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1. KAPITEL:

DIE GRÜNDUNG DER KOMMUNITÄT CHEMIN NEUF

1.1 Quellenlage zur Gründung

Zur Entstehungsgeschichte der Gemeinschaft liegen keine zusammenhängenden Darstellungen vor. Einzelne Hinweise, die oft keine historische, sondern eine kerygmatische Aussageabsicht haben, sind in unterschiedlichen Quellen zu finden. Aus Interviews und Zeitschriftenartikeln lassen sich bruchstückhafte Informationen herausfiltern und zusammensetzen. Das CCN-Magazin „Tychique“, später umbenannt in „FOI“, ist eine wichtige Quelle.7 In den Ausgaben des FOI – aus den Jahren 2009 und 2013 – blicken CCN-Mitglieder aus der Gründergeneration auf die Anfänge der Kommunität zurück.8 Auch wenn dieser Rückblick episodenhaft und anekdotisch ist, lassen sich doch historische Fakten daraus rekonstruieren. Der Gründer der Gemeinschaft, Laurent Fabre, hat sich in einigen Interviews geäußert und dabei Daten und Fakten eingestreut, ohne jedoch eine umfassende oder gar chronologische Darstellung zu geben. Vielmehr nimmt der Leser deutlich die kerygmatischen Intentionen wahr, was zu der Frage führt, ob hier eventuell die Historizität der Verkündigungsabsicht untergeordnet worden ist. Ein relativ ausführliches Interview, in dem Einzelheiten aus der Entstehungsphase berichtet werden, gab Fabre dem französischen Religionswissenschaftler und Soziologen Frédéric Lenoir.9 Neben dem Gründer berichten einige andere CCN-Mitglieder über ihre Erinnerungen aus der Anfangszeit von CCN. Jacqueline Coutellier ist ein CCN-Mitglied der ersten Stunde, das die Anfänge der Gemeinschaft miterlebt hat.10 Sie äußert sich mehrmals in der CCN-Zeitschrift zu diesem Thema.11

Mit mehr zeitlichem Abstand, aber theologisch tiefer reflektiert, sind die Darstellungen von Timothy Watson. Watson ist ordinierter anglikanischer Pastor und zugleich CCN-Mitglied. In einem Aufsatz aus dem Jahr 2009 stellt er CCN unter verschiedenen Gesichtspunkten in der englischsprachigen Zeitschrift „One in Christ“ vor, unter anderem kommt er auch auf bestimmte Weichenstellungen in der Entstehungsphase der Gemeinschaft zu sprechen.12

Neben diesen Informationen aus den Reihen von CCN gibt es einige Beobachter der charismatischen Gemeinschaften in Frankreich, die sich in diesem Zusammenhang auch mit CCN beschäftigt haben. Hier ist die Journalistin und Buchautorin Monique Hébrard zu nennen, die mehrere Bücher über charismatische Gruppen in Frankreich verfasst hat, unter anderem auch mit Abschnitten über CCN.13 In die Kategorie der außenstehenden Beobachter gehören der französische Theologe Oliver Landron14 und der deutsche Theologe Michael Gmelch, der in Würzburg zum Thema „Basiskirchliche Lebensgemeinschaften in Frankreich“ promoviert hat.15 In seiner Arbeit skizziert Gmelch eine Ekklesiologie der „basiskirchlichen Gemeinschaften“, wie er die geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen (GGB)16 tituliert. In diese Arbeit fließt die Feldforschung ein, die er bei vier französischen GGB betrieben hat, eine Gemeinschaft war CCN. Die Aussagen der Quellen sind in den wesentlichen Punkten widerspruchsfrei, sodass sich ein relativ kohärentes, wenn auch nicht sehr detailreiches Bild der Entstehungsgeschichte nachzeichnen lässt.

1.2 Der Zündfunke – die Begegnung mit der pfingstlich-charismatischen Erneuerungsbewegung

1.2.1 Erster Berührungspunkt mit der pfingstkirchlichen Frömmigkeit

CCN entstand, wie Autoren der Kommunität es selbst gern formulieren, an einem Kreuzungspunkt, an dem verschiedene zeitgeschichtliche und religiöse Strömungen zusammenflossen. Laurent Fabre, der nominelle Gründer der Gemeinschaft Chemin Neuf, wurde 1940 in Lyon geboren. Er trat in den Jesuitenorden ein und wurde für den Orden 1973 zum Priester geweiht. Fabre studierte pädagogische Psychologie am „Institut Supérieur de Formation à l’Animation“ (I.S.F.A.L.) und Theologie an der Theologischen Fakultät in Lyon-Fourvière.17 Während seines Studiums und noch vor seiner Priesterweihe im Jahr 1973 traf er in der Fakultät von Fourvière bzw. im Scholastikat der Jesuiten den amerikanischen Jesuiten Mike Cawdrey,18 der in seiner Religiosität durch die nordamerikanische Pfingstbewegung geprägt war. Die Gabe des Sprachengebetes, die Cawdrey praktizierte, zog Fabres besondere Aufmerksamkeit auf sich.19 Fabre schildert seine erste Begegnung mit der charismatischen Erweckungsbewegung, die er durch die Person Cawdreys kennenlernte, wie folgt:

„Im Jahr 1971 war ich Student an der theologischen Fakultät in Lyon-Fourvière. Ich bereitete mich darauf vor, Priester zu werden, und beendete meine Ausbildung als Jesuit (10 Jahre). Eines Tages waren einige von uns in der Kapelle; wir beteten als einer von uns, Mike, ein amerikanischer Jesuit, anfing mit lauter Stimme, auf kuriose Weise und in einer unverständlichen Sprache zu beten. Dieses kurze Erlebnis reichte aus, mich besorgt zu machen, und da ich zu dieser Zeit von meinen psychologischen Studien geprägt war, schloss ich daraus, dass Mike Hilfe benötigte. Einige Zeit später ging ich voll liebender Fürsorge und klopfte an seine Tür und bat ihn um Erläuterungen zu diesen Gebetsgruppen, die sich in den Vereinigten Staaten entwickelt hatten, und zu seiner Art zu beten etc. Ein langer Austausch regte mich an, weiter darüber nachzudenken. Von da an nahm ich mir mit einem anderen Jesuiten, Bertram Lepesant, die Zeit, Informationen über das zu sammeln, was die Presse die ‚charismatische Erneuerung‘ der Vereinigten Staaten nannte.“20

Fabre ließ sich zusammen mit seinem Mitbruder aus dem Jesuitenorden, Bertrand Lepesant, auf einen unverbindlichen Besuch und später auf die Teilnahme an einem charismatischen Gebetskreis ein, der im Haus der Lyoner Familie Pelletier stattfand.21 Pierre und Maryse Pelletier werden als Vorreiter der charismatischen Erneuerung in Lyon beschrieben.22 Cawdrey war an der Gestaltung dieses Gebetskreises maßgeblich beteiligt. Das zeigt sich darin, dass von „Cawdreys Gebetskreis“ die Rede ist und ihm die Patenrolle für drei charismatische Gebetskreise zugeschrieben wird. Cawdrey wirkte in der Zeit von Oktober 1971 bis Juni 1972 in Lyon. Die Teilnehmerzahl der charismatischen Gebetskreise wuchs in der Zeit auf 95 Personen an. Im Gebetskreis, der sich im Haus der Familie Pelletier traf, kam Fabre intensiver mit der charismatischen Glaubenspraxis in Berührung. Er bemerkt, er habe sich nur langsam und anfangs skeptisch auf diese Frömmigkeitsform einlassen können. Es sei ihm zu „amerikanisch“ gewesen.23 Außerdem war Fabre mehr durch die Ideen des politischen Katholizismus geprägt. Sein sozialkritisches Engagement in der katholischen Jugendbewegung „Jeunesse ouvrière chrétienne“ (J.O.C.)24 und seine politische Tätigkeit in der „Parti socialiste unifié (P.S.U.)“25 stehen für seine ursprüngliche Orientierung innerhalb des Spektrums der katholischen Kirche.26

