Читать книгу Der Magische Chip - Andrea Celik - Страница 6

München – Flughafen,

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Fritz Sauerbohne kam vor einer Dreiviertelstunde aus London an. Er war ca. 1.90 m groß und sehr schlank. Seine Haare sahen immer zerzaust aus, selbst wenn er sie sich frisch frisierte. Regentropfen preschten ihm direkt ins Gesicht. Nervös und klitschnass forderte er ein kommendes Taxi zum Halten auf:

»Fahren sie mich bitte in die Taunusstraße 87.«, während er das sagte, machte er es sich auf dem Rücksitz des Wagens bequem. Seine nassen Kleidungsstücke befeuchteten die Ledersitze. Aus dem Zeitungsständer vor ihm entnahm er sich die erstbeste Zeitschrift und begann darin herumzublättern. Draußen schüttete es aus allen Kübeln. Es schien, als würde der Regen nie mehr aufhören wollen. In der Zeitschrift entdeckte Sauerbohne eine kleine Anzeige:

Internet Freunde aufgepasst! Rot und weiß,

zwischen Europa und Asien! Ha, ha, ha.......

»Da wären wir mein Herr, macht bitte 23,50 Euro.«

Fritz holte seinen Geldbeutel aus der Tasche und reichte dem Taxifahrer 50, - Euro. Er sagte:

»Stimmt so Kumpel, dafür nehme ich mir diese Zeitschrift mit!«

»Okay, schönen Abend der Herr, danke für das Großzügige

Trinkgeld!«, während der Taxifahrer das aussprach, dachte er:

»Für 'ne alte Zeitschrift so viel Geld zu zahlen, der spinnt doch!«,

und fuhr wieder los, auf der Suche nach neuen Kunden. An der Taunusstraße 87 drehte sich langsam das Schloss zum Innenhof auf. Die Türen knarrten und der Regen sorgte dafür, dass die Gummisohlen unter den Schuhen anfingen zu quietschen. Eigentlich wollte sich Sauerbohne unbemerkt ins Hinterhaus schleichen. Innerlich hoffte er, von niemandem

bemerkt zu werden. Ein modriger feuchter Geruch stieg Fritz beim Betreten des Hinterhauses in die Nase. Eine Ratte kam ihm entgegen gelaufen. Nachdem er dieses lästige Tier abgewimmelt hatte, stieg er die Treppen bis zum Dachgeschoss hoch. Er klopfte an die Tür und wartete, bis ihm geöffnet wurde. Ein großer, fetter Mann mit einer Glatze und einer Lesebrille auf der Nase öffnete ihm die Tür.

»Komm rein Fritz«, flüsterte er und machte dabei eine einladende Handbewegung nach innen.

»Hallo Kai, war ne anstrengende Woche! Ich geh mich

mal Duschen«, räusperte sich Fritz, und ging schnurstracks

auf das Badezimmer zu. Der nächste Tag war wesentlich schöner, die Sonne schien und nur vereinzelt, zogen Wolken am Himmel vorbei. Die Farbenpracht der Bäume war leuchtend und schillernd. Der Regen vom Vortag war vergessen und scheinbar nie da gewesen. Fritz Sauerbohne und Kai Knüppeldicke, waren wohl die besten Hacker international. Sie wohnten in München seit mehr als 10 Jahren und waren beruflich viel unterwegs. Die Nachbarn wussten natürlich nichts über die beiden Schurken. Jeder nahm an, dass die Zwei Lagerhallenarbeiter sind und gerne mal einen über den Durst tranken.

Seit ca. fünf Jahren befassten sich Fritz und Kai intensiv mit der magischen Chipkarte. Anfangs dachten sie, dass es sich dabei um ein Symbol der Hacker handeln würde. Die Hinweise der letzten Jahre haben allerdings ergeben, dass die Karte tatsächlich existiert. Fritz glaubte fest daran, den Chip zu finden. Er schwelgte jetzt bereits in Gedanken und träumte von der Südsee und einem reichen Leben. Um das zu erreichen, müssten Kai und er diese Karte besitzen. Den letzten Hinweis zu dem Verbleib der Karte erhielt Kai in der Unterwelt von London. Er war gerade dabei, eine neue Software für den Kasino-Besitzer Klunis zu installieren, als er auf dessen Festplatte, eine Fotografie des roten Chips sah. Wie er wirklich heißt, weiß natürlich niemand, das wäre ja schließlich zu gefährlich! Kai überlegte und kam zu dem Entschluss, dass der Chip wirklich existieren müsste, denn wie sonst sollte ein Bild von ihm existieren? Klunis wusste angeblich nichts über den Chip. Kai speicherte die Daten auf seiner Diskette und löschte alle Angaben auf der Festplatte. Er wollte verhindern, dass andere Personen davon erfuhren. Später zu Hause in München vergrößerte er das Bild des magischen Chips. Die Farbe war Rotgold und hatte die Größe einer SIM-Karte. Kai betrachtete das Bild einige Minuten, danach fühlte er sich wie hypnotisiert. Seitdem waren Fritz und Kai oft in London und immer mit dem Gedanken, den Chip zu finden, um die Unterwelt regieren zu können.

