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Kiesewetters musikwissenschaftliche Publikationen

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Die aufführungspraktischen Probleme in seinen Historischen Hauskonzerten veranlassten Kiesewetter, sich intensiv und in einer bis heute weitgehend gültigen Weise mit Fragen der Chiavette (Notenschlüssel) und der Transposition, den Besetzungsproblemen – sei es mit Knabenstimmen oder falsettierenden Männerstimmen –, dann natürlich mit den fehlenden und somit zu ergänzenden Akzidenzien (Vorzeichen) und natürlich auch der Dynamik und des adäquaten Tempos zu beschäftigen. So wundert es nicht, dass sein erster wissenschaftlicher Aufsatz Über den Umfang der Singstimmen in den Werken der alten Meister17 dem Thema der alten Schlüssel und der notwendigen Transpositionen gewidmet ist, ein Aufsatz, der für lange Zeit von grundlegender Bedeutung blieb18.

Als das Königlich-Niederländische Institut für Wissenschaften und Schöne Künste einen Wettbewerb zur Erforschung der Bedeutung der Niederländer für die Musik des 14. bis 16. Jahrhunderts auslobte, fühlte sich Kiesewetter bereits ausreichend gewappnet, um in einer umfangreichen Denkschrift das Thema zu behandeln. Er errang damit 1828 prompt die Goldmedaille, während der bedeutende französische Kollege François-Joseph Fétis nur Silber bekam. Dieser Erfolg beflügelte Kiesewetter zu einer ganzen Reihe wissenschaftlicher Aufsätze (u.a. über Die Tonschrift des Papstes Gregor des Großen,über Franco von Cöln, schließlich auch zum Thema Tabulaturen) und regte ihn an, sich intensiver mit den musikgeschichtlichen Entwicklungen aus der Zeit vor und nach der Gregorianik bis hin zu einer Auseinandersetzung mit dem Kollegen Fétis über das Dissonanzenquartett von Mozart zu beschäftigen.

Geschichte der europäisch-abendländischen Musik

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