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Das Pferd des Khans Shanibek
ОглавлениеDer Khan Shanibek hatte einen Rassehengst - ein richtiger Wirbelwind. Er war der ganze Stolz des Khans und ihm das Liebste auf der ganzen Welt.
Eines Tages wurde der Hengst krank. Der Khan wusste nicht ein noch aus vor Kummer. Er ließ alle Staatsgeschäfte ruhen, trank nicht, aß nicht und schlief nicht.
An alle erging eine furchtbare Drohung: »Wenn es einer zu sagen wagt, mein Lieblingspferd sei tot, jage ich ihm einen Pfahl durch die Kehle.« Schrecken verbreitete sich unter den Hofleuten. Die Diener des Khans wagten kaum zu atmen. Die Pferdeknechte ließen das Pferd keine Minute aus den Augen. Das Pferd aber starb schon bald.
Jetzt gab es keine Hoffnung mehr.
Alle erwarteten den Tod. Die Männer sagten ihren Frauen, die Eltern ihren Kindern Lebewohl.
Da begab sich der weise Shirensche-Scheschen zum Khan. Dieser starrte ihn mit erloschenen Augen an. »Du willst von meinem Pferd sprechen?«
»Ja, großer Khan.«
»Was ist mit meinem Pferd? Antworte!«
»Oh, mein Gebieter! Sei ruhig. Mit dem Pferd ist nichts geschehen. Es hat sich nicht verändert, nur will es kein Futter, schlägt die Augen nicht auf, bewegt die Beine nicht und wedelt nicht mit dem Schwanz.«
»Also, ist mein Pferd tot?« rief der Khan. »Ja, so ist es, mein Gebieter! Doch bedenke, dass das verbotene Wort, für das allen eine grausame Strafe drohte, nicht aus meinem, sondern aus deinem Mund kam. Ich glaube nicht, dass du dir selbst den Tod wünschst.«
So wendete der weise Shirensche-Scheschen mit seinen klugen Worten den Zorn des Khans von sich und von den anderen ab.