1.2.2 Das Gebetswochenende und die Taufe im Heiligen Geist

Mike Cawdrey schlug seinem Jesuiten-Mitbruder Fabre vor, an einem Gebetswochenende teilzunehmen, das er in einem Haus außerhalb von Lyon abhalten wollte. Fabre bemerkt, ihm sei die Zusage nicht leicht gefallen, weil seine Skepsis zu dem Zeitpunkt noch überwog. Kurz vor der Abreise nach Hyères in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur stießen zwei weitere Amerikaner dazu. Fabre erinnert sich, dass sie überraschend an der Tür des Jesuitenscholastikats in Lyon klingelten. Die Gäste kamen aus Taizé und trampten nach Jerusalem, beide Besucher waren Mitglieder der Episkopalkirche Amerikas,27 einer hatte jüdische Wurzeln. Beide wurden spontan eingeladen, an dem Gebetswochenende teilzunehmen.28 In der konfessionell gemischten und von der pfingstkirchlichen Glaubenspraxis geprägten Gruppe, die nach Hyères zum Gebetswochenende aufbrach, sieht Fabre die spätere CCN-Kommunität, an die zu dieser Stunde noch nicht zu denken war, im Kern vorgebildet.

An diesem Wochenende widerfuhr Laurent Fabre ein religiöses Schlüsselerlebnis – die Taufe im Heiligen Geist. Die kleine Gemeinschaft betete unter Handauflegung für ihn. Die Taufe im Heiligen Geist wird von Charismatikern als Initiationserlebnis betrachtet.29 Dieses Erlebnis änderte Fabres Ansichten bezüglich der charismatischen Spiritualität und stellte für ihn ein individuelles Bekehrungs- bzw. Erweckungserlebnis dar, eine Erfahrung, die sein Leben in neue Bahnen lenken sollte.30

Laurent Fabre schildert, er habe danach den Wunsch verspürt, die Pfingstgemeinden in ihrem Ursprungsland kennenzulernen. Deshalb trat er zusammen mit seinem Mitbruder Lepesant im Sommer 1973 eine Reise durch die USA an.31 Entlang der Westküste der USA besuchten sie Gebetsgruppen, pfingstkirchlich orientierte Pfarreien und charismatische Lebensgemeinschaften. Fabre fiel auf, welche Chancen die charismatische Erneuerung bot, ohne zu spezifizieren, worin er diese im Einzelnen sah.32 Nach der Rückkehr aus den USA organisierten Fabre und Lepesant ein Wochenende, bei dem sie über ihre Erfahrungen der USA-Reise berichteten.33 Fabre stellte bei der Gelegenheit seine Idee vor, eine Lebensgemeinschaft zu gründen.34

1.3 Weitere religiöse und zeitgeschichtliche Einflüsse

1.3.1 Die Einflüsse der 1968er-Bewegung

Die Begegnung mit der charismatischen Erneuerungsbewegung ist der Zündfunke, der den Impuls zur Gründung einer Lebensgemeinschaft gab. Mehrmals wird in Veröffentlichungen der Gedanke vorgebracht, die Kommunität sei an einem Kreuzungspunkt entstanden, an dem mehrere glückliche Fügungen zusammentrafen.35 Der Kontakt mit der nordamerikanisch-pfingstkirchlichen Erneuerung ereignete sich zu einer Zeit, als Frankreich und Europa durch die 1968er-Bewegung in Unruhe versetzt worden waren und die katholische Kirche mit der Rezeption des II. Vatikanischen Konzils eine Phase der Neuorientierung durchlief. Die 1968er-Bewegung und das Konzil werden von Laurent Fabre selbst als ein glücklicher Kairos bezeichnet, als der Punkt, an dem sich „Himmel und Erde berührten“.36 Beide Zeitströmungen wirkten mindestens als Katalysatoren, zum Teil auch als prägendes Moment bei der Geburt der Kommunität und der Ausformung ihres Charakters mit.

Mehrere Kommentatoren, die sich mit den GGB befassen, widmen der 1968er-Bewegung ein großes Maß an Aufmerksamkeit, weil sie in dieser ideengeschichtlichen Strömung, eine nicht unerhebliche Wirkursache für das Aufkommen der neuen religiösen Gemeinschaften sehen.37 Die Suche nach „wahren und solidarischen Beziehungen“38 und nach der „integralen Befreiung der Menschen“39, der Protest gegen eine konsumorientierte Gesellschaft und eine bourgeoise Kultur bilden den Kontext für ein Suchen nach gesellschaftlichen und religiösen Alternativen. Die Kritik der 1968er-Strömung richtete sich teilweise auch gegen die Kirche, besonders wo sie als autoritär und als Stütze einer als verbürgerlicht und repressiv empfundenen Gesellschaft wahrgenommen wurde.40 Diese geistige Stimmungslage führte zu einer wechselseitigen Dynamisierung von religiösem und sozialem Protest, von Mystik und politischer Aktion.41 Unter der Oberfläche der 1968er-Rebellion meinten aufmerksame Beobachter eine religiöse bzw. eine pseudoreligiöse Bewegung zu erkennen, eine Art innerweltlichen Messianismus.42 Manche Beobachter sprechen im Zusammenhang mit der 1968er-Bewegung von Neomystik, einer Suche nach dem Heiligen, einem Ringen um Gott. „Trotz aller Säkularisation ist die Mystik wieder da und mit ihr ein neues Interesse an Zeremonie, Kontemplation, ja Vision.“43 Dieses religiöse Gären wirkte sich auf die Gründung etlicher GGB aus. Eine Reihe von Initiatoren geistlicher Gemeinschaften war aktiv in die 1968er-Protestbewegung involviert.44 Die ersten religiösen Pioniergemeinschaften in Frankreich machten sich auf die Suche nach einer alternativen Lebenskultur.45 Sie suchten Alternativen im Umgang mit Geld, Autorität, Natur und sozialem Miteinander. Diese Pioniergemeinschaften firmierten im kirchlichen Raum oft unter dem Begriff „Basisgemeinschaften“. Sie hatten in der Regel ein politisches Profil und setzten den Akzent auf soziale Aktion.46 Insgesamt gesehen bleibt das Jahr 1968 für viele Kommunitäten, egal ob sie sich als „Kinder der Revolution“ verstehen oder sich nur in einer indirekten Abstammungslinie sehen, ein symbolisches Datum.47

Bei CCN wird nur am Rande reflektiert, bis zu welchem Grad die 1968er-Bewegung die Kommunität beeinflusst hat. Zwei Punkte fallen dabei ins Auge: Die ältere Generation von CCN-Mitgliedern ist sich noch der Tatsache bewusst, dass die 1968er-Bewegung mit ihren kommunitären Experimenten einen Anstoß für die Gründung der Lebensgemeinschaft am Montée du Chemin Neuf gegeben hat.48 Die erste Wohngemeinschaft hatte mehr Ähnlichkeit mit einer 1968er-Kommune als mit einer religiösen Gemeinschaft.49 Auffällig ist ebenfalls, wie sehr sich der Gründer Laurent Fabre immer wieder mit den neo-marxistischen Idealen der 1968er-Bewegung auseinandersetzt, deren Ideal von sozialer Gerechtigkeit, Gleichheit, Solidarität und Menschlichkeit er in seine Konzepte integriert, deren marxistisches Menschen- und Gesellschaftsbild er jedoch ablehnt.50

