Читать книгу vom Mädchen zum Luder | Erotischer Roman | die Sexabenteuer der Amy Morrison - Amy Morrison - Страница 5
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Schon zwei Nächte später, wir waren immer noch auf der Isle of Man, Flo lag tief schlafend neben mir, meine Schwester ließ sich im Nachbarzimmer gerade wieder die Seele aus dem Leib poppen, und mein Kätzchen schrie hungrig zwischen meinen Schenkeln, ärgerte ich mich schwarz darüber, dass ich mir Arnies Telefonnummer nicht hatte geben lassen.
Die ›Begegnung‹ mit ihm hatte mich sehr erregt, auch wenn sie nur eine rein Virtuelle gewesen war. Erregt und befriedigt, was ich von Flo nicht behaupten konnte. Ein völlig Fremder am Telefon hatte mich allein durch seine Worte und seine Phantasie entrückt und verzaubert. Während Flo, mit dem ich ja tatsächlich an einem Strand und am Meer war, wenn auch nicht in der Karibik, noch nicht einmal auf die Idee kam, mich vielleicht einmal hinter einen Felsen zu ziehen, um dort ausgiebig mit mir zu knutschen, geschweige denn, mich zu einem mitternächtlichen Liebespicknick unter freiem Sternenhimmel zu entführen.
Ich tat, was ich immer tat, wenn ich nachts noch wach war, während Flo schlief: Ich streichelte mich so leise es ging, in ständiger Angst, Flo würde erwachen und mich erwischen, zu einem kleinen, mittelmäßigen und nicht wirklich befriedigenden Orgasmus und schlief ein.
Am nächsten Tag fand ich, nicht wirklich zufällig, einen Sex-Shop und kaufte mir einen Vibrator und einen Dildo, was mich ganz schön Überwindung kostete! Ich glaube, ich war noch eine ganze Stunde, nachdem ich den kleinen Laden in der Seitengasse verlassen hatte, hochrot im Gesicht und der festen Überzeugung, dass auch wirklich jeder, der mir auf dem Weg zurück in das Ferienhäuschen begegnet war, mir hatte ansehen können, was ich in der kleinen Plastiktüte mit mir trug.
Eine weitere Stunde später war ich wieder hochrot im Gesicht, weil ein Strandgang der anderen drei, für den ich mich wegen Kopfschmerzen entschuldigt hatte, mir die Gelegenheit gab, mein neues Spielzeug gleich auszuprobieren.
Ausgiebig auszuprobieren.
Wow!
Ich ärgerte mich ein wenig darüber, dass ich nicht schon vier Jahre früher auf die Idee gekommen war, mir so etwas zu kaufen. Dass mich erst die Bemerkung eines Fremden am Telefon, jede Frau würde so etwas haben, mir die Freiheit schenkte, den Besitz eines Vibrators oder Dildos nicht mehr als etwas Luderhaftes oder Verdorbenes zu betrachten – oder, wenn es doch luderhaft und verdorben war, genau das zu genießen.
Und ich genoss es, mein neues Spielzeug. Ausgiebig! So ausgiebig in den letzten Tagen unseres Urlaubs, dass meine Schwester sich wirklich Sorgen wegen der häufigen Kopfschmerzen machte, die mich davon abhielten, mit an den Strand oder abends mit ins Restaurant zu gehen.
Denn eines merkte ich sehr schnell: dass das Stillen des Hungers des schnurrigen Kätzchens zwischen meinen Schenkeln – gerade dann, wenn dieses Hungerstillen besonders gut und befriedigend war – mir plötzlich immer mehr Hunger auf immer mehr machte.
Vielleicht, nein, ganz bestimmt sogar, ist dieser merkwürdige Effekt Schuld an all dem, was noch geschehen sollte. Aber ich greife vor!
***
Wieder zurück in meiner eigenen Wohnung in Liverpool hatte ich zwischen Studium und meinem Nebenjob reichlich Gelegenheit, mit meinen neuen Toys zu spielen. Bald schon mehrere Male am Tag. Ich war dabei sehr experimentierfreudig. Am besten gefiel es mir, mit der Spitze des surrenden Vibrators die kleine Perle meines Kätzchens zu streicheln, während ich mit der anderen Hand den Dildo in mir hin- und herdrückte. Die Orgasmen, die ich mir auf diese Weise zauberte, waren so viel gewaltiger und erfüllender als alles, was ich mit Flo bisher erlebt hatte.