Tuut, tuut!

»Steinhauser Verlag, Witzke am Apparat, was kann ich für Sie tun?«

»Tag meine Schöne! Mein Name ist Fritz Schmitt mit doppelt TT am Ende. Der Grund meines Anrufes ist eine Annonce, die vor einer Woche in ihrer Zeitschrift Int-OCus erschienen ist. Die Anzeige hatte folgenden Inhalt:

Internet Freunde aufgepasst! Rot und weiß,

zwischen Europa und Asien!

Ha, ha, ha............

Können sie mir bitte sagen, wer diese Anzeige aufgegeben hat?«

»Ja, ehm Momentchen bitte«,

meinte Frau Witzke, legte dabei den Hörer auf den Tisch und begann in die Tasten ihres Computers zu drücken. Kurze Zeit später meldete sie sich wieder und sagte:

»Hören Sie junger Mann, die Anzeige gab eine Frau Isolde

Kunz auf, möchten sie die Telefonnummer?«

»Oh, das wäre sehr reizend von ihnen.«

»3500000 lautet die Rufnummer, kann ich sonst noch etwas

für sie tun?«

Doch es rauschte nur noch, die Verbindung war bereits abgebrochen. Fritz Sauerbohne wählte die Nummer 3500 000 und wartete auf einen Ton.

»Hier ist der automatische Anrufbeantworter von Isolde Kunz,

bitte rufen sie später noch mal an. Hinterlassen sie bitte keine Nachrichten! Beep -.«

Und schon war die Verbindung unterbrochen. Übers Internet fand Fritz schnell heraus, dass es in Wirklichkeit keine Isolde Kunz gab. Er erfuhr allerdings, zu welcher Adresse der Telefonanschluss mit der Nummer 3500 000 gehörte. Er druckte sich die Adresse aus, um kurze Zeit später mit

seinem Wagen dorthin zu fahren.

Brumm, brumm!------- stille, bruuum bruuuum!---------- stille,

dicker schwarzer Rauch kam aus dem lockeren Auspuff, der so aussah, als ob er jeden Moment abbrechen würde. Der alte VW-Käfer sah nicht wirklich aus, wie ein Käfer, sondern wie ein aus verschiedenen Teilen zusammengesetztes Gefährt auf vier Rädern. Rost und verschiedene Farblackierungen gaben dem alten klapprigen Auto, eine besondere Marke. Nach mehreren Startversuchen sprang die alte Rostbeule,

müde und röchelnd an. Fritz Sauerbohne schaffte es, Kai Knüppeldicke davon zu überzeugen, mit ihm mitzufahren. Es war jedes Mal ein Chaos, wenn Kai ins Auto Einstieg. Seine vielen Kilos ließen das Auto regelrecht absacken. Es berührte dann fast den Boden und fing an zu krächzen.

»Guck mal auf dem Zettel, wie heißt doch gleich noch mal die Straße?«, fragte Fritz, während er langsam das Auto auf die Hauptstraße lenkte.

»Quellwasserstraße, autsch! Mensch Sauerfritze, pass doch auf!«, denn genau in dem Augenblick, als Kai den Straßennamen nannte, bremste Fritz so stark ab, dass sich Kai die Stirn an der Windschutzscheibe polierte. Sie fuhren die Straße an dem alten Stadtpark entlang, als Kai plötzlich sagte:

»Die nächste Seitenstraße rechts einbiegen, dann sind wir in der Quellwasserstraße.«

»Irgendwie ist mir das nicht so geheuer, denn die Quellwasserstraße

Liegt am alten Kriegsfriedhof.«

Im Schritttempo fuhr der Käfer die Straße entlang.

»Nummer 5, Nummer 6, ja wo ist denn die Nummer 7?