1.3.2 Das II. Vatikanische Konzil

Klarer als bei den schwer zu verifizierenden Einflüssen der 1968er-Bewegung ist die erneuerte Theologie und das neue Kirchenverständnis des Konzils zu fassen, das bei der Entstehung der Kommunität eine Rolle spielte. Die Sicht des Konzils von Kirche als Communio formuliert eine Gemeinschaftstheologie, die das Entstehen vieler GGB förderte.51 Hierbei ging es um mehr als nur atmosphärische Veränderungen. Fabre sieht einen direkten Zusammenhang zwischen der Communio-Theologie des Konzils und den Vorstellungen von christlicher Gemeinschaft bei CCN.52 Ebenso schenkte das Konzil den biblischen Aussagen über Charismen eine neue Beachtung. Das legitimierte nach Ansicht von Theologen die Unterschiedlichkeit in den Berufungen von einzelnen Gruppen und unterstrich das Recht auf eine gewisse geistliche Individualität und spezifische Wege des Glaubensvollzugs.53 Die Botschaft vom Priestertum aller Gläubigen ermunterte zum gemeinsamen Zeugnis und Apostolat, und die Konzilsaussagen von der Berufung aller Gläubigen zur Heiligkeit zeigten auf, dass auch Laien zum religiösen Streben berufen sind.54 Letztgenannter Gedanke trug mit dazu bei, dass bei CCN Laien ein Leben nach den evangelischen Räten führen.55

1.4 Der Beginn der Lebensgemeinschaft

1.4.1 Der Kreis von sieben Gründungsmitgliedern und das erste Haus in Lyon

Sieben Anhänger der charismatischen Erneuerungsbewegung begannen im Oktober 1973 das Experiment des Gemeinschaftslebens.56 Von den Gründern sind sechs Personen namentlich bekannt: Laurent Fabre, Jacqueline Coutellier, Jacques Monfort, Claire Daurel, Pierre Laslandes und eine junge Frau mit dem Vornamen Brigitte.57 Jaqueline Coutellier weist auf eine Fluktuation in den Anfangsjahren hin. Drei bis vier Personen trugen das Gemeinschaftsleben durch, andere gingen und neue stießen dazu.58 Jedem sollte die Möglichkeit eingeräumt werden, seine persönliche Berufung zu finden, so Coutellier59. Die Gründer waren im Alter zwischen 24 und 32 Jahren60 und hatten einen Beruf oder mindestens Berufserfahrung gesammelt.61

Jacqueline Coutellier gehörte zu den sieben Gründungsmitgliedern der Kommunität und hat bei ihrer Entstehung offensichtlich eine federführende Rolle gespielt. In Artikeln des CCN-Magazins FOI meldete sie sich häufiger zu Wort. Sie ist heute die Nationalverantwortliche der CCN in Israel.62 Jacques Monfort, der in einem FOI-Artikel etwas über seine Lebensgeschichte mitteilt, wurde von französischen Eltern auf Madagaskar geboren. Er trat zunächst als Novize bei den Spiritanern ein, verließ aber die Kongregation nach dem Noviziat. In der Phase der beruflichen Umorientierung lernte er CCN kennen. Er trat der Kommunität bei und wurde wahrscheinlich für das Bistum Lyon zum Priester geweiht. Einzelheiten zur Inkardination werden nicht genannt.63 Heute arbeitet er für die Kommunität im Tschad.64 Pierre Laslandes ist Priester des CCN-Klerikerinstituts und arbeitet heute in dem CCN-Gästehaus „Foyer de Charité Notre-Dame-de-l′Unité“ in der Diözese Port-Louis auf Mauritius.65 Das nur mit Vornamen vorgestellte Gründungsmitglied Brigitte litt bereits zum Zeitpunkt ihres Eintritts in die Kommunität an Krebs. Ein Jahr später verstarb sie an dem Leiden.66 Von Claire Daurel ist nicht in Erfahrung zu bringen, welche Aufgaben sie bekleidete oder ob sie der Kommunität weiterhin angehört.

Jacqueline Coutellier hebt hervor, dass die neue Gemeinschaft auf vier Prinzipien aufbauen sollte. Man wollte sich vom Heiligen Geist leiten lassen, in brüderlicher Liebe zusammen leben, sich verfügbar halten für die Mission und sich in den Dienst und den Auftrag der Kirche stellen.67 Laurent Fabre bat seinen Jesuitenoberen in Lyon, ihn für das Gemeinschaftsexperiment freizustellen.68 Die ersten zwei Jahre lebte Laurent Fabre allerdings weiterhin im Scholastikat der Jesuiten. Ihm wird in den Mund gelegt, er habe nicht in den Ruf eines privatisierenden Jesuiten kommen wollen, sondern Wert auf Gehorsam gegenüber seinen Oberen gelegt.69 Er verbrachte die Tage in der neu entstandenen Kommunität und kehrte abends zurück ins Scholastikatshaus. „Als wäre er der Kaplan der kleinen Kommunität, bestehend aus sieben Personen“70 – so charakterisiert Jacqueline Coutellier seine Rolle. Fabre wurde erst einige Jahre später einstimmig zum Leiter der Kommunität gewählt, um seine Schlüsselrolle im Gründungsprozess zu würdigen.71

Durch die Vermittlung eines Lyoner Jesuiten konnte die Gruppe in ein Haus am Montée du Chemin Neuf, am Hang des Fourviére, einziehen. Sie erhielt das Haus für ein Jahr zur Nutzung,72 danach sollte es auf dem Immobilienmarkt verkauft werden. Im Sommer 1974 lernte die CCN-Gruppe bei einem Gebetsfestival eine nicht namentlich erwähnte Person kennen, die der Gemeinschaft einen Geldbetrag stiftete, dessen Summe ausreichte, das Haus am Montée du Chemin Neuf 49 käuflich zu erwerben.73 Den Straßennamen Chemin Neuf, auf Deutsch: „Neuer Weg“, empfand man als passenden Namen für die Kommunität. Der Gründungsort gab der neu entstandenen Gemeinschaft also den Namen. Die Gründungsmitglieder sahen darin aber mehr als nur eine Straßenbezeichnung. Sie sahen darin das Programm für ihre neue christliche Gruppe vorgezeichnet.74

Die Gemeinschaft begann mit der Renovierung des Hauses in Eigenleistung.75 Als Erstes wurde der Gebetsraum fertiggestellt,76 ein nicht unerhebliches Detail, das darauf verweist, wie sehr das Gemeinschaftsleben auf einer religiösen Basis gründete. Allmählich kristallisierten sich Gemeinschaftsstrukturen heraus. Anfangs versuchte man alle Entscheidungen einvernehmlich zu treffen. Mit fortschreitender Zeit und den wachsenden Erfahrungen im Miteinander, empfand es die Gruppe als ratsam, einen Hausverantwortlichen zu bestimmen.77 Auch finanzielle Regelungen erwuchsen aus praktischen Alltagserfahrungen. Die erste gemeinsame Kasse war ein Schuhkarton, der auf dem Kühlschrank stand und in den jeder Geld für die alltäglichen Besorgungen und Ausgaben legte.78 In einer nachträglichen Reflexion über diese Gründungsphase meint der CCN-Autor Timothy Watson, einige Grundlinien erkennen zu können, die in der größer werdenden Gemeinschaft beibehalten wurden: Flexibilität, einfache Strukturen, Vorsicht gegenüber einer übermäßigen Institutionalisierung und eine charismatische Offenheit für das Wirken des Heiligen Geistes.79