Aber so schön das Spiel auch war, es war ein sehr einsames, und es machte Lust auf mehr. Ich stellte mir vor, wie wunderbar es wohl wäre, jetzt, da ich einen Dildo hatte, wieder mit Arnie zu telefonieren ... und beides gleichzeitig zu genießen: seine Phantasien und den Dildo in mir, geführt von seiner erregend tiefen Stimme.
Ich schaltete den Computer an, ging ins Internet und tippte die Web-Adresse des »Single-Chats« ein, die er mir in jener Nacht am Telefon gegeben hatte.
Vor mir poppte eine Internet-Seite auf, die mir »interessante Kontakte« versprach: über fünfzigtausend Mitglieder in ganz England, davon jetzt im Moment, es war gerade mal zehn Uhr vormittags, etwas mehr als viertausend online – also so, wie ich jetzt gerade vor dem Computer sitzend – tausendneunhundert Frauen und zweitausendeinhundert Männer. Beeindruckend!
Mitglied zu werden, war kostenlos. Das war schon mal fein, weil ich nicht vorhatte, Geld auszugeben, schon gar nicht online.
Aber auch für Nicht-Mitglieder gab es die Möglichkeit, sich die Seiten von Mitgliedern anzuschauen. Ich ging auf das Eingabefeld und tippte E-R-O-S ein. Bezeichnender Name! Den er aber, wenn ich mich an unser Telefonat erinnerte, auch verdiente.
Seine persönliche Seite, oder wie man es hier nannte: sein »Profil«, poppte auf:
Name: E-R-O-S
Alter: 29
Ort: London
Ich suche: Abenteuer
Vorlieben:
1. phantasie
2. spontanität
3. romantik
4. leidenschaft
5. natürlichkeit
Abneigungen:
1. zicken
2. miesmacherei
3. langweilerinnen
4. unehrlichkeit
5. verklemmtheit
Zu mir:
190 groß – schwarze Haare – blaue Augen
heißhunger auf das leben und auf die lust!!!
War nicht gerade viel, was hier über ihn stand, aber ein bisschen etwas kannte ich von ihm ja schon. Das Profiel zeigte auch ein Foto von ihm. Er sah zwar ganz anders aus, als ich ihn mir bei unserem Telefonat vorgestellt hatte, aber keineswegs schlechter – nur anders eben.
Ich beschloss, ihm zu schreiben. Aber um ihm eine Nachricht schreiben zu können, musste ich selbst erst einmal Mitglied des Single-Chats, der sogenannten »Community« werden. Also klickte ich auf »Mitgliedschaft anmelden«.
Jetzt musste ich erst einmal alle möglichen Angaben zu meiner Person machen: Wohnort, Adresse, Telefonnummer, und so weiter. Da ich keine Lust hatte, hier im Internet all das preiszugeben, tippte ich nur den Wohnort Liverpool und mein Geburtsjahr wahrheitsgemäß ein, den Rest erfand ich frei.
Auf der nächsten Seite sollte ich »Hobbys« ausfüllen und Fragen zu meiner Persönlichkeit angeben. Ich übersprang das und ging direkt zu der nächsten Seite, auf der ich mein eigenes Profil erstellen sollte.
Zunächst musste ich mir einen Nick aussuchen, ein Pseudonym. Mann, Mann, Mann, was die alles haben wollten! Das war ja komplizierter, als auf dem Einwohnermeldeamt.
Ich dachte nach.
Mein Vater hatte mich als kleines Mädchen immer »süße Prinzessin« genannt. Das erschien mir als Pseudonym ganz brauchbar. Sweet Princess. Ich tippte es ein. Mist! Der Name war schon vergeben, zumindest in der Schreibweise. Also versuchte ich eine andere. Am Ende kam heraus: sweet_princess. Gefiel mir.
Dann sollte ich mein eigenes Profil erstellen. Puh! Hätte ich mir damals nur Arnies Telefonnummer geben lassen, dann hätte ich mir all das hier sparen können! Ich überlegte.
Dann tippte ich. Heraus kam folgendes Profil:
Name: sweet_princess
Alter: 21
Ort: Liverpool
Ich suche:
Vorlieben:
1. männlicher duft
2. mein vibrator
3. mein dildo
4. zärtlichkeit
5. guter sex
Abneigungen:
1. keine phantasie beim sex
2. ungepflegtheit
3. schlafmützen
4.
5.