Siehst du etwas Fritz?«

»Oh ich glaub' s ja nicht, schau mal auf die andere Seite,

das Friedhofstor hat die Nummer 7!«

»Typisch Fritz Sauerbohne! Bekommst du überhaupt irgendetwas auf die Reihe?«

»Hör endlich auf mich Sauerbohne oder Sauerfritze zu nennen! Du weißt genau, dass ich diesen Namen nicht ausstehen kann«, räusperte sich Fritz. Draußen fing es bereits an zu dämmern, und die Tatsache, dass sich Fritz und Kai vor einem Friedhof befanden, ließ ihnen das Adrenalin ansteigen wie beim Bungee Jumping.

»Mensch Kai, lass uns 'ne Fliege machen. Das Ganze ist bestimmt nur ein übler Scherz.«

»Sei still Angstbohne! Ich will wissen, was es mit dieser Anzeige auf sich hat. Vergiss nicht mein Lieber, dass du mir das hier eingebrockt hast und genau aus diesem Grunde kommst du mit ohne Widerrede, verstanden?«

Langsam öffneten sie das Friedhofstor. Obwohl das Tor sehr alt war, ließ es sich verdammt leicht öffnen.

»Wonach suchen wir eigentlich?«, wollte Kai erfahren.

»Weiß nicht, vielleicht nach - mmh - nach Isolde Kunz!«

»Sag mal Fritz, du glaubst doch selbst nicht, dass auf einem Soldatenfriedhof ein Frauengrab ist, oder?«

Eine Nachteule schrie über den Friedhof und Fritz schreckte jämmerlich zusammen und fing an am ganzen Körper zu zittern.

»Also, ich gehe rechts und schaue mir jedes einzelne Grab an und du gehst links und tust dasselbe, wenn einer von uns was Verdächtiges sieht oder findet, pfeift er kurz.«

Fritz war es mulmig bei dem Gedanken, abends über längst verstorbene Soldaten zu laufen. Trotzdem ging er langsam Schritt für Schritt, jeden einzelnen Grabstein entlang, um sich nicht bei Kai zu blamieren. In der Dämmerung gelang es ihm nicht besonders gut, die alten Schriften auf den Grabsteinen zu entziffern. Kai ging es ähnlich, er hatte bereits zehn Grabsteine hinter sich, als er auf ein kleines Grab stieß. Der Stein war so verstaubt, dass Kai sein mit blauen Blümchen bestickte, Taschentuch opferte, um mit etwas Spucke den Staub vom Namen zu entfernen. Kai traute seinen Augen nicht, da stand auf glänzenden schwarzen Marmor in goldener Schrift:

Isolde Kunz

geb. 18.05.1830

verstorben 11.12.1901

Kai pfiff zweimal und leise näherte sich Fritz.

»Wow, du hast unsere Dame gefunden, echt gut was?«

»Fällt dir nichts auf Fritz? Du hast doch sonst immer so einen scharfen Verstand.«

»Na ja, das Grab ist etwas kleiner, die Dame war vielleicht Liliputanerin.«

»Glaubst du wirklich, dass es vor über 100 Jahren glänzender schwarzen Marmor als Grabstein verwendet wurde?«

»Hey, Sie was machen sie da?«, rief der Friedhofswächter aufgebracht, während er sich den beiden wütend näherte.

Flüsternd sagte Kai zu Fritz:

»Du sagst nichts, ich habe eine Idee.«

Der Wächter erreichte das Grab und in dem Augenblick fing Kai mit seinen mitleidvollen Augen, die traurigste Geschichte seines Lebens zu erzählen:

»Sorry, wir wollten natürlich nicht die Toten stören. Wissen sie, wir sind Fremde in der Stadt und besuchten unseren Onkel. Er erzählte mir, dass meine Urgroßmutter väterlicherseits, hier begraben wurde. Sie können sich ja nicht vorstellen, welche große Freude mir diese Nachricht gemacht hat. Mein Vater verlor seine Mutter, bereits in frühen Jahren. Seine Oma kümmerte sich um ihn wie eine Mama. Sie war eine wunderbare und fürsorgliche Frau.«

Tränen stiegen Kai in die Augen, mit weinerlicher Stimme setzte er seine Geschichte fort:

»Als mein Vater in Gefangenschaft musste, starb seine Großmutter. Niemand aus der Familie wusste, wo man sie begraben hatte. Lange Zeit suchte mein Vater nach ihr, leider erfuhr er vor seinem Tode, nicht, wo sich die Ruhestätte seiner geliebten Omi befand. Erst durch die Wende 1989 konnte ich den Kontakt zu meinem Onkel herstellen. Bisher trafen wir uns nur außerhalb von München, daher konnten wir nicht das Grab, meiner Urgroßmutter besuchen. Wir fliegen in drei Stunden zurück in die Vereinigten Staaten. Dort leben wir seit fünf Jahren. Da ich nicht ständig in Deutschland bin und nicht weiß, wann ich wieder hier sein werde, wollte ich doch nur kurz einen Blick auf das Grab meiner Oma werfen«, beendete Kai, seine Story.