1.4.2 Der Beitritt von Ehepaaren und Familien

Die CCN-Kommunität bot in Lyon katechetische Glaubensunterweisung an. Auf diese Weise wurde das erste Ehepaar auf die Gemeinschaft aufmerksam und bat um Aufnahme. Die ehelos lebenden CCN-Mitglieder empfanden die Aufnahme eines Ehepaares als ungeplant und ungewöhnlich, aber letztlich doch als unproblematisch. „Wir sahen uns herausgefordert, unser Gemeinschaftsleben in doppelter Weise zu öffnen: Nicht nur Männern und Frauen, sondern auch geweihten Ehelosen und Ehepaaren. […] Gott behandelte uns, wie ein Schulmeister seine Kinder behandelt.“80 Mit diesen Worten beschreibt Jacqueline Coutellier die neue Situation. Ganz neu war die Situation gleichwohl nicht, denn in dem charismatischen Gebetskreis, aus dessen Wurzeln die Gemeinschaft erwuchs und dem die Gruppe weiterhin nahestand, war das Miteinander der verschiedenen Geschlechter, Generationen und sozialer Gruppen das Übliche. Die Gemeinschaft am Montée du Chemin Neuf betrachtete sich darüber hinaus nicht als eine traditionelle religiöse Gemeinschaft, gebunden an Vorgaben aus dem Bereich des geweihten Lebens, in dem Geschlechtertrennung und zölibatäre Lebensweise das Maß sind. Vielmehr sah sich die Gemeinschaft, wie bereits angedeutet, eher in der Tradition der 1968er-Kommunen, die offen waren für alle, die einen alternativen Lebensstil suchten.81 Zu welchem Zeitpunkt sich das erste Ehepaar Pierre und Yvette Briaudet82 der Gemeinschaft anschloss, kann nur indirekt erschlossen werden. Das Ehepaar lernte die Gemeinschaft bei einem CCN-Ausbildungszyklus kennen. Die Unterrichtszyklen begannen im Oktober 1975.83 Die Quellen machen keine weiteren Angaben zur familiären Situation des Ehepaars Briaudet, zu ihrer Lebensgeschichte oder den Motiven ihres Beitritts. Namentlich und zeitlich ist die Aufnahme der Ehepaare Daronnat und Guitton belegt, die im Jahre 1975 in die Kommunität eintraten.84 Unter den Mitgliedern der CCN-Lebensgemeinschaft waren auch zwei Seminaristen der Diözese Lyon, Pierre Laslandes und Jacques Monfort. Ihr Zugehörigkeitsgefühl zu CCN war so ausgeprägt, dass sie erwogen, das diözesane Priesterseminar zu verlassen. Eine nicht näher beschriebene Vereinbarung zwischen dem Lyoner Erzbischof und CCN führte zu einer Regelung, die es ihnen erlaubte, in der Diözese Lyon als Weltkleriker inkardiniert zu werden und gleichzeitig im engen Kontakt mit CCN zu bleiben.85

1.5 Die Etappen des Wachstums

1.5.1 Neue Niederlassungen in Frankreich

Im September 1978, also fünf Jahre nach Beginn des gemeinsamen Lebens am Montée du Chemin Neuf, zählte die Gemeinschaft bereits 50 Mitglieder.86 Sie besaß drei Häuser, zwei in Lyon und ein Haus auf dem Anwesen „Les Pothières“ bei der Ortschaft Anse, rund 25 km nördlich von Lyon.87 In diesen drei Häusern wohnten ca. 20 CCN-Mitglieder in sogenannten Hausfraternitäten, das sind Kommunitäten, in denen die CCN-Mitglieder eine Lebensgemeinschaft führen.88 Die anderen 30 Mitglieder pflegten die Gemeinschaftsform der Stadtviertelfraternitäten, in der die Personen oder Familien ihren eigenen Hausstand beibehielten.89 Die Ausbreitung erfolgte nicht nach einer geplanten Strategie. Die rückblickenden Erzählungen von CCN-Mitgliedern betonen vielmehr, man habe sich der Fügung Gottes überlassen. Laurent Fabre verdeutlicht das mit einer Anekdote von einer Autopanne. Er sei mit seinem Wagen auf der Landstraße liegengeblieben. Das Benzin war ausgegangen. Die Tankwarte streikten. Ein Mann aus einer der umliegenden Ortschaften half ihm mit Kraftstoff aus. Fabre schildert, wie er mit dem Helfer ins Gespräch kam und ihm den Grund seiner Reise mitgeteilt habe. Er sei Priester und suche ein Haus. Der Helfer, mit den Lokalitäten vertraut, machte ihn auf ein leer stehendes Gebäude in der Umgebung aufmerksam. Bei der Besichtigung stellte es sich als vortrefflich geeignet für die Bedürfnisse von CCN heraus. Es konnte 120 Personen aufnehmen, war umgeben von einem angenehmen Park und war überdies nur eine halbe Fahrstunde von Lyon entfernt. Die Gemeinschaft verfügte jedoch nicht über das nötige Geld, um Haus und Grundstück zu erwerben. In dieser Situation kam ihnen eine weitere glückliche Fügung zu Hilfe. Eine nicht näher genannte Frau trug sich mit der Absicht, einen Teil ihres Vermögens der Kirche zu vermachen, und kaufte das Anwesen für CCN. Diese glückliche Verkettung von Umständen oder die Fügung Gottes, wie es Fabre betont, hätten den Weg gewiesen, nicht ein bestimmtes von der Gruppe erarbeitetes Konzept.90 Anfang der 80er Jahre wurden neue Häuser erworben oder der Gemeinschaft zur Nutzung überlassen, in Tigery und in Paris wurde ihnen die Leitung kirchlicher Studentenwohnheime übertragen.91

1.5.2 Weichenstellung in Richtung Multinationalität und Interkonfessionalität

Anfang der 80er Jahre wurden die ersten nicht-französischen Mitglieder in die Gemeinschaft aufgenommen, unter ihnen Polen und Deutsche.92 Die Kommunität knüpfte Kontakt in die Republik Kongo, wo 1984 eine Niederlassung gegründet wurde.93 Dreizehn Jahre nach der Gründung zählte die Kommunität 250 Erwachsene und ebenso viele Kinder, die durch die Mitgliedschaft ihrer Eltern im Umfeld oder in den Hausfraternitäten von CCN aufwuchsen.94

Eine weitere Weichenstellung fiel in das Jahr 1986. Am Osterfest jenes Jahres gaben drei protestantische Christen im Beisein von Albert Kardinal Decourtray95 und einem Vertreter der reformierten Kirche Frankreichs, Pastor Jean-Marc Viollet, das Versprechen, sich auf Lebenszeit an CCN zu binden.96 Die Gemeinschaft wurde in den folgenden Jahren immer internationaler. Sie gründete Niederlassungen in der Schweiz und in Israel.97 Auf dem afrikanischen Kontintent gründete man zunächst eine Niederlassung in der Republik Kongo (Kongo-Brazzaville). Im Jahr 1988 ging die Kommunität auch in die Demokratischen Republik Kongo (Kongo-Kinshasa, damals Zaïre).98 Im Jahr 1993 zählte die Gemeinschaft 500 Mitglieder,99 1997 waren es bereits 700.100

Die aktuellen Veröffentlichungen von CCN sprechen von 2.000 Mitgliedern,101 die in 30 verschiedenen Ländern102 Niederlassungen gebildet haben. Zur Gemeinschaft gehören rund 150 Priester und Seminaristen und etwa 150 ehelos lebende Frauen.103 Die große Mehrheit besteht aus verheirateten Paaren. Bei der Mitgliederzahl muss im Blick behalten werden, dass CCN unterschiedliche Grade von Zugehörigkeit kennt. Die Zahl von 2.000 Mitgliedern bezieht sich auf die Mitgliedschaft im inneren Kreis. Die Zahl von Personen, die in Untergruppen eingebunden sind oder für eine begrenzte Zeit mitwirken, ist wegen des unscharfen Mitgliedschaftsbegriffs schwer zu fassen. Sie wird mit etwa 12.000 Personen weltweit angegeben.104 Eine soziologische Studie der Mitgliederstruktur, die in Frankreich durchgeführt wurde, zeigt auf, dass CCN im überdurchschnittlichen Maß Akademiker und Intellektuelle anspricht. Viele CCN-Mitglieder und Sympathisanten der Kommunität stammen aus der gesellschaftlichen Mitte bzw. dem gehobenen Bürgertum.105