Zu mir:
21 Jahre – 174 groß – 53 kg
brünette, lange haare
grüne augen
80 c-d
lebe in einer glücklichen beziehung;
sexuell jedoch nicht ausgelastet
Bei »Ich suche« hatte ich erst einmal nichts eingegeben, weil ich mir nicht sicher war, was ich denn suchte. Suchte ich denn etwas? Eigentlich wollte ich doch E-R-O-S, oder Arnie, nur eine Nachricht hinterlassen, weil ich gern einmal wieder mit ihm telefoniert hätte ... diesmal mit Dildo! Vor dem Hintergrund betrachtet, wunderte ich mich selbst darüber, dass ich überhaupt so viel geschrieben hatte. Aber vielleicht gab es hier ja noch andere interessante Männer als nur Arnie ...
... und gleichzeitig hatte sich das Ausfüllen des Profils ein bisschen so angefühlt, wie sich etwas von der Seele zu schreiben, vielleicht deshalb die Offenheit.
Ich hatte ja in meiner damaligen Blauäugigkeit keine Ahnung, was dieses kurze Profil an Reaktionen auslösen würde. Wirklich keine Ahnung!
Dann, als das Profil erstellt war, setzte ich mich daran, einen Brief an Arnie zu verfassen. Aber ich kam weder dazu, ihn zu Ende zu schreiben noch habe ich ihn jemals abgeschickt.
PING!, machte mein Computer.
PING! PING! PING! ...
Und immer wieder PING!
Es war ein bisschen so, wie wenn man beim »Glücksrad« ein E kauft. Ich erschrak, hatte zunächst keine Ahnung, was das bedeutete. Und dann sah ich es.
In meinem Profil gab es einen sogenannten »Briefkasten«. Hier kamen Nachrichten anderer Chat-Mitglieder an. Und ich, kaum dass ich zehn Minuten online war, erhielt gleich jede Menge Nachrichten!
Ich war platt! Dann begann ich, sie zu lesen.
du bist sexuell unausgelastet? das kann ich ändern!
Das versprach ein fünfundvierzigjähriger Zungen-Profi aus Leeds. Pfui bah! Allein schon der Nickname!
80 c – d? klingt nach ner guten handvoll!
Keine Ahnung, was mir Dauergeil, einundzwanzig, aus Chester damit sagen wollte. Dass er kleine Hände hatte?
Hast du geile fotos von dir?
Das wollte eine pussy-goddess, siebzehn, aus Halifax wissen.
Ich löschte solche plumpen Nachrichten. Davon hatte ich binnen der nächsten halben Stunde nicht weniger als dreißig – direkt, ohne mir auch nur die Profile der Absender anzuschauen. Eigentlich schreckte mich das Ganze eher ab. Ich hätte fast mein Profil wieder gelöscht, wenn da nicht auch geschmackvolle und interessante Mails gekommen wären.
Da schickte ein Tom-Cat-Tom, einunddreißig, aus Bradford, gleich drei Liebesgedichte an mich. Alle drei wunderschön, auch wenn er vergessen hatte, zu erwähnen, dass sie nicht von ihm selbst waren. Denn Dank der Bücher in meinem Regal war ich mir sicher, dass dieser Tom-Cat-Tom seine abgekupferten Gedichte per »Copy«-Taste einfach an jede Frau schickte. Nichtsdestotrotz waren sie schön und der Typ selbst unaufdringlich.
hi fremde sweet_princess!
ich will dein reißendes biest sein, dein dunkler, gieriger engel der muse! Ich will dir fesselnde abenteuer schenken und deinen süßen atem trinken ...
... und vielleicht sogar ein lächeln auf dein herzchen zaubern ...
Ich gebe zu, dass mir diese Nachricht eines gewissen dark_phantom, dreißig, aus Bolton, durchaus ein kurzes Kribbeln unter die Haut jagte. Aber angesichts der Tatsache, dass der Mensch nicht einmal wusste, wie ich aussah und mir auf zwei Sätze in meinem eigenen Profil hin so etwas versprach oder androhte, je nachdem, wie man es sehen wollte, konnte ich ihn nicht wirklich ernstnehmen, zumal mir seine Ansprache auch einen Zacken zu scharf war. Wo ich doch ohnehin nicht hier in diesem Chat war, um reale Kontakte zu knüpfen. Aber es war schon interessant, zu erleben, wie leichtfüßig sich hier einem die Männerwelt präsentierte. Wie teilweise sehr mutig, oder gar dreist, man[n] hier an mich herantrat. Ich war mir sicher, so schüchtern ich selbst auch war, die meisten dieser Helden hätten mich in einer Discothek oder in einem Club überhaupt nicht erst anzusprechen gewagt.