Der Wächter verteilte Taschentücher und nahm sich selbst eins, um tief in das Innere hinein zu schnäuzen.

»Es tut mir wirklich aufrichtig Leid der Herr, unter diesen Umständen kann ich natürlich verstehen, dass sie hier sind.«, während der Wächter das sagte, schaute er auf die Uhr und setzte dann fort:

»Bedauerlicherweise bin ich in Eile, meine Frau bekommt unser erstes Kind. Könnten sie - ehm würde es ihnen was ausmachen, das Tor, nachher mit dem Riegel davor zu verschließen?«

Selbstverständlich willigten Fritz und Kai ein und verabschiedeten sich danach vom Friedhofs-Wächter. Sie wünschten ihm und seiner Frau noch alles Gute.

»Puh!«, sagte Fritz, »das war knapp. Ich wusste nicht, dass du so gute Geschichten erzählen kannst.«

»Komm, lass uns versuchen, ob wir den Stein umdrehen können.«

»Wir können doch nicht einfach deine Urgroßmutter ausbuddeln!«

»Machst du Witze? Jetzt hilf mir gefälligst, dieser Stein ist verdammt schwer.«

Nach weiteren Versuchen, wussten die sie nicht mehr weiter bis Fritz eine Idee kam. Er schaufelte die Erde an den Seiten vom Stein, weiteren weg schaufeln konnte Kai den Stein an der Vorderseite leicht anheben.

Fritz legte einige Kieselsteine darunter. Langsam kamen sie ihrem Ziel näher. Kai und Fritz dachten nicht, dass es so schwierig sein würde, den schweren Marmorstein zur Seite zu legen. Unter dem Stein befand sich lediglich jede Menge Erde. Kai fühlte sich bereits total genervt und sagte:

»Irgendwie habe ich das Gefühl, das wir auf der falschen Fährte sind, lass uns noch mal in Ruhe überlegen.

Die Zeitschrift heißt IntOCus und veröffentlichte eine Anzeige, mit deren Text wir nichts anfangen können, wir suchen die Person, die sie aufgegeben hat, aber diese hat wahrscheinlich nie gelebt. Wir fahren bei Dunkelheit in die Quellwasserstraße und betreten einen alten Friedhof. Dort finden wir ein Grab und einen Stein, aber keinen einzigen Hinweis auf die Anzeige.«, beendete Kai seine Worte.

»Schau mal zu diesem wunderschönen Sternenhimmel und der Mond scheint so schön« - doch da wurde Fritz schon unterbrochen:

»Ich hab's, warum sind wir nicht gleich darauf gekommen?«

»Ja, was denn?«

»Fritz, in der Anzeige steht:

Rot und weiß zwischen Europa und Asien!

Der Halbmond und die Sterne in Rot und Weiß, das ist doch die Flagge der Türkei, ein Hinweis, dass das Land zwischen Europa und Asien liegt. Vielleicht hat der Name sowie das Geburtsdatum, eine Bedeutung, die uns näher an unser Ziel kommen lassen.«

»Kai, deine Rekonstruktion gefällt mir, allerdings tief in meinem inneren, sagt eine Stimme zu mir, den Stein noch mal genauer anzuschauen.«

Fritz untersuchte den Stein nochmals gründlich. Dreck und Staub bedeckten die Vorderseite, Erdklumpen die Hinterseite. Mit dem bestickten Taschentuch von Kai machte sich Fritz an die Arbeit und putzte den Marmorstein rein und sauber. In der Dunkelheit war die Sicht allerdings äußerst ungünstig um Genaueres erkennen zu können. Fritz wollte gerade aufhören den Stein anzusehen, als er zufällig auf ein kleines Seitenfach stieß.

»Kai, schau mal, hier ist doch irgendwas, na komm schon«, die linke Hand von Fritz, steckte so tief in dem Seitenfach, dass es richtig schwierig war, den Inhalt zu entnehmen.

»Noch ein Stückchen vor und dann habe ich es«, gab Fritz mit mühseliger Stimme von sich.