Laurent Fabre hat auf dem 4. Generalkapitel der Kommunität, das im August 2016 in der ostfranzösischen Abtei Hautecombe tagte, im Alter von 75 Jahren sein Amt als oberster Leiter der Gemeinschaft abgegeben. Er stand der Gemeinschaft 43 Jahre vor. Zu seinem Nachfolger wurde François Michon (50) gewählt. Michon ist Priester des CCN-Klerikerinstituts. Er hat Sozialwissenschaften studiert und knapp zehn Jahre im Dienst der Kommunität in Afrika verbracht.106 Michon übernahm wie sein Vorgänger in Personalunion die Leitung des kirchlichen Vereins CCN und die Leitung des CCN-Klerikerinstituts. Auf dem Generalkapitel erreichte er bereits im ersten Wahlgang die nötige Stimmenmehrheit.107

1.6 Die Niederlassungen in Deutschland

1.6.1 Chemin Neuf im Erzbistum Berlin

Die Gemeinschaft ist in Deutschland in Berlin und Bonn ansässig. Die Kommunität wurde, nach eigener Darstellung, im Jahr 1989 durch die in Berlin ansässigen Jesuiten eingeladen, eine Kana-Woche für Ehepaare zu organisieren. Aus diesen ersten Kontakten heraus erwuchsen Beziehungen zum Erzbistum Berlin, die 1992 zur Gründung einer Niederlassung der Gemeinschaft in der Pfarrei Maria-Magdalena in Berlin-Niederschönhausen führten.108 CCN wurde 1994 die katholische Pfarrgemeinde Herz-Jesu im Stadtteil Prenzlauer Berg anvertraut.109 In der Pfarrei St. Adalbert ist die Kommunität mit dem ökumenischen Zentrum „Net for God“ präsent.110 Diese Pfarrei gehört seit der Pfarrfusion 2003 zur Herz-Jesu-Pfarrei.

Im Jahr 2006 übernahm CCN das Kloster der Christkönigschwestern in Berlin-Lankwitz. Das Kloster diente als ein Begegnungs- und Fortbildungszentrum für Einzelpersonen und Gruppen. Die Christkönigschwestern zogen sich aus Altersgründen in den Ruhestand zurück.111 Die Gemeinschaft führt das Ordenshaus weiterhin als Exerzitien- und Begegnungsstätte. Der Berliner Zweig besteht zurzeit aus einer Lebens- und einer Stadtviertelfraternität. Den beiden Berliner Fraternitäten gehören etwa 25 Personen an. Drei Viertel der Mitglieder sind katholische Christen.112

1.6.2 Übernahme der Hochschulseelsorge in Bonn

Der Kontakt zum Erzbistum Köln ergab sich 2005 beim Weltjugendtag, an dem sich die CCN-Jugend beteiligte. Joachim Kardinal Meisner fragte nach Angaben von CCN die Gemeinschaft an, ob sie bereit sei, die Hochschulseelsorge in Bonn zu übernehmen. Durch das Einbeziehen geistlicher Gemeinschaften in die Seelsorge, so erläutert eine Veröffentlichung des Erzbistums, erhoffte sich der damalige Kölner Erzbischof neue Impulse für die Seelsorge.113 Der Personalwechsel in der Bonner Hochschulgemeinde fand zu Beginn des Wintersemesters 2007/2008 statt. Kritik äußerten die Konferenz für Katholische Hochschulpastoral in Deutschland (KHP) und Mitglieder der Hochschulgemeinde. Sie befürchteten, die spirituelle Vielfalt sowie politisch-gesellschaftliche Debatten in der Hochschulgemeinde könnten verloren gehen.114 Die Hochschulseelsorge wurde der Gemeinschaft vorerst befristet auf fünf Jahre übertragen.115 Pater Hasso Beyer von CCN wurde mit Wirkung vom 15. August 2007 zum Hochschulpfarrer an der Katholischen Hochschulgemeinde der Universität Bonn und der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg ernannt.116 CCN zog in das Pfarrhaus der St. Remigius-Gemeinde ein, das sich auf dem Gelände der Hochschulgemeinde im Zentrum von Bonn befindet. Die Hausgemeinschaft besteht aus einer Schwester und einem Priester, zwei Singles und zwei Ehepaaren. Die beiden Ehepaare leben nicht im selben Haus. Trotzdem werden sie als Mitglieder der Hausgemeinschaft betrachtet. Von den acht Mitgliedern der Bonner Fraternität gehört eines der evangelisch-lutherischen Kirche und eines einer Baptistengemeinde an.117

1.7 Die Ausbildung rechtlicher Strukturen

Alexandre-Charles Kardinal Renard von Lyon erkannte die Gemeinschaft 1981 als eine pia unio nach den Normen des CIC/1917 an. Unter einem frommen Verein verstand can. 707 § 1 CIC/1917 eine Vereinigung von Gläubigen zur Ausübung von Werken der Frömmigkeit und der Nächstenliebe. Der CIC/1917 kannte neben den piae uniones die Kategorien der Drittorden mit dem Zweck der inneren Vervollkommnung der Mitglieder und die Bruderschaften, bei denen das Augenmerk auf der Förderung des öffentlichen Kultes lag.118 Die Zuordnung zur Kategorie der piae uniones war für die Verantwortlichen der CCN und der Diözese das Naheliegende. Nach der Einführung des neuen kirchlichen Gesetzbuches von 1983 wurde CCN von Kardinal Decourtray am 20. April 1984 als öffentlicher Verein von Gläubigen approbiert.119 Der Päpstliche Rat für die Laien120 (PCL) listet CCN in seinem 2006 veröffentlichten Direktorium entsprechend.121 Die Konstitutionen des Vereins sind in Zusammenarbeit mit dem Kirchenrechtler Michel Dortel-Claudot erstellt worden.122 Laurent Fabre betont, man habe die Rechtsform eines öffentlichen Vereins angenommen, bzw. sei von Kardinal Decourtray als solcher errichtet worden, um die Entschlossenheit zur Übernahme pastoraler Aufgaben zu unterstreichen.123

Die Gemeinschaft hatte bald eine wachsende Zahl von Berufungen zum priesterlichen Dienst, die in einer institutionellen und rechtskonformen Weise in die Strukturen der Gemeinschaft integriert werden sollten. Zu diesem Zweck wurde ein klerikales Ordensinstitut diözesanen Rechts errichtet. Die Approbation erfolgte am 24. Juni 1992 durch Kardinal Decourtray.124 Hauptsitz des Ordensinstituts ist die Abtei Hautecombe. Das Klerikerinstitut wurde am 14. September 2009 von der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und für die Gemeinschaften des apostolischen Lebens als ein klerikales Ordensinstitut päpstlichen Rechts anerkannt.125 Die Approbation galt zunächst ad experimentum für fünf Jahre und wurde danach unbefristet verlängert.126 Staatlicherseits bemüht sich der kirchliche Verein CCN, nach eigenen Aussagen, um eine Anerkennung, die je nach Gesetzgebung von Land zu Land unterschiedlich aussehen kann. Im Gründungsland Frankreich ist die Gemeinschaft durch einen Erlass des Innenministeriums vom 23. Juli 1993 als eine religiöse Kongregation anerkannt, mit dem Hauptsitz am Montée du Chemin Neuf 49 in Lyon.127 In Deutschland hat CCN die staatliche Rechtsform eines eingetragenen Vereins (e. V.) gewählt. 1994 wurde die Vereinssatzung vom Amtsgericht Berlin-Charlottenburg angenommen.128 Als Vereinsziel nennt die bürgerliche Satzung an vorderer Stelle in § 2, der Verein wolle seinen Mitgliedern die „Führung eines Lebens […] ermöglichen, das den Richtlinien des Evangeliums entspricht“.129 Als weitere Vereinszwecke werden zum Beispiel die christliche Familienarbeit, Glaubensseminare, christliche Jugendarbeit, und die Unterstützung von Projekten in der Dritten Welt benannt. Nach § 3 der Satzung verfolgt der Verein ausschließlich gemeinnützige und mildtätige Zwecke.130

