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4.6.2Peak-Meter

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Im Gegensatz zum VU-Meter zeigt das Peak-Meter keine Durchschnittswerte an, sondern die kurzen Impulsspitzen eines Signals. Die Anzeige des Peak-Meters korreliert also nicht mit der empfundenen Lautheit, sondern stellt nur die maximalen Pegelspitzen dar. Das Peak-Meter ist also dein ideales Tool zur präzisen Pegelüberwachung und eignet sich daher perfekt zum Einpegeln.

Im weiteren Produktionsprozess ist es wichtig, um sicherzustellen, dass dein Signalpegel zum Eingang des Folgeeffekts passt oder für die Folgebearbeitung genügend Spielraum bereitstellt. Das Peak-Meter ist zudem eine wichtige Grundlage für die Einstellung der dynamikbearbeitenden Effekte wie Kompressoren und Limiter.

Man nennt diese Geräte auch „PPM“, was die Abkürzung für „Peak Program Meter“ ist.


Digitales Peak-Meter eines Kanalzuges des Cubase C5-Mixers (Steinberg)

Du musst zwischen analogen und digitalen Peak-Metern unterscheiden:

ParameterAnaloges PPMDigitales PPM
Skalierung-50 dB bis +5 dB-60 dBfs bis -0 dBfs
Bezugsanzeige0 dB0 dB
Bezugspegel+6 dBu0 dBfs
Integrationszeit5 ms< 1 ms
Rücklaufzeit1,7 ms von 0 dB auf -20 dB1,7 ms von 0 dB auf -20 dB
NormDIN IEC 60268-10DIN IEC 60268-18
ZusatzNeben der hier vorgestellten Parametrierung gibt es gemäß DIN noch weitere PPM-Typen (Nordic, British, EBU). In den meisten Fällen hast du es aber mit der obigen Skalierung und Charakteristik zu tun.Eine Skalierung oberhalb 0 dB ist in der digitalen Technik nicht nötig, da man sich hier sowieso im Bereich des Clippings befindet.

Der Unterschied hinsichtlich der Integrationszeit - also die Zeit, die das Meter benötigt, bis es auf eine Pegelspitze anspricht – erklärt sich aus dem Anwendungsgebiet. Während die analoge Technik auf kurzfristige Pegel oberhalb der jeweiligen 0 dB sehr gutmütig reagiert, darf die Vollaussteuerung (0 dBfs) bei digitalen Pegeln zu keiner Zeit überschritten werden. Ansonsten kommt es zu unschönen, digitalen Verzerrungen. Daher muss die Ansprechzeit eines digitalen Tools kürzer sein als bei den analogen Verwandten.

Dafür spricht auch die Eigenschaft, dass man Clippings kleiner 5 ms nicht mehr sauber wahrnehmen kann. Definitiv nicht mehr zu hören sind einzelne übersteuerte Samples. Für diese verfügen die meisten digitalen PPM über eine zusätzliche Clipping-LED, die unabhängig von der eigentlich LED-Kette funktioniert.

Für deine Arbeit mit diesen Tools ist eine exakte Abgrenzung enorm wichtig, da du die Anzeigewerte ansonsten falsch interpretierst. Dazu musst du genau wissen, welche Art von Anzeige du gerade vor dir hast!

Wie im obigen Beispiel zu sehen, ist die digitale Simulation des VU-Meters auch auf PPM-Mode umschaltbar – die Optik bleibt dabei aber gleich! Umgekehrt muss ein analoges VU-Meter nicht zwingend eine Nadelanzeige haben, es kann auch mit LED-Ketten oder anderen Lämpchen arbeiten! Entscheidend sind also nicht unbedingt die Optik, sondern das Ansprechverhalten und die Rückstellzeit des Tools.

Enorm wichtig für das korrekte Anwenden ist zudem das Verständnis, dass die 0 dB bei VU-Metern, digitalen und analogen Peak-Metern jeweils unterschiedlichen Realwerten bzw. Pegeln entsprechen und keinesfalls als gleichbleibende Referenz genommen werden können!

Weitere Informationen zu den unterschiedlichen Pegeln findest du im Kapitel zum Einpegeln.

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