»Da Kai schau doch nur, was ich gefunden habe!«

Fritz zog den Rest seiner Hand aus dem Grabstein und versuchte zu erkennen, um welchen Gegenstand es sich hier handelte.

Bevor Fritz und Kai den Friedhof verließen, legten sie den Stein, an seinen Platz zurück. Sie notierten die Angaben auf dem Stein. Danach schlossen sie die Tür, wie es ihnen der Wächter abverlangt hatte. Sie fuhren mit dem Gegenstand, den sie noch nicht entschlüsseln konnten, nach Hause.

»Fabian, um wie viel Uhr kommen deine Gäste?«, wollte Mama Schuhmann wissen.

»Ungefähr in einer halben Stunde«, antwortete Fabi

»Hast du wenigstens Deine Unordnung weggeräumt?«

»Natürlich Mami, ich habe alles in den großen Schrank gestopft.«

»Fabian gewöhne dich endlich daran, deine Sachen zu sortieren und danach in deine Schränke einzuräumen. Hat es nicht gereicht, dass vor einigen Tagen unsere Haushaltshilfe bösartig ihren Kopf verletzte, nachdem sie deinen Schrank öffnete und dein gesamtes Gelump auf ihren Kopf fiel. Seitdem liegt die arme Frau mit einer Beule am Kopf im Bett und hat einen Schock. Wofür sammelst du bloß leere Flaschen?«, ermahnte sie Fabi, als es genau in diesem Augenblick an der Tür klingelte.

Ohne seine Mutter noch eines Blickes zu würdigen, lief Fabi an die Tür, um seine Freundinnen zu empfangen. Rambo sprang ebenfalls gespannt durch die Lüfte, denn Fabi hatte ihm bereits nach der Schule erzählt, dass heute zwei nette Mädels kämen und er eine gute männliche Unterstützung gebrauchen könnte.

»Hallo, Fabi!«, schrien die zwei Mädchen beim Eintreten in das Haus.

Mama Schuhmann kam ebenfalls an die Tür und begrüßte die beiden.

»Kommt Kinder, auf der Terrasse stehen Limo und Kuchen bereit, stärkt euch erst mal ein wenig.«

Die Jugendlichen nahmen auf der schattigen Terrasse Platz und genossen dabei die traumhafte Aussicht auf Büyük Ada. Die eisgekühlte Limo schmeckte nach der anstrengenden Fahrt mit dem Bus besonders gut.

»Jessy, was machst du eigentlich in Deiner Freizeit?«, interessierte sich Fabi und begann damit das Gespräch.

»Ach ich lese sehr gerne Bücher. Es macht mir große Freude picknicken zu gehen. Mein größtes Hobby ist mein ...«,

doch in diesem Moment wurde Jessy unterbrochen. Ihr Fußgelenk wurde durch die kleine und klebrige Zunge von Rambo abgeschleckt. Fabian ermahnte Rambo und wendete sich dann wieder seinen Freunden zu. Er machte den Vorschlag im Garten Boccia zu spielen. Boccia ist ein wirklich schönes Spiel, die Zeit vergeht so schnell, dass man es nicht bemerkt.

Fabi gewann alle fünf Runden und die beiden Mädchen fingen an, sich zu langweilen.

»Hast du Gemeinschaftsspiele?«, wollte Conny wissen.

»Ja kommt, gehen wir in mein Zimmer, dann zeige ich euch meine Auswahl«, erwiderte Fabi.

Fabians Zimmer lag im zweiten Stockwerk des Einfamilienhauses. Die Möbel hatten einen leichten grünen Ton. An den Wänden hingen Poster von den No Angels und Shakira. In dem Eckschrank befanden sich ein kleiner Fernseher und eine Hiwi-Anlage. Der Schreibtisch war geräumig und mit ziemlich viel Müll überhäuft. Der Computerschreibtisch glänzte dagegen sauber und aufgeräumt.

»Gehst du auch ins Internet?«, fragte Conny gespannt.

»Ja ich bin ein totaler Internet-Fan.«

Innerhalb von wenigen Minuten tauschten die Drei ihre Erfahrungen, in Bezug auf Internet, E-Mails, Chatten und Surfen aus. Sie stellten fest, dass ihr größtes Hobby auch ihr gemeinsames Hobby ist.

»Fabi ich muss mal euer WC benutzen.«

Fabi begleitete Conny auf die Toilette. Inzwischen sah sich Jessy ein wenig in Fabis Zimmer um. Sie entdeckte direkt neben den Disketten einen abgerissenen Zettel, dessen Schrift ihr nicht unbekannt vorkam.

Der Magische Chip

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