7 Die Zeitschrift Tychique erschien bis März 2003 zweimonatig. Verlagsort war die Zentrale des Chemin Neuf in der rue Henri IV in Lyon. Als Direktor und Herausgeber wurde Laurent Fabre genannt (vgl. http://www.chemin-neuf.org/tychique/ [zit.: 24. Januar 2015]). Das Nachfolgemagazin FOI wird vom Chemin Neuf eigenen Medienverlag a.m.e. herausgegeben, der ebenfalls seinen Sitz in der rue Henri IV in Lyon hat. Die Abkürzung FOI ist aus den Anfangsbuchstaben von „Fratemité Oecuménique International“ gebildet. Das Akronym FOI ist zugleich ein Wortspiel. Die französische Vokabel „foi“ heißt auf Deutsch „Glaube“.

8 Vgl. THE CHEMIN NEUF COMMUNITY, Origins, 30–34; ISAAC/DELTHIL, Commencement, 16– 27.

9 Vgl. FABRE, Interview 1988, 177–191.

10 Vgl. COUTELLIER, Commencements, 3–5.

11 Ein Rückblick auf die Gründungszeit mit Anspruch auf historische Authentizität findet sich in der englischsprachigen Ausgabe des FOI 37/2013. Der Autor des Berichts wird, im Gegensatz zur üblichen Praxis im FOI, nicht namentlich genannt (vgl. THE CHEMIN NEUF COMMUNITY, Origins, 30–34).

12 Vgl. WATSON, Life, 27–51.

13 Vgl. HÉBRARD, Disciples (1); DIES., Disciples (2); DIES., Charismatiques.

14 Vgl. LANDRON, Communautés; DERS., Apostolat, 113–130.

15 Vgl. GMELCH, Gott.

16 Die Terminologie für die neuen Formen von Vereinigungen von Gläubigen ist uneinheitlich (vgl. dazu Kapitel 5). In dieser Arbeit wird das Begriffspaar „geistliche Gemeinschaften und Bewegungen“ – GGB bevorzugt.

17 Die lebensgeschichtlichen Daten des Gründers Laurent Fabre finden sich in einer im Fußnotenbereich nachgestellten Kurzbiographie zu einem Artikel der theologischen Zeitschrift Concilium und in einem Buch von Pascal und Marie-Annick Pingault (vgl. COMBET/FABRE, Pfingstbewegung, 692; PINGAULT/PINGAULT, Rencontre, 230).

18 Vgl. HÉBRARD, Disciples (2), 42.

19 Vgl. FABRE, Dimension, 16-17.

20 „En 1971, j’étais en faculté de théologie à Lyon sur la colline de Fourvière, je me préparais à être prêtre et terminais ma formation de jésuite (dix années). Un jour, nous étions dans un oratoire à quelques-uns en train de prier quand l’un de nous, Mike, un jésuite américain, se mit à prier à voix haute d’une curieuse manière, dans un langage incompréhensible. Cette courte intervention suffit à me mettre mal à l’aise, et comme j’étais marqué à l’époque par des études de psychologie, je concluaisque Mike avait besoin d’aide. Quelque temps après j’allai, plein de sollicitude, frapper à sa porte et lui demandai des explications sur ces groupes de prière qui se développaient aux États-Unis, sur sa manière de prier, etc. Un long échange m’incita à réfléchir davantage et à partir de ce moment avec un autre jésuite, Bertrand Lepesant, nous prenions du temps pour recueillir des informations sur ce que la presse commençait à nommer le ‚Renouveau charismatique‘ aux États-Unis.“ (FABRE, Interview, 178).

21 Vgl. FABRE, Interview, 178.

22 Vgl. LANDRON, Communautés, 219.

23 Vgl. FABRE, Interview, 179.

24 Die J.O.C. – Jeunesse ouvrière chrétienne – ist eine Vereinigung junger Christen, die 1925 von Joseph Cardijn gegründet wurde und mit der Katholischen Aktion in Verbindung stand (vgl. HARNER, Arbeiterjugend, 1141–1142).

25 Bei der Parti socialiste unifié handelte es sich um eine im Jahr 1960 in Frankreich gegründete Partei, die sozialdemokratischem Gedankengut nahe stand. Ihre Mitglieder rekrutierten sich hauptsächlich aus Intellektuellenkreisen. In den Wahlen konnte die P.S.U. nie über 5 % der Stimmen erringen. 1989 löste sie sich selbst auf (vgl. Grand Dictionnaire Encyclopédique Larousse, socialiste unifié [partie], 9649).

26 Vgl. GMELCH, Gott, 132.

27 Die Episkopalkirche ist ein Zweig der anglikanischen Kirche in den USA. Die Gründung geht auf englische Kolonialisten zurück. Nach anfänglicher Abhängigkeit löste sich 1785 die Episkopalkirche von der anglikanischen Kirche Englands ab. Sie ist über ganz Amerika verbreitet (vgl. SCHÜTTE, Episkopalkirche, 728–729).

28 Vgl. FABRE, Interview, 179; WATSON, Life, 39; FABRE, Dimension, 16–17; COUTELLIER, Commencements, 3.

29 Peter Hocken beschreibt die Taufe im Heiligen Geist, die von dem kirchlichen Sakrament der Taufe zu unterscheiden ist, als eine Umwandlung. Jede Taufe im Heiligen Geist ist persönlicher Art, wird aber von den meisten übereinstimmend als eine überwältigende Erfahrung beschrieben, die zu radikalen Veränderungen im Leben des Geistgetauften führt (vgl. HOCKEN, Herr, 35).

30 Vgl. HÉBRARD, Disciples (2), 43.

31 Vgl. ebd.; vgl. COUTELLIER, Commencements, 3.

32 Vgl. COUTELLIER, Commencements, 3.

33 Vgl. HÉBRARD, Disciples (2), 43.

34 Vgl. ebd.

35 Vgl. ISAAC/DELTHIL, Commencement, 16; FABRE, Interview, 184.

36 ISAAC/DELTHIL, Commencement, 16.

37 Vgl. LANDRON, Communautés, 59–66; GMELCH, Gott, 45–52; PINA, Voyage, 27–30.

38 GMELCH, Gott, 46.

39 Ebd.

40 Vgl. ebd., 46–47.

41 Vgl. GMELCH, Gott, 48.

42 Vgl. RATZINGER, Wendezeit, 111.

43 COX, Fest, 134.

44 Oliver Landron nennt einige Gründer von GGB, die in der 1968er-Bewegung engagiert waren und teilweise radikal linke Positionen vertraten: Bernard Geoffroy, der geistige Vater der Gemeinschaft von Bethanien, die Gründer der Gemeinschaft der Seligpreisungen Gérard Croissant und Jean-Marc Hammel oder Pascal Pingault, der Initiator der Gemeinschaft Pain de Vie (vgl. LANDRON, Communautés, 63).

