Читать книгу Ich rauche gern….und hör jetzt auf! Die erfolgreichsten Strategien Nichtraucher zu werden. Die neueste Forschung - Wissen das wirklich funktioniert. Aufhören und trotzdem schlank bleiben. - Андреас Иопп - Страница 44
Haben Sie sich entschieden zu rauchen?
Оглавление„Natürlich habe ich mich selbst dazu entschieden, zu rauchen. Was denn sonst?“ Solange wir rauchen, sagen wir das alle. Aber treten wir doch mal einen Schritt beiseite und schauen uns das genauer an.
Sie kennen sicher die Markenversessenheit von Kindern, zum Beispiel für ganz bestimmte Turnschuhe. Da dürfen es nur die von der einen teuren Marke sein, auf keinen Fall andere. Simple T-Shirts müssen unbedingt das Logo dieses einen In-Mode-Labels tragen, sonst brechen Krisen aus. Die Werbeindustrie nutzt die enorme Aufnahmefähigkeit und Beeinflussbarkeit von Kindern und Jugendlichen. Marken werden früh mithilfe der Werbung fest eingeprägt. „Branding“ nennt man das in der Werbesprache, übersetzt heißt dies „brandmarken“, wie man das bei Rindern macht. Ein Beispiel: 30% der 3-Jährigen und 91% der 6-Jährigen, die man in USA befragt hat, konnten nach der Trickfilm-Kampagne mit dem Kamel das Logo der Marke zuordnen. Zu Beginn dieser Camel-Kampagne rauchten 0,5% der Jugendlichen Camel. Drei Jahre später waren es 32,8% der rauchenden Jugendlichen.
Jugendliche auf der Suche nach Vorbildern werden mit Milliardenbeträgen für eine Zigaretten-Markenwelt begeistert und gebunden. Der quer denkende Lucky Strikes-Raucher, der unabhängige, genießende Gauloise-Typ, der Freiheit und Abenteuer liebende Marlboro-Typ oder die elegante, zur besseren Gesellschaft gehörende JohnPlayerSpecial-Raucherin. Die Zigarettenmarke wird zum Ausdruck des eigenen Persönlichkeitsentwurfs und entsprechenden Wunschvorstellungen. Marken sind Identifikationshilfen und für ein bestimmtes Lebensgefühl, das damit demonstriert werden kann. Diese Werbevorstellungen bleiben auch noch beim Erwachsenen aktiv. Die Treue zur eigenen Zigarettenmarke ist extrem hoch.
Denken Sie bei Rollenvorbildern nur mal an die Formel 1 und an Michael Schumacher in seinem roten Marlboro-Ferrari Anzug. Für junge Raucher wirkt dies magisch anziehend. Michael Schumacher würde natürlich nie rauchen, denn das würde die Sauerstoffversorgung des Gehirns und die Konzentration dauerhaft herabsetzen. Die Werbung verbindet also Dinge in Ihrem Kopf, die absolut nichts miteinander zu tun haben.
Man muss Kinder und Jugendliche nur dazu bringen, Zigaretten auszuprobieren, und sie hängen schon bald in der Nikotinfalle fest. Da die Sucht und die physiologischen Veränderungen im jungen Gehirn schon nach wenigen Zigaretten einsetzen, ist die Aufgabe damit erfüllt. Circa 140.000 Kinder und Jugendliche als „Ersatzraucher“ müssen pro Jahr in Deutschland gewonnen werden. Das gesamte Werbebudget der Zigarettenindustrie zielt nur auf diese jungen Raucher. In den Dokumenten von R. J. Reynold heißt es: „Junge Raucher sind die einzige Quelle von Ersatzrauchern…. nur 5% fangen nach dem Alter von 24 Jahren noch an.“ [4] In einem anderen internen Dokument heißt es, „CAMEL FILTER, die Marke muss den Anteil der 14-24 jährigen erhöhen“.[5] Erwachsene Raucher brauchen keine Werbung. Sie sind aus Sicht der Industrie sowieso süchtig und kaufen auch ohne Werbung mit hoher Markentreue weiter.