Nicht, dass ich anmaßend sein will oder gar überheblich, aber ich sehe gar nicht so schlecht aus, und allein das hält doch schon viele Männer in der Wirklichkeit davon ab, auf eine ganz normale, natürliche Art und Weise eine Frau einfach nett anzusprechen. Gut auszusehen, wird doch in den meisten Fällen gleichgesetzt mit unerreichbar, unnahbar.
Nicht hier im Internet!
ich bin noch ›jungfrau‹ und suche auf diesem weg eine erfahrene frau, die mich in die bezaubernde welt der erotik einführt
Das kam von einem gewissen galahad, achtzehn, aus Ipswich, was ich besonders süß fand. Ich fragte mich schmunzelnd, wie viele Frauen der Schlawiner auf diese Art schon herumgekriegt und sich von ihnen hatte entjungfern lassen. Abgesehen davon, war ich mit Sicherheit alles andere als eine erfahrene Frau.
*lach*
Auf diese Weise – Sternchen, Wort, Sternchen – drückte man hier im Chat, das lernte ich sehr schnell, seine Gefühle, Aktionen oder seine Mimik aus, die man ja anderweitig bei rein schriftlichem Briefwechsel kaum deutlich machen konnte. Da gab es *grins* oder *grinz*, *schäm*, *lach*, *lautlach*, *gier*, *blinzel*, *zwinker*, *schmunzel*, *rotwerd*, *grübel*, *grummel*, *anstups*, *knutsch* ... und so weiter, und so weiter. Außerdem ganz merkwürdige Zeichen:
;-) stand für *zwinker* oder *grins*,
:-) war ein Smiley und stand für *lächel* oder *freu*,
;-P stand für *frechdiezungerausstreck* oder *bääh*,
:-( für *traurigbin* und
;-( für *tunursoalsobichtraurigwär*
Eine ganz eigene Sprache eben. Und die meisten schrieben alles klein. Gewöhnungsbedürftig, aber man tippte viel schneller.
lass dich von mir verzaubern, prinzessin! tel.nr.: xxxx...!
Diese Nachricht, die mich stark an Arnie erinnerte und mir vielleicht deswegen auf Anhieb gut gefiel, war von einem Chatter namens LonelyHeart.
Ein bisschen erschreckte es mich schon, dass mir ein Wildfremder einfach so seine Telefonnummer schickte. Aber war es nicht genau das, weswegen ich hierhergekommen war? Der Kontakt zu einem Fremden, von dem ich nichts weiter wusste, als seine Telefonnummer?
Ich schaute von meinem Computer aus auf meinen Nachttisch hinüber. Dort standen der Dildo und der Vibrator. Augenblicklich begann mein Kätzchen zu kribbeln. Ich hätte jetzt offline gehen, das heißt, das Internet verlassen, den Computer ausschalten und ein bisschen mit meinen Toys spielen können. Aber wie viel interessanter wäre es doch, dabei die Stimme eines Mannes im Ohr zu haben und mich von seinen Phantasien beflügeln zu lassen, so wie mich Arnies Phantasie beflügelt, erregt und erfüllend befriedigt hatte.
Ich klickte LonelyHearts Profil an.
Name: LonelyHeart
Alter: 28
Ort: Birmingham
Ich suche: Abenteuer
Vorlieben:
1. unabhängigkeit
2. unverbindlichkeit
3. kreativität
4. persönlichkeit
5. humor
Abneigungen:
1. klammern
2. egoisten
3. mauerblümchen
4. rumgenerve
5. genügsamkeit
zu mir:
wenn du akzeptieren kannst, dass hier nicht die große liebe zu finden ist, du aber dennoch gern das leben in vollen zügen genießt – ob nun virtuell, am telefon oder auch im realen leben – dann fühl dich bei mir willkommen!
Wenn für dich, wie auch für mich, sex und beziehung zwei dinge sind, die nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben müssen, dann flieg mit mir!
*lächel*
Das Bild in seinem Profil gefiel mir gut: dunkelblond, braungebrannt und, soweit ich es erkennen konnte, grüne Augen wie ich. Sein Lächeln war ein selbstbewusstes. Es war verführerisch. Fast so verführerisch, wie die klare Aussage, dass er nur Sex suchte und auf gar keinen Fall eine Beziehung!
Ich wählte seine Nummer.