45 Vgl. PINA, Voyage, 27–37.

46 Vgl. LANDRON, Communautés, 59–60.

47 Vgl. GMELCH, Gott, 46.

48 Vgl. WATSON, Life, 33.

49 Vgl. ebd., 39–40.

50 Vgl. FABRE, Manifeste, 4–6. Fabre entwickelt Gedanken, was das Kommunistische Manifest von Marx und Engels mit dem Manifest von CCN zu tun hat. Als Ausgangspunkt seiner sozialethischen Überlegungen greift Fabre auf die Philosophie von Marx und Engels zurück, was zeigt, wie sehr er von der intellektuellen Auseinandersetzung mit dem neo-marxistischen Gedankengut der 1968er-Bewegung beeinflusst ist. In seinen Ausführungen kommt er zu dem Ergebnis, dass der Traum vom Weltkommunismus scheitern musste. Die Dialektik des Klassenkampfes sei falsch gewesen. Das CCN-Manifest nehme die Gedanken von einer gerechten und sozialen Welt auf, versuche sie aber in einer christlichen Weise zu verwirklichen. Ähnliche Gedanken finden sich in: DERS., Communauté, 77–79; DERS., Interview, 181–183.

51 Vgl. CORDES, Bewegungen, 10.

52 Vgl. GMELCH, Gott, 238.

53 Vgl. CORDES, Bewegungen, 10.

54 Vgl. ebd. Die Auslegung der Konzilstexte differiert in der theologischen Lehre je nach Standpunkt des Autors, worauf hier nicht im Einzelnen eingegangen werden kann. Die vorgestellten Deutungen der Konzilstexte folgen Paul Cordes, der die Konzilsdokumente im Hinblick auf die Entstehungshintergründe der GGB befragt hat. Diese Ausdeutung gewinnt insofern an Bedeutung, weil auch Laurent Fabre, ähnlich wie Cordes, Stichworte wie die Wiederentdeckung der Charismen und die Aufwertung der Laien als auschlaggebende Gründe für das Entstehen von CCN anführt (vgl. ISAAC/DELTHIL, Commencement, 16–17).

55 Eine Reihe von Konzilstexten lassen sich konkret benennen: Zum Beispiel entfaltet AA 2–4 in drei Artikeln die theologischen Grundlagen des Laienapostolats; AA 18 handelt vom organisierten Apostolat; in AA 19 wird die Vereinigungsfreiheit als menschliches Naturrecht anerkannt; AA 20 ist eine Ermutigung für das Laienapostolat und AA 27 zeigt die ökumenische Dimension des Einsatzes auf. Einige Autoren sehen eine direkte Verbindung zwischen diesen Konzilsaussagen und der Entstehung und dem Wachstum der GGB (vgl. GÜTTLER, Vereinigungsrecht, 193–202; GOLDI, Window, 46–47; RYŁKO, Event, 31–34).

56 Vgl. HÉBRARD, Disciples (2), 43.

57 Vgl. THE CHEMIN NEUF COMMUNITY, Origins, 30.

58 In Anbetracht der geschilderten Fluktuation scheint es fraglich, ob diese sechs namentlich genannten Mitglieder tatsächlich die Personen waren, die im Oktober 1973 in das Haus am Montée du Chemin Neuf eingezogen waren, oder ob der Begriff „Gründergeneration“ in einem weiteren Sinn zu verstehen ist.

59 Vgl. COUTELLIER, Commencements, 4.

60 Vgl. HÉBRARD, Disciples (2), 43; vgl. GMELCH, Gott, 133. Gmelch spricht von sechs Personen, die das Experiment des gemeinsamen Lebens wagten. Er gibt aber keinerlei Hinweise, wie er zu der von den CCN-Verlautbarungen abweichenden Zahl kommt.

61 Vgl. COUTELLIER, Commencements, 4.

62 Vgl. http://www.catholicchurch-holyland.com/?p=754 (zit.: 31. Juli 2017).

63 Vgl. ISAAC/DELTHIL, Commencement, 18.

64 Vgl. MONFORT, Laver, 30–31; DERS., Groupe, 28.

65 Vgl. http://www.dioceseportlouis.org/le-diocese/les-congregations/communaute-du-cheminneuf/ (zit.: 31. Juli 2017).

66 Vgl. COUTELLIER, Commencements, 4.

67 Vgl. ebd., 3.

68 Vgl. WATSON, Life, 39.

69 Vgl. ebd., 47.

70 THE CHEMIN NEUF COMMUNITY, Origins, 30.

71 Vgl. ebd.

72 Vgl. HÉBRARD, Disciples (2), 43; Vgl. COUTELLIER, Commencements, 3.

73 Vgl. THE CHEMIN NEUF COMMUNITY, Origins, 31.

74 Vgl. GMELCH, Gott, 133. Die charismatische Frömmigkeit versucht hinter alltäglichen Begebenheiten und Zufällen das Wirken des Heiligen Geistes zu sehen. Der Glaube an die göttliche Vorsehung ist sehr ausgeprägt. So wird die Stiftung der Geldsumme, die den Hauskauf ermöglichte, als ein göttliches Zeichen gedeutet, das Experiment des Gemeinschaftslebens fortzusetzen. Auch der Straßenname, in der das Hauses sich befand, nämlich der Montée du Chemin Neuf, wird nicht als Zufall betrachtet, sondern als Fingerzeig des Heiligen Geistes.

75 Vgl. HÉBRARD, Disciples (2), 43.

76 Vgl. THE CHEMIN NEUF COMMUNITY, Origins, 31.

77 Vgl. WATSON, Life, 39.

78 Vgl. ebd., 40.

79 Vgl. ebd.

80 THE CHEMIN NEUF COMMUNITY, Origins, 33.

81 Vgl. ISAAC/DELTHIL, Commencement, 16.

82 Vgl. ebd.

83 Vgl. THE CHEMIN NEUF COMMUNITY, Origins, 32.

84 Vgl. ISAAC/DELTHIL, Commencement, 16.

85 Vgl. ebd., 17.

86 Vgl. HÉBRARD, Disciples (2), 43-44; LANDRON, Communautés, 146.

87 Vgl. HÉBRARD, Disciples (2), 43–44.

88 Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Gesellungsformen bei CCN finden sich im 5. Kapitel.

89 Vgl. GEMEINSCHAFT CHEMIN NEUF (Hg.), Konstitutionen, 74–75. Die Konstitutionen des öffentlichen Vereins Chemin Neuf sind nicht nach Punkten oder Paragraphen gegliedert, weshalb sich die Quellenangaben auf die jeweilige Seitenzahl beziehen.

90 Vgl. FABRE, Interview, 184. Dieser Anekdote lässt etwas vom Geist eines unbesorgten Zukunftsoptimismus erspüren. Diese im literarischen Genus einer erbaulichen Geschichte erzählten Begebenheit verdeutlicht die Schwierigkeiten, vor denen ein Chronist steht. Die kerygmatische Absicht Fabres, nämlich die Fügung Gottes zu betonen, ist schwer von historischen Fakten zu unterscheiden und es jedes Mal kritisch zu hinterfragen, inwieweit die Historizität der Verkündigung dienstbar gemacht wird.

91 Vgl. http://fr.wikipedia.org/wiki/Communaut%C3%A9_du_Chemin_Neuf (zit.: 24. April 2014).

92 Vgl. http://fr.wikipedia.org/wiki/Communaut%C3%A9_du_Chemin_Neuf (zit.: 24. April 2014).

93 Vgl. ebd.

94 Vgl. HÉBRARD, Disciples (2), 44.

95 Kardinal Albert Decourtray wurde am 09. April 1923 in Wattignies geboren, studierte in Lille, wurde 1947 zum Priester geweiht und 1981 zum Erzbischof von Lyon ernannt. In den Jahren von 1987 bis 1990 war er Vorsitzender der französischen Bischofskonferenz. Ihm wird eine besondere Hochschätzung der CCN-Kommunität nachgesagt. Er starb am 16. September 1994 in Lyon (vgl. STEIMER, Decourtray, 50; LOUIS, Eglise, 165–166).

