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Tag 3: Bernhards Cousine hat nur einen Wunsch

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Heute ist schon der dritte Dezember. Während die Kinder die dritte Tür Ihres Adventskalenders öffnen, dort Flugzeug, Schneemann oder Glocke finden, wird in der Weihnachtsfabrik eifrig gearbeitet. Die Geschenke für die Kinder sollen schließlich pünktlich fertig werden, auf dass der Weihnachtsmann mit seinen Rentieren die Geschenke am Heiligen Abend verteilen kann. Um den Ablauf zu kontrollieren, geht der Weihnachtsmann jeden Tag seine Fabrik und die Arbeiter darin besuchen. Bisher lief alles nach Plan und so konnten schon viele Spielzeuge produziert werden.

Vielerlei Dinge werden in der Weihnachtsfabrik produziert. Für die kleinen ein Schaukelpferd, für die Größeren eine Puppe oder einen Bagger. Manche bekommen auch einen Kaufladen, ein Spielzeugauto, ein ganzes Puppenhaus oder einen Nussknacker.

So wie Bernhards Cousine. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als einen Nussknacker. Eine Puppe hat ja sie schon. Jetzt würde nur noch der passende Prinz fehlen. Ein Prinz der mutig, tapfer und stark ist. In Ihren Träumen würde der Nussknacker so ein Prinz sein. Zudem könnte er den bösen Mäusekönig vertreiben, der ab und an im Keller ihres elterlichen Hauses sein Unheil treibt.

Seitdem ihre Eltern dort eine Mäusefalle aufgestellt haben, traut sie sich nicht mehr in den Keller. Sie hat Angst, ohne den Nussknacker dort hinunter zugehen. Ihre Eltern schaffen es nicht, den Mäusekönig zu fangen. Sie haben zwar diese Mäusefalle, doch jeden Morgen ist sie leer. Jeden Morgen war der Mäusekönig schlauer. Er hat den Käse gefressen, ohne die Falle auszulösen.

Und auch wenn der Mäusekönig schlau ist, der Nussknacker wäre schlauer. So meint es zu mindestens Bernhards Cousine. Da der Nussknacker deutlich kleiner ist als Bernhard, seine Cousine und deren Eltern würde er leichter in die Gänge des Mäusekönigs kommen. Der Nussknacker würde sich unaufhaltsam dem Mäusekönig nähern. Zentimeter um Zentimeter würde er sich vorwärts wagen, solange, bis er den Mäusekönig aufspüren würde. Dann würde er mit dem Mäusekönig kämpfen, bis der Mäusekönig am Ende wäre. Der Kampf würde überall laufen. In der Küche würde der Nussknacker den Mäusekönig an den Rand der Spüle bringen. Ihn in das Spülwasser schicken. Doch er würde ihn dort nicht ertrinken lassen. Der Nussknacker würde hinterher springen und weiter kämpfen. Unter Wasser würde er weiterkämpfen, dabei den Stöpsel ziehen und selbst im Abflussrohr würde der Kampf noch nicht zu Ende sein. Der Kampf würde bis ins Bad weitergehen. Dort am Rand der Badewanne würden die beiden balancieren, und der Nussknacker würde den Mäusekönig bis ins Wohnzimmer jagen. Mit ihm dort den Weihnachtsbaum erklettern, bis dass der Mäusekönig von der Spitze des Weihnachtsbaumes fällt und sein Ende erlebt.

Dann wäre der Keller endlich mäusefrei. Die Puppe, die alles im Wohnzimmer mit ansah, würde dem Nussknacker glücklich um den Hals fallen, ihn küssen und aus beiden würde Prinz und Prinzessin werden. Und all das könnte sich Bernhards Cousine mitansehen.

Ja, so wünscht es sich Bernhards Cousine. So denkt Sie es sich in Ihrer Fantasie aus, deswegen hat sie auch schon vor einigen Wochen Ihren Wunschzettel an den Weihnachtsmann geschickt. Nur eine Sache wollte Sie vom Weihnachtsmann haben: Einen Nussknacker mit Schwert. Doch, ob sie diesen bekommt?

Das weiß wohl nur der Weihnachtsmann. Sollte Bernhards Cousine das letzte Jahr immer artig gewesen sein, kann Sie sich bestimmt am Heiligen Abend darüber freuen. Wenn nicht, wird sie wohl nur eine Rute in Ihrem Weihnachtsgeschenk vorfinden.

Weihnachtsgeschichten I

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