

"Ja, du und Destiny. Ich und Cat sitzen hier drüben."

Er war sehr froh gewesen, dass Cat ihn gebeten hatte, ihre Begleitung zu mimen. Einen Geier mit auf eine Hochzeit zu nehmen, war immer eine gefährliche Angelegenheit. Entweder sie benahmen sich furchtbar daneben oder sie dachten, sie seien die nächsten und er sei derjenige, der sie heiraten würde.

Der Nachteil war aber, dass er quasi die ganze Zeit über ohne Begleitung unterwegs war.

In die Kirche hatte Cat es nicht geschafft, weil sie die letzten Vorbereitungen im Hotel hatte überwachen wollen, jetzt war sie immer noch irgendwo und er hoffte, dass sie zumindest zum Essen auftauchen würde, damit er nicht ganz so dämlich aussah.

Er ging durch den Raum und suchte den Tisch, an dem sie sitzen würden.

Als er sah, dass Zoey ebenfalls an diesem Tisch saß, musste er sich ein Stöhnen verkneifen.

Echt jetzt? War das irgendeine ziemlich fiese Form von Karma? Warum zum Teufel musste er sie den ganzen Abend über ertragen?

Als er den Tisch nach seinem Platz absuchte, hätte er beinahe laut geflucht. Direkt gegenüber von ihr. Er musste also nicht nur an ihrem Tisch sitzen und sich selbst dazu zwingen, sie nicht nonstop anzustarren, nein, er musste ihr direkt gegenüber sitzen und den ganzen Abend beim Flirten zusehen.

Mit grimmiger Miene setzte er sich und wünschte sich dabei, sie niemals in Talin gesehen zu haben. Niemals an diesen Tisch gegangen zu sein und ihr traumhaftes Lächeln gesehen zu haben.

Eben dieses Lächeln schenkte sie ihm jetzt. Nein, das stimmte nicht. Es war nicht dieses Lächeln.

Er konnte sich noch ganz genau daran erinnern, wie ihre Augen beim Lächeln gefunkelt hatten. Aber da war nichts. Ihre blauen Augen waren wie tot, keinerlei Regung.

Nur die schönen Lippen gaben makellos weiße Zähne frei, wie sie es schon in Talin getan hatten.

"Mat, wie schön dich wiederzusehen!" Mat zog eine Augenbraue nach oben. Würde er es nicht besser wissen, hätte er ihr diese Show tatsächlich abgekauft.

Dann wandte sie sich an ihren Begleiter. Aus irgendeinem Grund hatte er erwartet, dass ihr Lächeln sich verändern würde. Aber das geschah nicht. Sie lächelte ihn genauso falsch und tot an.

"Ich glaube, ihr kennt euch noch nicht. John, das ist Mat, Fire&Ice Mitglied. Mat, das ist John, mein Lebensgefährte", sagte sie mit ruhiger Stimme.

"Ich glaube, das ein oder andere Mal haben wir uns bereits flüchtig gesehen", sagte John und reichte ihm lächelnd die Hand.

Mat schüttelte sie, ohne das ebenfalls tote Lächeln zu erwidern.

Was zum Teufel ist das für eine Horrorshow?

Und auf den Namen dieses Trottels hätte er auch gut und gern verzichten können.

Gott sei Dank kamen in diesem Moment Alexa, Bran und Lia. So musste er sich zu keiner Konversation mit Zombie-Barbie und Zombie-Ken zwingen.

Während des gesamten Essens und der Ansprachen beobachtete er Zoey und John so unauffällig wie möglich. Das Lächeln der beiden verschwand nie, änderte sich keinen Millimeter, es war wie perfekt einstudiert.

Sie unterhielten sich höflich mit den anderen an ihrem Tisch und schienen das perfekte Paar zu sein.

Nur ein einziges Mal verrutschte dieses perfekte Trugbild um wenige Millimeter.

Zoey bestellte sich ein neues Glas Wein, woraufhin John seine Hand auf ihre legte und einfach nur ruhig ihren Namen sagte. Daraufhin zuckte eine ihrer Augenbrauen.

Aber nicht auf die Art, mit der sie Mat in Talin bedacht hatte, sondern nur einen Millimeter und sofort zurück.

Daraufhin zog John seine Hand zurück und beide widmeten sich wieder ihrem Essen.

Wobei beide nicht wirklich stimmte. Was auch immer Zoey da tat, mit wirklicher Nahrungsaufnahme hatte es wenig zu tun.

Er betrachtete sie ein wenig genauer.

Sie war noch schlanker, als er sie damals in Talin kennengelernt hatte. Schlank traf es nicht mehr. Mittlerweile war sie eher dürr.

Man konnte die Knochen an ihrem Brustbein sehen und auch die Schultern wirkten sehr eckig.

Er musste sich sehr zusammenreißen, als John den Nachtisch für sie beide ablehnte, mit der Begründung, sie müssten auf ihre Linie achten.

Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht und es machte ihn wahnsinnig, dass er die Lösung für dieses Rätsel noch nicht im Entferntesten erkennen konnte.

Fire&Ice 11 - Matthew Fox

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