96 Vgl. HÉBRARD, Disciples (2), 44.

97 Die Gemeinschaft ist seit dem Jahr 2000 in Jerusalem präsent, wo sie zusammen mit der Schwesterngemeinschaft von Notre Dame das Pilgerhaus „Ecce Home“ betreibt. Später folgte eine weitere Niederlassung in Israel, in Nazareth, wo CCN das „Internationale Marienzentrum“ betreut (vgl. http://de.lpj.org/2013/06/11/die-gemeinschaft-chemin-neuf-feiert-sein-40jahriges-jubilaum-in-nazareth/ [zit.: 10. Januar 2014]).

98 Vgl. https://www.chemin-neuf.fr/fr/la-communaute-du-chemin-neuf-dans-le-monde (zit.: 27. Juli 2017)

99 Vgl. LANDRON, Communautés, 146.

100 Vgl. ebd.

101 Vgl. GEMEINSCHAFT CHEMIN NEUF (Hg.), Vorstellungsbroschüre, 2. Die Vorstellungsbroschüre der Kommunität wurde in 11 Sprachen übersetzt. Neben den weit verbreiteten Sprachen Englisch, Spanisch und Portugiesisch, gibt es auch Übersetzungen in polnischer, tschechischer und ungarischer Sprache. Vgl. http://www.chemin.neuf.fr.qui-sommes-nous-fr/presentation-complete-de-la communaute (zit.: 08. Mai 2015). Mit dieser Broschüre präsentiert sich die Kommunität international einheitlich. Die Vorstellungsbroschüre oder das „livret de présentation“ wie die Homepage der Kommunität die Broschüre nennt, ist daher als ein wichtiges Selbstzeugnis und als ein Grundlagendokument der Kommunität einzustufen. Eine ältere Vorstellungsbroschüre trägt als Veröffentlichungsdatum das Jahr 2000. Anhand der Angaben in der neuen Vorstellungsbroschüre, z. B. der Mitgliederzahlen oder der gewachsenen Anzahl von Niederlassungen, lässt sich ihre Veröffentlichung ungefähr in das Jahr 2010 datieren.

102 Eine umfassende Auflistung der Niederlassungen findet sich im Internetlexikon Wikipedia. In Frankreich ist CCN an folgenden Orten präsent: Lyon, Anse, Soleymieu, Hautecombe, Plantay, Sablonceaux, Tigery, Chartres, Bouvines, Marseille, Levallois, Paris, Villeurbanne, Lucé-Mainvilliers, Lille, Reims, Sophia-Antipolis, Angers. In nachstehenden Ländern ist CCN vertreten: Ägypten, Belgien, Brasilien, Burkina Faso, Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, Deutschland, der Elfenbeinküste, Großbritannien, Israel, Italien, Kanada, Lettland, Libanon, Madagaskar, Mauritius, den Niederlanden, Philippinen, Polen, Schweiz, Spanien, Tschad, Tschechien, Ungarn und den französischen Überseedepartements Martinique und Réunion (vgl. https://fr.wikipedia.org/wiki/Communaut%C3%A9_du_Chemin_Neuf [zit.: 09. August 2017]).

103 Vgl. GEMEINSCHAFT CHEMIN NEUF (Hg.), Vorstellungsbroschüre, 8.

104 Vgl. ebd.

105 Vgl. WILLAUME, Catholicisme, 60.

106 Vgl. http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/stabwechsel-bei-gemeinschaft-chemin-neuf (zit.: 06. März 2017).

107 Vgl. Interview mit Gerold Jäger v. 20. März 2017 (Verf.), Pkt. 9.

108 Vgl. Interview mit Gerold Jäger und Estelle Sogbou v. 07. Juni 2011 (Verf.), Pkt. 1.

109 Vgl. http://www.erzbistumberlin.de/medien/pressestelle/aktuelle-pressemeldungen/pressemeldung/datum/2004/09/29/zehn-jahre-chemin-neuf-in-herz-jesu-prenzlauer-berg/ (zit.: 31. Juli 2017); JÄGER, Herz, 52.

110 Vgl. https://www.chemin-neuf.de/de/startseite/chemin-neuf-in-deutschland/okumenisches-zentrum-net-for-god (zit.: 09. August 2017).

111 Vgl. WANZEK, Schwesterlich empfangen, 10. Die Übernahme des Klosters war verwickelter als es der Artikel in der Kirchenzeitung „Tag des Herrn“ beschreibt. Die Schwesternkongregation war nicht nur überaltert, sondern auch finanziell am Ende. Ein katholischer Immobilienunternehmer hatte – in der Absicht zu helfen – den Gebäudekomplex übernommen. Er fand kein passendes Nutzungskonzept für die Gebäude und ging daher mit der Bitte auf CCN zu, das Kloster mit neuem Leben zu füllen (vgl. Interview mit Gerold Jäger und Estelle Sogbou v. 31. März 2014 [Verf.], Pkt. 2).

112 Vgl. Interview mit Gerold Jäger v. 20. März 2017 (Verf.), Pkt. 11.

113 Vgl. http://www.erzbistum-koeln.de/modules/news/news_0578.html (zit.: 26. März 2013).

114 Vgl. NIENTIEDT, Weg, 6.

115 Vgl. http://www.erzbistum-koeln.de/modules/news/news_0578.html (zit.: 26. März 2013).

116 Vgl. Erzbistum Köln, Amtsblatt, v. 01. Oktober 2007, 147. Jahrgang, Nr. 11, 219.

117 Vgl. Interview mit Gerold Jäger v. 20. März 2017 (Verf.), Pkt. 11.

118 Vgl. BEIL, Vereinsrecht, 88.

119 Vgl. DECOURTRAY, Approbationsdekret vom 20. April 1984.

120 Papst Franziskus hat durch das Motu Proprio Sedula Mater v. 15. August 2016 den Zuständigkeitsbereich des Päpstlichen Rates für die Laien in das neu errichtete „Dicasterium pro Laicis, Familia et Vita“ unter dem Präfekten Kardinal Kevin Farrell überführt. Mit der formellen Errichtung des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben zum 01. September 2016 wurde u. a. der PCL aufgelöst (vgl. PAPST FRANZISKUS, Sedula Mater).

121 Vgl. PCL (Hg.), Associations, 35–36.

122 Vgl. WATSON, Life, 48. Michel Dortel-Claudot ist Professor an der Fakultät der Jesuiten in Paris, Berater der C Rel et Saec und hat einen Lehrauftrag am Institut Catholique in Lyon.

123 Vgl. FABRE, Interview, 187.

124 DECOURTRAY, Errichtungsdekret vom 24. Juni 1992.

125 Vgl. C REL ET SAEC, Dekret vom 14. September 2009.

126 Vgl. Interview mit Gerold Jäger v. 20. März 2017 (Verf.), Pkt. 5.

127 Vgl. GEMEINSCHAFT CHEMIN NEUF (Hg.), Vorstellungsbroschüre, 11.

128 Vgl. GEMEINSCHAFT CHEMIN NEUF (Hg.), Vereinssatzung, 10; DIES. (Hg.), Vorstellungsbroschüre, 11.

129 GEMEINSCHAFT CHEMIN NEUF (Hg.), Vereinssatzung, 6.

130 Vgl. ebd., 7.



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